ein vermeintliches zweites Straßenschild an der Fassade gab mir Rätsel auf, da es auf keiner der vorliegenden Aufnahmen zu entziffern war, die Länge des gesuchten Straßennamens aber sicher nicht die hier notwendige Bezeichnung "Maiplatz" zeigte. Dank eines Hinweises von Wolf Groote war dann klar, dass das ein Schild aus einer Zeit war, in der es noch nicht viele Telefone gab: Hier befand sich eine Feuermeldestelle. Das Schild ist dann auch auf späteren Aufnahmen des Gebäudes ab Mitte der 50er Jahre nicht mehr zu sehen. Es entstand auf dem bereits beschriebenen Weg aus Photoglossy-Papier und selbstklebender Kupferfolie.

An den beiden Ecken dieser Fassadenseite gab es noch parallele Ziervertiefungen. Sie sind mit zwei aufeinander geschraubten scharfkantigen Messingstücken in die Fassade geritzt.


Dann gab es neben der Ladentür noch ein Zeiss-Schild, das einen zusätzlichen Rahmen und Aufhängungen erhielt, sowie ein Thermometer, beide wiederum in der bewährten Art und Weise entstanden. Zur Nachbildung des Röhrchens habe ich einen Heißkleberfaden gezogen; der hat etwa 0,3 mm Durchmesser.



Etwas spannender war die Umsetzung der Wegweiser und des Zeichens für Hauptverkehrsstraßen; das ist das auf der Spitze stehende Quadrat.

Letzteres war ein geprägtes Schild, das ich mir mit Hilfe eines zusammengelöteten Prägestempels aus Patrize und Matrize hergestellt habe. Ich musste eine Weile herumprobieren, bis ich mit 0,1 mm starker ausgeglühter Kupferfolie das geeignete Material gefunden hatte. Der Stempel war - bedingt durch das vorhandene Rohmaterial - etwas zu tief geraten, was sich mit eingelegten Papierstücken korrigieren ließ.


Die Befestigungsbügel des schräg angebrachten Wegweisers sind in sich verwunden. Ich habe zunächst die rechtwinkligen Abwinkelungen gemacht und die Befestigungslöcher gebohrt. Dabei half mir eine gefräste Bohrlehre (hier im Vordergrund zu sehen - Danke, Frithjof!), die Bohrungen mittig und in definiertem Abstand zum Bügelende zu setzen. Den so vorbereiteten Bügel habe ich dann auf ein stabiles Messingstück gelötet.

Im Schraubstock ließ sich nun durch Kippen des Messingriegels die gewünschte Verwindung herstellen.

Beim kurzen Halter reichte es, den vorgebohrten Streifen auf die Trägerplatte zu löten und die überstehenden Enden mit einer Flachzange nach Augenmaß zu verwinden.

Das erst in späteren Jahren nachträglich am Bügel des einen Wegweisers angebrachte Zeichen war mit einer Klemmvorrichtung befestigt, die ich ebenfalls angedeutet habe.




Die Teile sind alle verzinnt und anschließend geschwärzt - bis auf die Motivfläche, auf die dieses Mal eine bedruckte selbstklebende Vinylfolie geklebt wurde. Das Verkehrszeichen wiederum ist lackiert: Zunächst habe ich den inneren Teil weiß ausgelegt, das dann abgeklebt und die Umrandung anschließend rot gespritzt. Um die Farbtöne muss man sich keine großen Gedanken machen, denn erst ab 1940 gab es dafür Normen und die Industrie hatte kriegsbedingt sicher bis Anfang der 50er Jahre noch aus den verschiedensten Gründen zu improvisieren.




Schönen Gruß
Volker