Hallo baggerandy,
dafür, daß der Schuppen nur ein Übungsteil hätte werden sollen, ist er aber wirklich gut. Du schreibst: "ich kenn mich mit der Fachwerkgeschichte nicht wirklich aus, was wann wo ansetzt und verbunden sein muss." Ich bin auch kein Zimmermann, dafür aber Holzwurm seit X Generationen. Ich bewohne ein Fachwerkhaus, an dem es viel zu machen gab und immer wieder gibt. Das meiste mache ich selbst und div. Nebengebäude habe ich auch schon als Fachwerkgebäude alleine gebaut.
Als Lektüre kann ich Dir empfehlen:
Bauen und Wohnen im dt. Südwesten - Dörfliche Kultur vom 15. bis zum 19. Jhd. ISBN 3-17-008308-2 und
Die Holzbaukunst in Deutschland ISBN 3-8262-1202-9,
um nur zwei Beispiele von vielen anderen, guten Büchern zu nennen.
Desweiteren gibt es da ein Buch des Hohenloher Freilandmuseums:
Ländliche Bauten. Wegweiser durch das Hohenloher Freilandmuseum, 2. überarbeitete Auflage, 2001. 252 Seiten, 309 Abbildungen. Guggst du hier:
http://wackershofen.de/new/cms/front_co ... p?idcat=78 Ich habe davon die erste Auflage und wenn die zweite nicht schlechter ist als die erste, dann lohnt es sich auf jeden Fall. Das Buch kostet 5,00 € und ist damit sicherlich nicht zu teuer.
Mache doch einfach mal einen Bummel durch mehrere Buchhandlungen und schau Dir an, was es so alles gibt. Laß Dich dabei vom Prunk barocker Fachwerkhäuser nicht beeindrucken, sondern schaue nach Abbildungen und Zeichnungen einfacher Gebäude, deren Schönheit sich meist in ihrer klaren Gliederung und Schlichtheit offenbart.
Ansonsten hilft Hinschauen und Fotografieren beim Original und das Vergleichen diverser Details. Ich verlasse das Haus nie ohne Kamera und konnte so schon viele, interessante Dinge und Details konservieren.
In der Zwischenzeit habe ich bemerkt, daß Helmut sich auch geäußert hat, während ich meine Antwort geschrieben habe. Ich gebe ihm völlig recht: Anschauen, anfassen, fotografieren (Maßstab im Foto nicht vergessen) und nachbauen.
Ach ja, fast hätte ich die Erklärung vergessen:
Schwelle: unteres Querholz, auf dem die Pfosten und Stützen ruhen.
Rähm: oberes Querholz, das auf den Pfosten und Stützen ruht und das im Bedarfsfall auch das nächste Stockwerk oberhalb trägt.
Riegel: kurze Querhölzer zwischen den Pfosten und Stützen. Sie dienen zu deren Versteifung.
Pfosten: senkrechtes Kantholz, das das Gewicht des Gebäudes trägt.
Stütze: schräg zwischen Schwelle und Rähm eingebautes Kantholz, das das seitliche Ausscheren der Konstruktion verhindert. Es sind im Regelfall mindestens zwei Stützen pro Wand und Etage verbaut. Die eine geht von rechts oben nach links unten und verhindert das seitliche Ausscheren nach links. Bei der anderen Stütze es umgekehrt.