Nachbildung von Dachrinnen und Fallrohren
Moderator: fido
Re: Nachbildung von Dachrinnen und Fallrohren
Moin,
da würde ich mal beim nächsten Klempner oder Livesteamer nachfragen.
Die kennen meist die entsprechenden Eigenschaften der Materialien.
Gängiges Modellbauermaterial, Kupfer oder Messing gibt es in verschiedenen Legierungen. Meist mit erstaunlich verschiedenen Eigenschaften.
Die Rohre in der Abbildung sind von Experten ohne Sand, Hitze, etc. frei Hand in Form gebracht worden.
Makkaroni unbedingt vor dem Biegen kochen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Grüße
Otter 1
da würde ich mal beim nächsten Klempner oder Livesteamer nachfragen.
Die kennen meist die entsprechenden Eigenschaften der Materialien.
Gängiges Modellbauermaterial, Kupfer oder Messing gibt es in verschiedenen Legierungen. Meist mit erstaunlich verschiedenen Eigenschaften.
Die Rohre in der Abbildung sind von Experten ohne Sand, Hitze, etc. frei Hand in Form gebracht worden.
Makkaroni unbedingt vor dem Biegen kochen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Grüße
Otter 1
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- Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
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Re: Nachbildung von Dachrinnen und Fallrohren
Hallo Otter 1,
vielen Dank für Deine Tipps.
Auch Dein Foto ist attraktiv, allerdings weniger wegen der Rohrbiegungen mit ihren weiten Radien. Ich sprach von 10mm Mittellinien-Radius bei 7mm-Rohr mit 0,5mm Wandstärke. Wenn Du mir zeigst, dass das nach der von Dir beschriebenen Methode klappt, ziehe ich meinen Hut vor Dir und allen Klempnern der Welt. Ich sprach von engen Biegeradien, wie sie auch mein Foto zeigt. Nichts für ungut.

Beste Grüße,
vielen Dank für Deine Tipps.
Auch Dein Foto ist attraktiv, allerdings weniger wegen der Rohrbiegungen mit ihren weiten Radien. Ich sprach von 10mm Mittellinien-Radius bei 7mm-Rohr mit 0,5mm Wandstärke. Wenn Du mir zeigst, dass das nach der von Dir beschriebenen Methode klappt, ziehe ich meinen Hut vor Dir und allen Klempnern der Welt. Ich sprach von engen Biegeradien, wie sie auch mein Foto zeigt. Nichts für ungut.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Re: Nachbildung von Dachrinnen und Fallrohren
Moin,
Da bist Du mit der Säge schon auf dem richtigen Weg. Sieht ja gut aus. Ob Ofenrohr oder Fallrohr. Rohr bleibt Rohr.
Grüße
Otter 1
Eigentlich hast Du bisher von überhaupt keinen Maßen gesprochen. Bei den jetzigen Vorgaben wird sich jeder Spengler an die Stirn tippen und was von Kamelen und Nadelöhren oder Schuhgröße 53 in 39er Schuhen murmeln.Ich sprach von 10mm Mittellinien-Radius bei 7mm-Rohr mit 0,5mm Wandstärke.
Da bist Du mit der Säge schon auf dem richtigen Weg. Sieht ja gut aus. Ob Ofenrohr oder Fallrohr. Rohr bleibt Rohr.
Grüße
Otter 1
Re: Nachbildung von Dachrinnen und Fallrohren
Ich habe fertig
(ich selber bin es auch). Die ganz kleine Fuzzelei ist doch nichts für meine großen Hände.

Re: Nachbildung von Dachrinnen und Fallrohren
Hallo liebe Spengler Gesellen,
ich habe mal diesen alten Thread hier wieder rausgeholt, um euch noch meine etwas rustikale Methode für die Herstellung von Dachrinnen und Fallrohren zu beschreiben. Dafür wollte ich nicht noch ein neues Thema aufmachen.
Außer etwas Zeit und Nerven braucht man dafür noch folgende Gegenstände, die es im gelben Sack, im Baumarkt und im gut sortierten Bastelkeller gibt:

Baumaterial
Die Büchse Ananas habe ich gewählt, da sie nicht so viele Riffeln hatte wie eine Büchse Tomaten. Außerdem schmecken Ananas besser.
Der Rundstab ist aus 5 mm Alu und soll einmal das Fallrohr werden.
Und los geht es mit folgender Hilfskonstruktion:

Werkbank mit Hilfskonstruktion
Zwei Holzbretter und dazwischen eine Nut, die ich mit dem Einlegen von 6 mm dicken Raketenstöcken auf Abstand halte. Die Tiefe der Nut ist 4 mm.
Als erstes wird die Dose ihrer Deckel beraubt und mit einer Blechschere von oben nach unten aufgetrennt. Danach wird das Blech grob geglättet und noch der Pfalz abgeschnitten. Achtung, Blech ist sehr scharfkantig. Deshalb sollten die Schnittkanten immer mit einer Feile geglättet werden.
Dieses Blech wird nun passend über die Nut gelegt und mit einem 5 mm Rundstab und Hammer in die Nut geklopft.

Blech prägen
Dabei ergibt sich wie von selbst eine schöne runde Form der Rinne. Danach wird diese Rinne mit 1 cm Überstand vom Blechstreifen losgeschnitten und die Schnittkante wieder mit der Feile geglättet. Dieses Traufblech spanne ich dann in den Schraubstock und biege die Rinne 45 Grad hoch, damit ich sie nachher auf der Dachschalung aufkleben kann. Danach sieht das schon wie eine Dachrinne aus.

Dachrinne abgeschnitten
Das Fallrohr wird aus dem Alu Rundstab im Schraubstock in Form gebogen. Dabei muss man sehr vorsichtig vorgehen, da Alu sehr spröde ist. Mein erster Versuch ist dann auch glatt fehlgeschlagen und abgebrochen.
Danach habe ich das Fallrohr noch mit der Feile bearbeitet, damit das Alu seine gleichmäßige graue Färbung verliert.

Einzelteile
Was ich dann noch brauche sind Rinneisen. Diese habe ich aus platt geklopftem Bindedraht gebogen. Die Enddeckel der Dachrinne sind aus der Blechdose ausgeschnitten. Die Schellen für das Fallrohr werden aus schmalen Blechstreifen und einem Eisennagel gefertigt.

Detail
So, und wenn ihr jetzt denkt, dass ich jetzt schon fast fertig bin, dann habt ihr wohl noch nie gelötet, oder ihr seid die absoluten Lötprofis.
Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich durch meine Anatomie für das Löten denkbar ungeeignet bin. Ich habe nämlich nur 2 Hände, bräuchte aber mindestens 3: Eine für den Lötkolben, eine für das Lötzinn und die dritte zum Fixieren des Werkstückes.
Außerdem habe ich in meinem Leben wohl noch keine 10 Werkstücke gelötet und übe noch. Also, Theorie des Lötens im Buntbahn Forum und bei themt.de gepaukt (Danke Thomas) und autodidaktisch ausprobiert.
Das Ergebnis nach dem Verputzen mit Feile und Schleifpapier fand ich dann aber doch ganz ansehnlich.

Nach dem Löten
Ursprünglich wollte ich die fertige Dachrinne ja pinseln, den metallischen Glanz fand ich jetzt aber doch ganz vorbildgerecht für meinen sanierten Altbau. Und so lasse ich sie jetzt einfach natur.
So, nur noch schnell auf dem Dach festgeklebt mit dem Bastelkleber und den Wäscheklammern meiner Frau, und fertisch ist der Spengler.

Fertige Rinne festgeklebt
Aufmerksame Leser unter euch haben sicher längst bemerkt, welchen Bestandteil meiner obigen Materialliste ich dann doch nicht benötigt habe.
Fröhliches Schaffen.
ich habe mal diesen alten Thread hier wieder rausgeholt, um euch noch meine etwas rustikale Methode für die Herstellung von Dachrinnen und Fallrohren zu beschreiben. Dafür wollte ich nicht noch ein neues Thema aufmachen.
Außer etwas Zeit und Nerven braucht man dafür noch folgende Gegenstände, die es im gelben Sack, im Baumarkt und im gut sortierten Bastelkeller gibt:
Baumaterial
Die Büchse Ananas habe ich gewählt, da sie nicht so viele Riffeln hatte wie eine Büchse Tomaten. Außerdem schmecken Ananas besser.

Und los geht es mit folgender Hilfskonstruktion:
Werkbank mit Hilfskonstruktion
Zwei Holzbretter und dazwischen eine Nut, die ich mit dem Einlegen von 6 mm dicken Raketenstöcken auf Abstand halte. Die Tiefe der Nut ist 4 mm.
Als erstes wird die Dose ihrer Deckel beraubt und mit einer Blechschere von oben nach unten aufgetrennt. Danach wird das Blech grob geglättet und noch der Pfalz abgeschnitten. Achtung, Blech ist sehr scharfkantig. Deshalb sollten die Schnittkanten immer mit einer Feile geglättet werden.
Dieses Blech wird nun passend über die Nut gelegt und mit einem 5 mm Rundstab und Hammer in die Nut geklopft.
Blech prägen
Dabei ergibt sich wie von selbst eine schöne runde Form der Rinne. Danach wird diese Rinne mit 1 cm Überstand vom Blechstreifen losgeschnitten und die Schnittkante wieder mit der Feile geglättet. Dieses Traufblech spanne ich dann in den Schraubstock und biege die Rinne 45 Grad hoch, damit ich sie nachher auf der Dachschalung aufkleben kann. Danach sieht das schon wie eine Dachrinne aus.
Dachrinne abgeschnitten
Das Fallrohr wird aus dem Alu Rundstab im Schraubstock in Form gebogen. Dabei muss man sehr vorsichtig vorgehen, da Alu sehr spröde ist. Mein erster Versuch ist dann auch glatt fehlgeschlagen und abgebrochen.

Einzelteile
Was ich dann noch brauche sind Rinneisen. Diese habe ich aus platt geklopftem Bindedraht gebogen. Die Enddeckel der Dachrinne sind aus der Blechdose ausgeschnitten. Die Schellen für das Fallrohr werden aus schmalen Blechstreifen und einem Eisennagel gefertigt.
Detail
So, und wenn ihr jetzt denkt, dass ich jetzt schon fast fertig bin, dann habt ihr wohl noch nie gelötet, oder ihr seid die absoluten Lötprofis.
Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich durch meine Anatomie für das Löten denkbar ungeeignet bin. Ich habe nämlich nur 2 Hände, bräuchte aber mindestens 3: Eine für den Lötkolben, eine für das Lötzinn und die dritte zum Fixieren des Werkstückes.
Außerdem habe ich in meinem Leben wohl noch keine 10 Werkstücke gelötet und übe noch. Also, Theorie des Lötens im Buntbahn Forum und bei themt.de gepaukt (Danke Thomas) und autodidaktisch ausprobiert.

Das Ergebnis nach dem Verputzen mit Feile und Schleifpapier fand ich dann aber doch ganz ansehnlich.
Nach dem Löten
Ursprünglich wollte ich die fertige Dachrinne ja pinseln, den metallischen Glanz fand ich jetzt aber doch ganz vorbildgerecht für meinen sanierten Altbau. Und so lasse ich sie jetzt einfach natur.
So, nur noch schnell auf dem Dach festgeklebt mit dem Bastelkleber und den Wäscheklammern meiner Frau, und fertisch ist der Spengler.
Fertige Rinne festgeklebt
Aufmerksame Leser unter euch haben sicher längst bemerkt, welchen Bestandteil meiner obigen Materialliste ich dann doch nicht benötigt habe.

Fröhliches Schaffen.
Viele Grüße
Achim
Achim
- Harzbahnfreund
- Buntbahner
- Beiträge: 979
- Registriert: Fr 21. Mär 2003, 09:31
Re: Nachbildung von Dachrinnen und Fallrohren
Hallo Achim,
danke für Deinen Bericht zur Herstellung der Dachrinnen.
Du hast gute Arbeit geleistet und der Kniff des Biegens der Dachrinne ist
ausgezeichnet. Auch bist Du mit Deinem Material äußerst sparsam umgegangen, um dennoch ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen.
Um die Arbeit zu erleichtern, könnte man vielleicht Kupferblech nehmen, weil das weicher und daher besser zu bearbeiten ist.
Frohes Basteln und eine schöne Vorweihnachtszeit weiterhin wünscht
Volker
danke für Deinen Bericht zur Herstellung der Dachrinnen.
Du hast gute Arbeit geleistet und der Kniff des Biegens der Dachrinne ist
ausgezeichnet. Auch bist Du mit Deinem Material äußerst sparsam umgegangen, um dennoch ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen.
Um die Arbeit zu erleichtern, könnte man vielleicht Kupferblech nehmen, weil das weicher und daher besser zu bearbeiten ist.
Frohes Basteln und eine schöne Vorweihnachtszeit weiterhin wünscht
Volker
Re: Nachbildung von Dachrinnen und Fallrohren
@achim
Nach deinem Raketenstöckeverbrauch zu urteilen, ist wohl in Deiner Heimatstadt am 1.1. mittags kein einziger heruntergefallener Stab in Gärten und öffentlichen Anlagen mehr zu entdecken?
Sehr aufschluss- und lehrreich, was Du bisher so 'verzapft' hast.
gruß vom Heizer
Nach deinem Raketenstöckeverbrauch zu urteilen, ist wohl in Deiner Heimatstadt am 1.1. mittags kein einziger heruntergefallener Stab in Gärten und öffentlichen Anlagen mehr zu entdecken?
Sehr aufschluss- und lehrreich, was Du bisher so 'verzapft' hast.
gruß vom Heizer
Re: Nachbildung von Dachrinnen und Fallrohren
da könnn wir uns freuen es ist bald wieder der 1.1. auf zum frölichen jagen und sammeln. Blech dosen wie die beschriebende eignen sich auch gut um wellblechdächer herzustellen. schönen abend noch 

Sollte jemand was mis(t)verstehen , so bitte ich schon im vorraus um verzeihung und rechtschreibfehler könnt ihr behalten
-
- Buntbahner
- Beiträge: 20127
- Registriert: So 23. Okt 2005, 16:15
- Wohnort: NRW
Re: Nachbildung von Dachrinnen und Fallrohren
Hallo Achim,
schließe mich an.
Super Beitrag von Dir:
kreative Idee, ginschdige (schwäbisch für "günstig"), zugängliche Materialien, informativ, vollständig bebildert und schönes Ergebnis.
Wenn ich mal Dachrinnen brauchen sollte, denke ich dran bei Dir nachzulesen.
Gruß vom
Kellerbahner
schließe mich an.
Super Beitrag von Dir:
kreative Idee, ginschdige (schwäbisch für "günstig"), zugängliche Materialien, informativ, vollständig bebildert und schönes Ergebnis.
Wenn ich mal Dachrinnen brauchen sollte, denke ich dran bei Dir nachzulesen.
Gruß vom
Kellerbahner
Schaffe, schaffe, Häusle baue ...
Re: Nachbildung von Dachrinnen und Fallrohren
Mit Hilfe von Achim sein Rezept für den Rinnenbau habe ich nun meine Erste Rinne gebacken .
Aber da die Geschmäcker verschieden sind wurden die Zutaten etwas abgeändert.
Zum Beispiel wurde das Blech , so wie es Volker vorgeschlagen hatte in Kupfer verwendet , gleichfalls mit einem 5mm Metallstab in ein etwas größeren U Metall Profil eingedrückt .
Am Rand der Rinnenansicht ein kleiner Falz umgeschlagen (was bei dem weichen Holz so wie bei Achim nicht möglich gewesen währe) welcher das Dachrinnen ähnliche aussehen nach meiner Meinung noch etwas verbessert .
Und um dem Vorbild für mein Gebäude noch etwas näher zu kommen musste sie noch im Modell mit Hilfe eines Dremels an manchen Stellen durchrosten . (durchgeschliffen).
durchgerostete Rinne (bertel)

MIt Dachrinne und Fallrohr (bertel)

P1060092 (bertel)

Aber da die Geschmäcker verschieden sind wurden die Zutaten etwas abgeändert.
Zum Beispiel wurde das Blech , so wie es Volker vorgeschlagen hatte in Kupfer verwendet , gleichfalls mit einem 5mm Metallstab in ein etwas größeren U Metall Profil eingedrückt .
Am Rand der Rinnenansicht ein kleiner Falz umgeschlagen (was bei dem weichen Holz so wie bei Achim nicht möglich gewesen währe) welcher das Dachrinnen ähnliche aussehen nach meiner Meinung noch etwas verbessert .
Und um dem Vorbild für mein Gebäude noch etwas näher zu kommen musste sie noch im Modell mit Hilfe eines Dremels an manchen Stellen durchrosten . (durchgeschliffen).
durchgerostete Rinne (bertel)
MIt Dachrinne und Fallrohr (bertel)
P1060092 (bertel)
Gruß Robert