Figurenselbstbau
Moderator: Marcel
Figurenselbstbau
Tach,
bei www.mylargescale.com hat in der Abteilung Articles inzwischen die "Figure Making Class", also ein Workshop über die Anfertigung von Modellfiguren, begonnen.
Das Projekt wird von Chris Walas, einem begnadeten Modellbauer und Maler aus Californien angeleitet, der seit Jahren sein Geld als Ausstatter und Kulissenbauer von Hollywoodproduktionen verdient.
Der junge Mann ist nicht nur ein Künstler, sondern verfügt auch über eine gute Portion Humor und Phantasie. Ich bin mit ihm seit unserer gemeinsamen Zeit bei der amerikanischen Zeitschrift A & W Nuts befreundet.
Ich habe mir jedenfalls schon die Materialien besorgt und stümper derweil am Bildschirm an meinen ersten Figuren á la Chris Walas herum. Erstaunlicherweise habe ich schon in den ersten Stunden ein paar Tricks gelernt, die mir schon lange in meiner Praxis gefehlt haben.
Jedenfalls gibt es jetzt keine faule Ausreden mehr, für vertikal zu kurz gekommene Lokführer im Einheitslook auf Buntbahnerlokomotiven.
Grüße
Otter 1
bei www.mylargescale.com hat in der Abteilung Articles inzwischen die "Figure Making Class", also ein Workshop über die Anfertigung von Modellfiguren, begonnen.
Das Projekt wird von Chris Walas, einem begnadeten Modellbauer und Maler aus Californien angeleitet, der seit Jahren sein Geld als Ausstatter und Kulissenbauer von Hollywoodproduktionen verdient.
Der junge Mann ist nicht nur ein Künstler, sondern verfügt auch über eine gute Portion Humor und Phantasie. Ich bin mit ihm seit unserer gemeinsamen Zeit bei der amerikanischen Zeitschrift A & W Nuts befreundet.
Ich habe mir jedenfalls schon die Materialien besorgt und stümper derweil am Bildschirm an meinen ersten Figuren á la Chris Walas herum. Erstaunlicherweise habe ich schon in den ersten Stunden ein paar Tricks gelernt, die mir schon lange in meiner Praxis gefehlt haben.
Jedenfalls gibt es jetzt keine faule Ausreden mehr, für vertikal zu kurz gekommene Lokführer im Einheitslook auf Buntbahnerlokomotiven.
Grüße
Otter 1
- fido
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Re: Figurenselbstbau
Tach auch,
gibts inzwischen schon Figuren zu sehen? Ich würde mich über Fotos freuen
Ich persönlich würde meine Figuren eher bei Preiser und die exklusiven Leute bei Willert kaufen und meine Zeit eher in den Modellbau investieren.
Wobei mich die Firuren von Chris W. sehr reizen und man die nur selbst machen kann. ich dachte da an sowas:



Das ist aber auch nett

gibts inzwischen schon Figuren zu sehen? Ich würde mich über Fotos freuen

Ich persönlich würde meine Figuren eher bei Preiser und die exklusiven Leute bei Willert kaufen und meine Zeit eher in den Modellbau investieren.
Wobei mich die Firuren von Chris W. sehr reizen und man die nur selbst machen kann. ich dachte da an sowas:



Das ist aber auch nett



- Jürgen
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Re: Figurenselbstbau
Tach Otter
,
bei MLS wird ja so ein Set zum Einstieg angeboten. Da du dir schon Material besorgt hast, was kann man für die veschiedenen Dinge in dem Set denn als hier erhältliches Äquivalent verwenden? Oder hast du dir das Set bestellt?
Gruß
Jürgen

bei MLS wird ja so ein Set zum Einstieg angeboten. Da du dir schon Material besorgt hast, was kann man für die veschiedenen Dinge in dem Set denn als hier erhältliches Äquivalent verwenden? Oder hast du dir das Set bestellt?
Gruß
Jürgen
Re: Figurenselbstbau
Tach,
ich habe im Vorfeld des Figurenbauprojekts mit Chris Walas korrespondiert. Er meinte, man könne durchaus FIMO-Produkte nehmen. Das sei zwar von der Konsistenz etwas zäher als das amerikanische Material, aber da man alle Modelliermassen vor der Verarbeitung gut durchkneten muss, wäre das im Endeffekt egal.
Jedenfalls kann man es hierzulande an jeder Strassenecke bekommen. Ich selber habe noch kein richtiges Gefühl zu dem Material, da ich an andere gewöhnt bin.
Michael Sattler schreibt im GBF von einem Produkt namens MIRACLAY. Das ist mir noch nicht untergekommen. Leider wird es nicht gebrannt, sondern luftgetrocknet, d.h.man mu0 die Arbeit laufend längere Zeit unterbrechen.
In den letzten Jahren habe ich für Figuren entweder Efaplast, eine tonähnliche Masse, die an der Luft aushärtet, oder Zweikomponenten Knetmassen wie Milliput oder Bindulin Klebe-Dichtungskitt, verwendet.
Figurenbau (Otter1)

Studien zu Steinbrucharbeitern
In dieser Abbildung habe ich weitgehend mit Klebe + Dichtungskitt auf billigen Weichlastikfiguren als Kern gearbeitet. Die Technik ist im vorigen Jahr in der GARTENBAHN beschrieben worden.
Die Figur in der Mitte, die mit dem Hammer über der Schulter, gibt es inzwischen auch als Zinnabguss bei Meister Willert. Allerdings ohne Kugel am Bein. Ein paar weitere (genaugnommen noch 7 Stück) aus der Steinbruchserie erscheinen spätestens im Frühling.
Für erste Übungen, um sich mit der Technik der Modelliererei vertraut zu machen, reicht einfaches Knetgummi. Das kann man durch ein oder zwei Anstriche mit Ponal härten. Wenn man merkt, man kriegt nix gebacken, bzw. ist zu ungeduldig, hat man jedenfalls nicht viel Geld verplempert.
Man sollte den Zeitbedarf nicht unterschätzen. Ich brauche für Prototypen immer noch 4 - 10 Stunden. Plus ein paar Stunden für die Bemalung. Und ich bin noch weit von den Fähigkeiten eines Chris Walas entfernt.
Grüße aus dem nächtlichen Krähwinkel
Otter 1
ich habe im Vorfeld des Figurenbauprojekts mit Chris Walas korrespondiert. Er meinte, man könne durchaus FIMO-Produkte nehmen. Das sei zwar von der Konsistenz etwas zäher als das amerikanische Material, aber da man alle Modelliermassen vor der Verarbeitung gut durchkneten muss, wäre das im Endeffekt egal.
Jedenfalls kann man es hierzulande an jeder Strassenecke bekommen. Ich selber habe noch kein richtiges Gefühl zu dem Material, da ich an andere gewöhnt bin.
Michael Sattler schreibt im GBF von einem Produkt namens MIRACLAY. Das ist mir noch nicht untergekommen. Leider wird es nicht gebrannt, sondern luftgetrocknet, d.h.man mu0 die Arbeit laufend längere Zeit unterbrechen.
In den letzten Jahren habe ich für Figuren entweder Efaplast, eine tonähnliche Masse, die an der Luft aushärtet, oder Zweikomponenten Knetmassen wie Milliput oder Bindulin Klebe-Dichtungskitt, verwendet.
Figurenbau (Otter1)
Studien zu Steinbrucharbeitern
In dieser Abbildung habe ich weitgehend mit Klebe + Dichtungskitt auf billigen Weichlastikfiguren als Kern gearbeitet. Die Technik ist im vorigen Jahr in der GARTENBAHN beschrieben worden.
Die Figur in der Mitte, die mit dem Hammer über der Schulter, gibt es inzwischen auch als Zinnabguss bei Meister Willert. Allerdings ohne Kugel am Bein. Ein paar weitere (genaugnommen noch 7 Stück) aus der Steinbruchserie erscheinen spätestens im Frühling.
Für erste Übungen, um sich mit der Technik der Modelliererei vertraut zu machen, reicht einfaches Knetgummi. Das kann man durch ein oder zwei Anstriche mit Ponal härten. Wenn man merkt, man kriegt nix gebacken, bzw. ist zu ungeduldig, hat man jedenfalls nicht viel Geld verplempert.
Man sollte den Zeitbedarf nicht unterschätzen. Ich brauche für Prototypen immer noch 4 - 10 Stunden. Plus ein paar Stunden für die Bemalung. Und ich bin noch weit von den Fähigkeiten eines Chris Walas entfernt.
Grüße aus dem nächtlichen Krähwinkel
Otter 1
Zuletzt geändert von Otter1 am Di 2. Dez 2003, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
- Marcel
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Re: Figurenselbstbau
Diese Figuren sind von Bernard Junk auch mit FIMO modelliert worden, allerdings im Mst 1:43,5.
Als Franzose hat er das französische Flair sehr gut eingefangen!


Als Franzose hat er das französische Flair sehr gut eingefangen!


Re: Figurenselbstbau
Tach,
das sind wunderschöne Figuren. Ich liebe die Boule Spieler. Besonders den, der gerade mit dem Lappen die Kugel putzt. Wie es aussieht, wird er den letzten, den entscheidenden Wurf der Partie haben.
Und man solle nicht vergessen: 0 - Figuren sind nur knapp vier cm hoch.
Grüße
Otter 1
das sind wunderschöne Figuren. Ich liebe die Boule Spieler. Besonders den, der gerade mit dem Lappen die Kugel putzt. Wie es aussieht, wird er den letzten, den entscheidenden Wurf der Partie haben.
Und man solle nicht vergessen: 0 - Figuren sind nur knapp vier cm hoch.
Grüße
Otter 1
Re: Figurenselbstbau
Hallo,
ich habe den Tip vom Otter (besten Dank dafür!) aufgegriffen und mir die FCC1 (Figure Class Chapter 1) auf myLargeScale.com angeschaut.
Selten habe ich eine so detailierte und mit Bildern dokumentierte Anleitung gesehen!
(Das würde, glaube ich, sogar ohne Englisch gehen, die Bilder sagen fast alles!)
Für diejenigen, die noch nicht reingeschaut haben, noch mal worum es geht:
Der Selbstbau von Figuren mit Hilfe von ofenhärtenden (Backofen 130 Grad C) Modelliermassen. Die Modelliermasse wird schrittweise auf ein Grundgerüst aus Küchen-Alufolie aufgebracht. Zwischen den einzelnen Schritten wird das bis dahin Erreichte ausgehärtet und kann somit nicht mehr verloren gehen. Dieses schrittweise Vorgehen erlaubt es auch dem Anfänger, zu Ergebnissen zu kommen. Als Modellierwerkzeug wird ein Zahnstocher benutzt (Ehrlich!). Als zusätzliche Hilfe, um Größe und Proportionen einzuhalten wird eine Umrißzeichnung für verschiedene Maßstäbe zum Download angeboten.
Obwohl ich in meinem Leben noch nie eine Figur modelliert habe, dachte ich, das muß ich ausprobieren!
Die von Chris Walas beschriebenen Modelliermassen sind in Deutschland schwer oder gar nicht zu bekommen. Ich habe FIMO-Soft aus dem nächsten Baumarkt genommen (56g, 1,95 EUR, für zwei Figuren habe ich weniger als ein halbes Paket gebraucht.
Ich habe gelernt, wie dick meine Finger sind, wie groß ein Zahnstocher sein kann, daß man erst mal immer zu viel Material nimmt und ... und ... und...
Herausgekommen ist der folgende erste Versuch (noch unbemalt):
Obwohl meine Figuren sicherlich noch zu wünschen lassen, hat es viel Spaß gemacht!!!
Und vor allem: ich habe nicht nur drüber geredet, ich habe es versucht!
Pit
ich habe den Tip vom Otter (besten Dank dafür!) aufgegriffen und mir die FCC1 (Figure Class Chapter 1) auf myLargeScale.com angeschaut.
Selten habe ich eine so detailierte und mit Bildern dokumentierte Anleitung gesehen!
(Das würde, glaube ich, sogar ohne Englisch gehen, die Bilder sagen fast alles!)
Für diejenigen, die noch nicht reingeschaut haben, noch mal worum es geht:
Der Selbstbau von Figuren mit Hilfe von ofenhärtenden (Backofen 130 Grad C) Modelliermassen. Die Modelliermasse wird schrittweise auf ein Grundgerüst aus Küchen-Alufolie aufgebracht. Zwischen den einzelnen Schritten wird das bis dahin Erreichte ausgehärtet und kann somit nicht mehr verloren gehen. Dieses schrittweise Vorgehen erlaubt es auch dem Anfänger, zu Ergebnissen zu kommen. Als Modellierwerkzeug wird ein Zahnstocher benutzt (Ehrlich!). Als zusätzliche Hilfe, um Größe und Proportionen einzuhalten wird eine Umrißzeichnung für verschiedene Maßstäbe zum Download angeboten.
Obwohl ich in meinem Leben noch nie eine Figur modelliert habe, dachte ich, das muß ich ausprobieren!
Die von Chris Walas beschriebenen Modelliermassen sind in Deutschland schwer oder gar nicht zu bekommen. Ich habe FIMO-Soft aus dem nächsten Baumarkt genommen (56g, 1,95 EUR, für zwei Figuren habe ich weniger als ein halbes Paket gebraucht.
Ich habe gelernt, wie dick meine Finger sind, wie groß ein Zahnstocher sein kann, daß man erst mal immer zu viel Material nimmt und ... und ... und...
Herausgekommen ist der folgende erste Versuch (noch unbemalt):
Obwohl meine Figuren sicherlich noch zu wünschen lassen, hat es viel Spaß gemacht!!!
Und vor allem: ich habe nicht nur drüber geredet, ich habe es versucht!
Pit
Re: Figurenselbstbau
Hallo Pit,
das ist doch ein ganz bemerkenswerter Anfang ....
.... und das Ergebnis ist allemal brauchbar. Die Formgebung ist schon sehr gut gelungen, wenn auch der rechte Kollege etwas schmalbrüstig zu sein scheint. Vielleicht solltest Du die Figuren aber noch etwas farbenfroher gestalten.
Gruß
Stoffel
das ist doch ein ganz bemerkenswerter Anfang ....

.... und das Ergebnis ist allemal brauchbar. Die Formgebung ist schon sehr gut gelungen, wenn auch der rechte Kollege etwas schmalbrüstig zu sein scheint. Vielleicht solltest Du die Figuren aber noch etwas farbenfroher gestalten.

Gruß
Stoffel

Zuletzt geändert von Stoffel am Mi 10. Dez 2003, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Figurenselbstbau
Tach Pitt,
vielen Dank für die deutsche Kurzbeschreibung von Chris Walas´
Modelliermethode.
Deine ersten Ergebnisse sind sehr gelungen. Liegt es an der Beschreibung oder an Deinem Talent? Meine eigenen Stümpereien traue ich mich noch nicht vorzustellen, hoffe aber noch vor Weihnachten soweit zu sein.
Dein Hinweis auf Fimo Soft ist Gold wert. Das kannte ich noch nicht. Mal sehen, wo ich das auftreibe. Standardfimo ist mir persönlich zu hart und zäh.
Bei der Suche nach Materialien bin ich auf eine lufthärtende, tonähnliche Modelliermasse von Faber gestoßen. efa plast classic, 500gr, 3.95 €. Man kann die Trocknung vorsichtig im Backofen bei moderaten Temperaturen (50 Grad)
beschleunigen.
Lass dich bloß nicht entmutigen. Und hoffentlich sehen wir hier demnächst noch mehr Figuren aus eigener Werkstatt. Jeder sein eigener Dr. Frankenstein.
Grüße
Otter 1
vielen Dank für die deutsche Kurzbeschreibung von Chris Walas´
Modelliermethode.
Deine ersten Ergebnisse sind sehr gelungen. Liegt es an der Beschreibung oder an Deinem Talent? Meine eigenen Stümpereien traue ich mich noch nicht vorzustellen, hoffe aber noch vor Weihnachten soweit zu sein.
Dein Hinweis auf Fimo Soft ist Gold wert. Das kannte ich noch nicht. Mal sehen, wo ich das auftreibe. Standardfimo ist mir persönlich zu hart und zäh.
Bei der Suche nach Materialien bin ich auf eine lufthärtende, tonähnliche Modelliermasse von Faber gestoßen. efa plast classic, 500gr, 3.95 €. Man kann die Trocknung vorsichtig im Backofen bei moderaten Temperaturen (50 Grad)
beschleunigen.
Lass dich bloß nicht entmutigen. Und hoffentlich sehen wir hier demnächst noch mehr Figuren aus eigener Werkstatt. Jeder sein eigener Dr. Frankenstein.
Grüße
Otter 1
- HarzerRoller
- Buntbahner
- Beiträge: 2259
- Registriert: Mo 3. Nov 2003, 18:26
- Wohnort: Saarland
- Kontaktdaten:
Re: Figurenselbstbau


Zuletzt geändert von HarzerRoller am Mi 10. Dez 2003, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.