Flachschieber hat geschrieben:die Heizung wird wohl mit Dampf funktioniert haben. In jedes Becken geht ja eine Leitung mit Handrad. Ich vermute das am Beckengrund eine Rohrwendel war durch die der Dampf gestömt ist und so das Bad erhitzt hat. Allerdings fehlt die Abdampf oder Kondensatableitung. Vielleicht kam aber auch nur warmes Wasser durch die Leitung zum Einlassen in den Becken.
Spannend wie das wohl funktioniert haben mag. Die Becken müssten ja auch eine Ablassvorrichtung haben. Womöglich auf der Rückseite und in den Graben um die Becken.
Bin gespannt ob sich noch mehr Vorbildinfos finden lassen.

Hallo Marco, hallo Volker,
Heizrohre aus Metall in einem Beizbecken werden nicht sehr lange gehalten haben. Heizen würde zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit Sinn machen. Dampf könnte man über einen porösen Gummischlauch einleiten, das Kondenswasser verdünnt in diesem Fall die Beize.
Beim Beizen könnte es sich aber auch um die Kühlung handeln, falls das Beizen eine stark exotherme Reaktion verursacht hat.
Möglich ist sogar beides: im Winter heizen (Ofen), im Sommer kühlen (indirekt mit Flußwasser).
Beides müssten schon säurefest beschichtet gewesen sein, um zu halten. Diese Beschichtung müsste aber mit den Temperaturschwankungen einer Heizung / Kühlung und der aggressiven Chemie klar gekommen sein. In der Großchemie, in der ich gearbeitet habe, erinnere ich mich eher an indirekte Beheizung.
Becken in Beizereien werden wie Galvaniken eher keine Abläufe haben und müssen zum Austausch ausgepumpt werden. Wir haben beruflich bei der Entsorgung eines uralten Galvano-Becken aus Holz (!) geholfen, das ebenfalls keinen Ablauf hatte - auch keinen "nachgefrickelten".
Ich tippe eher auf Wasserzuläufe zum Verdünnen konzentrierter Beize.
Wenn man die damals gültigen Gesetze und Vorschriften sowie zeitgenössische Fachbücher findet und studiert, ist man schlauer ...
Grüße aus der Klingenstadt & alles Gute!

Thomas Engel