Maloja & Chiavenna

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Schrauber
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Re: Maloja & Chiavenna

Beitrag von Schrauber »

Hallo Stoffel,

ich ziehe meinen virtuellen Hut vor Deinem kompetenten Modellbau incl. Berichterstattung. Auch was das Bildermachen angeht, könnte ich mal ´nen Kurs bei Dir buchen. Im Ausgleich dafür könnte ich Dir Tipps anbieten, wie man
Der Kessel wird aufgrund Kamin, Rauchkammertür und Domen kopflastig sein. Das will ausgeglichen werden.
kopflastige Kessel entschärft... :scherzkeks:
Ich sag´s Dir aber mal schon vorher :-$ :
Du mußt nur unten richtig ordentlich Eisen verwenden :scherzkeks: Da noch ordentlich Wasser rein und schon kippt nix mehr. Nachteil: Läßt sich minimal schlechter verlöten als dieser Messing-Schnick-Schnack :shock: . Ist aber alles nur eine Frage der Flammen und des KOW-HOW´s :scherzkeks: Dieses wir aber immer wieder gerne auf den schon mehrfach angesprochenen und allseits beliebten Lötseminaren angeboten. Kann ich nur empfehlen...
Vielleicht lerne ich ja da mal was über diese ätzende Ätztechnik... :scherzkeks: :versteck:


So, nee jetzt mal Spaß beiseite: was Du da machst wird Top und ich freue mich schon auf die "Live-Begutachtung" . Läuft terminlich sicher wieder auf dieses "Zentralsachentreffen" :scherzkeks: :unknown: in der Nähe von Leipzig hinaus :wink:

Bis dahin, nix für ungut... :teddy:
Gruß Tomas (Schrauber)



"Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben!"
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Bommel
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Re: Maloja & Chiavenna

Beitrag von Bommel »

Moin Stoffel,
Stoffel hat geschrieben:Pa =; , Deine Pfoten brauche ich dabei nicht. Wie Du siehst kommen die Aussteifungen nacheinander in die Auslegeware.
jetzt mal halblang. So'n Angebot kriegst Du nicht alle Tage, solche Pfoten muß man sich erst mal leisten können. :bgdev:
Aber jetzt wo dank Heylscher Riefen und Reduzierung der Materialstärke diese bestenfalls nur noch als biologische Flexspannzangen verheizt würden, stelle ich die Dir sowieso nicht mehr zur Verfügung. :balloon:
Eine Frage hätte ich aber noch: Gehört bei dem Bettvorleger nicht die flauschige Seite nach außen? - So sieht man doch später gar nichts mehr von der schönen Zeichnung des Fells. :idea: :bgdev:

Schöne Grüße

BBildmmel

P.S.: muß dann erst mal zum Patentanwalt. "Irgendwie" ähnenlt das Wirkprinzip der Heylschen Riefen dem der legendären Bommellatte ... :gruebel: :smt086
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Re: Maloja & Chiavenna

Beitrag von theylmdl »

Hiho Bommel!

Sehe ich das richtig, dass Du das Prinzip zu Silvester 2004 vorgestellt hast...?
Bommel hat geschrieben:Die "interessanteste" Neuerung betrifft das Dach. Dieses besteht nun nicht mehr aus einer schlichten Platte, sondern ist erstmalig als "Lattenverband" ausgeführt, die an den Stellen der Dachspanten miteinander verbunden sind.
Da war es nämlich gerade gut 20 Jahre her, dass ich dieses Verfahren bei meinen H0-Waggonmodell benutzt hatte (auch Basis von Northeastern-Profilbrettern) :D . Beim Ätzen habe ich die Riefen - wenn ich mich recht entsinne - erstmalig 1985 eingesetzt :D :D . Aber leider leider :-( :-( habe ich's verabsäumt, darauf Patente anzumelden - ist ja auch ganz schon teuer (wenn auch erst nach der ersten Frist).

Können wir uns zwecks außergerichtlicher Einigung per PN oder Mail verständigen :P :?:

Gebogene Grüße -
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
ottmar
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Re: Maloja & Chiavenna

Beitrag von ottmar »

Hallo Stoffel,

wo gibt es den Korrektur-Modus ;-) Also bei der Achslastverteilung hat mir mein Augenmass nicht geholfen, nach den Messwerten glaube ich Dir gerne die entgleisungsfreie Rückwärtsfahrt.

Gruß Ottmar
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Stoffel
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Re: Maloja & Chiavenna

Beitrag von Stoffel »

Moin zusammen,


es hat heute wieder in den Fingern gejuckt, die Löckchen wieder ein wenig voran zu treiben. Doch erst müssen noch ein paar Dinge kommentiert werden ..... :intrigant:


@ Bommel:
Mmmmh, vielleicht hätte ich mir doch Deine Humanoid-Spannpratzen leisten sollen. Dann würde ich beim Löten wenigstens die Deinigen verkokeln und könnte meine ein wenig schonen. :bgdev:
Gehört bei dem Bettvorleger nicht die flauschige Seite nach außen? - So sieht man doch später gar nichts mehr von der schönen Zeichnung des Fells.
Tja, mein Guter, das ist Understatement. :gurn: Stoffel jedenfalls trägt den Nerz eben gerne nach innen. :upsidown:


@ Ottmar:
Also bei der Achslastverteilung hat mir mein Augenmass nicht geholfen
Tröste Dich, meines auch nicht. :oops: Deshalb habe ich die Achslast messtechnisch ermittelt. Rechnen kann man das auch irgendwie. :idea: Wie war das nur wieder gleich ...... :gruebel:
Egal, jedenfalls habe ich für die Gewichtszunahme durch den Kessel schon mal Vorsorge getragen. Es wurde einfach massiv bekohlt. (Massiv im doppelten Sinne. Hat jemand das Wortspiel bemerkt . :intrigant: ) .......


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Soweit so gut. Kommen wir mal zu dem Baufortschritt des heutigen Tages. Habe mal eine Rauchkammer bestückt. :) Die maximale Modellhöhe ist damit bereits erreicht (sozusagend der Kulminationspunkt :wink: Da hilft nur noch Hochformat), ab jetzt geht´s abwärts. :cyclop: Zum ersten Mal kriegt man nun aber so ein bissl ein Gefühl für die Proportionen und Chiavenna hat schon mal ein Gesicht .....



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Habe mir auch ein paar kleine Features gegönnt. Schließlich gibt´s auch Regentage ..... :D



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...... Klappe auf, Klappe zu ........




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Und einen Blick in die Rauchkammer hinein wollen wir natürlich auch wagen ...



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Das war´s zur Stunde.




Grüße vom St :-({|= ffel


PS: Puffer kommt natürlich noch dran.

PPS @Roland: Die Sache mit dem Video von der Steuerung habe ich noch nicht vergessen, mich allerdings immer noch nicht mit der Technik auseinander gesetzt. :oops: :oops: :oops:
Zuletzt geändert von Stoffel am Do 28. Feb 2008, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Maloja & Chiavenna

Beitrag von Fuchs301 »

Hallo Stoffel,

auch wenn es nicht "mein" Maßstab ist:

perfekte Arbeit...

eigentlich mag man die Lok -wenn sie mal fertig ist- garnicht lackieren...

:respekt:
Gruß
Christian
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Stoffel
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Re: Maloja & Chiavenna

Beitrag von Stoffel »

Hallo Christian,

Danke für die Blumen. Ganz perfekt ist´s natürlich nicht. Ist ja schließlich reine Handarbeit mit allen Unzulänglichkeiten ..... :roll:
Sor richtig mag ich ans Lackieren auch nicht ran. Aber nicht wegen dem hübschn glänzenden Metall. Vielmehr dürften die vielen beweglichen Teile da noch ein wenig Kummer machen. Wir werden (irgendwann) sehen. 8)



Damit Ihr nun nicht immer nur mit Komplettansichten verwöhnt werdet, gibt´s zwischendurch mal wieder Brocken. Nette Bastelei: die Wasserkastendeckel in WM. Der Guss war aufgrund des Scharniers und des mitgegossenen Griffs nicht so richtig lustig. Hier wieder ein paar gewaltige Vergrößerungen (auf denen man natürlich jedes Fehlerchen im Guss sieht. :oops: )



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Angenehmen Nachmittag wünscht der St :frog: ffel
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Stoffel
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Re: Maloja & Chiavenna

Beitrag von Stoffel »

Achtung: ISDN - Nutzer KEEP OFF :!:



Unendliche Weiten ..... (äh nee, das war was anderes)
...... wir schreiben das Jahr 1896.


In diesem Jahr sollen Maloja und Chiavenna übergeben werden. Oberinspektor Josef Hermann Glitzi, ein entfernter Urahn unseres Forumshamsters, ist zur SLM (Stoffelsche Lokomotiv-Manufaktur :D ) gereist, um die Kesselabnahme durchzuführen. Wir sehen ihn hier auf einer zeitgenössischen Portraitaufnahme.



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Es ist einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass von dieser Inspektionsreise Bildmaterial überliefert wurde. Josef Hermann betritt die Fertigungshallen. Noch steht der Kessel provisorisch aufgebockt nur dumm herum ......



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Josef Hermann beginnt sofort seine Inspektionstour. An der Feuerbüchse wird offensichtlich noch gearbeitet. Facharbeiter Francois Alién aus der Romandie bringt letzte Bolzen ein.



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Diverse Leitungen erregen Josef Hermanns Missfallen. Da fehlt noch was. So kann das nicht bleiben.


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Noch dramatischer steht es um den Dampfdom. Dort wo die Hauptleitung zu den Zylindern angeschlossen werden soll, klafft lediglich ein großes Loch. Kinder, so gibt´s keine Plakete (ach, die wurde erst später erfunden). Zumindest sollte man ein wenig Kaugummi drauf kleben, damit es nicht so zieht, doch der wurde erst ca. 60 Jahre später von den Gringos nach Zentraleuropa gebracht..... :roll:



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Dagegen scheint für eine erste Befüllung mit Sand alles gerüstet zu sein. Vielleicht fehlt noch etwas Schmieröl an der Klappe des Sanddoms. Es quietscht noch schauerlich.....



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Noch während Josef Hermann einen prüfenden Blick in die Rauchkammer wirft ...



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...... machen es sich die beiden Brüder Francois und Jaques Alién schon wieder bequem. Die beiden zeichneten sich nicht gerade als Helden der Arbeit aus und wurden später für eine andere anspruchsvolle Tätigkeit in die Stupidium-Minen versetzt ....



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Kurz darauf wird der Kessel mit lautem Kettengerassel vom Hallenkran angehoben, ....



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..... während zwei weitere Facharbeiter (von der Sorte, die es nicht nur rechts, sondern auch links haben) das Fahrgestell von Chiavenna unter die schwebene Last rollen ...



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Man hat es den beiden gar nicht zugetraut, aber letztendlich wurde der Kessel passgenau auf das Fahrwerk abgelassen ...


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..... ca. 30 Jahre später soll ein nicht weiter wichtiger Herr Ford aus der neuen Welt diesen Vorgang Hochzeit genannt haben. Es kam, wie es kommen musste. Natürlich verweigerte Hermanns Urahn, Josef Hermann Glitzi, die Abnahme des Kessels aufgrund diverser Fehlteile und Undichtigkeiten. Dennoch lies er es sich nicht nehmen, sich gemeinsam mit dem Metallungetüm abzulichten.


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Hier noch ein paar von ihm eigenhändig aufgenommene photografische Ablichtungen ....



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Soweit der zeitgenössische Bericht.
Zuletzt geändert von Stoffel am Di 4. Mär 2008, 14:10, insgesamt 2-mal geändert.
44er
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Re: Maloja & Chiavenna

Beitrag von 44er »

Hallo Stoffel,

einfach spitze :respekt: , Deine Firma ist schon sehr weit voraus, hatten die doch schon 1896 die ersten Paletten :o

Ich bin begeistert von Deinem Werk und Modell :smt041 hätte gerne auch so ein Super Modell im Bau :!: :!: :!: doch leider :(


Gruß Dieter
Was nicht ist kann noch werden
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fst-tigrottino
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Re: Maloja & Chiavenna

Beitrag von fst-tigrottino »

Hallo Stoffel,
absolute Höchstklasse, was sich da in den Werkhallen der SLM präsentiert; grossartig und vollendet. Es juckt mich direkt, irgendwann einmal doch noch diese Giesskunst zu erlernen .....
Aus gewerkschaftlicher Sicht missfällt mir allerdings, wie die mühsame Arbeit des Fachmitarbeiters aus der Romandie (Bolzen anbringen in der engen Feuerbüchse) bloss verdankt wird, indem dessen wohl verdiente Ruhepause nach diesem Stress mit einer Versetzung in niedere Dienste quittiert wird, wahrscheinlich aus Gründen reiner "Röschtigraben"-Vorurteile.... Es wird dringend nötig, dass auch in der SLM sich die Arbeiterschaft zu organisieren beginnt!
mit Gruss fst-tigrottino
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