Hallo fst-tigrottino,
auch du bist ja ein Meister der Kleinserienfertigung und auch ich finde immer wieder Gefallen und Anregungen durch deine Beiträge.
Eisenbahnfreak hat geschrieben:Kannst Du mal bitte einen Masstab neben einen Stuhl stellen??
Wie hast du denn den Verstellknauf an der Rückenlehne hergestellt??
Hallo Joachim,
das ist ein CNC Frästeil mit einem M 0,6 Innengewinde.
Alles wurde aus einem 2 mm dicken Messingflachmaterial gefräst, welches beidseitig bearbeitet wurde.
Anschließend einen M 0,6 Gewindestift eingelötet, danach nur noch reinigen, Strahlen und Brünieren.

Drehstuhl mit 1 Cent Münze und Maßstab.
Gerhard_Karl hat geschrieben:Jetzt bin ich noch neugierig wie die Prägestempel gefertigt wurden.
Hallo Gerhard,
der Prägestempel würde mit der CNC Maschine aus einem 1 mm Messingblech gefräst.
Dann fehlt aber noch die entscheidende Biegung.

Das Prägewerkzeug diente mit seinen Wölbungen auch zum Formen der Prägeplatte.
Die Platte ist eingelegt und wird durch einen falsch herum eingesteckten 1 mm Bohrer in Position gehalten.
Um Beschädigungen zu vermeiden ist ein Stück Gummi eingelegt.
Zum Vergleich liegt unten die alte Patritze.

Damit die Platte nach dem Biegen auch den gewünschten Biegeradius hat, ist die Wölbung stärker wie benötigt.
Denn selbst die 1 mm starke Prägeplatte wird etwas zurück federn.
Zum Biegen brauchte ich nur die M6 Schrauben gleichmäßig anziehen.

Hier das Ergebnis mit den Einzelteilen zum Vergleich.
Links oben noch einmal die Patritze.
Links unten die fertige Prägeplatte.
Die 1 mm Bohrung diente zum Positionieren beim Biegen und anschließend zum Befestigen.
Rechts das durch das Biegen etwas beschädigte Gummi.
Regalbahner hat geschrieben:Moin Helmut,
das ist ja heftig
Die Prägemaschine kannst du dann noch gut in eine Lokwerkstatt
aus dem vorletzten Jahrhundert stellen.
Da bin ich platt ....
Viele Grüße
Christoph
Hallo Christoph,
die kommt einfach in meinem Hobbybüro ins Regal auch da brauch man ja etwas Wandschmuck, bevor mir meine Frau das mit Blumen voll stellt.
Hydrostat hat geschrieben:okay, ich gebe mich geschlagen.
Man kann so einen Stuhl ins maßstäbliche Modell umsetzen.
Funktionsfähig.
Hallo Volker,
habe ich alles nur gemacht weil ich auch solche Stühle haben wollte.
Hydrostat hat geschrieben:Neben Deinen feinmechanischen Meisterleistungen erkenne ich mich selbst als Blender.
Musst du nicht Volker, auch von dir habe ich schon gelernt und es ist doch schön wenn man sich ergänzen kann. Der Team-Gedanke ist aber nur möglich wenn alle etwas einbringen.
Hydrostat hat geschrieben:Hast Du eigentlich eine Metall- und Möbelbauerlehre absolviert - sonst kann man so etwas sicher nicht können?
Ja und eher doch nein, ich habe Büromaschinenmechaniker gelernt und sogar ein halbes Jahr in dem Beruf gearbeitet.
Dann 12 Jahre Kundendienst für EDV Anlagen gemacht.
Danach 10 Jahre bei einem EDV Hersteller in der Fabrik gearbeitet bis diese geschlossen wurde.
Die letzten 18 Jahre meines Berufslebens dann im Vertrieb also Kaufmännisch tätig gewesen.
Ist also alles nur Hobby und Weiterbildung im Hobby.
Hydrostat hat geschrieben:Die Kunststofflehnen sind nochmal um Längen besser - allerdings gibt es auch geeignetere Kartons als Graupappe zum Prägen.
Glaube ich, denn mir fehlen u. a. auch die Kenntnisse aus einer Druckerlehre.
Es gibt immer verschiedene Wege.
Deshalb macht es mir immer noch Freude, mit dem Blick nach Vorn, nach neuen besseren Wegen zu suchen und meinen Horizont zu erweitern.
Hydrostat hat geschrieben:Helmut - einfach toll! Besonders gefällt mir auch der Western-Style-Prägestempel.
Eigentlich ein Teil, das auf jeden Tresen gehört.
Ich betreibe mein Hobby für mich und ich werde bestimmt nicht in die Tresen-Schmuck- oder sonstige Produktion einsteigen.

Ist das nicht ein handlicher Drehstuhl?