Val Bregaglia im Sommer 1903
Moderator: Marcel
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Re: Val Bregaglia im Sommer 1903
Und noch ein Gedanke, der jetzt wirklich Nietenzählerei ist: Deine – geradezu atemberaubend passende – Fototapete zeigt eine Berglandschaft in strahlendem Sonnenschein. Dadurch sieht man auch sehr kontrastreiche Licht- und Schattenspiele, die sich aber in kleinerem Maßsstab im Allgemeinen und unter Kunstlicht im Besonderen nicht von allein ergeben.
In ganz geringem Maße sieht man das bei den Latschen. Ich bin mir auch nach genauem Studium deiner Bilder teilweise immer noch nicht sicher, wo die 3D-Latschen aufhören und die 2D-Tapete anfängt, das sagt eigentlich alles. Aber vorsichtiges Aufbringen von leuchtenden Highlights mit der Airbrush oder sogar Sprühdose von oben könnte den Eindruck noch weiter angleichen, damit kann man gut so eine sonnenbeschienene Optik erreichen.
Etwas deutlicher wird es bei den Felsen, die im Hintergrund sowohl scharfe Schatten als auch fast überbelichtete helle Flächen aufweisen. Das könntest du auch im Vordergrund ähnlich darstellen, am einfachsten durch Sprühen von unten in einem deutlich abgedunkelten Farbton.
Ich habe mich um Licht und Schatten bei meinen eigenen Felsen erst nicht gekümmert, weswegen die Bilder davon in meinem Thread auch größtenteils sehr seltsam aussehen, um es freundlich auszudrücken. Aber da war mit etwas Nacharbeit noch viel herauszuholen, und der optische Eindruck ist dadurch inzwischen viel unabhängiger von der Ausleuchtung.
In ganz geringem Maße sieht man das bei den Latschen. Ich bin mir auch nach genauem Studium deiner Bilder teilweise immer noch nicht sicher, wo die 3D-Latschen aufhören und die 2D-Tapete anfängt, das sagt eigentlich alles. Aber vorsichtiges Aufbringen von leuchtenden Highlights mit der Airbrush oder sogar Sprühdose von oben könnte den Eindruck noch weiter angleichen, damit kann man gut so eine sonnenbeschienene Optik erreichen.
Etwas deutlicher wird es bei den Felsen, die im Hintergrund sowohl scharfe Schatten als auch fast überbelichtete helle Flächen aufweisen. Das könntest du auch im Vordergrund ähnlich darstellen, am einfachsten durch Sprühen von unten in einem deutlich abgedunkelten Farbton.
Ich habe mich um Licht und Schatten bei meinen eigenen Felsen erst nicht gekümmert, weswegen die Bilder davon in meinem Thread auch größtenteils sehr seltsam aussehen, um es freundlich auszudrücken. Aber da war mit etwas Nacharbeit noch viel herauszuholen, und der optische Eindruck ist dadurch inzwischen viel unabhängiger von der Ausleuchtung.
Re: Val Bregaglia im Sommer 1903
Hallo zusammen
@ Tigrottino:
Vielen Dank für Deine Steilvorlage…...
Spriessende Fantasie ?:
Nein ! Natürlich nicht ! Das weise ich energisch zurück !
Selbstverständlich wurde mir alles glaubhaft überliefert. (Warum wird meine Nase eigentlich immer länger ?
)
Waren es nicht Männer wie der Lokomotivführer Bruno Di Muntagnola und der Sektionsingenieur Gustavo Lanzilotti, die die Grundlage für die FST gelegt haben ? Ohne deren - und die der Mineure - visionäre und harte Arbeit würde heute vermutlich bei Dir auf der FST kein Zug fahren.
Zumindest nicht bis St. Moritz. (Irgendwann kommen die Herren auch ins Bild, sobald ich das Figuren-Thema gelöst habe). Es ist also mehr als überfällig, das Grau der Vergangenheit zu lüften und die Geschichtsschreibung zurecht zu rücken ! Wenn ich mit den nächsten Segmenten soweit bin, muss vielleicht die Geschichte der Schweizer Bahnen völlig neu geschrieben werden ….. (Oooh, meine Nase wird noch länger.
)
Deinem Plan kann man die Linienentwicklung am Maloja recht gut entnehmen. Da macht es schon Sinn, dass der Sektionsingenieur sich in Casaccia befand. Hier – kurz vor dem Maloja – gab es dann doch einige Kehrtunnel und Lehnenviadukte. Sehr spannend ist auch, dass bereits 1898 die Konzession für die Strecke durch das Val Bregaglia an die RhB übertragen wurde (wusste ich bislang nicht). Wenn man dann einen Blick auf den Brief weiter oben wirft, sieht man es mal wieder: der Sektionsingenieur, Gustavo Lanzilotti war ein echter Sparfuchs und hat erst einmal das alte Briefpapier der Ferrovia Chiavenna – St. Moritz aufgebraucht, bevor er das Neue aus Chur bekritzelt hat.
Nebenbei: das Buch habe ich gegoogelt. Es wird leider nur noch von Antiquariaten zu absurd astronomischen Preisen angeboten.
Du sprichst einen weiteren interessanten Punkt an: in der Tat haben unsere Altvorderen beim Bau der Eisenbahnen wahre Mondlandschaften hinterlassen, wenn man den Bildern Glauben schenken darf. Sicher hat man hier und dort Bannwälder zum Lawinenschutz gepflanzt, aber direkt am Trassee wurde sicher nicht aufgeholzt.
Es ist eben dem milden Klima und dem in 1903 noch intakten Ökosystemen zu verdanken, dass hier das Grünzeugs so schnell wieder spriesst.
Ehrlich gesagt: es wäre mir sonst einfach zu kahl, öde und langweilig. Also nicht vorbildgetreu, sondern eher ein Zugeständnis an den Spassfaktor.
Grüsse
Stoffel
@ Tigrottino:
Vielen Dank für Deine Steilvorlage…...

Spriessende Fantasie ?:



Waren es nicht Männer wie der Lokomotivführer Bruno Di Muntagnola und der Sektionsingenieur Gustavo Lanzilotti, die die Grundlage für die FST gelegt haben ? Ohne deren - und die der Mineure - visionäre und harte Arbeit würde heute vermutlich bei Dir auf der FST kein Zug fahren.



Deinem Plan kann man die Linienentwicklung am Maloja recht gut entnehmen. Da macht es schon Sinn, dass der Sektionsingenieur sich in Casaccia befand. Hier – kurz vor dem Maloja – gab es dann doch einige Kehrtunnel und Lehnenviadukte. Sehr spannend ist auch, dass bereits 1898 die Konzession für die Strecke durch das Val Bregaglia an die RhB übertragen wurde (wusste ich bislang nicht). Wenn man dann einen Blick auf den Brief weiter oben wirft, sieht man es mal wieder: der Sektionsingenieur, Gustavo Lanzilotti war ein echter Sparfuchs und hat erst einmal das alte Briefpapier der Ferrovia Chiavenna – St. Moritz aufgebraucht, bevor er das Neue aus Chur bekritzelt hat.

Nebenbei: das Buch habe ich gegoogelt. Es wird leider nur noch von Antiquariaten zu absurd astronomischen Preisen angeboten.

Du sprichst einen weiteren interessanten Punkt an: in der Tat haben unsere Altvorderen beim Bau der Eisenbahnen wahre Mondlandschaften hinterlassen, wenn man den Bildern Glauben schenken darf. Sicher hat man hier und dort Bannwälder zum Lawinenschutz gepflanzt, aber direkt am Trassee wurde sicher nicht aufgeholzt.



Grüsse
Stoffel
Zuletzt geändert von Stoffel am Do 27. Feb 2025, 10:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Val Bregaglia im Sommer 1903
Hallo Stoffel,
noch ein paar Gedanken zu den Felsen, weil ich ja auch vor dem Problem stand, meterlange und meterhohe Felswände zu bauen: Ich habe bisher keine flächendeckend feinen Texturen ganz ohne Zuhilfenahme von Formen hinbekommen, also nur durch eigenes Ritzen oder Zuschlagstoffe im Gips. Generell habe ich mit Fertigformen für Felsen gar nicht so schlechte Erfahrungen gemacht. Felsstruktur ist ja oft selbstähnlich und damit unabhängig vom Maßstab, deswegen kann man auch echte Steine abformen.
Es stimmt natürlich, dass sich die meisten Fertigformen in der Grobstruktur nicht wirklich anbieten, um damit größere Felswände zu stückeln. Ich finde aber, es lässt sich trotzdem viel zusammenpuzzeln. Man muss halt etwas kreativ werden bei der Zusammenstellung und Verbindung, damit das nicht so ein offensichtliches Stückwerk wird wie bei einigen H0-Anlagen.
Sonst hätte ich noch eine Idee zur Herstellung größerer Felsteile, die ich schon länger ausprobieren wollte: Wie wäre es, ein paar echte Steine und/oder gegossene Gipsteile aus Fertigformen mit jeweils schönen Texturen zu sammeln und damit eine große Felsform in Knete zu stempeln? Damit könntest du die feinen Steintexturen erhalten, aber gleichzeitig die größeren Strukturen selbst bestimmen.
noch ein paar Gedanken zu den Felsen, weil ich ja auch vor dem Problem stand, meterlange und meterhohe Felswände zu bauen: Ich habe bisher keine flächendeckend feinen Texturen ganz ohne Zuhilfenahme von Formen hinbekommen, also nur durch eigenes Ritzen oder Zuschlagstoffe im Gips. Generell habe ich mit Fertigformen für Felsen gar nicht so schlechte Erfahrungen gemacht. Felsstruktur ist ja oft selbstähnlich und damit unabhängig vom Maßstab, deswegen kann man auch echte Steine abformen.
Es stimmt natürlich, dass sich die meisten Fertigformen in der Grobstruktur nicht wirklich anbieten, um damit größere Felswände zu stückeln. Ich finde aber, es lässt sich trotzdem viel zusammenpuzzeln. Man muss halt etwas kreativ werden bei der Zusammenstellung und Verbindung, damit das nicht so ein offensichtliches Stückwerk wird wie bei einigen H0-Anlagen.
Sonst hätte ich noch eine Idee zur Herstellung größerer Felsteile, die ich schon länger ausprobieren wollte: Wie wäre es, ein paar echte Steine und/oder gegossene Gipsteile aus Fertigformen mit jeweils schönen Texturen zu sammeln und damit eine große Felsform in Knete zu stempeln? Damit könntest du die feinen Steintexturen erhalten, aber gleichzeitig die größeren Strukturen selbst bestimmen.
Re: Val Bregaglia im Sommer 1903
Hallo zusammen,
ich sehe schon, an Brunos "Werken und Wirken" wird hier wenig Anteil genommen.
Na gut, man kann sich ja auch nicht um jeden kümmern.
Dann geht es eben wieder mit Grünzeug weiter …..
…. oder vielmehr „Buntzeug“. Denn wer Nieten zählt, darf auch mal Blütenblätter zählen.
In den beiden Bildern seht Ihr zwei kleine Pflänzchen (sorry, die Kamera meines Smartphones kommt hier an ihre Grenzen.
Man beachte in dieser Vergrösserung die "stämmigen" Grasfasern
):
Einmal den Gentiana clusii (stängelloser Kalk-Enzian)
und den Dryas octopetala (weisser Silberwurz)


Der Enzian hat tatsächlich jeweils fünf Blüttenblätter, wie es sich gehört.
Bei der Silberwurz habe ich geschummelt. Mit den acht Blütenblättern wollte es in dieser Grösse (Blütendurchmesser ca. 1.5mm) nicht mehr so recht gelingen - also haben sie nur fünf. Zur Machart gibt es nicht viel zu sagen: ein wenig Kopierpapier und ein paar winzige Tröpfchen Acrylfarbe.
Von den Mineuren schallen merkwürdige Geräusche herüber. Die scheinen den Enzian auch bereits entdeckt zu haben und basteln sich eine Destille zusammen.
Ob ich den Ragazzi verraten soll, dass man für den Schnaps nicht die Blüten des blauen, sondern die Wurzeln des gelben Enzians braucht
Ach was, ich sage nichts.
Die werden sich schon den Magen verderben.
Grüsse
Stoffel
ich sehe schon, an Brunos "Werken und Wirken" wird hier wenig Anteil genommen.


Dann geht es eben wieder mit Grünzeug weiter …..
…. oder vielmehr „Buntzeug“. Denn wer Nieten zählt, darf auch mal Blütenblätter zählen.



Einmal den Gentiana clusii (stängelloser Kalk-Enzian)
und den Dryas octopetala (weisser Silberwurz)


Der Enzian hat tatsächlich jeweils fünf Blüttenblätter, wie es sich gehört.


Von den Mineuren schallen merkwürdige Geräusche herüber. Die scheinen den Enzian auch bereits entdeckt zu haben und basteln sich eine Destille zusammen.





Grüsse
Stoffel
Re: Val Bregaglia im Sommer 1903
Hallo zusammen
Auch wenn das Interesse an Blümchen hier im Forum sehr gedämpft zu sein scheint, lasse ich mich davon nicht entmutigen.
In den letzten Wochen habe ich einiges herumgepröbelt. Dabei kam unter anderem das heraus ……..
Taraxacum (gewöhlicher Löwenzahn)

Quelle: Wikipedia
Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6 ... %B6wenzahn
Zum Vorbild muss ich sicherlich nichts erzählen.
Den hat schon jeder von Euch irgendwo im Garten ausgerissen in der Hoffnung, dass der Fall damit erledigt wäre.
Die Umsetzung ist recht simpel. Schwieriger ist eher die massstäbliche Grösse. Also startete ich mit viel zu grossen Exemplaren und verkleinerte dann so lange bis es passte. Die Blätter sind aus grünem Zeichenkarton geschnitten, mit einer Farbe mit dem Namen „Jungle“ fleckig bepinselt und mit mattem Klarlack imprägniert. Für die Blütenstandstiele verwendete ich grün bzw. grau angepinselte Stecknadeln und gelben Blüten-Turf oder helle Grasfasern für die Flugschirme. Alles nicht so anspruchsvoll.



"Eingebaut" sieht das dann so aus …..


Aber ein weiteres Pflänzlein kommt noch ....
Hinweis am Rande: das kleine Segment geht auf Reisen und wird am 1. Mai zum Modellbau-Fahrtag im Frankfurter Feldbahnmuseum herumstehen (ich natürlich auch). Da passt es thematisch aus meiner Sicht am besten hin. Wen das Segment nicht interessiert, darf aber dennoch hin. Das FFM ist immer eine Reise wert, siehe www.feldbahn-ffm.de.
Grüsse
Stoffel
Auch wenn das Interesse an Blümchen hier im Forum sehr gedämpft zu sein scheint, lasse ich mich davon nicht entmutigen.

Taraxacum (gewöhlicher Löwenzahn)

Quelle: Wikipedia
Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6 ... %B6wenzahn
Zum Vorbild muss ich sicherlich nichts erzählen.


Die Umsetzung ist recht simpel. Schwieriger ist eher die massstäbliche Grösse. Also startete ich mit viel zu grossen Exemplaren und verkleinerte dann so lange bis es passte. Die Blätter sind aus grünem Zeichenkarton geschnitten, mit einer Farbe mit dem Namen „Jungle“ fleckig bepinselt und mit mattem Klarlack imprägniert. Für die Blütenstandstiele verwendete ich grün bzw. grau angepinselte Stecknadeln und gelben Blüten-Turf oder helle Grasfasern für die Flugschirme. Alles nicht so anspruchsvoll.




"Eingebaut" sieht das dann so aus …..


Aber ein weiteres Pflänzlein kommt noch ....
Hinweis am Rande: das kleine Segment geht auf Reisen und wird am 1. Mai zum Modellbau-Fahrtag im Frankfurter Feldbahnmuseum herumstehen (ich natürlich auch). Da passt es thematisch aus meiner Sicht am besten hin. Wen das Segment nicht interessiert, darf aber dennoch hin. Das FFM ist immer eine Reise wert, siehe www.feldbahn-ffm.de.
Grüsse
Stoffel
- Hydrostat
- Buntbahner
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- Registriert: Sa 7. Jul 2012, 20:59
- Wohnort: Wiesbaden
- Kontaktdaten:
Re: Val Bregaglia im Sommer 1903
Hallo Stoffel,Stoffel hat geschrieben: Mo 24. Feb 2025, 22:39 Dann geht es eben wieder mit Grünzeug weiter …..
[...]
Der Enzian hat tatsächlich jeweils fünf Blüttenblätter, wie es sich gehört.Bei der Silberwurz habe ich geschummelt. Mit den acht Blütenblättern wollte es in dieser Grösse (Blütendurchmesser ca. 1.5mm) nicht mehr so recht gelingen - also haben sie nur fünf. Zur Machart gibt es nicht viel zu sagen: ein wenig Kopierpapier und ein paar winzige Tröpfchen Acrylfarbe.
![]()
ich habe Deinen Post jetzt erst entdeckt - es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, dass das erste kein Vorbildfoto ist. Richtig gut gemacht! Ich nehme 50 Stück. Jeweils.

Schönen Gruß
Volker
I'll make it. If I have to fly the five feet like a birdie.
I'll fly it. I'll make it.
Quiet earth. It's a small world.
Mein Buch bei VGB: Vollendete Baukunst
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- jc94
- Buntbahner
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- Registriert: Di 20. Jun 2023, 21:11
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Re: Val Bregaglia im Sommer 1903
Nur Qualität !!!!!






Re: Val Bregaglia im Sommer 1903
Hallo zusammen
Vielen Dank für Euren Zuspruch. Wie schon angetönt: einen habe ich noch.
Ein weiteres Plänzlein, das selbstverständlich auf keiner Bahn in den Kalkalpen fehlen darf.
Rhododendron hirsutum (Bewimperte Alpenrose)

Quelle: Wikipedia
Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Bewimperte_Alpenrose
Vorbild: Die bewimperte Alpenrose (oder auch Almrausch, Steinrose oder Almrose) gehört zur Gattung der Rhododendren, die vielleicht auch manch einer aus dem Garten kennt. Im Gegensatz zu ihrer Schwester, der rostblättrigen Alpenrose wächst die bewimperte Alpenrose nur auf Kalkboden oder Kalkschutt. Sie ist immergrün, wächst buschartig und erreicht eine Höhe von 20cm bis maximal einen Meter. Die bewimperte Alpenrose wächst vor allem in den nördlichen und südlichen Kalkalpen auf 600m bis etwa 2‘500m üNN. Blütezeit ist Mai bis Juli. Aber das habt Ihr ja schon alles gewusst.
Allein die Nachbildung ist eine gewisse Herausforderung. Vielleicht wäre das was für 3D-Druck. Vielleicht. Ganz einfach dürfte das auch nicht sein und so weit möchte ich nicht gehen. Ich möchte Modellbau mit den Fingern und möglichst einfachen Mitteln betreiben, keinen Modellbau am Schreibtisch. Mag sein, dass diese Einstellung ein wenig „retro“ oder romantisch ist. Sei es drum.
Wichtig ist mir, dass irgendwie der Eindruck entsteht, der unsere Gehirnwindungen in die richtige Richtung schubst. Wirkung und Gesamteindruck vor Detail.
So, dass jeder Experte, jeder Laie, jede Hausfrau und jedes Kind sofort und entzückt ausruft:
Wer sich die Dinger unter der Lupe anschaut macht sich die Illusion kaputt und ist selbst schuld.
Also gehe ich davon aus, dass meine Vorgehensweise von Euch sehr kontrovers gesehen wird. Wem es nicht gefällt: bei den meisten Browsern ist der „Zurück“-Buttom oben links.
Für die Nachbildung habe ich mich ein wenig an die Comics in meiner Jugend erinnert. Wie wir alle wissen, hat Micky Maus an jeder Hand nur vier Finger – genauer gesagt einen Daumen und drei Finger.
Bei Donald Duck ist es genauso. Wie es sich mit dem anderen Donald mit der blonden Sturmfrisur verhält, entzieht sich meiner Kenntnis.
Im Grunde nutzen H0-Bastler auch diesen Comic-Effekt - ein wenig Blütenturf auf die Grasfasern und jeder ist entzückt. Nur so einfach geht es in unserem Massstab nicht.
Die Blüten sind diesmal aus rosa Kopierpapier geschnitten, die Blätter wie zuvor beim Taraxacum aus grünem Zeichenkarton. Die Blüten habe ich geprägt, Blätter und Blüten auf 0.5mm-Eisendraht aufgefädelt und mit mattem Klarlack stabilisiert. Danach kamen noch ein paar Klekse Acrylfarbe darauf. (Ja, o.k., man hätte auch jede Blüte einzeln airbrushen können
) Hört sich alles schlimmer an, als es ist. Einzige Herausforderung dabei ist, dass es sich bei der bewimperten Alpenrose mal wieder um so ein Rudeltier handelt. Es ist also mal wieder ein wenig Fleiss angesagt.



Es gibt Exemplare mit zwei, drei oder vier Blüten. Die in der Natur Häufigen mit fünf Blüten habe ich mir erspart. Die sahen im Modell irgendwie nur doof aus. Die Stängel habe ich in vorbereitete und mit grauer Farbe betupfte „Pflanzkissen“ geklebt und dann grüppchenweise auf das Segment „gepflanzt“ Das sieht dann zum Beispiel so aus:

Das sind so um die 70 Pflänzlein und ich fürchte, ich muss nochmals mindestens so viele basteln. Und einverstanden: es ist schon ein wenig kitschig.
Und nun ? Ich höre nichts ! Nun möchte ich Euch alle rufen hören:
@ Volker: bitte davon nicht auch noch 50 Stück.
Bin auf Euer Donnerwetter wegen des Comic-Ansatzes gespannt......
Grüsse
Stoffel
Vielen Dank für Euren Zuspruch. Wie schon angetönt: einen habe ich noch.


Rhododendron hirsutum (Bewimperte Alpenrose)

Quelle: Wikipedia
Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Bewimperte_Alpenrose
Vorbild: Die bewimperte Alpenrose (oder auch Almrausch, Steinrose oder Almrose) gehört zur Gattung der Rhododendren, die vielleicht auch manch einer aus dem Garten kennt. Im Gegensatz zu ihrer Schwester, der rostblättrigen Alpenrose wächst die bewimperte Alpenrose nur auf Kalkboden oder Kalkschutt. Sie ist immergrün, wächst buschartig und erreicht eine Höhe von 20cm bis maximal einen Meter. Die bewimperte Alpenrose wächst vor allem in den nördlichen und südlichen Kalkalpen auf 600m bis etwa 2‘500m üNN. Blütezeit ist Mai bis Juli. Aber das habt Ihr ja schon alles gewusst.

Allein die Nachbildung ist eine gewisse Herausforderung. Vielleicht wäre das was für 3D-Druck. Vielleicht. Ganz einfach dürfte das auch nicht sein und so weit möchte ich nicht gehen. Ich möchte Modellbau mit den Fingern und möglichst einfachen Mitteln betreiben, keinen Modellbau am Schreibtisch. Mag sein, dass diese Einstellung ein wenig „retro“ oder romantisch ist. Sei es drum.


So, dass jeder Experte, jeder Laie, jede Hausfrau und jedes Kind sofort und entzückt ausruft:



Schau mal da ! Die bewimperte Alpenrose !
Wer sich die Dinger unter der Lupe anschaut macht sich die Illusion kaputt und ist selbst schuld.


Für die Nachbildung habe ich mich ein wenig an die Comics in meiner Jugend erinnert. Wie wir alle wissen, hat Micky Maus an jeder Hand nur vier Finger – genauer gesagt einen Daumen und drei Finger.



Die Blüten sind diesmal aus rosa Kopierpapier geschnitten, die Blätter wie zuvor beim Taraxacum aus grünem Zeichenkarton. Die Blüten habe ich geprägt, Blätter und Blüten auf 0.5mm-Eisendraht aufgefädelt und mit mattem Klarlack stabilisiert. Danach kamen noch ein paar Klekse Acrylfarbe darauf. (Ja, o.k., man hätte auch jede Blüte einzeln airbrushen können





Es gibt Exemplare mit zwei, drei oder vier Blüten. Die in der Natur Häufigen mit fünf Blüten habe ich mir erspart. Die sahen im Modell irgendwie nur doof aus. Die Stängel habe ich in vorbereitete und mit grauer Farbe betupfte „Pflanzkissen“ geklebt und dann grüppchenweise auf das Segment „gepflanzt“ Das sieht dann zum Beispiel so aus:

Das sind so um die 70 Pflänzlein und ich fürchte, ich muss nochmals mindestens so viele basteln. Und einverstanden: es ist schon ein wenig kitschig.

Und nun ? Ich höre nichts ! Nun möchte ich Euch alle rufen hören:



Schau mal da ! Die bewimperte Alpenrose !
@ Volker: bitte davon nicht auch noch 50 Stück.

Bin auf Euer Donnerwetter wegen des Comic-Ansatzes gespannt......

Grüsse
Stoffel
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- Beiträge: 7004
- Registriert: Do 8. Mär 2007, 22:34
- Wohnort: in der Nähe von Braunschweig
Re: Val Bregaglia im Sommer 1903
Hallo Stoffel,
schön, dass Du so ausdauernd bist und all die vielen kleinen Blätter ausschneidest....
Machst Du das jetzt Blatt für Blatt mit der kleinsten Scheere der Welt bearbeitet oder hast Du ein Stanzwerkzeug benutzt?
Womit hast Du die Teile dann geprägt?
schön, dass Du so ausdauernd bist und all die vielen kleinen Blätter ausschneidest....
...habe ich das richtig verstanden: "ausschneidest"?Die Blüten sind diesmal aus rosa Kopierpapier geschnitten, die Blätter wie zuvor beim Taraxacum aus grünem Zeichenkarton. Die Blüten habe ich geprägt, ...
Machst Du das jetzt Blatt für Blatt mit der kleinsten Scheere der Welt bearbeitet oder hast Du ein Stanzwerkzeug benutzt?
Womit hast Du die Teile dann geprägt?
Viele Grüße
Frithjof
Frithjof
Re: Val Bregaglia im Sommer 1903
Hallo Frithjof
Die Schere gefällt mir.
Ich habe zwar sicherlich einen Befund, aber so schlimm ist es nicht ......... sagt mein Psycho-Therapeut.
In stoffelschen Bastelraum darfst Du bitte kein High-Tech erwarten ...
Zum Ausschneiden verwende ich einen kleinen (Schneid-)Plotter. Da kann man wahlweise einen Filzstift oder ein kleines Schleppmesser einspannen. Super simpel. Herausfordernd ist lediglich bei diesem recht dünnen Papier, die Schneidmatte immer mit der richtigen Menge Sprühkleber zu benebeln. Nimmt man zu wenig, ist das Ergebnis schlecht. Nimmt man zuviel, bekommt man das Papier nicht mehr ab und die Matte muss in der Duschwanne baden.
Das Prägen ist genauso einfach. Dazu nehme ich einen Streifen ABS mit Bohrungen 1.6mm und präge mit einem Stück 1.0mm Rundmaterial. Fertig. Einfacher geht es nicht.

Grüsse
Stoffel
.Machst Du das jetzt Blatt für Blatt mit der kleinsten Scheere der Welt bearbeitet




Ich habe zwar sicherlich einen Befund, aber so schlimm ist es nicht ......... sagt mein Psycho-Therapeut.

In stoffelschen Bastelraum darfst Du bitte kein High-Tech erwarten ...

Zum Ausschneiden verwende ich einen kleinen (Schneid-)Plotter. Da kann man wahlweise einen Filzstift oder ein kleines Schleppmesser einspannen. Super simpel. Herausfordernd ist lediglich bei diesem recht dünnen Papier, die Schneidmatte immer mit der richtigen Menge Sprühkleber zu benebeln. Nimmt man zu wenig, ist das Ergebnis schlecht. Nimmt man zuviel, bekommt man das Papier nicht mehr ab und die Matte muss in der Duschwanne baden.

Das Prägen ist genauso einfach. Dazu nehme ich einen Streifen ABS mit Bohrungen 1.6mm und präge mit einem Stück 1.0mm Rundmaterial. Fertig. Einfacher geht es nicht.


Grüsse
Stoffel