Moin,
so Strecken mit fehlenden Schienennägeln/Schrauben scheint es überall auf der Welt zu geben. Ich besitze einen bolivianischen Schienennagel, bei dem mich wundert, wie der überhaupt das Gleis für die große Shay Lokomotive gehalten hat, die mal über die Gleise fuhr.
Bohrst Du denn die Schwellen vor ?
Wie stabil sind die Schienennägel und das Gleis überhaupt? Ist eine Verlegung im Außenbereich mit den vielfältigen Belastungen zumpfehlen
Die Hartholzschwellen (Meranti) musst ich vorbohren. Wie soll man die Nägel und Eisen sonst an den richtigen Platz bekommen? Dem Augenmaß und den Hammerschlägen würde ich nicht über den Weg trauen.
Die Schkeuditzer Kreativmelen Kiefernschwellen haben wir auch vorgebohrt, konnten die Nägel aber teilweise mit der Zange eindrücken.Die Kollegen von der Waldbahnanlage Rhein-Sieg haben auch vorgebohrt.
Erstaunlicherweise scheint es keine Bohrschablonen im Handel zu geben. Man muss die selber anfertigen. Gleislehren oder Montageklammern gibt es im Handel.
Ob eine Verlegung im Aussenbereich zu empfehlen ist, kann ich nicht beurteilen. Kommt vermutlich auf den Untergrund an. Den Nägeln traue ich über den Weg. Den Schwellen und dem Gleismaterial ebenfalls.
Ist halt viel Arbeit und billiger als Industriefertigware ist es keinesfalls. Ich habe primär die Gleise auf einer Brücke und die benachbarten Gleise genagelt. Plastikschwellen mit Standardabstand sah nicht so gut aus. Ein vorbildlicheres, niedrigeres Gleisprofil sieht auf Brücken meiner Meinung nach auch besser aus, als die Treppengeländer, die oft verbaut werden.
Trestle mit Hamster (Otter1)

Alle Fotorechte: JZ
Irgendwann muss ich noch Sicherheitschienen montieren.
Auf der Strecke im Garten, wo das Gleis sowieso weitgehend eingeschottert oder zugewachsen ist, achte ich weniger auf den richtigen Schwellenabstand oder das Material. Da verbaue ich, was gerade zur Hand ist. Das scheint bei vielen heutigen Museumsstrecken ebenfalls der Fall zu sein. Aber auch bei Vorbildern der zwanziger und dreissiger Jahre, die sehr oft das Material von anderen, pleite gegangenen Gesellschaften verwendet haben.
Ein paar detaillierte Tipps und Tricks aus der Gleisnagelküche werden dieses Jahr noch in der GARTENBAHN erscheinen.
Grüße
Otter 1