Hallo liebe Buntbahner,
wie schon angekündigt, will ich nun meinen Umbau des Harzkamels vorstellen. Da ich den Umbau schon im Winter gemacht hatte, ist auf den Fotos der Vorschlag von Hans-Jürgen noch nicht realisiert. Dies werde ich in einer zweiten Umbauphase machen, bei der ich mich noch um weitere Detailverbesserungen kümmern und dann auch mal ans Altern wagen will.
Aber zunächst zur Pufferbohle des PIKO Harzkamels. Diese ist entgegen dem Vorbild völlig uneben. Also musste hier erst mal die Fräse angesetzt werden Nach dem Abnehmen der Pufferbohle kamen jedoch die Befestigungslaschen des Lokgehäuses zum Vorschein, die nach dem Abschleifen der Pufferbohle sichtbar gewesen wären.
Harzkamel-Umbau - 01 (HSBahner)

Die Gehäusearretierung wird nach Abnahme der Pufferbohle sichtbar
Harzkamel-Umbau - 02 (HSBahner)

An der Pufferbohle wurden die unebene Frontpartie herausgefräst.
Also musste ich zunächst eine neue Befestigungsmöglichkeit finden, um das Lokgehäuse mit dem Chassis wieder fest verbinden zu können. Nach dem Abschleifen der Befestigungslaschen bohrte ich je Seite vier kleine Löcher in den Lokrahmen und durch den schon nicht mehr sichtbaren Rest der Verbindungslaschen. Mit kleinen Messingstiften konnte ich so die notwendige Befestigung erzielen. Die Messingstifte werden später durch die davor gesetzte und verschraubte Pufferbohle gehalten, sodass sie nicht unbemerkt herausrutschen können.
Harzkamel-Umbau - 03 (HSBahner)

Nach Wegschleifen der Befestigung wird das Lokgehäuse nun durch jeweils 4 Messingstifte pro Seite mit dem Chassis verbunden.
Harzkamel-Umbau - 04 (HSBahner)

Die unebene Frontpartie des Pufferbohle wurde vollständig weggefräst und die Ausschnitte in der seitlichen Verkleidung angelegt.
Nachdem die Pufferbohle soweit ausgefräst war, dass sie dem Vorbild entsprach, konstruierte ich alle Anbauteile für die Pufferbohlen und auch zwei Funkantennen am Computer.
Harzkamel-Umbau - 05 (HSBahner)

Am Computer wurde die Hähne für Heizung, Bremse, Steckdosen und Antennen designed und schließlich aus Polyamid im SLS-Verfahren angefertigt.
Nachdem die Teile anfangs zu filigran waren (teilweise unter 0,5mm Schichtstärke) musste ich etwas korrigieren, damit die Teile überhaupt gefertigt werden konnten. Im SLS-Verfahren habe ich sie mir dann aus Polyamid anfertigen lassen. Nach ca. einer Wochen kamen die Anbauteile dann schließlich per Post.
Harzkamel-Umbau - 06 (HSBahner)

So sahen die Anbauteile vor dem versäubern aus. Verbindungsstege und kleine Nasen mussten noch entfernt werden.
Nach kleinen Versäuberungsarbeiten konnten die Teile dann schon anprobiert werden. Der neue Puffer, der noch etwas modifiziert werden muss, passt schon deutlich besser, sowohl was die Abmessungen als auch den Abstand zum Drehgestell anbelangt.
Harzkamel-Umbau - 07 (HSBahner)

Anprobe des Puffers mit dem Balancier auf der neuen Pufferaufnahme
Die Leitungen und Armaturen für Heizung und Bremse habe ich dann schließlich auf einer Kunststoffplatte zusammengefügt. Die Platte wurde dann in die ausgefräste Pufferbohle eingeklebt.
Harzkamel-Umbau - 08 (HSBahner)

Die einzelnen Anbauteile, hier für die Heizung, wurden mit Rundmaterial aus Kunststoff zur Heizungsleitung zusammengebaut.
Harzkamel-Umbau - 09 (HSBahner)

Die Leitungen für Heizung und Bremse sind bereits auf der neuen Frontplatte der Pufferbohle montiert, die passgenau in die alte Pufferbohle einfügt wurde.
Nach dem Lackieren folgte noch die Anfertigung und Montage der Bremsschläuche. Ich habe auf meiner Gartenbahn zwar nirgends den Kurvenradius R3 unterschritten, dennoch musste ich bei der Platzierung der Bremsschläuche etwas von der Originalposition abweichen und hier einen Kompromiss finden zwischen vorbildlicher Positionierung und fahrtechnischen Erfordernissen, da die Schläuche durch das Ausschwenken in den Kurven ansonsten die Balancierkupplung in der Seitbewegung behindern würden.
Harzkamel-Umbau - 10 (HSBahner)

Die fertig montierte und bereits lackierte Pufferbohle. An den Aufstiegsleitern wurde die Steckdosen montiert.
Harzkamel-Umbau - 11 (HSBahner)

Schließlich sind auch die Bremsschläuche montiert. Am Puffer sind noch Anpassungsarbeiten vorzunehmen.
Harzkamel-Umbau - 12 (HSBahner)

Seitliche Ansicht auf die neugestaltete Pufferbohle der 199 861-6
Neben der neugestalteten Pufferbohle habe ich auch noch zwei Funkantennen angebracht. Eine auf dem auf dem Heizungsvorbau und eine auf dem Führerstandsdach. Hier fehlt dann auch noch ein Blinklicht, was ich jedoch erst anfertigen werden, wenn ich die Lok digitalisiere. Der Schienenräumer bekam noch eine schwarzgelbe Warnlackierung.
Mir ist völlig klar, dass diese Lok dadurch natürlich immer noch nicht maßstäblich ist, aber zumindest sieht sie, meiner Meinung nach, schon deutlich vorbildlicher aus und ich habe viel Erfahrung im Umgang mit den verschiedenen Materialien und dem Umbau einer Lok sammeln können.
Für den nächsten Winter sind noch weitere Maßnahmen, wie Entfernung des Flaschenöffners, Verbesserung der Seitenansicht, ... geplant. Aber jetzt herrscht erst einmal wieder reger Baubetrieb an der Strecke.
Viele Grüße
Christian