Liebe Buntbahner,
als nächsten Bauabschnitt habe ich die elektrische Verdrahtung fertiggestellt.

Elektrische Verdrahtung
Die Eingänge des Mikroschalters werden mit den Backenschienen und der Ausgang mit dem Herzstück verbunden. Außerdem werden die Zungenschienen am Gelenk überbrückt und jeweils auch mit den inneren Schienen hinter dem Herzstück verbunden.
Zur Anwendung kam 1,5 mm² Aderleitung bei den festen Verbindungen und 0,75 mm² Litze bei den Zungengelenken. Ein 100 W Lötkolben machte ausreichend Hitze, um die Leitungen an den Schienen festzulöten und das Zungengelenk wieder zu entlöten.

Einige Flüche später war dann aber doch alles dort, wo es hingehört.

Fertige Weiche
Die Trägerplatte habe ich grau angestrichen, damit diese bei einer späteren Schotterung nicht mehr so hell durchscheint. Der Mikroschalter hat eine Blechabdeckung aus einer Konservendose bekommen.
Funktionstest
Jetzt konnte ich das erste Mal die Funktionsfähigkeit meiner Weiche testen. Mein subjektives Urteil ergab ein klares
Jein.
1. Rollversuche
Das Rollverhalten über die gesamte Weiche und speziell das Herzstück und die Zungen ist gut, trotz einiger Fertigungstoleranzen in der Gleislage. Selbst Zweiachser werden sicher und ohne Entgleisungen über das Herzstück geschoben.
Kritisch ist mir aber aufgefallen, dass der Abstand des Radlenkers zur Backenschiene im abzweigenden Strang etwas knapp bemessen scheint. So kratzen einzelne Radsätze innen am Radlenker, 1 Radsatz kletterte sogar ganz aus der Rille. Eine Messung ergab, dass das Innenmaß zwischen den Radscheiben mit 39 mm viel zu gering war. Nachdem ich die betroffenen Radsätze auf 40 mm Innenmaß erweitert habe, laufen sie tadellos über die Weiche.
Jetzt stellt sich mir für die Zukunft folgende Frage: Soll ich alle Radsätze kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren, oder lieber doch die Rillenweite vergrößern, so wie der Großserienhersteller das tut? Wie handhabt ihr das mit den Toleranzen?
2. Elektrik
Die Herzstückpolarisierung mittels Mikroschalter funktioniert zuverlässig. Selbst bei langsamer Fahrt mit einem kurzen B-Kuppler mit Haftreifen und ohne Dreipunktlagerung ist keine Stromunterbrechung aufgetreten.
Ebenfalls funktionstüchtig ist die Stoppweichenfunktion. Mit dieser ist ein Aufschneiden der Weiche und ein daraus folgender Kurzschluss am Herzstück systembedingt ausgeschlossen.
Wie in einem meiner früheren Postings aber schon angedeutet, ist der Anpressdruck der Zungenschienen entscheidend für die Kontaktsicherheit. Erschwerend kommt hinzu, dass für die Betätigung des Mikroschalters eine zusätzliche Kraft aufzubringen ist.
Nun grüble ich schon seit Tagen über einen selbstgebauten, handbetriebenen Stellmechanismus nach, der genügend Kraft aufbringt. Filigrane Weichenstellhebel gab es ja hier im Forum schon einige zu sehen. Diese sind mir aber für unsere Fußbodenbahn zu zerbrechlich.
Mehrere einfache Prototypen habe ich nun schon gebaut und nach etlichen Tests wieder verworfen. Aber ich komme einer Lösung näher.

Mehr dazu gibt es demnächst wieder hier.