Hallo Solaris,
zufälligerweise habe ich mir am Wochenende einige Telegraphenmasten selbst gebaut, teilweise auch deshalb, weil die Firma aus Nürnberg(L..) ihre 12-er Packs nicht mehr verkauft, sondern jetzt nur noch 2 Stück im Satz angeboten werden, egal wieviel der Kunde möchte. Preisintensiv sind sie sowieso. Also blieb nur noch der Eigenbau. Ich habe mir einen kleinen Drehmeißel angeschliffen, der die ganze Isolatorform aus einem Stück formdreht und absticht. Verwendet habe ich 4mm Rundmessing für die Isolatoren, 2mm Messinghaken für die Halter, und 8mm Rundholz (Buche?) aus dem Baumarkt.
Wichtig war für mich die schnelle Verfügbarkeit der Materialien, so kann beliebig Nachschub beschafft werden.
Die Messinghaken (mit Rundösen) wurden mit einer Flachzange aufgebogen, die in größeren Stückzahlen (ging eigentlich schnell) gedrehten Isolatoren wurden auf die Messinghaken weichgelötet (Gasbrenner). Die Holzstäbe wurden abgelängt und mit einer Messingrundbürste, die in die Ständerbohrmaschine eingespannt wurde, rundherum gebürstet. Das läßt das Holz nach dem Einfärben mit Holzbeize älter und natürlicher erscheinen. Dann noch die Löcher(versetzt!) bohren, "Isolatorhaken" einschrauben, fertig! Momentan bin ich gerade beim Altern der Messinghalter, schließlich sollen sie wie altes Metall und nicht wie Gold aussehen. Die Isolatoren werden zum Schluß noch in weißen Lack getaucht.
Leider habe ich keine Kenntnisse über die Maßstäblichkeit, da ich keine Original-Isolatoren und Telegraphenmasten zum vermessen hatte. Ich wollte auch nicht wieder ergebnislose Umfragen starten, auf die Maßzeichnung des Selketaler Gleiskraftwagens warte ich trotz Posting und persönlicher Nachricht(Harzkamel) noch heute
Bilder kann ich erst in den nächsten Tagen einstellen, da ich mir dazu erst eine Digicam ausleihen muß.
Sollte jemand die Originalmaße zum Umrechnen haben, immer her damit. Ich kann aber auch mit den evtl. nicht maßstäblichen, aber optisch stimmigen Telegraphenmasten leben. Die jetzigen sind den Telegraphenmasten nachempfunden, die ich im Harzquer-und Selketalbahn-Buch gesehen habe. Außerdem sehen sie jetzt den Nürnberger Masten sehr ähnlich, was aber eher ein schlechtes Zeichen ist, oder?
Es gab aber warscheinlich so viele verschiedene Ausführungen, daß meine "künstlerische Freiheit" fast gar nicht auffallen wird.
So, morgen gibt es Bilder, und bei Bedarf mehr zum Thema.
Hoffe, wenigstens etwas geholfen zu haben,
Gruß Schrauber
PS: Evtl. könnte ich Dir ja einige Isolatoren anfertigen, wenn Du keine Möglichkeit zum Drehen hast. Evtl. kann das aber auch ein Werkzeugmacher oder Dreher in Deiner Nähe erledigen.