A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

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Hydrostat
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Hydrostat »

Bernd und Dieter,

dankeschön. Ja, der schwarze Ofen hat schon ein eigenwilliges Design. Das waren halt Möbelstücke. Heute kaum mehr vorstellbar, wo funktionale Elemente möglichst versteckt oder unkenntlich gemacht werden: Damit wir endlich glauben, dass der Strom eben doch aus der Steckdose kommt.

Die Treppe vom OG zum DG ist auch fertig.

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Durch das Treppenauge ist die Ausnehmung in der Wandvertäfelung für die Treppenwange zu erkennen. Die Treppe ist - wie auch alle Wände und Böden - zu Wartungszwecken herausnehmbar gestaltet.

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Und so sieht das dann im Flur des Obergeschosses aus.

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Schönen Gruß
Volker
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Hydrostat
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Hydrostat »

Hallo zusammen und herzlich willkommen im Puppenhaus-Forum,

weiter geht es mit dem Dachgeschoss.

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Dort fehlten noch zwei Türen vom Flur in einen Lagerraum auf der einen Seite und durch einen weiteren Lagerraum zur Dachterrasse auf dem Anbau. Die funktionsfähigen Türen habe ich aus Kartonstreifen zusammengesetzt.

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Ich staune immer wieder, wie eng es in dem Gebäude zuging. Treppenöffnung und Türdurchgang hatten kaum mehr als 60 cm Öffnungsmaß.

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Im Dachgeschoss vermute ich aufgrund der Zimmeraufteilung, dass sich dort zwei kleine Wohnungen für Lehrlinge oder eher Angestellte befanden, die möglicherweise nicht so sehr gut in Schuss gehalten wurden. Dort habe ich wieder mit einzeln aufgeklebten Tapetenbahnen experimentiert.

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Die Demontierbarkeit der Wandsegmente hat noch einen anderen Zweck: es ist fast unmöglich, an eingebauten Wänden Dinge anzubringen oder genau zu platzieren. Egal, ob Wandfarbe, Tapete oder Aufputzleitungen bis hin zu Einrichtungsgegenständen wie Bildern: Das geht immer viel besser, wenn das jeweilige Bauteil waagerecht liegt.

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Für die Tapete habe ich wieder das früher schon einmal erwähnte sehr dünne Schreibmaschinenpapier aus den 50er/60er Jahren verwendet.

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In einem Raum wollte ich es dann wissen und habe in mehreren Lagen tapeziert - inklusive Makulatur ...

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... um das hier hinzubekommen. Etwas Farbe fehlt noch, die kommt aber erst, wenn die Inneneinrichtung und die Aufputz-Verkabelung angebracht sind.

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Zum Schluss werden die Fußleisten angebracht - je nach Lage an der herusnehmbaren Wand oder am herausnehmbaren Fußboden.

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Und noch ein kleiner Raumeidruck vom Dachgeschoss. Für das Foto hatte ich offensichtlich das Wandsegment nicht vollständig eingeschoben, so dass hier noch ein Spalt zwischen Boden und Fußleisten zu sehen ist. Die Türen sind ausgehängt, nachdem ich mir gefühlt jede Tür einmal aus den Angeln gerissen hatte. Die kommen erst ganz am Ende wieder an Ort und Stelle.

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Dann erlaube ich mir, nochmal bessere Fotos der beiden Öfen einzustellen, zunächst der Aurora-Ofen im Vergleich zum Rendering ...

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... und dann der mittlerweile fertiggestellte Kanonenofen, der die noch fehlenden Griffe erhalten hat. Die mache ich vielleicht nochmal neu, denn die Ösen wirken mir im Verhältnis zur Materialstärke zu groß.

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Schönen Gruß
Volker
Zuletzt geändert von Hydrostat am Sa 19. Apr 2025, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Major Tom
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Major Tom »

Hallo Volker,

tolles Haus, sehr viel Fummelarbeit.
Der Porzellangriff vom Kanonenofen ist mir schon bei den letzten Bildern aufgefallen.
Wahnsinn!
Aber mit der abgerissenen Tapete in der Ecke, .. da bist Du wohl von der Leiter gefallen, " so können wir das nicht lassen", hätte mein Lehrmeister gesagt. 👆
Begeisterte Grüße, Dieter
Völlig losgelöst ...
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jc94
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von jc94 »

Außerordentlich!
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Peter_T1958
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Peter_T1958 »

Jetzt kommt Leben in die Bude :biggrin: Im ernst, sind es doch genau diese Effekte mit den mehreren Lagen Tapete, die das Zimmer so echt aussehen lassen. Dabei staune ich immer wieder über dein Durchhaltevermögen - du hast schon so viel in dieses eine Haus (nebst anderen Projekten) investiert, und es gibt immer noch soooo viel zu tun...
Übrigens: Die Öfen sind nicht nur hervorragend gezeichnet, sondern auch gedruckt!
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Hydrostat
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Hydrostat »

Vielen Dank, Dieter, Jean-Claude und Peter.
Major Tom hat geschrieben: Mi 2. Apr 2025, 09:32 Aber mit der abgerissenen Tapete in der Ecke, .. da bist Du wohl von der Leiter gefallen, " so können wir das nicht lassen", hätte mein Lehrmeister gesagt.
Die Decke erhält später noch einen feuchten Fleck, der die Ablösung der Tapete schlüssig macht. Leider habe ich während meiner Arbeit für einen Vermessungsingenieur zu Studienzeiten die eine oder andere Wohnung gesehen, die in deutlich schlechterem Zustand war. Dagegen könnte man ein Stück herunterhängen gelassener Tapete noch als Ausdruck von Individualität durchgehen lassen ...
Peter_T1958 hat geschrieben: Do 3. Apr 2025, 09:31Übrigens: Die Öfen sind nicht nur hervorragend gezeichnet, sondern auch gedruckt!
Ich bin mit den Drucken auch sehr zufrieden.

Aber wenden wir uns etwas anderem zu: Bettgeschichten!

Zunächst zur Hardware: die ist im folgenden Fall aus vierfach kreuzweise verleimtem Furnier sowie 1 und 2 mm starken Birnbaumbrettchen entstanden. Wie immer hatte ich sehr genaue Vorstellungen davon, welche Vorbilder für den gewünschten Grad an Zeitkolorit in Frage kommen :roll: .

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Eine besondere Herausforderung war die Herstellung der Rundung an der Bettvorderseite. Dazu habe ich das Furnier eingeweicht und um eine 3 mm starke Messingplatte mit seitlich angelegtem Rohr gleichen Durchmessers gewickelt, darauf eine Lage 2mm starke nasse Offsetpappe gelegt und mit einer weiteren Lage Furnier abgeschlossen. Nach dem Trocknen sah das so aus:

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Nun musste das Bauteil am unteren Ende noch um ein paar Zehntel geschwächt werden. Ein aufgeklemmter Messingwinkel diente als Lehre für die Feile, die Rundung entstand dann frei Hand:

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Die Füße entstanden aus kleinen Birnbaumstückchen, die entsprechend verleimt und befeilt wurden:

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An der rückwärtigen Bettwand ist das vierlagig verleimte Furnier gut zu erkennen:

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Der Farbauftrag entstand mit einer lasierenden Mischung aus Vallejo Still Water und Mahogany-Braun in mehreren Lagen.

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Und mit Software, pardon, Bettwäsche sieht das dann so aus - ach Gott, darüber könnte ich ja auch noch schreiben, aber wen interessiert's.

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Schönen Gruß und Gute Nacht
Volker
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von fspg2 »

Hallo Volker,
…darüber könnte ich ja auch noch schreiben, aber wen interessiert's.
Da kenne ich schon drei Leute… :D

Hast Du die blauen Streifen gedruckt :?:
Viele Grüße
Frithjof
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Stoffel
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Stoffel »

Hallo Volker,

ich darf Dir von Stoffeline ausrichten lassen:
Endlich ein Mann, der auch mal Betten machen kann !
Hättest Du das nicht irgendwie verwühlt darstellen können ? :-|
Herzlichen Dank ! :evil: Du hast den Stereotypen des Mannes kaputt gemacht. :tot: Ich habe ein schweres Wochenende vor mir. :help:


Grüsse Stoffel
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Hydrostat »

Hallo zusammen,
fspg2 hat geschrieben: Mi 9. Apr 2025, 20:36Hast Du die blauen Streifen gedruckt :?:
Sprichst Du von dem liebevoll gestalteten und ornamentiert ausgeführten Reihenmuster? Dann ja. Für die Bettwäsche wollte ich den gleichen Weißton und dieselbe Stofflichkeit wie bei den Matratzen haben, aber eben mit etwas Farbe. Ich habe ein gut passendes Vorbild gefunden, das allerdings violett ist. So habe ich es auch umgesetzt und ausgedruckt, nur ließ sich das Ausbluten der Farbe des Tintenstrahlers nicht kontrollieren und zum Formen muss das Papier nass sein, sonst sieht's halt aus wie das, was es ist: gefaltetes Papier. Obwohl Origami auch etwas Feines ist. Lösungsmittel (z. B. Terpentin) haben nicht den gleichen Effekt auf die Zellstruktur des Papiers wie Wasser. Mir ist aber aufgefallen, dass der blaue Toner ziemlich penetrant und renitent ist. Für die letzte Fassung wurde der violette Ausdruck einfach ein paar Minuten im Waschbecken untergetaucht, bis keine Farbe mehr austrat. Das verbleibende Blau passt hervorragend - Problem gelöst.
Stoffel hat geschrieben: Mi 9. Apr 2025, 23:07 Hallo Volker,

ich darf Dir von Stoffeline ausrichten lassen:
Endlich ein Mann, der auch mal Betten machen kann !
Hättest Du das nicht irgendwie verwühlt darstellen können ? :-|
Herzlichen Dank ! :evil: Du hast den Stereotypen des Mannes kaputt gemacht. :tot: Ich habe ein schweres Wochenende vor mir. :help:


Grüsse Stoffel
Stoffel, ich schätze an Stoffelines Bonmot besonders die feine Doppeldeutigkeit - ausgesprochen gelungen! Es tut mir leid, dass Dir jetzt ein (vermutlich zu Recht) schlimmes Wochenende bevorsteht. Das war nicht meine Absicht und hätte ich es geahnt, hätte ich das Folgende vorgezogen.

Das nächste Bett, für das Kinderzimmer vorgesehen, ist vollständig aus 1 mm starkem Offsetkarton und 1,5 mm starkem MDF entstanden, die zerwühlte Bettdecke aus unbenutztem Taschentuch und noch ein paar anderen Zutaten. Und hier sind wir auch spätestens bei der Software angekommen: Die Textur von Kissen und Bettdecke gefiel mir außerordentlich gut, war aber nicht in reinem Weiß zu haben - der Unterschied zur Matratze ist ja nun deutlich zu erkennen. Das dort verwendete Papier lässt sich aber nicht so wirkungsvoll zerknautschen.

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Wie eben am Beispiel des Streifenmusters geschildert finde ich, dass vermeintliche Fehler oder Unzulänglichkeiten zu unerwartet guten Ergebnissen führen können, und so habe ich hier aus der Not eine Tugend gemacht und einen Satz frischer Bettwäsche obenauf gelegt - Kissen und Bettdecke sehen im leicht angegilbten Ton nämlich sehr wie unbezogene Teile aus. Damit bekommt das eigentlich statische Objekt zugleich auch eine Erzählebene, die es vorher nicht hatte.

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Die nächsten beiden Betten werden ihren Platz in den Dachgeschosszimmern finden. Offenkundig war Waschtag und die Betten müssen auch hier neu bezogen werden.

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Die Darstellung von Stoffen und Wäsche ist für mein Empfinden eher schwierig, dabei gehörten die Matratzen noch zum einfacheren Teil. Die Grundform ist je nach Bettgestell aus 3 bis 8 mm dickem weichem Forex zugeschnitten.

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Wenn die Ecken verrundet sind, wird eine Lage Papier nass um den Kern geschlagen. Ich verwende dazu ein nahezu laufrichtungsfreies Papier.

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Die Kissen sind schon schwieriger herzustellen, da habe ich ausgehend von vorgefertigten und anschließend mit Watte gefüllten Bezügen verschiedene Versuche von echter Seide über nasses Papier bis zu trocken gefülltem Papier gemacht.

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Selbst feinste Seide ist zu grob. Das geht eher als Frottier-Handtuch durch.

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Mit Watte gefülltes und anschließend mit mattem Acrylbinder fixiertes Taschentuch geht gut, führt aber zu dem leicht vergilbten Eindruck unbezogener Decken und Kissen.

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Und hier noch ein trocken befülltes Taschentuchkissen. Das bleibt deutlich weißer, allerdings weiß ich nicht, wie weiß das Weiß auf diese Weise bleibt, weißt Du?

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Nun wollte ich für das Ehebett nicht auch noch monochrome Wäsche haben. Da sich Taschentücher nicht im Tintenstrahler bedrucken lassen und ich als Grundton das Reinweiß wollte, habe ich zunächst mit Watte gefüllte Taschentuchdecken und -kissen hergestellt und darauf nass in nass das bedruckte und gebadete Papier geklebt und in Form gebracht, um einen realistischen Faltenwurf zu erzielen - hier noch klatschnass:

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Schönen Gruß, süße Träume und schlaft gut
Volker
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Andreas B
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Andreas B »

Servus Volker

Wahnsinn was du hier zeigst!
Alle feinster Modellbau.
Bin jedes Mal aufs Neue erstaunt was du hier zauberst und Freue mich auf jeden Beitrag und jedes noch so kleine Detail das du hier einstellst.

Es geht bestimmt vielen so wie mir, man ist Sprachlos und traut sich deinen Hammer Beitrag gar nicht durch "Bravo Rufe" zu unterbrechen. Das Dokumentieren und zeigen hier macht ja auch noch mal sehr viel Arbeit
Vielen Dank dafür!

Beste Grüße Andy :D
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