Meine Lok: 99 021

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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theylmdl
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Zunächst wünsche ich Euch allen nochmal ein gesundes, frohes und erfolgreiches Neues Jahr voller Modellbau-Bastelspaß!

Meine Tochter Chiara hat's wieder nicht geschafft, bis Mitternacht wach zu bleiben. Etwa Viertel vor elf hat sie den Kampf gegen die Silvestermüdigkeit erfolgreich aufgegeben ;-) . Das habe ich sofort schamlos ausgenutzt und die Tür zu meiner Wohn-, Arbeits-, Schlaf- und Bastelstube fest verrammelt.

So konnte ich bis etwa 2 Uhr - da fielen mir dann auch die Augen zu - an meiner kleinen Lok weiter werkeln. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht! Heute gab's auch noch ein paar Stündchen, und so konnte die zweite Rahmenwange im Rohbau fertig gestellt werden.

Bild

Hier seht Ihr den provisorisch zusammen gesteckten "Modell-Rahmen", der sozusagen über den Antriebsblock (ja, das ist der mit dem halben Backstein ;-) ) gestülpt wird. Heute war nicht so mein Foto-Tag, ich hoffe, Ihr erkennt trotzdem etwas. Nun sind beide Wangen genau im gleichen Zustand.

Die Niet-Imitate sind hier vorwiegend mit 0,8mm-Messing-Rundmaterial nachgebildet. Das setzte dem Bastelspaß heute auch ein jähes Ende, weil es schlicht und ergreifend alle war. Nachdem ich den letzten auf dem Basteltisch oder im Vorrat auffindbaren Fitzel verbaut hatte, war Schluss mit lustig.

Bild

Von dem Draht wandern unglaubliche Mengen in das Modell. Nur gut, dass morgen der 2. Januar und ein Werktag ist, so kann ich in der Nähe Nachschub kaufen. Die Nachbearbeitung der eingelöteten Drähte mit Feile und Hohlfräsern kostet auch ihre Zeit, aber das macht sich doch bezahlt: denn ein Meter von dem Zeugs kostet gerade 'mal 55 Cent.

Bild

Vorne in der Zylinderhalterung seht Ihr ein 2mm-Blech. Darin ist eines der vier Gewinde, mit denen praktisch die gesamte Konstruktion zusammen gehalten wird. Die hinteren zwei unter dem Führerstand trennen auf einen Rutsch (auch ohne Silvester) Decoder-Halterung, Antriebsblock, Modellfahrwerk, Führerhaus und Feuerkammer (!).

Die Wasserstrahl-Teile von Andreas und die Ätzteile von Thomas Engel vertragen sich nach wie vor sehr gut, da hatte ich kaum Arbeit mit. Am Übergang der vorderen Pufferbohle zur linken Rahmenwange stimmt noch etwas nicht. Die Pufferbohle vorne konnte ich heute auch noch mit den meisten Profilen und Nietimitationen versehen <freu>.

Bild

Da ist auch gleich gut zu erkennen, warum die Nachbildung der Nietköpfe aus Draht zuweilen Sinn macht. Hier sind die beiden Köpfe nämlich zu sehen (innen und außen). Die eigentliche Pufferbohle kann ich erst befestigen, wenn ich die Pufferhülse habe.

Unten im Bild seht Ihr die Aufhängung für das hintere Bremshängeeisen am hinteren Rad der linken Seite. Irgendwie liebäugele ich ja mit einer funktionalen Wurfhebelbremse, nachdem es gestern und heute so erfrischende Beispiele von ganz normalem Modellbahn-Wahnsinn im BBF gab...

Beste Grüße,
Zuletzt geändert von theylmdl am Fr 18. Jan 2008, 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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fido
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von fido »

Hallo Thomas,

es freut mich, das es weitergeht. Der Rahmen schaut fein aus und die Nieten sind sehr schön und klein.

Am besten Du sparst Dir den Aufwand des Verputzens und besuchst mich im Frühjahr oder Sommer zum Standstrahlen.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

@fido: Gilt das Angebot eventuell auch noch im Herbst? Ich bin mir nicht so sicher, ob ich bis zum Sommer so weit sein werde... ;-)

Die Kopfgröße der Niete habe ich mir aus den wenigen vorhandenen Fotos errechnet. Die waren wirklich nur so klein, allenfalls 0,9mm Kopfgröße, am Aufbau meist nur 0,5mm. Den Unterschied zwischen 0,8mm und 0,9mm macht dann der Lackauftrag :-) .

Heute war "mulmig"-Tag. "Mulmig" deswegen, weil ich die Rahmen-Hauptteile nach einiger Überlegung miteinander verlötet habe. Dabei rumort im Hinterkopf immer die Frage herum: "Was hättest Du noch vorher anbauen und versäubern und/oder testen müssen?". Wie auch immer: Wenn es jetzt noch Bedarf gibt, muss der eben mit List und Tücke bzw. makroinvasiven Operationen geklärt werden.

Bild

Der Führerstandsboden, das Rahmenoberteil und die Grundplatte der Kesselstütze - links im Bild - sind hier nur zur Probe aufgelegt. An allen drei Teilen sind noch etliche Arbeiten nötig. Immerhin hat es prima geklappt, die Teile auch mit der 2mm-Platte unter dem Führerhaus zu verlöten. Das gibt zumindest hinten doch einige Stabilität.

Bild

Hinten am oberen Ende des Wasserkastens seht Ihr einen breiten Schlitz. Der wird später nicht mehr direkt einsehbar sein und dient der Kühlung.

Bild

Zwischen der Antriebsblock-Oberkante und der des Modellrahmens unterhalb des Deckels ist ein Hohlraum von über 8mm Höhe. Der ist ideal, um dort - gekühlt - Leistungsdioden zur Spannungsreduzierung am Motor anzubringen (zwei antiparallele Paare davon braucht's mindestens, sonst werde ich nicht viel Fahrspaß haben wegen überschäumender Vehemenz des Zwergs). Und die dort erzeugte heiße Luft muss ja irgend wo hin entweichen ;-) .

Zum Thema Vehemenz: Bei einem konventionellen LGB®-Trafo 5003 heißt es unterdes "fahren" (dann aber mit mindestens acht Zentimeter Auslauf) oder "stehen.". Die Dioden sind - wie Versuche gezeigt haben - auch im Digital-Betrieb mit dem MX64H nötig. Bei einer Vorführung hat sich zufällig gezeigt, dass sich der Antrieb herzlich wenig um herum liegende Gegenstände wie Kabel, Feilen oder so etwas schert. Da fährt er fröhlich drüber.

Die Anpassung der vorderen Pufferbohle habe ich nicht ganz perfekt hinbekommen. Aus unerfindlichen Gründen könnte ich den letzten Zehntelmillimeter Abstand nicht so richtig entfernen. Das ist zum Glück später nicht sichtbar.

Bild

Das Foto zeigt den Übeltäter direkt nach dem Verlöten mit provisorisch eingelegter, vorderer Pufferbohle. Das Lot in den Hohlkehlen der Schienenräumer-Winkel habe ich mit Bedacht nicht entfernt, da dort Stabilität sehr gefragt ist. Diese Teile werden über einen quer liegenden Winkel verbunden, der unten isoliert werden muss (um Kurzschlüsse bei Entgleisungen zu vermeiden).

Wenn die kleine Lok 'mal irgendwo gegen donnert, bin ich nicht unbedingt auf größere Reparaturen aus. Darum habe ich auch auf die Lotnähte der Pufferbohlen ganz großen Wert gelegt - nicht dass die kleine 99 021 irgendwann einmal eine Begegnung der letzten Art mit fidos großer Ts5 oder einem Betonprellbock hat... Die Nasen am hinteren, quer liegenden Zylinderhalte-Blech sind für die Entwässerungs-Welle.

Zum Schluss dieses Postings noch ein ganz übler Schnappschuss vom Basteltisch. Da habe ich den Modellrahmen kurzer Hand auf den Antriebsblock gestülpt.

Bild

Beachtet bitte die angenehme Leere hinter dem hinteren Rahmendurchbruch. Richtig: Da ist gar nichts. Die Schwungmasse sitzt davor, der Decoder darüber. Bedenkt bitte auch, dass die Testrädchen im Durchmesser um 4,5mm kleiner sind als die richtigen - das wird später ganz anders aussehen. Vorne (im Bild rechts) seht Ihr an der Zylinderhalterung den Luftspalt bei der Schrauben-Verbindungsstelle. Das "U" unten gehört zum Antriebsblock, die 2mm-Platte mit Gewinde darüber zum Modellrahmen. Auf den ersten drei Fotos dieses Postings sind hinter dem Durchbruch für Schwungmasse und Lautsprecher die Punkte der beiden anderen Schrauben zu erkennen. Bei etwas Gewicht liegt auch der Deckel des Rahmens gerade auf :-) .

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Gestern Nacht und heute Abend habe ich je einen der Schienenräumer (das sind in diesem Fall Winkel-Profile) angebracht. Das wird hier sicher noch öfter zu sehen sein, daher schenke ich mir ein Foto.

fido hat mich telefonisch darauf hingewiesen, dass ein gefederter Puffer das Schlimmste bei einer Kollision verhindern kann. Das stimmt sicher, aber wer fidos Ts5 schon 'mal in Aktion erlebt hat, weiß, warum ich um meinen Zwerg fürchte :-) .

Um auf die Einwände von SuziQ (siehe Beitrag in der Hamsterklause) einzugehen: Klar ist dies ein Selbstbau-Forum. Ich wurde auch schon mehrfach darauf hingewiesen. Hier ein typischer Fall: die Bolzen für die Zylinderdeckel. Die haben einen Schaft von 0,8mm und eine Schlüsselweite von etwa 1,3mm, das wäre also ein typischer "kaufen bei Knupfer oder GHW"-Fall.

Statt dessen habe ich aber gar nicht so flugs (nämlich über mehrere Stunden) ein eher schlechtes als passables Urmodell gefrickelt, über das H0-Könner wie Winfried Schmitz-Esser oder mein früherer Meister Gebhard Reitz nur den Kopf schütteln würden. Wie Ihr leicht erkennen könnt, sieht kaum eine Mutter so aus wie eine andere. Hier ein Bild unter der Lupe.

Bild

Warum habe ich das gemacht und gebe nun Geld für die Form und die Güsse aus, wenn's das doch so ähnlich zu kaufen gibt?

Für die zwei Modelle werden 64 dieser Bolzen benötigt. Wir dürfen auch ruhig davon ausgehen, dass je zwei davon weg klingeln oder im Guss Ausschuss sind. Alleine für die Zylinderchen der Zwerge werden je schon vier Güsse benötigt.

Viel wichtiger aber: Ein perfekt gefrästes Normteil könnte leicht den "Stil" der kleinen Lok durchbrechen (zu gut ;-) ), und ich hätte nicht das schöne Gefühl: "selbst gebaut". So ist alles "aus einem Guss".

Angesichts der heutigen Möglichkeiten (Ätzen, Wasserstrahlen, Fräsen, Gießen, kaufen) macht es wenig Sinn, die eigene Kreativität auf den vollständigen Selbstbau zu verballern, vor allem nicht, wenn größere Stückzahlen gefragt sind.

@SuziQ / Lothar: Nimm' doch 'mal an, ich habe an den zehn scheppen Bolzen drei Stunden gesessen. Ich brauche aber über sechs Mal so viele. Sei' 'mal ehrlich: Wer würde sich da 20 Stunden lang hinsetzen, wenn er um kleines Geld beliebig viele Abgüsse in Neusilber haben könnte...? Also lieber ein paar Stunden mehr in ein passables Urmodell investieren (hier nicht gegeben), statt zwei Tage lang herum zu murksen.

Damit Eigenbau machbar bleibt, müssen wir uns zuweilen der Hilfe professioneller Menschen und Maschinen bedienen - ob das nun gewerblich statt findet oder innerhalb des Forums. Ohne die wiederholte Hilfe von sehr vielen Forums-Mitgliedern und gewerblichen Anbietern würde ich hier bei meiner kleinen Lok keinen Stein bewegen - auch keinen Backstein, der plötzlich von der Lok segelt. Dafür bedanke ich mich rundum!

Das ist mein Wort zum Sonntag. Beste Grüße voller Vorfreude auf weitere Fortschritte bei der kleinen Lok -
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von Schrauber »

Moin Langer,

und alles Gute zum Neuen Jahr :biggthumpup:
ä´hm ich hätte da noch ne Frage :versteck: :
Schneidest Du das Gewinde :lupe: nach dem Gießen oder wird das vorher per Hand "eingefeilt" :gruebel: :stumm:

:respekt: :irre: :gut:
na ja, zuzutrauen wäres Dir... :wink:


Großen Respekt vor Deiner Leistung
vor allem weil ich mir mit dem "Fitzelkram" immer die Augen überanstrenge und in die Fingerkuppen bohre/feile.. :roll:
deshalb auch vermehrt meine Aktivitäten in 5´Zoll, wo übrigens der Vorwärmer (natürlich funktional) dem Fertigungsende entgegensieht... (Bilder folgen noch...)
Gruß Tomas (Schrauber)



"Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben!"
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Regelspur
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von Regelspur »

Hallo Thomas,

da hast Du ganz recht, denn die Herstellung eines Ur-Models zählt ja auch als Selbstbau. Egal wieviel Teile danach abgegossen werden.

Ohne selbstgebautes Ur-Modell kein Abguss und man kann seine Zeit sicher an anderer Stelle besser nutzen.

Gerade bei vielen Teilen die gleich sind, z.B. Schrauben oder beweglichen Vor-Reibern an der Rauchkammertür.

Gruß Alfred
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

@Tomas: Auch Dir alles Gute und viel Bastelspaß - wann hat die "große" 95er den Rollout...? ;-) Die Gewinde werden weder geschnitzt noch geschnitten, die Bolzen sind nur Dummies für die Optik. Ich bewege mich ja hier in den Niederungen der elektrischen "Befeuerung" und nicht in den höheren Sphären des Echtdampfs.

@Alfred: Danke für Deine Zustimmung. Ich möchte noch ergänzen, dass es oft so ist, dass man später solche Teile noch einmal oder - typischer - ganz oft braucht. Wer dann das Urmodell gebaut und die moderaten Formkosten bezahlt hat, hat gut lachen. Die anderen dürfen ein paar weitere Stunden Freizeit in die Röhre schieben zum Verbraten.

Der Trick bei den günstigen Güssen: Du lässt ein paar mehr machen und nimmst dann z.B. je Deckel die gleichen Abgüsse vom Bäumchen - so sehen alle neben einander angebrachten Teile genau gleich aus.

Mit Basteln wird's heute nichts mehr. Für einen Schnappschuss war noch Zeit.

Bild

Das Bild zeigt drei meiner wichtigsten und liebsten Werkzeuge. Eine kräftige Pinzette dürfte wohl den meisten geläufig sein, vielleicht weniger der Dreikantschaber links oder die Korundschleifscheibe rechts. Der Dreikantschaber wurde vor rund 25 Jahren zum ersten Mal am Schleifbock aus einer ausgedienten Dreikant-Schlüsselfeile geschliffen. Aus seiner stark verkürzten Länge könnt Ihr erkennen, wie oft er seitdem auf Korundschleifpapier oder dem Arkansas-Stein abgezogen wurde. Ich schätze 'mal, dass der arme Kerl schon mehrere Pfund unerwünschtes Zinn und anderen Unrat wie Grate entfernt hat. Auf's Altenteil darf er aber erst mit mir ;-).

Der Pinzette ging's kaum besser. Nicht etwa, dass die gekröpften Spitzen noch die originalen wären. Nein nein, die wurden mehrfach nachgebogen und -geschärft, und das auch mit dem dritten Gesellen.

So eine Korundschleifscheibe auf einem Aufspanndorn für die Kleinbohrmaschine ist ungeheuer praktisch. Es gibt die Scheiben in unterschiedlichen Körnungen im Goldschmiedebedarf zu kaufen, beispielsweise unter der Bezeichnung Ruwa Discs (im Bild ein anderes Fabrikat, Ruwa Discs sind weiß). Dieses Werkzeug ist optimal, um mit minimalem Aufwand Unrat von Metall-Oberflächen zu entfernen (auf Kunststoff darf es wegen der Hitze-Entwicklung nicht benutzt werden, auch nicht bei langsamen Drehzahlen). Geschickte Naturen können sich mit einem Reißzirkel solche Scheiben auch leicht selbst aus ganzen Bögen Korundschleifpapier anfertigen. Eine mit solchen Scheiben in 1.000er-Körnung bearbeitete Oberfläche steht einem Spiegel nur wenig nach.

Im Bild seht Ihr eine neue, grobe Scheibe, die sehr gut geeignet ist, um Lotreste zu entfernen. Dieses Werkzeug benutze ich so oft, dass ich mir dafür eine eigene Low Budget-Kleinbohrmaschine angeschafft habe, die nur für die Benutzung damit da ist.

Wenn eines der der drei Teile fehlt, fühle ich mich kreuzunglücklich und verspüre eine fast schon starke Motivation, meinen Basteltisch aufzuräumen ;-) . Ohne diese drei Musketiere hätte ich bei meiner kleinen Lok keine Chance.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Thomas,
theylmdl hat geschrieben: ... verspüre eine fast schon starke Motivation, meinen Basteltisch aufzuräumen ...
mach das bloß nicht :!: :!: :!:
Dann findest du ja Nichts mehr :lupe:
Ich lasse mich in solchen Momenten vielleicht mal zu einer Umschichtung von unten nach oben hinreißen
aber alles Andere würde die natürlich gewachsene Struktur unwiederuflich zerstören :wink:

Tschau Christoph
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Rudolf
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von Rudolf »

Hallo Thomas,

nur der Vollständigkeit halber: es gibt diese Korundschleifer auch in Form eines kleinen Gummitellers, auf den die Korundscheiben aufgeklebt werden. Das hat den Vorteil, daß die störende Schraube in der Mitte wegfällt. Dadurch kann man flacher schleifen, auch in der Mitte eines Werkstückes. Diese Schleifer sind für mich ein unverzichtbares Werkzeug.

Ich gehe davon aus, daß kommendes Wochenende in Sinsheim wieder einige Händler diese Schleifer anbieten werden. Auch ich werde mir dort wieder meiner Jahresbedarf einkaufen, denn leider sind diese Schleifer am Pr....n-Regal in den Baumärkten fast nicht mehr zu bekommen.
Viele Grüße

Rudolf
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

@Christoph: Okay, ich belasse es bei dem natürlich gewachsenen Chaos. Das fällt mir aber von Bastelstunde zu Bastelstunde schwerer ;-) .

@Rudolf: Danke für den Hinweis. Umgekehrt haben die Papierscheiben den Vorteil, dass sie sich halbwegs flexibel der Oberfläche anpassen. Der nicht ganz 2mm hohe Kopf der meisten Aufspann-Dorn-Schrauben ist dann kein Problem mehr.

Irgendwann werden die Räder von Marco hier eintrudeln (vor Sinsheim wohl sicher nicht mehr :-) ). Also habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie ich die Edelteile halbwegs gescheit auf die Achsen bekomme. Im Forum wurden ja schon einige gute Lösungen vorgestellt. Für mich tun es wahrscheinlich die Kuppelstangen.

Daher - und weil für eigentlich wichtigere Vorhaben, wie die Anfertigung der Zylinder, nicht genug Zeit blieb - habe ich in einer Arbeitspause die Kuppelstangen aus den 0,5mm-Ätzblechen zusammen gebaut. Zur Erinnerung: Die Steuerung der kleinen Lok wird weder gefräst noch gegossen, sondern aus Ätzteilen gebaut.

Ich war ein wenig im Zweifel, ob das gut klappt. Aber seht selbst (ISDN-Nutzer: Hier kommen ca. 180kB).

Das erste Bild zeigt am Beispiel der rechten Kuppelstange die fünf benötigten Ätzteile (mittlere und äußere Schichten sowie die beiden äußeren Aufsetzstücke an den Enden).

Bild

Rechts und links hinter den Stegen der Ätzteile habe ich zusätzliche Stege mit zwei 1mm-Bohrungen vorgesehen. Zwei deswegen, weil sich die Stege so insgesamt besser gerade richten (denn die verbiegen sich sehr leicht auch bei 0,25mm Neusilber). Diese Teile habe ich mit aus dem Nutzen gesägt, die Teile mit Korundschleifpapier verschliffen und dann auf einem Holzrestchen mit 1mm-Stiften in Bohrungen fixiert. Die Übergänge von den Aufsetzstücken zur Stange in der Mitte sind auf die Hälfte tief geätzt und wurden später mit Rundfeilen angepasst.

Bild

Hier ist noch nichts verlötet, die fünf Teile sind nur zusammen gesteckt.
Dann habe ich die Teile mit einem Holzstift zusammen gedrückt und nach reichlich Lötwasser-Zugabe fett verlötet. "Fett" deswegen, damit ich weniger von den bei so großen Materialstärken unvermeidlichen seitlichen Anätzungen weg feilen muss.

Nachdem das Lot geflossen war (durch alle Trennschichten!), habe ich über angeätzte und nachgebohrte 1mm-Löcher einen auch später vorhandenen 1mm-Ms-Stift in die Schichten eingelötet. Sicher ist sicher ;-) - das garantiert eine gewisse Langzeit-Stabilität.

Bild

Dann ging's an's Feilen und Putzen. Hier eine wirklich brutale Vergrößerung des hinteren Endes der rechten Kuppelstange, die sich zum Glück in der allgemeinen Unschärfe des Fotos verliert.

Bild

@squirrel4711: Bis zu unserem nächsten Treffen bastele ich noch ein "off limits"-Schild für Deine Kamera ;-) .

Nach knapp einer Stunde war ich an diesem erfreulichen Punkt.

Bild

Nachdem das für mich schon ganz passabel aussieht, bin ich guter Hoffnung, dass es mit den anderen Steuerungsteilen auch nicht viel anders sein wird.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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