Bevor ich zum dritten Teil des RC-Kits komme, noch einmal zur Lok. Der glückliche Zufall wollte es so, dass die zwei "Kabelschächte" im Antriebsblock oben noch nicht mit (geplanten) Leitungen "zugestopft" sind. In der Praxis fehlt gegen Ende aber meist doch noch irgend eine Strippe


Die Kanäle durften nicht viel größer werden, damit a) die Kabel nicht an der Schwungmasse scheuern und b), weil die Wasserdurchlässe (senkrecht) schon sehr nahe da dran sind. Auf dem Bild seht Ihr die vordere BEC-Buchse (dabei beziehe ich mich auf die Kontaktform, nicht das Gehäuse!) im versteckten und heraus geholten Zustand.
Als ich die Kabel dann hinten beim Hohlraum mit dem Decoder hatte, kamen gleich die nächsten Sorgen. So eine BEC-Steckverbindung bzw. deren Gehäuse-Kombination braucht nämlich mächtig viel Platz - für die interne Umschaltung kommen die Zwerge daher nicht in Frage oder nur die (äußerlich kleineren) Buchsenteile. Selbst damit konnte kaum ein gutes Plätzchen für die Anbringung gefunden werden.

Ich möchte diese Lösung benutzen:

Der Decoder-Ausgang, der RC-Anschluss und die Stromabnahme von den Schienen werden mit einer Pfostenleiste 5 × 2 verbunden. Die Belegung ist schematisch links gezeigt (doppelter Decoder-Ausgang, RC-Eingang, Schiene, nichts). Eine Buchse mit 3 × 2 Polen und einer Nase wegen der Verpolsicherheit kann darauf in drei Positionen gesteckt werden (Mitte und rechts).
Wird die Buchse noch weiter nach rechts aufgesteckt, hinge der Motor direkt an der Stromabnahme (bei abgeklemmtem Decoder). Wird sie noch weiter nach links aufgesteckt, sind Decoder-Eingang und -Ausgang verbunden. Das könnte bei geladenen GoldCaps unangenehme Seiteneffekte geben

An Stelle der BEC-Teile bin ich nun doch auf die von Jörg vorgeschlagenen Platinen-Steckverbinder im Rastermaß 2,54mm ausgewichen - allerdings in einer Ausführung mit vergoldeten Kontakten, die 3 A Strom übertragen darf. Die Buchsen haben sechs Kontaktfedern, und es braucht mächtig viel Kraft, um eine auch nur vierpolige Verbindung auseinander zu ziehen.
Wie auf dem Foto oben zu sehen ist, steht nicht allzu viel Platz zur Verfügung. Hinter der nicht abnehmbaren Bremsumlenkwelle dürfen keine starr mit dem Antriebsblock verbundenen Teile mehr liegen.
Dann musste ich mir ein paar ziemlich endgültige Gedanken zur Anordnung der zahlreichen Steckverbindungen im Heck der Lok machen. Zur Erinnerung: Ich möchte zu Wartungs- und Reparaturzwecken nicht unbedingt Dutzende von Kabeln ablöten müssen - evtl. sogar von Lötstützpunkten, die nicht erreichbar sind. Also musste auf Basis des alten Kabellaufplans (noch mit Elkos statt GoldCaps) ein Steckverbindungsplan angelegt werden. Das war keine ganz leichte Aufgabe, denn dabei gilt es allerlei räumliche und technische Fragen zu bedenken. Zur Erinnerung der Link zum letzten Lokschaltplan.

Der Plan der Steckverbindungen.
Die Kurzerklärung der Verbindungen:
- 1. Decoder-Ein- und Ausgang an die Stifte der Verbindung Nr. 5.
- 2. Die wichtigste Steckverbindung - SUSI von Decoder zu Soundchip (vier Pole), Plus und GND von Decoder zu Ladeschaltung zu Puffer zu Regler (zwei Pole), Licht v/h (FA0 v/h, zwei Pole), Schutzgas-Rohrkontakte als Taktgeber zu Soundchip (zwei Pole), Funktionsausgang FA4 und Rückleitung +6 Volt vom Festspannungsregler (je ein Pol, zusammen also zwölf). Der Ausgang des Decoders für "Licht hinten" muss auch da hoch, damit die Führerstands-Funzel über Dioden entkoppelt da mit dran geklemmt werden kann.
- 3. Die Weiterleitung vom Führerhaus Richtung Kessel (beide sollen ja auch trennbar bleiben). 2 × Plus und GND Ladeschaltung zu Puffer zu Regler (GND auch weiter zu Rauchgenerator), 1 × Ladeschaltung zum Pluspol der GoldCaps, 1 × Plus Festspannungsregler, 1 × Licht v (FA0 v) vom Decoder und 1 × FA4.
- 4. Eine zweipolige Verbindung für das hintere Spitzenlicht (+ 6 Volt vom Festspannungsregler und FA0 (h) vom Decoder.
- 5. Die Betriebsart-Steckverbindung (siehe oben).

Zunächst einmal habe ich mir ein paar Gedanken über die wichtigste Verbindung von allen gemacht (Nr. 2). Der verfügbare Platz zwischen Rückwand des Lautsprechergehäuses und Feuerbüchsen-Rückwand ist nicht üppig, aber ausreichend. Um unten keinen Platz für Stecker zu verschwenden, habe ich mir eine Lösung einfallen lassen, bei der die ganze Steckverbindung in diesem Raum verschwindet. Da die Buchse später nicht gegengehalten werden kann, muss sie sehr stabil befestigt werden. Kleben wäre da gar keine gute Idee - bricht die Klebung, darf die Lok teilweise neu lackiert werden!
Daher habe ich ein Stück Probeplatine mittels zwei 0,6 mm-Neusilber-Streifen auf dem Führerhausboden befestigt, und zwar so:

Rechts sind die zwei Stifte am Neusilberblech schon verlötet, links noch nicht. Bevor ich die Buchse eingelötet habe, habe ich erst einmal kräftig an der Brücke gezogen, gezerrt und gedrückt - da regt sich nichts mehr


Die vier Pole links sind für die SUSI-Schnittstelle, die fünf hier nicht ganz eingesteckten gehen an den Decoder, und die drei sind für die Taktgeber und die Rückleitung +6 Volt vom Festspannungsregler (z.B. zum hinteren Spitzenlicht). Von oben gesehen sieht das so aus.

Die zweipolige Steckverbindung im Bildvordergrund - später nahe der Führerhaus-Rückwand - ist für das hintere Spitzenlicht. Die nötige Aussparung in das 2 mm starke Grundblech unter dem Führerhaus zu sägen und sie zu verfeilen, war nicht wirklich lustig - aber es hat geklappt.
Dann habe ich ein wenig über die Betriebsart-Steckverbindung nachgedacht bzw. die Befestigung der Stifte. Das ist nicht so einfach, weil die Stifte eben genau so gut befestigt sein müssen wie die Buchsen. Nachdem ich wegen Übermüdung eine Stunde weggeduselt bin, ist mir die Lösung gedämmert. Zwei zum "U" gebogene 1 mm-Drahtenden halten die Konstruktion am gewünschten Platz.

Die Stiftenden können außen erst verlötet und versäubert werden, wenn die Kabel "dran dürfen". Das dauert noch ein bisschen, denn mir fehlen noch zwei bis drei zweipolige und eine vierpolige Hilfsverbindung (Nr. 1) in diesem Bereich

Insgesamt bin ich aber schon sehr zufrieden und überzeugt, dass es mir glücken wird, den Durchblick hinten zu erhalten (ohne bunte Kabelchen, die Feinde jedes ambitionierten Fotografen

Beste Grüße,