Brigadegleis

Alles rund um Vor-Bilder, also Modelle in ganz groß

Moderator: baumschulbahner

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KK
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Brigadegleis

Beitrag von KK »

Hallo Feld- und Heeresfeldbahner in den Spurweiten von 26,7 - 32 mm,

Ich bin mittlererweile stolzer Besitzer der beiden Bücher "Heeresfeldbahnen der Kaiserzeit" und "Heeresfeldbahn". Was den Fahrzeugpark angeht, gibt es kaum noch Unklarheiten.

Insbesondere das Buch "Heeresfeldbahnen der Kaiserzeit" hat eine schöne Abhandlung über die Motorlokomotiven (leider keine Zeichnungen) und die diversen Güterwagenbauarten.

Lediglich bzgl. der Normalien für das sog. Brigadegleis (Kaiserzeit) schweigen sich beide Voilanten aus.

Nun meine Frage, hat jemand von Euch Informationen bzgl. der Bauart diese Brigadegleises :?:

Es muß sich dabei IMHO um ein Stahlschwellengleis handeln, Schwellenabstand, Befestigung und ggf. die alternative Verwendung von Holzschwellen würden mich :flamingdev: interessieren.

Wäre doch Schade, wenn mein Lasergang Heeresfeldbahnpersonenwagen auf englischem Peco-Gleis o.ä. dahinrollen müßte. :wink:
नमस्ते

Klaus

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Otter1
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Re: Brigadegleis

Beitrag von Otter1 »

Moin,
Wäre doch Schade, wenn mein Lasergang Heeresfeldbahnpersonenwagen auf englischem Peco-Gleis o.ä. dahinrollen müßte.
Nun, mein Lasergang Heeresfeldbahn PW fühlt sich auf den englischen Tenmille Code 215 Nickelschienen, handgenagelt auf Holzschwellen, ausgesprochen wohl.

Otter 1
32mm Gleis & Weichenbau (Otter1)
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Das 1 : 1 Exemplar in Oekhoven (Ex Eichsfeld) oder die beiden Exemplare im Feldbahnhof Deinste rollen auf einem Sammelsurium von 600 mm Schienen. Ich glaube, die haben sogar Gleisjoche mit Metallschwellen im Archiv, wo man mal Maß nehmen könnte.

Stahlschwellen, geprägt und geformt aus alten Büchsen, für 32mm Spur und Pecoprofile gibt es bei Saltford Models, Brian Clarke in GB (keine Homepage)

1 : 1 Vorbilder aus der deutschen Kolonialzeit, teilweise noch mit Holzmann und Krupp Gußmarken, liegen reichlich in Ostafrika herum. Da rollen sogar noch Züge drüber.

Zeichnungen und Fotos von Benzolloks gibt es in: M. Matthäus, Merk´sche Kleinbahn. (Die fuhr auf 500 mm Spur durch die Fabrikanlagen)

Grüße
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KK
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Re: Brigadegleis

Beitrag von KK »

Hallo Otter,

Du schreibst:
Otter1 hat geschrieben:
Nun, mein Lasergang Heeresfeldbahn PW fühlt sich auf den englischen Tenmille Code 215 Nickelschienen, handgenagelt auf Holzschwellen, ausgesprochen wohl.
Wenn dem so ist, könnte der PW evtl. auch bald mal auf meine Gleisen, dann aber im Freien etwas Auslauf bekommen, von den Tenmille habe ich etliche Kilo (im Prinzip etliche zwei Pfund :-) )im Keller liegen. Die werden mit Tacker-Nägeln auf Abnkirai-Schwellen genagelt.
Das 1 : 1 Exemplar in Oekhoven (Ex Eichsfeld) oder die beiden Exemplare im Feldbahnhof Deinste rollen auf einem Sammelsurium von 600 mm Schienen. Ich glaube, die haben sogar Gleisjoche mit Metallschwellen im Archiv, wo man mal Maß nehmen könnte.
Das wäre ja ein weiterer Grund am 7. Aug mal in Oekhoven aufzuschlagen.
Stahlschwellen, geprägt und geformt aus alten Büchsen, für 32mm Spur und Pecoprofile gibt es bei Saltford Models, Brian Clarke in GB (keine Homepage)
Hast Du Erfahrungen, kosten bzw. Adresse?
1 : 1 Vorbilder aus der deutschen Kolonialzeit, teilweise noch mit Holzmann und Krupp Gußmarken, liegen reichlich in Ostafrika herum. Da rollen sogar noch Züge drüber.
Tja, da werde ich wohl in absehbarer Zeit nicht hin kommen.
Zeichnungen und Fotos von Benzolloks gibt es in: M. Matthäus, Merk´sche Kleinbahn. (Die fuhr auf 50 mm Spur durch die Fabrikanlagen)
Du meintest wohl 500 mm :wink:

Ich wußte, daß ich das Buch bei K. Paskarb bei meiner letzten Bestellung nicht hätte von der Liste nehmen sollen. :embarrassed:
नमस्ते

Klaus

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Otter1
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Re: Brigadegleis

Beitrag von Otter1 »

Moin,
Ich wußte, daß ich das Buch bei K. Paskarb bei meiner letzten Bestellung nicht hätte von der Liste nehmen sollen
Das war eventuell ein Fehler. Das Buch ist großartig. Zudem es von der Lasergang einen maßstäblichen Merk´schen Sortimentswagen gibt. Der stand letztens in Schkeuditz und danach ein paar Wochen auf meinem Schreibtisch.
Ein idealer Kandidat für die 26,7 oder Gn15 Fraktion. Für 32 mm fast schon zu klein/schmal.

Brian Clarks/Saltford Adresse habe ich. - Irgendwo. Gute Erfahrungen mit ihm ebenfalls. Zwar ewig lange Lieferzeiten und unglaublich hohe Bankspesen, aber das sagt nichts gegen seine Produkte.

Mein eigener Lasergang Heeresfeld PW kriegt einfach völlig unvorbildliche 45 mm Unterwagen von Werninghaus drunter geschraubt, wenn ich mal Lust habe, ihn im Garten auszulüften. Mit kleinen Loks passt das schon.

Laser-Heeresfeld mit O &K (Otter1)
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Der nächste HF Wagen liegt schon seit geraumer Zeit auf Kiel. Dieses Mal die Luxusvariante mit auf Maß gefrästen Messingprofilen und den entsprechenden Nieten. Natürlich mit Weißmetallunterwagen. Der wird frühestens zum nächsten Winter fertig.

Auf die getackerten Tenmille Gleise bin ich schon sehr gespannt. Eigene Versuche mit Tackernägeln waren nix.
Wir haben Tausende von Llagas Creek und Sunset Valley Gleisnägel verarbeitet. Bei Gleisen und Weichen. Eine saublöde Arbeit.

Grüße

Otter 1
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Marcel
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Re: Brigadegleis

Beitrag von Marcel »

Klaus ich habe dir hier die gewünschten Angaben, vor allem für das 600mm Gleis, denn es gab diesbezüglich auch ein 750mm Gleis.

:arrow: Die Gleisrahmen hatten eine Länge von 500cm. Das Gewicht eines solchen Rahmens hatte 274 kg betragen.
:arrow: Jeder Gleisrahmen hatte 10 Stahlschwellen, welche einen Achsabstand von 510mm hatten. Das Mass vom Schienenstoss bis in die Achse der ersten Schwelle hatte 200mm betragen. Die Stahlschwellen hatten eine Länge von 120cm (DIN5904).
:arrow: Verwendet wurden 93/15 Schienenprofile, das heisst die Profilhöhe hatte 93mm betragen (entspricht 4,1mm im Mst. 1:22,5) und das Gewicht pro Meter war 15 kg.
:arrow: Die normierten Radien betrugen 40, 60, 80 und 120 Meter

Wenn du es genauer haben willst, hätte ich auch noch die genauen Stahlschwellenmasse und Angaben bezüglich Laschenlochung und Flachlaschenbefestigung.

Es gab aber auch Gleise mit einer Norm auf Holzschwellen

:arrow: da hatte der Gleisrahmen eine Länge von 10 Meter und war 300 kg schwer
:arrow: Die Schienenprofile waren dieselben wie oben beschrieben
:arrow: Ein 10 Meter Rahmen hatte 17 Holzschwellen mit einem Achsabstand von 597mm, wobei das Mass vom Schienenstoss bis in die Achse der ersten Schwelle 224mm betragen hatte. Die Schwellen hatten einen Querschnitt von 17/12 cm und waren 140cm lang.

Weiter gab es auch noch ein Leichtbaugleis. Auf Wunsch kann ich auch diese Angaben noch liefern
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Re: Brigadegleis

Beitrag von KK »

Gruetzi Marcel,
Marcel hat geschrieben:

Es gab aber auch Gleise mit einer Norm auf Holzschwellen

:arrow: da hatte der Gleisrahmen eine Länge von 10 Meter und war 300 kg schwer
:arrow: Die Schienenprofile waren dieselben wie oben beschrieben
:arrow: Ein 10 Meter Rahmen hatte 17 Holzschwellen mit einem Achsabstand von 597mm, wobei das Mass vom Schienenstoss bis in die Achse der ersten Schwelle 224mm betragen hatte. Die Schwellen hatten einen Querschnitt von 17/12 cm und waren 140cm lang.

Weiter gab es auch noch ein Leichtbaugleis. Auf Wunsch kann ich auch diese Angaben noch liefern
Das Holzschwellengleis war der Treffer.

Vielen lieben Dank, Da kann ich jetzt ja loslegen, einzig das Tenmille Code 215 Gleis ist wohl ein Büschen zu hoch.

Salü

Klaus
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Re: Brigadegleis

Beitrag von KK »

Hallo Otter,
Otter1 hat geschrieben:
Auf die getackerten Tenmille Gleise bin ich schon sehr gespannt. Eigene Versuche mit Tackernägeln waren nix.
Wir haben Tausende von Llagas Creek und Sunset Valley Gleisnägel verarbeitet. Bei Gleisen und Weichen. Eine saublöde Arbeit.
Dann will ich dich nicht länger auf die Folter spannen :wink:

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Die Schwellen sind aus Bankirai-Leisten gesägt. Die Leisten habe ich bei Bekannten abgegriffen, nachdem die 250 qm Terasse fertig waren, sie waren als Zwischenlage für die eigentlichen Terassenbretter bei der Lieferung dabei.

Die Maße sind erst mal frei Schnauze :runningdog: .

Bei den Tackernägeln handelt es sich um T-förmige, die sind in vorher gebohrte 1,5 mm Löcher eingeschlagen und unterhalb der Schwelle umgebogen, das ganze ist erstaunlich stabil.

Hier noch eine Deatilaufnahme:

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Muß jetzt noch eine Bohrlehre fertigen, mit den Maßen für das Holzschwellen Brigadegleis ist das ja jetzt kein Problem mehr. :supercool:
नमस्ते

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Maschinist
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Re: Brigadegleis

Beitrag von Maschinist »

Mahlzeit die Herren Gleisbauer!

Die genagelten Gleise sehen schon recht gut aus, doch sollten die Nägel nicht versetzt in die Schwellen eingeschlagen werden? So zumindest ist es in einschlägiger Literatur (Roloff) vorgesehen. Damit wird dem Gleisrahmen mehr Stabilität verliehen und auch die Einhaltung der Winkligkeit von Schiene und Schwelle zueinander verbessert.
Weiterhin dürfte sich das auch positiv auf die Spaltneigung des Holzes auswirken, wenn man beide Nägel nicht auf gleicher Höhe einschlägt.

Mit genagelten Grüßen

Sven
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Re: Brigadegleis

Beitrag von KK »

Hallo Sven,
maschinist hat geschrieben:
Die genagelten Gleise sehen schon recht gut aus, doch sollten die Nägel nicht versetzt in die Schwellen eingeschlagen werden? So zumindest ist es in einschlägiger Literatur (Roloff) vorgesehen. Damit wird dem Gleisrahmen mehr Stabilität verliehen und auch die Einhaltung der Winkligkeit von Schiene und Schwelle zueinander verbessert.
Da bin ich aber froh, war die Mechanikvorlesung doch nicht ganz um sonst.

Ich habe bei meinem Gleis die Nägel mittig (also am Schienenfuß genau , na ja so mehr oder weniger, gegenüber) eingebracht. Keine Verdrehneigung und vor allem beim Verdrehen keine Gefahr, daß die Schiene herausfallen kann.
Weiterhin dürfte sich das auch positiv auf die Spaltneigung des Holzes auswirken, wenn man beide Nägel nicht auf gleicher Höhe einschlägt.
Ich nehme Bankirai vorgebohrt, da spaltet sich nix :top:
नमस्ते

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Re: Brigadegleis

Beitrag von KK »

Hallo Marcel,
Marcel hat geschrieben: :arrow: Die normierten Radien betrugen 40, 60, 80 und 120 Meter
Eine Frage beschäftigt mich noch :gruebel: :nixweiss:

Wie sah das mit den Radiüschen denn aus, wurden die nach Bedarf vor Ort aus geraden Gleisjochen gebogen, oder wurden die vorgefertigt geliefert :?:

Wenn es vorgefertigte kurvige Gleisjoche gegeben hat (also quasi kaiserliches Stückgleis :grinsevil: ), Wurden da auch die 5 m bzw. die 10 m für das Kreissegment zu Grunde gelegt oder waren das analog zu z.B. dem 45 mm Gleis aus Nürnberg entsprechende Winkelgrade :?:

Frochen über Frochen :?: :?: :?: :nixweiss: :nixweiss: :gruebel: :gruebel: :grosseaugen:
नमस्ते

Klaus

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