hier nun die im Beitrag "Tssd Eignerklub" angekündigte Beschreibung einiger Verbesserungen an dem Modell. Nach dem Einfahren habe ich es weitgehend zerlegt - das geht ja nun schnell - und folgendes geändert. Bilder dazu sind in der Fotogalerie zu finden - im persönlichen Album ,aber ich habe Fido gebeten, die in "Selbstbauten" hochzuladen. Hier eingestreut würden sie zu viel Raum einnehmen. Vielleicht möchtet Ihr Euch zuerst die Bilder anschauen, bevor ihr bei besonderem Interesse in den Text einsteigt.
- den geraden Nippel zum Dampfanschluß vorne habe ich schon beschrieben. Ich habe den Eindruck, sie atmet jetzt besser; auf jeden Fall ist der Schlauch nicht mehr geknickt oder schleift auf den Schienen.
- Ach ja, Dampfpfeife und Manometer habe ich der Maschine natürlich gegönnt.
- eine Rückstellfeder für das vordere Fahrwerk aus zwei 1 mm Stahldrähten bewirkt, daß die Lok sehr schön gestreckt durch Kurven geht - sonst lenkt sie doch sehr weit aus. Die Federn wurden am Dregestell mit einer gekröpften Spannpratze mit den Schrauben der Querführungspratze befestigt. Vorne werden sie durch Löcher in einem kleinen Messingwinkel geführt, der mit unter die Kesselbefestigungsschraube kommt. Die Drähte laufen so direkt unter dem Längsboden und stören die vordere Umsteuerung nicht. Und man kann sie auswechseln, wenn die Spannung nicht stimmen sollte.
- Zylinderverkleidungen aus 0,5mm Cu- bzw. Ms- Blech. Die Form der vorder- und Rückwand wurde mittels Pappschablonen ermittelt, die Bleche sind mangels Fräse Laubsägearbeit. Die vordere Wand und das Seitenblech sind zusammengelötet, die hintere Wand trägt einen 2mm Ms Streifen mit einem Gewindeloch - das ganze wird übergestülpt und mit einer Schraube zusammengehalten. (Die vordere Schraube ist nur aus optischen Gründen angebracht.) So kann man die Verkleidungen an der fertigen Maschine anbringen, und zum Service abnehmen.
Der Deckel ist aus einem Stück gebogen und klemmend aufgelegt. Beim Biegen enstehen immer ungleiche Ränder, mit Übermaß angelegt können diese auf der Proxxon KS gerade gesägt werden. Da der hintere mittlere Stehbolzen des Schieberkastens übersteht, muß dafür ein Loch sein. (Tipp: zum Anzeichnen Tröpfchen Öl auf den Bolzen, Deckel auflegen, abnehmen, und gleich ankörnen. Aletrnativ geht für solche Problemstellungen auch ein bißchen Kitt zum Abdruck.)
- Ich bin ein Fan von keine-LGB-Kupplungen. Schlimm genug, daß schon das Patentwerk alles in einen Maß(?)stab preßt und mit seinen hochvergrößerten Blechspielzeugkupplungen einen Marktstandard gesetzt hat, bei einer Lok dieser Klasse hätte man sich vorbildgerechte Kupplungen gewünscht. Die gibt es als Gußteil, aber lassen sich nicht gut anbringen. Besser geht es mit den "einfachen" Trichterpuffern mit einer Befestigungsplatte, dafür leider ohne die Württemberger Spezialfederhebel. Loch in Pufferplatte bohren, Gewindestange durch, vorne eine Unterlegpaltte nötig, paßt.
Außerdem habe ich darunter Zughaken angebracht (im vorhandenen Loch für die LGBügel), die hat die Museumslok auch, und nun kann ich meine Härtsfeldwagen anhängen (Bitte keine Kommentare über vorbildgerechte Zugkompositionen. Aber m.W. hat überhaupt nur Marco eine Härtsfeld - Echtdampflok. Und Württ. Wagen gibt es auch keine kommerziellen, baue ich aber noch, bestimmt!).
- Die Kesselringe wurden mit Ofenbronze angemalt, der DB - Keks (war eh zu klein) wurde entfernt. Hinten hat die Lok kein Numernschild. Beides ist wie m.W. bei der Museumslok.
- Ein richtiges funktionales Ramsbottom - Ventil aus dem RAW Nörvenich habe ich mit den Abblasrohren ergänzt (Hallo Ralf, dazu könnten an Deinem Frästeil zwei kleine Nasen angebracht werden, müßte ganz einfach sein). Daß dazu ein zweiter Sitz auf dem Kessel ist, liegt daran, daß mein erster Kessel von der Herstellung stark verzogen war. Ohne Umstände hat Herr Regener einen anderen geliefert, und extra diesen Sitz eingebaut. Vielen Dank!
- Das Führerhaus hat drehbare Fenster, rückwärtig Tür, Rolladen und Übergangsblech und vorne Drehfenster und mittleres Ausstellfenster (das vorhandene Loch ist ja viel zu groß!) erhalten.
Dazu hat Regner die Wandbleche, Fensterrahmen und Lampenhalter geliefert. (Wenn jemand eine originale Vorder- und Rückwand braucht...hab´ich übrig.) Der innere Rand der Fensterrahmen wurde abgesägt, und kurze Drahtstummel als Drehbolzen eingesetzt. Die Lager sind unorthodox durch die Sonnenblenden bzw. Blechlein gebildet (eine Seite löten, die andere Kleben). Als Gläser sollen Objektträgergläser dienen, fehlen noch.
Der Rolladen ist aus 1 x 3 mm Sperrholzstreifen auf Stoffstreifen, seitliche Führungsschienen mit Rollenhalterlagern aus 0,5 mm Ms 68 (oder so, also biegsam) (ein Königreich für eine Mikro-Abkantbank!). Tür und Übergangsblech sind aus den abgesägten Gehäuseblechen, ein schmaler Rahmen aus 1mm Ms um die Türöffnung erhöht die Stabilität. Das Übergangsblech ist mit 1mm Stahldraht in einem stumpf angelöteten 1,2 x 0,1 mm Kupferrohr gelagert. Die Tür wird mit Querträgern in Drahthaken eingehängt.
- Die Beleuchtung: Nu, doss wor villeischd en Gambf! Also die hinteren Lampenhalter sind blöd ohne Gewinde! Außerdem sitzen die unteren zu hoch (auch vorne, aber die hab ich nicht neu anfertigen wollen. kommt vielleicht noch). Hinten habe ich die Halter in der richtigen Position angeklebt, damit kein Schraubenkopf beim Lampen Anschrauben stört.
- Die Lampen selbst habe ich mit Hohlspiegeln aus Osterhasen - Glöckchen versehen (Bezugsquelle: Lindt&Sprüngli, Aachen). Der Falzrand wird abgefeilt, bei der einen Hälfte der Schallschlitz etwas ausgefeilt, weiß lackiert und unter gleichzeitiger Einlage eines 3mm Lämpchens (Conrad) eingeklebt. Das andere Glockenteil wird verwendet, um mit einem Lötkolben angeheizt runde Scheibchen aus 0,5 mm PVC auszuschmelzen. Ebenfalls ankleben. Sieht nun aus wie Petroleumlampen, aber die haben Kabel? Na ja.
- Die Beleuchtungs-Elektrik: Leitungen bestehen aus Klingeldraht, der genau in das 1,2 x 0,1 mm Kupferrohr paßt, sehr nützliches Material das. Alle Verbindungen wurden mit Steckern (Platinenstecker von Conrad) trennbar ausgeführt. Zum Umschalten dient ein Handschalter, eigentlich wollte ich den mit der Umsteuerung bedienen, aber da hatte ich den Kessel schon wieder drauf - beim nächsten Mal. Die Leitung nach vorne ist ein "Kabelbaum" unter dem Wasserkasten entlang - kommt gut, gell? Zwei rote Klingeldrähte werden mit Laschen aus Konservenbüchsenblech zusammengehalten, die beim Zusammenbau zwischen Gehäuse und Seitenträger eingeklemmt werden.
Fertig. Fertig? Mitnichten! Was nun noch fehlt? Eigentlich wollte ich die Seitentüren zum Öffnen einrichten, komme aber mit keiner vernünftigen Säge bei. Eigentlich gehört an den Dampfdom nur links ein rotes Fabrikschild (wäre doch auch nicht aufwändiger gewesen als die zwei schwarzen, Herr Regner?). Die Wasserkästen sind zu kurz - völlig unnötiger Weise, das hätte keinen zusätzlichen Produktionsaufwand verursacht! Und links hätte eine schräge Nietenreihe (unaufwändig bei Herstellung) und ein Kohlekastendeckel hingehört. Wenn es mir richtig zu wohl wird (seeehr unwahrscheinlich), mache ich neue Gehäuseseitenteile. Zur Funktion fehlt unbedingt noch eine Kesselwasserspeisung. Dazu käme die Reppingen - Handspeisung in Frage, aber bequemer wäre eine Achspumpe. Für den Wasservorrat ist in den Wasserkästen genug Platz, muß man "nur" Tank einbauen.
Ein bißchen Stolz bin ich schon auf mein Werk

Fröhliches Basteln an usselichen Winterabenden wünscht Euer
Max 25 Kmh.