da es zu meinem Übungsmodul derzeit nichts zu berichten gibt, mache ich mal eine neue Baustelle auf. Die ist auch der Grund, aus dem es an anderer Stelle nichts zu berichten gibt.
Vor einiger Zeit ist mein Freund Wolf Groote mit der Bitte an mich herangetreten, ihn beim Gleisbau für seine Sauerland-Module nach Motiven der Hohenlimburger und Plettenberger Kleinbahn zu unterstützen. Was zunächst lediglich die Korrektur einer Bogenweiche umfassen sollte, entwickelte sich dann doch zu einem eher umfangreichen Projekt. Bevor ich den Bau beschreibe, möchte ich Wolf Groote, Autor zweier Bücher über die Hohenlimburger Kleinbahnund die Plettenberger Kleinbahn, zu Wort kommen lassen, der hier im Forum derzeit nicht aktiv ist:
„Sauerland-Module
Die wunderschönen Modelle der Modellmanufaktur Weber aus Delémont (CH) der Henschel-Tramlok der Plettenberger Kleinbahnund der kleinen O&K-Diesellok der Hohenlimburger Kleinbahnwaren der Anlaß, über einige Modulelemente mit geeigneten Motiven nachzudenken.
Entstehen soll so eine Teilanlage mit Motiven aus Hohenlimburg und Plettenberg. Die ersten fünf Teile [der obere Schenkel des Winkels] orientieren sich an der Umsetzanlage in Hohenlimburg mit ihrer dreischienigen Zuführung und der meterspurigen Rampenanlage. Das anschließend geplante kleine Bw [auf dem linken Schenkel des Winkels] wird als Motiv den Lokschuppen der Plettenberger Kleinbahn am Übergabebahnhof im Stadtteil Eiringhausen zum Vorbild haben.

(Zeichnung Volker)
Was - abgesehen von zwei Einzelstücken, die vor Jahren Fritz Eisenhuth einmal gebaut hat - noch fehlt, sind die von Herrn Weber schon lange angekündigen Rollwagen nach dem Vorbild - der bei den verschiedenen Sauerländer Bahnen häufig anzutreffenden Rollwagen – der Dortmunder Waggonfabrik Both & Tilmann.
Das bisher verbaute Gleismaterial ist Neusilber- bzw. Edelstahlgleis Code 250 von miha, st-Gleis und Llagas Creek. Volker hatte einige Mühe, mich davon zu überzeugen, dass die Gleise doch wesentlich maßstabsgerechter gestaltet werden sollten, als ich das zunächst geplant hatte – aber das Ergebnis gibt ihm uneingeschränkt Recht. Um es in den Abschnitten, in denen das Gleis in der Straße verlegt ist, möglichst vorbildnah zu gestalten, sollte die Rillenbreite lediglich 2,5 mm betragen. Ausgangspunkt für dieses Profil sind die Angaben im IG Spur II-Standart S 01. Dies bedingt allerdings, dass alle Radsätze der Fahrzeuge ebenfalls nach dem entsprechenden Standart gestaltet werden mussten; d.h. die Spurkränze sind auf 1,5 mm abgedreht und das Radsatzinnenmaß ist auf die geforderten 40,9 mm eingestellt worden.
Damit laufen alle Fahrzeuge anstandslos über die Gleisanlagen, zu deren Herstellung der Rillenschienen und der Weichen ich das Wort wieder an Volker zurückgeben darf."
Hallo, da bin ich wieder.
Wie bereits gesagt, sollte ursprünglich lediglich eine Miha-Bogenweiche überarbeitet werden, die beim Versuch einer Radiusänderung etwas gelitten hatte: Im Herzstückbereich stimmte nichts mehr.
Nun hatte ich mich einige Zeit zuvor bereits intensiv mit dem Gleisbau und den besonderen Weichenbauformen der Plettenberger Kleinbahn befasst, so dass ich es nicht bei der Korrektur der Weiche belassen wollte. So bekam Wolf nach einiger Zeit ungefragt eine Weiche zurück, wie sie auch in Hohenlimburg oder Plettenberg gelegen haben mag. Leider habe ich kein Bild vom Ausgangsmaterial.
Kopfzerbrechen bereitete mir die Ausführung der Stellstange. So wie hier zu sehen, wurde es dann nichts.
Dafür dann aber einige Handgriffe später etwas in der Art:
Und nein, der Stellhebel ist keine Attrappe. Mit dem wird die Weiche inklusive Herzstückpolarisation gestellt. Wir machen ja keine halben Sachen.
Wie das funktioniert, würdet Ihr gerne wissen? Ich auch. Hatte ich nicht gesagt, dass ich keine Bilder vom Ausgangsmaterial habe? Hat sich schon wieder relativiert. Nachdem die Weiche fertig war und zwischenzeitlich ein paar andere verarztet wurden, fiel Wolf ein, dass sein ursprünglicher Gleisplan nicht funktioniert und an einer Stelle eine Bogendoppelweiche eingebaut werden muss. Okay, wir sind ja leidensfähig. Das waren also dann eben die Bilder vom Ausgangsmaterial.
Was dann letzten Endes dabei herauskam, seht ihr hier:



Soviel erstmal dazu. Nächstes Mal beschreibe ich dann Bau und Funktionsweise im Detail.
Schönen Gruß
Volker