HSB 199.861 Projekt

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Moderator: GNEUJR

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ottmar
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HSB 199.861 Projekt

Beitrag von ottmar »

Hallo zusammen,

ich möchte versuchen die typische Harzer Diesellok zu bauen. Das wirklich große Vorbild war ursprünglich eine Normalspur V 100 Ost, die mit Hilfe von neuen sechsachsigen Drehgestellen auf 1000 mm umgespurt wurde. Von den insgesamt 10 Exemplaren habe ich mir die 199.861 ausgesucht. Heute ist sie komplett revidiert und erstrahlt im neuen Glanz. Leider hat sie ihre Klapppuffer bei der Revision verloren, aber das gelbe Rundumlicht blieb erhalten (ich habe da so eine Idee :-))


DSG60_ 018.JPG
Die Schwestermaschine in Wernigerode


Bei dem Modell wollte ich beim Aufbau auf den Kunststoff Bausatz von Herrn Hilbert zurückgreifen, das Chassis oder Rahmen aus Messing, um genügend Stabilität für den Dieselantrieb zu bieten. Zumindest ist der Plan einen dieselhydraulischen vorzusehen, jedoch werde ich Rückfallebenen vorsehen, falls es nicht funktioniert - im schlimmsten Fall könnte man Piko Antriebe einbauen. Wenn es mit der Hydraulik klappt, ist auch im Modell eine schnelle Umspurung von 45 auf 64 mm geplant.

Auf Grund der Dieselhydraulik darf das Reibungsgewicht vollgetankt nicht über 6 kg liegen, um die doch exotische Mechnik nicht zu überlasten.

So weit die Planung...


Viele Grüße Ottmar
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Thomas99716
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Re: HSB 199.861 Projekt

Beitrag von Thomas99716 »

Hallo Ottmar,
hier irrst du, denn die 199 861-8 (nur das ist die richtige Bezeichnung) hatte nie die Klappbare Normalspurpuffer, diese hatten nur die 872 und die 874.
Grüße
Thomas
ottmar
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Re: HSB 199.861 Projekt

Beitrag von ottmar »

Hallo Thomas,

vielen Dank für die Info, da hatte ich etwas durcheinander gebracht.

Da ich mit den Drehgestellen beginnen werde, ist ja noch nichts passiert :-)

Viele Grüße Ottmar
ottmar
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Re: HSB 199.861 Projekt

Beitrag von ottmar »

Hallo zusammen,

Heute etwas zu dem Thema Drehgestelle. Das Modell soll genauso wie im Vorbild über Kardanantriebe sein Drehmoment auf die Räder übertragen. Also anders als typische Modellantriebe wird die Kraft vom zentralen Verteilergetriebe im Lokrahmen auf die Drehgestelle übertragen und von dort aus auf die Achsen mittels Verteilergetriebe verteilt. Ebenso müssen alle Achsen gefedert sein, so dass zwischen jeder Achse auch noch ein Kardan nötig ist. Zur Drehmoment-Abstützung sind kleine "Nasen" vorgesehen - leider im Bild nicht sichtbar.

Das Getriebe-"Gehäuse" ist von einer dreiachsigen Dampflok, besser meiner Dampfschneeschleuder Xrot 9213 abgeleitet. Die mittlere Achse hat ein Seitenspiel von plus/minus 2mm - leider hat die Konstruktion meine allerletzten Gleitsteine aufgefressen. Die Edelstahlräder sind modifizierte Räder von Herrn Tröger. Alle Achsen sind kugelgelagert.
DSG070_ 068.JPG
Ansicht von oben - grundsätzlich habe ich die Konstruktion und Aufnahmen dem Piko Kamel nachempfunden, falls die ganze Konstruktion nichts wird, kann ich damit auf die elektrischen Drehgestelle von Piko zurückgreifen.
DSG070_ 069.JPG
Von unten ist die ganze Mechanik erkennbar...

Viele Grüße Ottmar
ottmar
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Re: HSB 199.861 Projekt

Beitrag von ottmar »

Hallo zusammen,

Der nächste Schritt ist der Lokrahmen, blöderweise gibt keine Zeichnung die stimmt. Selbst offizielle Zeichnung unterschieden sich, teilweise erheblich, selbst die Außenmaße stimmten nicht. Zum Glück steht ein Kamel in Nordhausen still rostend vor sich hin und mit einem Maßband konnten man letzte Zweifel beseitigen. Im Endergebnis konnte ich zuhause dann den ersten Rahmen genau "nach Plan" erstellt, im Messingschrott entsorgen. Die Abweichungen verzerrten das Modell zu stark - zu lang und zu schmal.

Der nächste definitive Rahmen ist aus "harten" Messingblechen und Profilen gelötet. In den Kopien der Originaltanks befindet sich auf der einen Seite der Altöltank und der andere Seite ist das Gehäuse für die Starterbatterie. Alle weiten Anbauteile werden später aus Kunststoff oder Alu gefräst, um das Gewichtslimit zu halten.


DSG071_ 004.JPG
Ansicht von unten mit Tankattrappen


DSG071_ 003.JPG
Ansicht von oben mit Heizkessel



Viele Grüße Ottmar
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Stoffel
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Re: HSB 199.861 Projekt

Beitrag von Stoffel »

Hallo Ottmar

ich habe so eine leise Ahnung, was Du da treibst. Respekt, sieht fein aus. :top:
Zwei Dinge in Deinem Beitrag springen mir sofort ins Auge....


Selbst offizielle Zeichnung unterschieden sich, teilweise erheblich, selbst die Außenmaße stimmten nicht.

Ooooh, das Problem kenne ich. :evil: Bei meinem Projekt hier habe ich Werkszeichnungen, die (in manchen Details) nicht um Millimeter, nicht um Zentimeter, sondern Meter :!: :!: :!: falsch sind. Rotkorrektur mit Kennzeichnung "As Built" kannte man wohl früher noch nicht. :surprised: :tot: :nein: :evil:


aus "harten" Messingblechen

Ich vermute, Du sprichst von Ms63. Das mag ich auch, weil es sehr verwindungssteif ist. Allerdings bieten die Firmen mit "Zuschnitt-Service" meist nur Ms58 an. Also nehme ich den. Was verwendest Du :?:


Grüsse, Stoffel
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jc94
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Re: HSB 199.861 Projekt

Beitrag von jc94 »

:top:

Wozu dient die Röhre oben auf dem Bild?

Ich habe es nicht verstanden.

Danke.
ottmar
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Re: HSB 199.861 Projekt

Beitrag von ottmar »

Hallo Stoffel und jc94

Natürlich hast Du recht, ich hätte Ms 63 schreiben sollen, da ich immer bei Wilms in Köln bestelle und die Dame dort mit Messing "hart" immer das korrekte Blech heraussucht, hatte ich mir die etwas unprofessionelle Bezeichnung verinnerlicht.

Gerade bei dieser Lok muss ich sehr auf die Gesamtmasse achten und daher, wie damals bei der Xrot 9213, auf eine möglichst leichte Konstruktion zurückgreifen. Damit schloss sich das weiche Ms 58 von vorherein aus. Auch sind die Ölleitungen vom Vorbild dieses Mal echt und keine typische Modell-Attrappe. Durch sie zirkuliert der Lebenssaft des Motors.

Bei den Plänen kann ich schon verstehen, dass es bei über 120 Jahren schon gewisse Unregelmäßigkeiten aufkommen, aber so alt ist die V100 doch gar nicht?

@jc94, wer auch immer Du bist, ich vermute Du meinst mit Röhre den hinteren Teil der Lok, vielleicht das "schwarze" Loch?

Im Original ist dort der Heizkessel zu Hause:
V100ost_Heizkessel.jpg
(Bild aus Die Baureihe V100 Ost der DR)

Im Modell wird dort der Lautsprecher für das Horn sein zu Hause finden. Dieses Mal teste ich einen High-End Lautsprecher aus China, der eigentlich ein Vollbereich-Lautsprecher für Studio-Boxen ist.

In einer provisorischen Pappbox hört er sich schon echt Klasse an. Ein Horn wie in der RhB Gmf 4/4 II war dieses Mal nicht zielführend. Die doch recht tiefen Frequenzen des Horns des Kamels verzerrte das getestet Horn doch erheblich, deswegen dieses Mal eine geschlossene "Bass-Box" mit Resonanzrohr.

Viele Grüße Ottmar
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jc94
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Re: HSB 199.861 Projekt

Beitrag von jc94 »

Danke.
Ich habe es verstanden.

Warum müssen Sie auf die Gesamtmasse achten?
(Entschuldigung, wenn Sie sich wiederholen )
ottmar
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Re: HSB 199.861 Projekt

Beitrag von ottmar »

Hallo JC94

stimmt ich hatte es schon im ersten Thread (siehe oben) geschrieben: Auf Grund der Dieselhydraulik darf das Reibungsgewicht vollgetankt nicht über 6 kg liegen, um die doch exotische Mechnik nicht zu überlasten.

Bei der verwendeten Mechanik habe ich nur ein sehr enges Fenster.

Ist die Lok zu leicht, kriecht sie sofort los, was alles andere als einfach zu fahren wäre und nicht vorbildgetreu ist.

Ist sie zu schwer bleibt sie liegen oder zerstört ihren Kardan-Antrieb oder die Verteilergetriebe.

Bei einem elektrisch angetriebenen Modell ist das Gewicht relativ unkritisch, die verwendeten Fahrmotore haben meist sehr weite Drehmomentgrenzen, weil die Konstrukteure die Motore hoffnungslos überdimensionieren. Wahrscheinlich würde eine zweimotorige LGB Lok erst bei 14 oder 15kg von der Motorseite her kapiluieren. Gut das Plaste Getriebe ist schon vorher völlig überfordert und wahrscheinlich das schwächste Glied in der Antriebskette.

Viele Grüße Ottmar
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