kurz vor Jahresende 2021 konnte ich ein weiteres Fahrzeug für unsere Anlage fertig stellen - den Flachwagen der Regelbauart, Gattungsschlüsselnummer 3300 - kurz Ks [3300].
Das Vorbild:
Die Ks [3300] wurden ab 1969 von der Deutschen Reichsbahn bei UV Arad und dem Waggonbau Niesky beschafft, um den Bestand der zwischen 1938 und 1943 gebauten Flachwagen der Bauart Kkklms zu ergänzen und den Wagenbestand zu verjüngen.
Zwar waren insbesondere Schwerlast- und Flachwagen im zweiten Weltkrieg in Hinblick auf ihre kriegswichtige Verwendung für den Fahrzeugtransport nicht so sehr von Sparmaßnahmen betroffen, aber die ausschließliche Verwendung von Heimstoffen und der umfangreiche Einsatz von Hilfskräften führte auch bei diesen Wagentypen zunehmend zu Problemen.
Die Ks [3300] wurden mit offenem und ebenem Sprengwerk geliefert.
Die Wagen wurden in großer Zahl in den bestand der DB AG übernommen und sich auch heute noch anzutreffen, wobei sie Im regulären Güterzugeinsatz zunehmend von Res-Wagen (Drehgestellflachwagen) verdrängt werden.
In der Baulogistik und als Distanz- oder Schutzwagen für außergewöhnliche Sendungen sind sie allerdings noch häufiger anzutreffen.
Das Modell:
Unser Ks [3300] entstand im Rahmen einer Kooperation mit einem belgischen Spur I Freund.
Rahmen, Bordwände, Rungen und Teile der Bremsanlage wie Bremsschere oder Steuerventil sind im 3D-Druck entstanden.
Die Radsätze sind mit Ausnahme der Isolierbuchsen Edelstahldrehteile, die Kupplungen stammen von Regner und die Bremsschläuche von Wolfgang Frey.
G-P-Wechsel, Lastwechsel, Schlaufenhahn der Bremse und Zettelkästen stammen von den Westsächsischen Feingusswerken.
Die Rangiertritte sind Messinggussteile aus unserem eigenen Sortiment, angesetzten Griffe wurden aus 1,0 mm Schweißdraht hergestellt.
Der Boden besteht aus Lasersperrholz.
Beide Radsätze sind gefedert - allerdings nicht durch funktionierende Blattfedern sondern kleine Spiralfedern, zwischen Achslager und Federpaket.
Entsprechend der dargestellten Epoche IV ist der Wagen komplett braun lackiert (RAL 8012).
Für die Alterung wurde neben der Airbrush auch Pulverfarben verwendet.
Alle Bereiche die im Original gefettet bzw. verfettet sind, wurden mit Ölfarbe "Lampenschwarz" behandelt - mit glänzendem Klarlack wurden Highlights gesetzt.
Auf Basis der Ölfarbe habe ich auch ein Washing angesetzt, welches ich für die Alterung verwendet habe.
Genug der Worte - anbei ein paar Bilder vom Modell:


Die Bordwände sind fest, was zumindest für mich in sofern nicht schwer ist, als das der Wagen mit abgeklappten Endborden das Lichtraumprofil überschreitet und nicht befördert werden darf.
Die Drehrungen hingegen können abgeklappt werden:



Grüße
Martin