Feldbahnmodule mit Schiff
Moderator: Marcel
- Torsten Schoening
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff
Hallo Thomas,
ich bin auch bei dir!
Bei der Originalzeichnung war nur jemand "zu faul" die Winkel rechtwinklig zu zeichnen. Es ist immerhin eine Handzeichnung und waagerecht war einfach einfacher. Welchen Maßstab hat denn die Originalzeichnung? Wenn man die Zahlen so schlecht lesen kann, vielleicht 1/100?
Schaut euch den Eifelturm an, schaut euch Bogenbrücken an ...
Schaut euch das Herstellverfahren von Winkelprofilen an.
Winkeleisen mit stumpfen oder spitzen Winkeln sind - aus dem Gefühl heraus - nicht so belastbar wie rechtwinklige, Berechnungsgrundlagen oder Normen habe ich zu solchen Profilen nicht gefunden.
Gruß
Torsten
ich bin auch bei dir!
Bei der Originalzeichnung war nur jemand "zu faul" die Winkel rechtwinklig zu zeichnen. Es ist immerhin eine Handzeichnung und waagerecht war einfach einfacher. Welchen Maßstab hat denn die Originalzeichnung? Wenn man die Zahlen so schlecht lesen kann, vielleicht 1/100?
Schaut euch den Eifelturm an, schaut euch Bogenbrücken an ...
Schaut euch das Herstellverfahren von Winkelprofilen an.
Winkeleisen mit stumpfen oder spitzen Winkeln sind - aus dem Gefühl heraus - nicht so belastbar wie rechtwinklige, Berechnungsgrundlagen oder Normen habe ich zu solchen Profilen nicht gefunden.
Gruß
Torsten
Modellbau aus Leidenschaft
- fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff
Hallo Thomas, Jürgen, Volker und Torsten,
ich danke Euch für Eure Überlegungen.
Auch wenn ich rein optische die waagerechten Oberflächen der schrägen Winkel-Profile für attraktiver halte, kann ich mich einigen logische Argumenten nicht verschließen. Außerdem ist es so viel einfacher zu fertigen.
Ich habe inzwischen die Winkel in CAD auf 90Grad gesetzt.
Traeger_Montage_23 (fspg2)

Traeger_Montage_24 (fspg2)

Es wird jetzt weiter gehen mit dem Zeichen der noch fehlenden Profile.
ich danke Euch für Eure Überlegungen.
Auch wenn ich rein optische die waagerechten Oberflächen der schrägen Winkel-Profile für attraktiver halte, kann ich mich einigen logische Argumenten nicht verschließen. Außerdem ist es so viel einfacher zu fertigen.
Ich habe inzwischen die Winkel in CAD auf 90Grad gesetzt.
Traeger_Montage_23 (fspg2)

Traeger_Montage_24 (fspg2)

Es wird jetzt weiter gehen mit dem Zeichen der noch fehlenden Profile.
Viele Grüße
Frithjof
Frithjof
Re: Feldbahnmodule mit Schiff
Hallo Frithjof,
stehen die senkrechten Winkel wirklich auf de Rahmen? (letztes Bild) Hätte eher vermutet, dass diese auf den Bodenplatten aufstehen und mit den Winkeln und Knotenblechen untereinander verbunden werden.
Volker
stehen die senkrechten Winkel wirklich auf de Rahmen? (letztes Bild) Hätte eher vermutet, dass diese auf den Bodenplatten aufstehen und mit den Winkeln und Knotenblechen untereinander verbunden werden.
Volker
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff
Hallo Volker,
meintest Du die Eckprofile mit "den senkrechten Winkeln"?
Diese stehen auf den roten Bodenplatten auf. Der rosa Innenrahmen und die Knotenbleche verbinden diese Elemente.
Traeger_Montage_25 (fspg2)

meintest Du die Eckprofile mit "den senkrechten Winkeln"?
Diese stehen auf den roten Bodenplatten auf. Der rosa Innenrahmen und die Knotenbleche verbinden diese Elemente.
Traeger_Montage_25 (fspg2)

Viele Grüße
Frithjof
Frithjof
Re: Feldbahnmodule mit Schiff
Hallo Frithjof,
genau wie in de letzten Bild habe ich es gemeint.
Das Bild davor zeigt dies ja noch anders, da stehen die senkrechten Winkel auf den Bodenwinkeln (Ring) auf. Erkennbar an den fehlenden Flacheisen hinter den Knotenblechen in den Ecken.
Volker
genau wie in de letzten Bild habe ich es gemeint.
Das Bild davor zeigt dies ja noch anders, da stehen die senkrechten Winkel auf den Bodenwinkeln (Ring) auf. Erkennbar an den fehlenden Flacheisen hinter den Knotenblechen in den Ecken.
Volker
- Helmut Schmidt
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff
Hallo Frithjof,
Diese unteren Füllstücke gibt es nicht bei der Verbindung mit Knotenblechen.
Die unteren wagerechten Winkelprofile stoßen nicht in der Ecke, sondern sind nicht durch vier Nieten sondern nur mit drei Nieten mit dem Knotenblechen verbunden. Für das senkrechte Profil bleiben dann auch 3 Nieten und so ist die Kraft gleichmäßig verteilt.
Diese unteren Füllstücke gibt es nicht bei der Verbindung mit Knotenblechen.
Die unteren wagerechten Winkelprofile stoßen nicht in der Ecke, sondern sind nicht durch vier Nieten sondern nur mit drei Nieten mit dem Knotenblechen verbunden. Für das senkrechte Profil bleiben dann auch 3 Nieten und so ist die Kraft gleichmäßig verteilt.
Helmut Schmidt
- fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff
Moin Helmut,
ob bei diesen Zeichnungsausschnitten der Zeichner - wie Torsten so schön formulierte "Bei der Originalzeichnung war nur jemand "zu faul" die Winkel rechtwinklig zu zeichnen" - auch geschludert hat, mag ich nicht beurteilen.
Ich interpretiere die Zeichnungen so, dass es Füllstücke gab und die Winkel bis in die Ecken gingen.
Traeger_Montage_26 (fspg2)

Traeger_Montage_27 (fspg2)

Diese Zeichnungen enthielt auch die Freigabe vom damaligen Wasserbaudirektor Rehder und dem Wasserbauinspektor Hotopp, der das Konzept des Antriebs per Wasser und Druckluft entwickelte und maßgeblich umsetzte.
Elektrizität wurde beim Betrieb der Schleuse und der Hubbrücke nur für die Beleuchtung eingesetzt.
Beuchelt_Co_01 (fspg2)

Volker fragte mich kürzlich nach dem dunklen Fleck auf den Pfeilern:
Traeger_Montage_20 (fspg2)

Auf einer Zeichnung fand ich ein Emblem der Firma. Die Suche im Web ergab, dass die Firma Beuchelt & Co in Schlesien u.a. bewegliche Brücken gebaut hat und ihr Firmenlogo an den Brücken verewigte.
Einige Abbildungen von gußeisernen Schilder waren auch im Netz finden, u.a. hier.
Ich werde dieses Schild nachzeichnen und als Ätzteil an die Pfeiler montieren - allerdings wird die Jahreszahl auf 1900 geändert.
ob bei diesen Zeichnungsausschnitten der Zeichner - wie Torsten so schön formulierte "Bei der Originalzeichnung war nur jemand "zu faul" die Winkel rechtwinklig zu zeichnen" - auch geschludert hat, mag ich nicht beurteilen.
Ich interpretiere die Zeichnungen so, dass es Füllstücke gab und die Winkel bis in die Ecken gingen.
Traeger_Montage_26 (fspg2)

Traeger_Montage_27 (fspg2)

Diese Zeichnungen enthielt auch die Freigabe vom damaligen Wasserbaudirektor Rehder und dem Wasserbauinspektor Hotopp, der das Konzept des Antriebs per Wasser und Druckluft entwickelte und maßgeblich umsetzte.
Elektrizität wurde beim Betrieb der Schleuse und der Hubbrücke nur für die Beleuchtung eingesetzt.
Beuchelt_Co_01 (fspg2)

Volker fragte mich kürzlich nach dem dunklen Fleck auf den Pfeilern:
Traeger_Montage_20 (fspg2)

Auf einer Zeichnung fand ich ein Emblem der Firma. Die Suche im Web ergab, dass die Firma Beuchelt & Co in Schlesien u.a. bewegliche Brücken gebaut hat und ihr Firmenlogo an den Brücken verewigte.
Einige Abbildungen von gußeisernen Schilder waren auch im Netz finden, u.a. hier.
Ich werde dieses Schild nachzeichnen und als Ätzteil an die Pfeiler montieren - allerdings wird die Jahreszahl auf 1900 geändert.
Viele Grüße
Frithjof
Frithjof
Re: Feldbahnmodule mit Schiff
Moin,
wenn es nur um diese Winkel
Frithjof_0 (S 49)

geht, dann stimme ich den Befürwortern des Standard-L-Profils natürlich zu.
Mir geht es aber hauptsächlich um:
1. Die Ausbildung des Profilrahmens auf den Fundamenten und die Anbindung der geneigten Eckprofile
2. die Verbindung der Streben und der geneigten Eckprofile
3. Die Ausbildung der Knotenbleche usw. an den Punkten, an denen die Neigung der Eckprofile wechselt.
Da die Eckprofile nicht nur in einer Ebene sondern in x- und y-Richtung geneigt sind ergeben sich geometrische Probleme, deren Lösung mich einfach interessiert.
zu 1.
Frithjof_1 (S 49)

Ich habe einfach mal ein Winkelprofil im Schnitt eingefügt. In der Lage kann das Profil kraftschlüssig mit den grünen Blechen (Traeger_Montage_25) vernietet/verschraubt werden aber nicht mit den geneigten Eckprofilen. Wie wird die Verbindung hergestellt? Volker hatte ja vorgeschlagen, dass die Enden umgeschmiedet werden.
zu 2.
Eckprofil Seitenansicht (S 49)

Eckprofil Draufsicht (S 49)

Frithjof_2 (S 49)

Da ich die Maße nicht kenne habe die Neigung der Eckprofile einfach mal mit 5:1 angenommen. Da die Profile in x- und y-Richtung geneigt sind ergibt sich bei einem Schnitt durch den geneigten Winkel in der xy-Ebene kein rechter Winkel mehr sondern nur noch 87,76°.
Auch hier die Frage: Wie werden die Streben, die ja zueinander im rechten Winkel liegen sollen. angebunden?
zu 3.
Da habe ich noch nichts zu gezeichnet. Aber es kann sich sicher jeder vorstellen, dass die Konstruktion an so einer Knickstelle (auch in x- und y-Richtung) besondere Verbindungen erfordert. Geknickte Knotenbleche? Speziell umgeschmiedete Profilenden?
Kann mir da jemand weiterthelfen?
Gruß
Jürgen
wenn es nur um diese Winkel
Frithjof_0 (S 49)
geht, dann stimme ich den Befürwortern des Standard-L-Profils natürlich zu.
Mir geht es aber hauptsächlich um:
1. Die Ausbildung des Profilrahmens auf den Fundamenten und die Anbindung der geneigten Eckprofile
2. die Verbindung der Streben und der geneigten Eckprofile
3. Die Ausbildung der Knotenbleche usw. an den Punkten, an denen die Neigung der Eckprofile wechselt.
Da die Eckprofile nicht nur in einer Ebene sondern in x- und y-Richtung geneigt sind ergeben sich geometrische Probleme, deren Lösung mich einfach interessiert.
zu 1.
Frithjof_1 (S 49)
Ich habe einfach mal ein Winkelprofil im Schnitt eingefügt. In der Lage kann das Profil kraftschlüssig mit den grünen Blechen (Traeger_Montage_25) vernietet/verschraubt werden aber nicht mit den geneigten Eckprofilen. Wie wird die Verbindung hergestellt? Volker hatte ja vorgeschlagen, dass die Enden umgeschmiedet werden.
zu 2.
Eckprofil Seitenansicht (S 49)
Eckprofil Draufsicht (S 49)
Frithjof_2 (S 49)
Da ich die Maße nicht kenne habe die Neigung der Eckprofile einfach mal mit 5:1 angenommen. Da die Profile in x- und y-Richtung geneigt sind ergibt sich bei einem Schnitt durch den geneigten Winkel in der xy-Ebene kein rechter Winkel mehr sondern nur noch 87,76°.
Auch hier die Frage: Wie werden die Streben, die ja zueinander im rechten Winkel liegen sollen. angebunden?
zu 3.
Da habe ich noch nichts zu gezeichnet. Aber es kann sich sicher jeder vorstellen, dass die Konstruktion an so einer Knickstelle (auch in x- und y-Richtung) besondere Verbindungen erfordert. Geknickte Knotenbleche? Speziell umgeschmiedete Profilenden?
Kann mir da jemand weiterthelfen?
Gruß
Jürgen
- Helmut Schmidt
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff
Heute bin ich extra einmal zu einem älteren genieteten auch nach oben konisch zulaufenden Stahlturm gefahren um mir die Lösung anzusehen.
Was soll ich euch sagen, der ganze Turm ist genietet, nur unten die entscheidenden Ecken waren geschweißt. Dort wurden auch keine Winkeleisen verbaut, sondern normaler Bandstahl.
Es bleibt somit spannend.
Was soll ich euch sagen, der ganze Turm ist genietet, nur unten die entscheidenden Ecken waren geschweißt. Dort wurden auch keine Winkeleisen verbaut, sondern normaler Bandstahl.
Es bleibt somit spannend.
Helmut Schmidt
- fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff
Moin,
erst einmal allen, die mir hier, per Email und am Telefon Support gegeben haben, herzlichen Dank dafür
Diese 1900 fertig gestellte Brücke ist komplett genietet worden. Verwendet wurde Flusseisen. Als Belastungsgrenze für diese Brücke waren damals etwa 7,8 t vorgesehen (3 Loren mit je 2,4 t und ein Pferd mit 0,6 t Gewicht.
Hubbruecke_Archiv_0-3 (fspg2)

Ausschnitt aus Archiv von 1942
Ich finde es immer wieder spannend, wenn ich hinter alte Techniken schauen kann.
Dabei helfen einerseits Zeitzeugen, die sich an frühere technische Arbeitsweisen erinnern können oder aber alte Bücher.
So bekam ich von Volker (vielen, vielen Dank!) einen tollen Hinweis auf eine Veröffentlichung aus dem Jahre 1921 von Dipl. Ing. h. c. Josef Melan.
Dieses Buch kann man als PDF herunterladen.
Es gibt hier auch einen zweiten Band.
Neben vielen ausführlichen Erläuterungen zur Materialkunde und damaliger Bauweise, interessierten mich besonders die oben aufgetauchten Fragen zu beantworten.
Von 1899 bis 1921 hat sich sicherlich einiges in der der Technik weiterentwickelt. So wurde in Deutschland erst ab ca. 1928/30 beim Brückenbau die Schweißtechnik angewandt.
Ein paar interessante Auszüge aus dem Band 1 von 1921 könnt Ihr hier sehen:
Der_Brueckenbau_S_01 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Der_Brueckenbau_S_20 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Der_Brueckenbau_S_21 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Oben ein Hinweis auf schräge Winkel.
Wie Jürgen (S49) richtig bemerkte, haben die äußeren zweifach gewinkelten Eckprofile der Hubbrücken-Träger keinen 90°-Winkel. Je flacher die Eckwinkel z.B. bei einer Pyramide sind, desto mehr gehen sie gegen 180° (in diesem Fall hätte die Pyramide eine Höhe von 0).
Traeger_Montage_29 (fspg2)

Traeger_Montage_30 (fspg2)

Traeger_Montage_31 (fspg2)

Wie waren jetzt aber die waagerechten L-Profile an den 91,62°-Eckprofilen befestigt
Wurden die Eckprofile gekröpft oder gab es nun Füllstücke oder nicht in der damaligen Zeit
Der_Brueckenbau_S_41 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Ob nun tatsächlich 1899 beim Bau der Brücke an den Eckprofilen Kröpfungen vorgenommen wurden, erschließt sich aus dem 1921 erschienenen Buch nicht.
Der_Brueckenbau_S_129 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Der_Brueckenbau_S_95_Abb61 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Futterbleche wurden verwendet, so wie ich sie bei den Knotenblechen (Traeger_Montage_026) in der Zeichnungen auch erkennen kann.
Der_Brueckenbau_S_96 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Der_Brueckenbau_S_29 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Der_Brueckenbau_S_30 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
erst einmal allen, die mir hier, per Email und am Telefon Support gegeben haben, herzlichen Dank dafür

Diese 1900 fertig gestellte Brücke ist komplett genietet worden. Verwendet wurde Flusseisen. Als Belastungsgrenze für diese Brücke waren damals etwa 7,8 t vorgesehen (3 Loren mit je 2,4 t und ein Pferd mit 0,6 t Gewicht.
Hubbruecke_Archiv_0-3 (fspg2)

Ausschnitt aus Archiv von 1942
Ich finde es immer wieder spannend, wenn ich hinter alte Techniken schauen kann.
Dabei helfen einerseits Zeitzeugen, die sich an frühere technische Arbeitsweisen erinnern können oder aber alte Bücher.
So bekam ich von Volker (vielen, vielen Dank!) einen tollen Hinweis auf eine Veröffentlichung aus dem Jahre 1921 von Dipl. Ing. h. c. Josef Melan.
Dieses Buch kann man als PDF herunterladen.
Es gibt hier auch einen zweiten Band.
Neben vielen ausführlichen Erläuterungen zur Materialkunde und damaliger Bauweise, interessierten mich besonders die oben aufgetauchten Fragen zu beantworten.
Von 1899 bis 1921 hat sich sicherlich einiges in der der Technik weiterentwickelt. So wurde in Deutschland erst ab ca. 1928/30 beim Brückenbau die Schweißtechnik angewandt.
Ein paar interessante Auszüge aus dem Band 1 von 1921 könnt Ihr hier sehen:
Der_Brueckenbau_S_01 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Der_Brueckenbau_S_20 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Der_Brueckenbau_S_21 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Oben ein Hinweis auf schräge Winkel.
Wie Jürgen (S49) richtig bemerkte, haben die äußeren zweifach gewinkelten Eckprofile der Hubbrücken-Träger keinen 90°-Winkel. Je flacher die Eckwinkel z.B. bei einer Pyramide sind, desto mehr gehen sie gegen 180° (in diesem Fall hätte die Pyramide eine Höhe von 0).
Traeger_Montage_29 (fspg2)

Traeger_Montage_30 (fspg2)

Traeger_Montage_31 (fspg2)

Wie waren jetzt aber die waagerechten L-Profile an den 91,62°-Eckprofilen befestigt

Wurden die Eckprofile gekröpft oder gab es nun Füllstücke oder nicht in der damaligen Zeit

Der_Brueckenbau_S_41 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Ob nun tatsächlich 1899 beim Bau der Brücke an den Eckprofilen Kröpfungen vorgenommen wurden, erschließt sich aus dem 1921 erschienenen Buch nicht.
Der_Brueckenbau_S_129 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Der_Brueckenbau_S_95_Abb61 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Futterbleche wurden verwendet, so wie ich sie bei den Knotenblechen (Traeger_Montage_026) in der Zeichnungen auch erkennen kann.
Der_Brueckenbau_S_96 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Der_Brueckenbau_S_29 (fspg2)

gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft
Der_Brueckenbau_S_30 (fspg2)

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Viele Grüße
Frithjof
Frithjof