Jung-Jungenthal R30B

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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dampfklaus
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von dampfklaus »

Hallo Freunde der Spur 1,

jetzt weiß ich warum alle die Ns2f bauen, die ist ja relativ einfach. An meine R30B stoße ich doch so langsam an meine Grenzen.
Gestern sind die Hakenkupplungen von Herrn Dingler angekommen, zuerst habe ich gestutzt und dachte, die sind nicht für Spur 1, aber eine Überprüfung der Zeichnung von "Herrn Hettler" hat mich beruhigt. Die Kupplungen sehen super aus und sind absolut richtig, so schön hätte ich die nicht selber machen können. Nochmasl vielen Dank an Bastian, für den super guten Tipp.
Heute habe ich nun den ganzen Tag gewerkelt, um die Kupplungen anzubauen. Es mussten noch die Befestigungsflansche und zwei Haken gebaut werden, das ging ja noch zügig voran, aber der Anbau mit den M 1-er -Schrauben war eine mühselige Fummelei.
Eine Seite ist nun fertig und die sieht so aus:
R30B_Mtg_Fahrgestell_Zusammenbau_003 (dampfklaus)
Bild
Die Hakenkupplung ist sehr detailgetreu ausgebildet, mit Klappgriff an der Gewindespindel und einem Haltegriff an den Schekeln, zum leichteren Ankuppeln.

R30B_Mtg_Fahrgestell_Zusammenbau_004 (dampfklaus)
Bild
Der Schaft des Hakens ist rechteckig und am Ende ist eine umlaufende Nut in die eine Scheibe eingefügt wird. Damit kann sich der Haken nicht verdrehen. Bei der Lieferung waren auch zwei Druckfedern, die man hinten auf den Schaft aufstecken und mit der Scheibe sichern kann. Somit ist der Haken auch noch in Zugrichtung gefedert. Also ich bin begeistert von den Haken.
Morgen ist Ruhetag, aber Montag geht es weiter an der anderen Seite.

Schönes Wochenende wünscht

Klaus

den es schon in den Fingern kribbelt!
dampfklaus
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von dampfklaus »

Guten Abend Selbstbauer,

Ich glaube ich bin im Kronenmuttern-Rausch. Heute morgen habe ich überlegt, wie man die Bolzen an den Kuppelstangen, lösbar, sichern kann. Da fiel mir natürlich wieder die Kronenmutter ein, also ab in den Keller und ja, an den Kurbelscheiben würde es gehen, aber an den Rädern war mir das dann doch zu fummelig, da habe ich mich dann für Kontermuttern entschieden.
Das Ergebnis könnt Ihr auf den zwei nachfolgenden Bildern sehen:

Kuppelsangen_mit_R_dern_und_Kurbelscheibe_I (dampfklaus)
Bild


Kurbelscheibe_mit_Kronenmutter_II (dampfklaus)
Bild
Auf so einer Nahaufnahme sieht man erst was manche Drehteile doch für eine rauhe Oberfläche haben, man sieht jede Drehriefe. Nun ja, man kann das auch noch schöner machen, aber das kostet enorm viel Zeit,

Schönen Abend noch wünscht

Klaus
dampfklaus
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von dampfklaus »

Guten Abend Freund der Spur 1,

es hat etwas länger gedauert, bis bei mir der Groschen gefallen ist. Das Fahrwerk war ja nun fertig und ich habe geknobelt wie ich die Fronthaube herstellen soll. Die Haube sollte auch aus Messingblech sein, aber wie die Radien an das Blech bekommen. Ich hatte mich für eine Vorrichtung entschieden, mit der ich das Blech drücken wollte, und war mir aber nicht ganz sicher, ob dabei nicht doch Falten entstehen könnten, bzw. das Blech abscheren würde.
Gestern bin ich zum Elmar Deuss gefahren, und habe mir einen Viertelkeisfräser, R=4 mm, gekauft. Bei der Gelegenheit sprachen wir über mein Vorhaben, er meinte ganz trocken, mach das Teil doch aus dem Vollen.
Da habe ich erstmal geschluckt und dachte, da hättest du auch selber drauf kommen können.
Am gleichen Abend habe ich noch mein Materiallager inspiziert und tatsächlich ein stück Flachmaterial gefunden. Heute morgen stellte ich fest, es war Lagerbronze, na ja, macht nichts sieht auch fast so aus wie Messing. Also frisch ans Werk, und nachdem die Frontplatte vom Drehtisch kam, sah sie so aus:
K_hler_R30B_004 (dampfklaus)
Bild
Im Schraubstock wurde dann die Aussparung gefräst und anschließen die Radien scharfkantig gefeilt.

K_hler_R30B_006 (dampfklaus)
Bild
Für die rechteckige Öffnung wurde ein Rahmen aus Winkelprofil ,2 x 2 x 0,5 mm,
hergestellt, auf Gehrung geschliffen und hart gelötet, bzw. in das Frontteil weich eingelötet.


K_hler_R30B_010 (dampfklaus)
Bild
Dann war die Frage, wie mache ich das Gitter, für Flachmaterial hätte ich wieder Nuten fräsen und die einzelnen Stäbe einlöten müssen. Warum keine Rundstäbe? Gesucht und gefunden, 1,5 mm Rundstäbe, da brauchte man nur bohren und die Stäbe von unten reinsetzen, löten war nicht erforderlich.
Das sieht dann so aus:
K_hler_R30B_013 (dampfklaus)
Bild
Und so sieht nun die Kühlerfront aus: Die anschließende Motorhaube möchte ich aus 0,8 mm Messingblech machen und habe dafür an dem Frontteil schon eine 0,8 mm tiefe Ausfräsung vorgesehen.
K_hler_R30B_016 (dampfklaus)
Bild

Schönen Abend noch, wünscht

Klaus
dampfklaus
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von dampfklaus »

Guten Abend Berichtleser,

ich komme mir vor, "wie der Rufer in der Wüste" da hat auch keiner geantwortet.
Was habt Ihr gegen meine Berichterstattung? Bin ich hier im falschen Forum, oder hat es Euch die Sprache verschlagen?
Hier nun ein paar Bilder von der Motorhaube.
motorhaube_30B_001 (dampfklaus)
Bild
Das Messingblech für die Haube wurde ausgeglüht und dann von Hand um einen Hartholz-Klotz gebogen. Zur Versteifung wurden Rippen eingelötet. Der Kühler ist angeschraubt.

motorhaube_30B_009 (dampfklaus)
Bild
Der erste Schuß war etwa schwierig, weil er vom Kühler aus ansteigend ist. Am Ende des ersten Schußes wurde eine 3 mm dicke Rippe eingelötet, damit der zweite Schuß da angeschloßen bzw. angelötet werden konnte.

motorhaube_30B_019 (dampfklaus)
Bild
Die Öffnungen wurden anschließend mit einer Diamant-Trennscheibe ausgeschnitten und anschließend auf Fertigmaß gefeilt. Das war eine fummelige Angelegenheit. Beim ersten Schuß hatte ich komplett aufgeschnitten, aber das war nicht sehr gut, ich mußte nachträglich 3 mm breite Streifen einlöten und die sind mehrmals wieder abgebrochen. Beim zweiten Schuß war ich schlauer und habe den unteren Bereich vestärkt, das ging bedeutend besser zu bearbeiten.

motorhaube_30B_020 (dampfklaus)
Bild

Nun werden die Öffnungen mit 2 mm Winkelprofilen verstärkt und darein kommen Türen mit den berühmten Kiemen.

Nun frage ich; wollt Ihr weitere Berichte, oder ist es nicht erwünscht??????

Gruß
Klaus
Schienenkönig
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von Schienenkönig »

Da gibt es nur ein Wort: Natürlich! Ich jedenfalls kann daraus nur lernen. Danke.
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von 4heiner »

Hallo Klaus,
nein, nicht dass ich jetzt pflichtschuldigst schnell was in die Tasten haue, um Dein Tun zu loben, aber Deine Arbeit ist wirklich Klasse; ich lerne sehr viele Kleinigkeiten und Arbeitstricks dabei. Also mach´ bitte weiter!!!
Mir gehts ja genauso: wenn man sich die zusätzliche Mühe des Fotografierens und Schreibens macht, dann ist es natürlich schön, wenn auch mal ein Echo kommt. Andererseits, was soll man denn bei sauber ausgeführten Teilen anderes schreiben als "Super-Klasse-Toll", was ja auch durchaus ehrliche Bewunderung ausdrücken soll. Und nicht immer hat man eine sachdienliche Frage zu Arbeitstechniken oder Materialien.
Nehmen wir doch einfach mal an, dass die (schreibfaule :wink:) schweigende Mehrheit einfach sprachlos vor dem Monitor hockt :wink: :wink: :wink:
Grüße
vom 4Heiner
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MvM
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von MvM »

Dem kann ich mich nur vorbehaltlos anschließen. Weiter so!
Bust
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von Bust »

Moin Klaus,

Lass dich bloss nicht verunsichern, wir sind alle ganz fleißig am lesen von deinen Beiträgen, auch wenn nicht immer gleich eine direkte Reaktion erfolgt. Daher bitte unbedingt weitermachen mit deinem Bericht, auch wenn der Bericht selber ja ungemein viel Aufwand kostet.

Die Ausführung ist wieder mal super! Und ne zwei Fragen habe ich da auch gleich mal. War der von dir angesprochene Hartholz klotz schon nah an der späteren Haubenform? Oder lediglich ein stück Holz mit einem einzelnen passendem Radius? Ausserdem würde es mich interessieren, was für eine Materialstärke du dieses mal gewählt hast (bisher hast du ja immer zu recht "robuster" Bauweise gegriffen) und ob die Abwicklung des Vorderen Schusses schon so passend zugeschnitten war, denn es ergibt ja leider kein simples "Rechteck" mehr wenn die Haube schräg ist.

Sieht auf jeden Fall super aus, ich bezweifle, dass ich das so gut hinbekommen hätte.

Beste Grüße,
Bastian
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von 4heiner »

Hallo Klaus
Das Messingblech für die Haube wurde ausgeglüht und dann von Hand um einen Hartholz-Klotz gebogen
dazu habe ich die Fragen:
Ms63 :?:
Ms58 :?:
wie dick :?:
Hast du es nur warm gemacht bis sich die FArbe nach "rotbraun" ändert oder richtig rotglühend :?:
Dann abgeschreckt oder kalt werden lassen :?:
Antworten wären hilfreich :!:
Danke und viele Grüße
4Heiner
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von dampfklaus »

Hallo Schienenkönig, 4Heiner und MvM,
klar, würde ich es auch schön finden, wenn einer Fotos macht und das auch noch dokumentiert. Aber erstmal schönen Dank, daß Ihr Euch überhaupt mal gemeldet habt.
Wenn ich hier etwas schreibe, möchte ich Euch anregen, auch etwas zu bauen, bzw. dass Ihr mitdenkt wie hat er das gemacht und wenn dann eine Frage auftaucht, dann fragen. Es gibt keine dummen Fragen. Nur sollten die auch zum Thema passen.

Gruß

Klaus
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