Die McKeens waren mit einem mechanischer Kraftübertragung ausgerüstet - einer pneumatischen Kupplung, die nach bösen Zungen entweder nicht griff oder beim plötzlichen Greifen den Motor abwürgte; angetrieben war die vordere Achse des vorderen Drehgestells.
Nach den anfänglichen Verkaufserfolgen nahmen die Absätze nach 1912 deutlich ab, da die Zuverlässigkeit zu wünschen übrig ließ.
Die anfänglich hinausposaunten Einsparungen durch die Triebwagen auf Nebenstrecken konnten die McKeens aufgrund der obigen Probleme nicht realisieren.
Die zum Harriman-Imperium gehörende Union Pacific hatten sich mit (zu) vielen McKeen-Triebwagen eingedeckt, die z.T. aufgrund ihrer Probleme abgestellt waren. Die Vorliebe für die McKeens rührt daher, dass McKeen ursprünglich bei der UP arbeitete und seine selbstständige Triebwagen-Produktion mit Unterstützung von Harriman gründete.
Charakterisch und modern wirkend sind die stromlinienförmig gestalteten Wagenkästen der McKeens. Eine (relativ) spitze Front (entweder ein messerschneidenförmiger Keil oder - für die Harriman-Bahngesellschaften - parabolisch geformt) und ein rundes hinteres Ende. Komplett aus Stahl, z.T. mit Bullaugenfenstern und tiefergelegten Mitteleinstiegen, sind diese Triebwagen nicht zu verwechseln.
Hier eine Website zu dem Thema:
http://www.mckeencar.com/gallery-2/u/un ... -railroad/
Um nun aus den vorhandenen Wagen noch einen Nutzen zu ziehen, wurden einige auf einen benzin-elektrischen Antrieb mit neuem Motor umgebaut.
Beispiele hierfür sind die 70ft-langen M-23 (Bj. 1915) und M-24 (Bj.1917) - beide erhielten 1929 einen Hall-Scott-Motor mit 300hp und elektrische Antriebsteile (Generator, E-Motoren) von GE. Angetrieben waren nun beide Achsen des vorderen Drehgestells. Sie erhielten zu Beginn der 30'er Jahre den damals neuen gelb-braunen anstrich wie die neuen Stromlinien-Züge M-1000x. Ausgemustert wurden sie erst 1947 bzw. 1948.
Mein Modell wird im Massstab 1/29 gebaut. Dabei nutze ich Gehäuseteile, Drehgestelle und Antrieb(e) von Aristo, Bachmann und USA-Trains.
Der M-23 hat den Grundkörper eines Aristo-Heavyweight-Personenwagens, an dessen Enden ich dann auf jeweils zwei flächige Spanten die parabolische Front und das runde Heck mit Polystyrol-Platten aufgebracht habe. Die gesamt Konstruktion wurde dann mit wenigen Lagen leichten Glasgewebes mit Harz überzogen, um eine stabile Gesamtkonstruktion zu bekommen. Die Wandstärke ist dadurch zwar stellenweise zu hoch, aber diesen Kompromiss gehe ich zugunsten der Stabilität ein.


Das vordere Drehgestell ist von einem USA-Trains NW-2 und muss natürlich noch angepaßte Drehgestellblenden erhalten. Das hintere Drehgestell ist von einem Aristo Sierra Personenwagen.

Der M-23 hat keine Sitzplätze, sondern ist eine Packwagen mit einem RPO und einer Railway express agency.
Für die Personenbeförderung wurde eine ebenfalls von McKeen gebauter Personenwagen angehängt - dieser ist vorne und hinten rund und hat die typischen Bullaugenfenster sowie den tiefergelegten Mitteleinstieg.
Die Bauweise ist ähnlich der des M-23, nur diente hier ein Bachmann-Personenwagen (gekürzt, verschmälert und in der Höhe reduziert als Basis). Auch die Drehgestelle sind von Bachmann.

Ein weiterer Triebwagen, aber mit keilförmiger Front und Original-Antriebsdrehgestell ist ebenfalls in Arbeit - es wird ein 70ft Personentriebwagen, der einen passenden, kurzen Packwagen erhält.
Gruß
Norman