Gleisbau mit Unterlegplatten und Holzschwellen

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

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Otter1
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Gleisbau mit Unterlegplatten und Holzschwellen

Beitrag von Otter1 »

Moin,

für eine Dioramenecke in 20,3 in meinem Garten bin ich gerade dabei, ein paar Meter Strub 250er Edelstahlgleis auf Merantiholzschwellen zu Nageln. Als Vorbild habe ich ein US-Schmalspurbahn-Vorbild gewählt. Aber auch bei der Selfkantbahn gibt es im Bahnhofsbereich ein paar Meter, die auf solche Unterlegplatten genagelt sind. Zwei Nägel innen, einer außen.

Schienenplattengenagel (Otter1)
Bild
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Merantiholzschwellen von Esser, Ozark Tie Plates (fachgerecht gebeizt und verostet), Nägel von Llagas Creek und/oder Sunset Valley, Montagegleisklammern von Reppingen, Spurlehre von Llagas Creek, Buttermilch von Müller (Die Droge für heiße Tage). Hammer, Zange, Nagelfix, Bohrlehre aus der heimischen Werkstatt.

Was ist eigentlich aus den vielen tausend Metern Strub 250er Gleis geworden, die voriges und dieses Jahr in Schkeuditz weggeschleppt worden sind? Zwei oder drei Meter rosteteten kürzlich beim Schrauber vor sich hin. Dient der Rest als Briefbeschwerer?

Grüße

Otter 1
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Flachschieber
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Re: Gleisbau mit Unterlegplatten und Holzschwellen

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Jürgen
Dient der Rest als Briefbeschwerer?
Als Briefbeschwerer nicht.Die Schönen Profile in Briefbeschwerermaß zu zerschnippeln wäre mir zu schade :D

Bei mir gilt die Devise Gleisbau muß gut geplant sein.Dementsprechend hab ich mir an einem heissen Sommerabend im kühlen Keller eine Baulehre für benötigte Weichen gebastelt da das keine Überlegungen erfordert und ich mal abschalten musste.
Ich bin begeistert vom Strub Code 250 Gleis.
Und ich denke jeder der mal einen Meter selbst gebaut hat auch.

Euere 32mm Anlage ,wie auf den Bildern aus Schkeuditz zu sehen, scheint auch aus Begeisterung zu diesem Schienensystem gebaut worden sein.

Grüße

Marco
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Otter1
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Re: Gleisbau mit Unterlegplatten und Holzschwellen

Beitrag von Otter1 »

Moin,
Euere 32mm Anlage ,wie auf den Bildern aus Schkeuditz zu sehen, scheint auch aus Begeisterung zu diesem Schienensystem gebaut worden sein.
Für die 32mm Anlage in Schkeuditz, von Jürgen Latotzke und mir, ist Tenmille Nickelgleis, Code 215, verwendet worden. Also etwas zierlicher als das Strub Profil. Wir betreiben eine (Freistil-) Kleinbahn nach 750 m Vorbild. Da scheint uns das angemessen.

Bahndachs verwendet das Profil für 32mm Sachsengleis. Das kommt dem Sachsen-Vorbild recht nahe.

Über Weichenbau mit dem Strub´schen 250er Edelstahlgleis wird man hier und anderswo bestimmt gerne lesen. Selber verwende ich gerne das identische Llagas Creek Neusilberprofil, was sich mit unseren Möglichkeiten besser löten lässt als Edelstahl.

Grüße

Otter 1
Denver
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Re: Gleisbau mit Unterlegplatten und Holzschwellen

Beitrag von Denver »

Hallo Otter-1,

die Beiträge zum Gleisbau mit echten Schienennägeln habe ich mit großem Interesse verfolgt.
Bohrst Du denn die Schwellen vor ?
Wie stabil sind die Schienennägel und das Gleis überhaupt? Ist eine Verlegung im Außenbereich mit den vielfältigen Belastungen zumpfehlen ?
Bei den Schienennägeln kansst Du ruhig etwas sparsamer sein, wie die Fotos zeigen. Die fehlenden Nägel sind vermutlich von den Eisnebahnfans aus aller Welt "geborgen" worden. Es handelt sich um ein Schmalsprugleis 3" in Colorado und im ersten Bild um ein Normalspurgleis in Elbe / Washington.
Die großen StrecKen sehen aber auch nicht viel vertrauenserweckender aus, werden aber von sehr sehr langen und schweren Güterzügen befahren.
Falls Du von der schweren Gleisbauarbeit erschöpft bist, einige stilvolle Pausenplätze ...


Grüße aus Weimar

peter
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Gleisbau-1.JPG
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Otter1
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Re: Gleisbau mit Unterlegplatten und Holzschwellen

Beitrag von Otter1 »

Moin,

so Strecken mit fehlenden Schienennägeln/Schrauben scheint es überall auf der Welt zu geben. Ich besitze einen bolivianischen Schienennagel, bei dem mich wundert, wie der überhaupt das Gleis für die große Shay Lokomotive gehalten hat, die mal über die Gleise fuhr.
Bohrst Du denn die Schwellen vor ?
Wie stabil sind die Schienennägel und das Gleis überhaupt? Ist eine Verlegung im Außenbereich mit den vielfältigen Belastungen zumpfehlen
Die Hartholzschwellen (Meranti) musst ich vorbohren. Wie soll man die Nägel und Eisen sonst an den richtigen Platz bekommen? Dem Augenmaß und den Hammerschlägen würde ich nicht über den Weg trauen.
Die Schkeuditzer Kreativmelen Kiefernschwellen haben wir auch vorgebohrt, konnten die Nägel aber teilweise mit der Zange eindrücken.Die Kollegen von der Waldbahnanlage Rhein-Sieg haben auch vorgebohrt.
Erstaunlicherweise scheint es keine Bohrschablonen im Handel zu geben. Man muss die selber anfertigen. Gleislehren oder Montageklammern gibt es im Handel.

Ob eine Verlegung im Aussenbereich zu empfehlen ist, kann ich nicht beurteilen. Kommt vermutlich auf den Untergrund an. Den Nägeln traue ich über den Weg. Den Schwellen und dem Gleismaterial ebenfalls.
Ist halt viel Arbeit und billiger als Industriefertigware ist es keinesfalls. Ich habe primär die Gleise auf einer Brücke und die benachbarten Gleise genagelt. Plastikschwellen mit Standardabstand sah nicht so gut aus. Ein vorbildlicheres, niedrigeres Gleisprofil sieht auf Brücken meiner Meinung nach auch besser aus, als die Treppengeländer, die oft verbaut werden.

Trestle mit Hamster (Otter1)
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Irgendwann muss ich noch Sicherheitschienen montieren.

Auf der Strecke im Garten, wo das Gleis sowieso weitgehend eingeschottert oder zugewachsen ist, achte ich weniger auf den richtigen Schwellenabstand oder das Material. Da verbaue ich, was gerade zur Hand ist. Das scheint bei vielen heutigen Museumsstrecken ebenfalls der Fall zu sein. Aber auch bei Vorbildern der zwanziger und dreissiger Jahre, die sehr oft das Material von anderen, pleite gegangenen Gesellschaften verwendet haben.

Ein paar detaillierte Tipps und Tricks aus der Gleisnagelküche werden dieses Jahr noch in der GARTENBAHN erscheinen.

Grüße

Otter 1
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