Hallo zusammen,
fspg2 hat geschrieben: Mi 9. Apr 2025, 20:36Hast Du die blauen Streifen gedruckt

Sprichst Du von dem liebevoll gestalteten und ornamentiert ausgeführten Reihenmuster? Dann ja. Für die Bettwäsche wollte ich den gleichen Weißton und dieselbe Stofflichkeit wie bei den Matratzen haben, aber eben mit etwas Farbe. Ich habe ein gut passendes Vorbild gefunden, das allerdings violett ist. So habe ich es auch umgesetzt und ausgedruckt, nur ließ sich das Ausbluten der Farbe des Tintenstrahlers nicht kontrollieren und zum Formen muss das Papier nass sein, sonst sieht's halt aus wie das, was es ist: gefaltetes Papier. Obwohl Origami auch etwas Feines ist. Lösungsmittel (z. B. Terpentin) haben nicht den gleichen Effekt auf die Zellstruktur des Papiers wie Wasser. Mir ist aber aufgefallen, dass der blaue Toner ziemlich penetrant und renitent ist. Für die letzte Fassung wurde der violette Ausdruck einfach ein paar Minuten im Waschbecken untergetaucht, bis keine Farbe mehr austrat. Das verbleibende Blau passt hervorragend - Problem gelöst.
Stoffel hat geschrieben: Mi 9. Apr 2025, 23:07
Hallo Volker,
ich darf Dir von Stoffeline ausrichten lassen:
Endlich ein Mann, der auch mal Betten machen kann !
Hättest Du das nicht irgendwie verwühlt darstellen können ?
Herzlichen Dank !

Du hast den Stereotypen des Mannes kaputt gemacht.

Ich habe ein schweres Wochenende vor mir.
Grüsse Stoffel
Stoffel, ich schätze an Stoffelines Bonmot besonders die feine Doppeldeutigkeit - ausgesprochen gelungen! Es tut mir leid, dass Dir jetzt ein (vermutlich zu Recht) schlimmes Wochenende bevorsteht. Das war nicht meine Absicht und hätte ich es geahnt, hätte ich das Folgende vorgezogen.
Das nächste Bett, für das Kinderzimmer vorgesehen, ist vollständig aus 1 mm starkem Offsetkarton und 1,5 mm starkem MDF entstanden, die zerwühlte Bettdecke aus unbenutztem Taschentuch und noch ein paar anderen Zutaten. Und hier sind wir auch spätestens bei der Software angekommen: Die Textur von Kissen und Bettdecke gefiel mir außerordentlich gut, war aber nicht in reinem Weiß zu haben - der Unterschied zur Matratze ist ja nun deutlich zu erkennen. Das dort verwendete Papier lässt sich aber nicht so wirkungsvoll zerknautschen.
Wie eben am Beispiel des Streifenmusters geschildert finde ich, dass vermeintliche Fehler oder Unzulänglichkeiten zu unerwartet guten Ergebnissen führen können, und so habe ich hier aus der Not eine Tugend gemacht und einen Satz frischer Bettwäsche obenauf gelegt - Kissen und Bettdecke sehen im leicht angegilbten Ton nämlich sehr wie unbezogene Teile aus. Damit bekommt das eigentlich statische Objekt zugleich auch eine Erzählebene, die es vorher nicht hatte.
Die nächsten beiden Betten werden ihren Platz in den Dachgeschosszimmern finden. Offenkundig war Waschtag und die Betten müssen auch hier neu bezogen werden.
Die Darstellung von Stoffen und Wäsche ist für mein Empfinden eher schwierig, dabei gehörten die Matratzen noch zum einfacheren Teil. Die Grundform ist je nach Bettgestell aus 3 bis 8 mm dickem weichem Forex zugeschnitten.
Wenn die Ecken verrundet sind, wird eine Lage Papier nass um den Kern geschlagen. Ich verwende dazu ein nahezu laufrichtungsfreies Papier.
Die Kissen sind schon schwieriger herzustellen, da habe ich ausgehend von vorgefertigten und anschließend mit Watte gefüllten Bezügen verschiedene Versuche von echter Seide über nasses Papier bis zu trocken gefülltem Papier gemacht.
Selbst feinste Seide ist zu grob. Das geht eher als Frottier-Handtuch durch.
Mit Watte gefülltes und anschließend mit mattem Acrylbinder fixiertes Taschentuch geht gut, führt aber zu dem leicht vergilbten Eindruck unbezogener Decken und Kissen.
Und hier noch ein trocken befülltes Taschentuchkissen. Das bleibt deutlich weißer, allerdings weiß ich nicht, wie weiß das Weiß auf diese Weise bleibt, weißt Du?
Nun wollte ich für das Ehebett nicht auch noch monochrome Wäsche haben. Da sich Taschentücher nicht im Tintenstrahler bedrucken lassen und ich als Grundton das Reinweiß wollte, habe ich zunächst mit Watte gefüllte Taschentuchdecken und -kissen hergestellt und darauf nass in nass das bedruckte und gebadete Papier geklebt und in Form gebracht, um einen realistischen Faltenwurf zu erzielen - hier noch klatschnass:
Schönen Gruß, süße Träume und schlaft gut
Volker