vor einiger Zeit ergab sich für mich die Möglichkeit einemal einen DÜWAG Zweirichtungs-GT6 zu bauen. Da bot es sich an einen für mich selbst mit zu bauen. Natürlich auch ein Heidelberger.
Die Bauweise dieses Fahrzeuges entspricht so in den wesentlichen Teilen meinen bisherigen DÜWAG-Einrichtungswagen, die ich hier vorgestellt habe:
modellbau/viewtopic.php?t=7434&postdays ... c&start=25
modellbau/viewtopic.php?t=10545
modellbau/viewtopic.php?t=11265
Apropos Einrichtungswagen: Auch Heidelberg beschaffte ab 1960 erst einmal Einrichtungswagen. Diese ersten entsprachen weitestgehend den Mannheimer Wagen des gleichen Baujahrs. Außerdem gab es später noch sog. "Anderthalbrichter", die für die Schwetzinger Strecke Türen auf der linken Seite hatten.
Doch schon Mitte der 60er Jahre zeichnete sich ab, dass der Bau von Wendeschleifen sich nicht so umsetzen ließ, wie man sich das gewünscht hatte. Später kamen dann noch zahlreiche Streckenstillegungen (ca. 50 % des Netzes von 1955 wurden in den Jahren 1963-1976 stillgelegt) hinzu.
Damit fielen auch alle Wendeschleifen weg. Somit mussten die nur wenige Jahre alten Einrichtungswagen (Abgabe 1968-74 an Mannheim und Mainz) ersetzt werden.
Die Heidelberger Wagen orientieren sich grundsätzlich am GT6 Typ Bochum, der schon seit 1957 gebaut wurde.

Einen Wagen dieser Bauart konnte ich 2012 noch im westrumänischen Arad antreffen.
Die Bochumer haben eine Türanordnung 1-2-1-2.
Die Heidelberger bekamen allerdings eine Türanordnung 2-2-1-2. Damit mussten an dem Wagenteil, das einen weiteren Türflügel aufnehmen musste, Türen und Fenster schmaler ausgeführt werden.

Im Jahr 1964 beschaffte Heidelberg die ersten vier Wagen. Hier ein solcher (außerplanmäßig) auf der 1974 stillgelegten Strecke nach Schwetzingen.
Die Fahrzeuge entsprachen damit weitestgehend er Essener Ausführung. Die Heidelberger Serienausführung hob sich dann nochmal durch längere Türen (erkennbar an Ausschwenkungen der Schürzen nach unten hin).

Blick auf die Zeichnung der Wagens der Serie, der auch die beiden zu bauenden Wagen entstammen.

Hier ist Wagen 219 auf der Linie 6 nach Kirchheim zu sehen. Die Strecke wurde 1976 stillgelegt. 30 Jahre später erhielt Kirchheim wieder einen Straßenbahnanschluss. Heute fährt 219 in Schöneiche als Arbeitswagen.
Gut zu erkennen ist auch die Fabeg-Kupplung für den Betrieb mit Beiwagen, vornehmlich auf der Wieslocher Strecke, die 1973 eingestellt wurde.

Die Wagen, die zum Schluss noch in Heidelberg liefen, waren zu Doppeltraktionen zusammengehängt.

Hier noch eine am Betriebshof

Einige der Wagen konnten ins brandenburgische Schöneiche abgegeben werden, wo sie heute noch fahren.

Hier noch einer in der Schöneicher Hauslackierung, die ihm auch gut steht.

Ein weiteres Fahrzeug ist heute in Jena als Partybahn in Betrieb.
Nun aber zum Fahrzeug in 1:22,5:

Wie bei allen Wagen ist der Anfang das Zusammenfügen der Teile

Hier ist der Rohbau schon weit vorangeschritten.

Das Besondere bei den Zweirichtern im Vergleich zu den Einrichtern ist der abgesenkte Plattformbereich.
Hier die Plattform mit Fahrerplatz.

Hier ist der Rohbau schon im Wesentlichen fertig. Das Dach entstand wieder in der bekannte Bauweise, bei der die 3mm-Stufen herausgefeilt werden.

Da ich mich für die Lieferausführung entschieden hatte, unterscheidet sich der Wagen in einigen Details vom aktuellen Zustand. Eines dieser Details ist der Schaffnerplatz, der sich am jeweils ersten Einstieg befindet.

Hier beide Heidelberger GT6ZR auf einem Bild. Während 218 bei mir blieb, ist 219 für einen Straßenbahnfreund mit einer größeren Sammlung in IIm bestimmt.

Seitenansicht: Im Gelenk erkennbar das Stadtwappen.
Bei der Ausstellung "Lok trifft Traktor" vor einigen Tagen in Mannheim hatte der Wagen seinen ersten großen Auftritt, wo er sehr zuverlässig einige Stunden seine Runden drehte:



Das wars dann mal wieder für heute.
alla hopp (Wie man in Mannheim sagt
