Der Chronist unterwirft sich wie jedes Jahr erfreut den Pflichten. Ergänzend zu den folgenden Ausführungen eher textlicher Natur bittet er die Bildtexte in der Galerie zu beachten, die manche Zusatz-Information bieten können

Nun aber zum Bericht.
Freitag, 11. September 2009
Bei noch eher verhangenem Himmel begaben sich - geringfügig versetzt - Max, Chiara und der Chronist sowie fido auf den Weg zum noch nicht so ganz offenen Denkmal. Angesichts der ausgefeilten Logistik war es nicht weiter verwunderlich, dass der Laster der Brauerei Hald mit den Biertischen nur rund 30 Sekunden vor dem ersten Team eintraf. Werner Kuhn, der Vorsitzende der Härtsfeld-Museumsbahn, brauchte mit dem Schlüssel zum Denkmal etwa so lang wie der Chronist, um den Fahrer des LKWs zur Brauerei zurück zu bringen.
Bei der Ankunft verdüsterten sich die Mienen zunächst geringfügig. Zwar, Laster und Biertische waren da. Nicht jedoch das doch dringend benötigte DIXI-Klo. Max, der ansonsten an diesem Wochenende ein wenig zum Pessimismus neigte, wagte dann eine kühne Hypothese: Es könnte am Ende gar doch sein, dass...? Und damit sollte er zu unserer hellsten Freude Recht behalten. Das Wunder von Dischingen, Teil 1:

Nach fast vier Jahren bitten, betteln und inbrünstiger Gebete: Es gibt fließendes Wasser und sogar eine Toilette im Bahnhof! Die wurde wohl noch in den letzten Tagen eingebaut, wofür sich alsbald noch Hinweise finden sollten

Solcher Art ermuntert, waren auch ratzfatz die Schuppentore geöffnet und die Tische bereit gestellt.

Ebenso erfreulich war, dass alle Spezial-Anfertigungen des Chronisten und seiner Tochter vom Vorjahr noch brav am selben Platz lagen. Der Chronist hatte diese listig mit einem Permanent-Schreiber nummeriert, sodass die Zuordnung - auch dank der von fido mitgebrachten Musterfotos - kein Thema war. Unser Forums-Wirt reist seit einiger Zeit dreiachsig, wie hier zu sehen ist.

Da unterdes auch Bernd Schröter, die "olle" Teerjacke, zu uns gestossen war, ging es mit dem Aufbau Schlag auf Schlag. Kurz später sehen wir fido und Max, die sich zwar zum Nachmittagsgebet verneigen, jedoch nicht ganz den Regeln des Koran entsprechend Richtung Mekka und Medina. Ihr Gebetsteppich ist Kunstrasen.

Kurzum, am Freitag ging's entspannt zur Sache. Lediglich bei der Anmessung des Viadukt-Hauptpodests gab es ein paar kleinere Unstimmigkeiten, die das Team ein wenig Zeit kosteten. Chiara hat auf diesem Foto richtig erkannt, dass der Konsum einer angemessenen Menge Schättere-Pils bei der Konfliktlösung hilft. Beachtet bitte die WN12 auf dem Etikett der Flasche


Nachdem alles soweit so gut war, zog die Crew ab zwecks Belegung der jeweiligen Unterkünfte und anschließend zum Abendessen im Bahnhof Neresheim, einer Quelle steter Heiterkeit wegen der kleinen "Reibereien" mit der Wirtin. Der Chronist ist nach wie vor stolz darauf, als erster "gewürgt" worden zu sein

Samstag, 12. September 2009
Ihr wisst sicher, was ein Fahrplan ist. Es ist die Tabelle, die dem Reisenden erklärt, dass der Zug soeben abgefahren ist und der nächste erst in einer Stunde kommt. So ähnlich ist es mit der Wetter-Vorhersage. Hier seht Ihr einen bewölkten Himmel mit Regenschauern. Dass so etwas im Härtsfeld anders wirkt als im Rest der Republik, darf nicht wundern: Da ist so manches anders.

Frau Schiele von der Pension Steinmühle hatte uns auf die Bitte des Chronisten hin eine Thermoskanne mit Milchkaffee mit gegeben. Die brauchten wir aber bei weitem nicht so dringend wie im Vorjahr, als es bitter kalt war.
Max, fido und Hans-Ulrich verplemperten allerlei Zeit bei Versuchen zur optimal scheppen Gleislage. Max zeigt sich hier gerade unzufrieden, weil bei Fahrversuchen mit der WN11 noch kein Regelspurwagen von den Rollböcken gekippt ist. So geht das 'mal nicht!

Da rollt der erste Schotterzug. Und das Bier fließt auch schon wieder. Eieiei...

Schwere Züge erfordern eine schwere Zugmaschine.

Chiara ist ein Kind und schottert mit einer kleinen Dose.

"Dischi" (Dieter Schiede) ist ein großer Mann, darum bekommt er zum Schottern auch eine große Büchse


Unsere Teerjacke ist schlau und hat sich erinnert, dass es unserem Altbundeskanzler Helmut Kohl mit der Zunge im Mundwinkel immer leichter gefallen ist, unangenehme Aufgaben zu bewältigen.

Die Crew sitzt zum zweiten Frühstück zusammen in der Küche. LKW mit ABS (Leberkäs'-Weck mit "a bisserl Senf") sind ebenso Pflicht wie ein erstes Schättere-Pils, auf das Chiara angesichts der köstlichen Haldina-NA-Getränke liebend gerne verzichtet hat. In der Runde im Uhrzeigersinn ab 19:00 Uhr: Max, fido, Dischi, Hans-Ulrich, Olaf, Chiara, Bernd und Hannes.

Samstag war die technische Seite des Aufbaus recht zügig erledigt. So hatte fido noch Gelegenheit, ausgiebigst zu spielen.

Achim Weisbach von der HMB ist ein guter Mann. Er schottert perfekt, ist liebenswert und stets hilfsbereit. Dafür ein herzliches Dankeschön!

Stunden später... fido spielt.

Chiara vergnügte sich unterdes mit ihrem noch-Liebling, dem T33.

Marco hatte einen schönen Regelspur-Packwagen (1923er Vorbild?) dabei und eine Köf I in Regelspur. Wo isser denn, der Decoder?

Hans-Ulrich steuerte sein schönes Modell von Aalen Güterbahnhof bei.

Gerüchten zufolge sollten im Keller des Bahnhofs noch originale Schienennägel in der Wand stecken. Werner Kuhn gab uns die hochoffizielle Erlaubnis, diese zu entnehmen. Das Gedränge auf der Kellertreppe könnt Ihr Euch kaum vorstellen. Marco ist stark und entfernte seinen Nagel darum mit seinem Freund, Reiner Muskelkraft. Der Chronist ist schwach und alt und nahm daher einen Hammer zu Hilfe. Geringfügig staubig, jedoch glücklich, erreichten die Forscher wieder das Tageslicht.

Das sollte aber nicht die einzige Überraschung bleiben. Auf der Suche nach einem passenden Brettchen stieß der Chronist im zweiten Holzlager unter der gleisseitigen Rampe (ähem, "gleisseitig" stimmt derzeit noch nicht ganz) auf dieses Schmuckstück von 1952 (!):

Jürgen Ranger witzelte angesichts des falschen Empfänger-Bahnhofs fröhlich: "Na ja, denen ist der Käse verdorben. Da haben die sich gedacht, für die Leute im Härtsfeld langt's noch allweil, und haben das Zeug hergeschickt.".
Diese Entdeckungen ließen Marco keine Ruhe. In der stillen Hoffnung, in einer Scheune noch eine unentdeckte Lok zu finden, machte er sich auf Richtung Bayern. Ganz so weit musste er aber nicht gehen. Schon nach 200 Metern "stolperte" er über originale Schwellen der Härtsfeld-Bahn.

Das ließ ihm keine Ruhe. Zur Lok hat's zwar nicht gereicht, immerhin entdeckte er in einem Gärtchen Schienenprofile von 1901 (!).

Diese frohe Botschaft riss - kurz nach der Nagel-Aktion - selbst fido vom Schotterspielplatz fort. Flugs wurde eine Schwelle mit einem Küchenlöffel frei gelegt, um deren exakte Länge bestimmen zu können.
Samstag Abend ging's dann wieder nach "Neres" in den Bahnhof, wo uns die Wirtin unter allerlei Gefrotzel gute Speisen und Getränke vorsetzte. Das heißt, ganz so schnell ging das nicht! Denn in Neresheim gab es allerlei anzusehen (bei letztem Büchsenlicht), beispielsweise dieses Fahrwerk eines Original-Härtsfeld-Rungenwagens.

Chiara hatte prompt etwas an der Qualität der erfolgten Malerarbeiten zu meckern. Mit der Wirtschaft war sie jedoch hochzufrieden. Hier sitzen in der "Härtsfeld"-Ecke im Uhrzeigersinn (man beachte die Bilder an den Wänden): Robert ("Bertel"), fido, Bernd, Dieter Schiede, Hannes, Werner Kuhn, Marco (nur am Hinterkopf


Sonntag, 13. September 2009
fido hat bei der Planung seines Schotter-Spielplatzes Herrn Newton (den mit dem Apfel und der Schwerkraft) vergessen. Bernd und ich mussten noch einmal anrücken, weil der untere Biertisch am Schotterplatz sich extrem verbogen hatte.

Kommt da Freude auf oder kommt da Freude auf?

Wende-Modell der bayerischen GtL 4/4 der ersten Bauserie in (pfui pfui!) Bundesbahn-Ausführung.
fido und Max sollten dringend 'mal eine eigene Rollbockgrube konstruieren. Das vorhandene Teil erfreut zwar Frau Weisbach, nicht jedoch die Betriebs-führenden (wegen ständiger Kurzschlüsse und Ausfälle).

Stefan ("Blechschiene") hat ganz Recht. Genau das ist der Bus. Da habt Ihr ihn noch 'mal in voller Schönheit. Damit würde ich auch gerne 'mal eine längere Fahrt machen!

In Dischingen gab es neben der sensationellen Toilette (Applaus, Applaus!) noch so allerlei Wunder. Vom Wetter will ich gar nicht erst reden, wenn auch Petrus sicher erkannt hat, dass Buntbahner niemals aufgeben. Der geballten Kompetenz der anwesenden Fachleute erlag jedoch auch die zuvor bockende WN1, sodass sie - was ja wohl ein "must have" ist - das Härtsfeld bedampfen konnte.

Bernd nahm uns gegen Mittag mit nach Neresheim - im Auto, weil da gerade Pause im Zugverkehr war


Der echte "Jumbo" ist praktisch Einsatz-bereit. Nix für den Chronisten, pfui bäh, viel zu modern. Aber immerhin, ein Mini-Krokodil.

Ist das nun Nebenbahn-Romantik oder ist das Nebenbahn-Romantik? Die WN12 wartet tatendurstig auf den nächsten Einsatz und nebelt dabei die berühmte Abtei ein.

Jürgen Ranger war "zufällig" in der Bahnhofswirtschaft (zufällig auch so manche anderen "Härtsfeld-Bahner") und gab uns eine Sonderführung zum Jumbo. Hier seht Ihr einen der zwei Schiffsdiesel:

Zurück in Dischingen kam Wunder Nummer 3. Max war felsenfest überzeugt, dass seine wunderbare Draisine keinen Mucks tut. Chiara zuliebe stellte er sie dann doch auf das Edelstahl-Gleis, und siehe da: sie lief! Hier traut er der Geschichte noch nicht so recht und hat sie darum aufgeladen.

Ganz klein und doch ganz groß...

...ist das Ergebnis der Handwerkskunst von fido und Max. Alleine das Geländer des berühmten Viadukts von Unterkochen ist eine längere Betrachtung wert.
furkabahn (Joachim) hatte am Sonntag noch'n Jumbo dabei. Da isser:

Dieses wunderbare Modell des WN2 (genau dieses!) setzte letztes Jahr während unserer Frühstückspause noch Flugrost an. Hier sehen wir das schöne Stück von Dieter Schiede im vollendeten Zustand.

Geschichten gäb's noch mehr zu erzählen, das muss jedoch nicht alles auf einmal sein. Um diese abzuschließen: Dank vieler Helfer klappte der Abbau ruckzuck und schneller denn je. Es war wieder wunderbar in Dischingen und ein ganz tolles Ereignis mit viel Spaß und Spielspaß.
Beste Grüße vom Chronisten -