Projektname "Nieten-Elli" - noch eine Tagebau-Lok

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Herzfelder Strassenbahn
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Projektname "Nieten-Elli" - noch eine Tagebau-Lok

Beitrag von Herzfelder Strassenbahn »

Guten Abend und alles Gute zum Neuen Jahr :!:

Nachdem ich im letzten Jahr vor allem staunend Beiträge gelesen und nur selten kommentiert habe gehört zu den Vorsätzen für 2012 meinerseits wieder mehr Teilnahme hier. Und wenn keine Einwände kommen möchte ich auch gern von den "Mühen der Ebene" schreiben also den Modellbau ohne Fräse etc. :idea: :!:

Eigentlich wollte ich mich (siehe den Nickname) dem Modellbau im Bereich Strassenbahn IIm widmen, aber irgendwie ist da zur Zeit der Wurm drin. In meinen Bastelzimmer stehen zwei Rohbau-Beiwagen herum und werden immer weiter an das Ende des Abstellgleises geschoben :oops: und außerdem wurde der Bausatz eines Gotha-Triebwagens (erworben von einem großen Modellbau-Talent hier im Forum :D ) nach einem kapitalen Zusammenbaufehler erst einmal schubladiert :twisted: .

Also doch lieber wieder eine E-Lok. Seitdem ich Bilder der Rüdersdorfer Grubenbahn entdeckt habe die bereits 1973 eingestellt wurde juckt es in den Fingern ein richtiges E-Lok-Fossil im kleinen wieder zum Leben zu erwecken :idea: :!: Einen kurzen Bericht zu der Bahn habe ich hier im Forum unter Vorbilder vor einiger Zeit eingestellt:

modellbau/viewtopic.php?t=8542&highlight=

Besonders hat es mir die 60t BBC-Lok angetan:

Bild

Leider konnte ich seit der Veröffentlichung noch keine weitere Infos zur Herkunft dieser Lok in Erfahrung bringen. Geschweige denn die technischen Daten oder gar eine Zeichnung.

Dann erhielt ich 2010 das Buch "Die Geschichte der Eisenbahn im Braunkohlerevier derLausitz" von Andreas Schild. Und darin war eine detaillierte Zeichnung einer BBC 60-t Abraumlok von 1935 abgedruckt. Nach freundlicher Mailkorrespondenz überließ mir der Autor diese Zeichnung für den privaten Gebrauch nicht ohne daraufhinzuweisen das er diese genau aus diesem Grund ins Buch genommen hat "weil es Leute geben soll die so etwas im Modell bauen". Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an Herr Schild !

Nachdem die Zeichnung beim freundlichen Kopierservice in die richtige Größe gebracht war begann ich im vorigen Jahr mit etlichen Vorüberlegungen. Die Zeichnung zeigte, das die bewährten Antriebe des ehemaligen Gartenbahnmonopolisten :twisted: im Radstand und Raddurchmesser passten. Da der Drehgestellselbstbau erst bei der übernächsten Lok dran kommt war der erste Kompromiss gesetzt.

Bild

Natürlich ist es mein Ziel mit diesem Modell nicht mehr ganz so viele Vereinfachungen wie bei der EL 3 zu machen aber ich bin mir über die Grenzen meiner handwerklichen Fähigkeiten und Modellbau-Ressourcen wohl im Klaren. Aber mal sehen wie weit wir kommen :) .

Eine weitere Überlegung betraf die mechanische Stabilität des Modells. Da war die EL 3 doch etwas heikel geraten und mir kam die Idee der neuen Lok ein "Rückgrat" zu verpassen. Ein befreundeter Modellbauer der Echtdampfloks baut (leider nicht hier aktiv) und von Beruf Metallbauer hat mir dann das zugeliefert:

Bild

Damit erhält die Lok Stabilität und die Zugkraft muss nicht im Nachhinein durch diverse Metallpakete hergestellt werden.

Auf gewohnte Art und Weise wurden aus einer 0,75mm dicken Polystyrolplatte die Seitenteile "geschnitzt". Und im Gegensatz zur EL 3 wurde eine so große Platte verwendet dass nicht 2 Teile zusammengefügt werden müssen... Eine Kreisschablone war eine große Hilfe bei den vielen Rundungen.

Bild

An die Metallplatte wurden Winkelprofile geklebt und verschraubt und an diese die Seitenteile verklebt.

Bild

Den derzeitigen Zwischenstand zeigt das folgende Bild:

Bild

Dabei ist zu beachten das die Löcher an der Front nur Platzmarker für die Lampen sind, da der endgültige Durchmesser noch nicht fest steht.

Der aufmerksame Leser wird bemerkt haben, das die Zeichnung und das Modell von der Rüdersdorfer Tagebaulok abweicht. Ich richte mich nach der Zeichnung - die fertige Modell-Lok wird wohl eine Nummer einer entsprechenden Lok die in der Lausitz eingesetzt war erhalten. Zur Rüdersdorfer Lok sind besonders die Drehgestelle zu verschieden.

Ähnliche Loks wurden von BBC auch an mitteldeutsche Betriebe oder z.B. an den Erzberg in Östereich geliefert. Kurz nach dem Krieg erhielt der Braunschweiger Braunkohlebergbau BKB ebenfalls Lokomotiven mit 60t Dienstmasse. Davon hat sogar eine Lok bis heute als Denkmal in Hötenleben bei Schöningen (in der Nähe von Helmstedt) überlebt. Und mit einem Bild dieser Lok möchte ich den Beitrag schließen:

Bild

Bis zum nächsten Bauabschnitt
Bert
Zuletzt geändert von Herzfelder Strassenbahn am Mo 9. Jan 2012, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Projektname "Nieten-Elli" - wieder eine Tageba

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Bert,
das wird wieder mal ein interessantes und vor allem ausgefallenes Fahrzeug. :bindafür:
Ich kann gut verstehen, das du mit den Straßenbahnen Probleme hast,
wenn du einmal bei den elektrischen Grubenbahnen gelandet bist :wink:

Vielleicht kann man die "Nieten-Elli" dann in Schkeuditz schon bewundern.

Viele Grüße
Christoph
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Re: Projektname "Nieten-Elli" - wieder eine Tageba

Beitrag von Herzfelder Strassenbahn »

Hallo Christoph,

Schkeuditz wäre ein Ziel - aber das Bautempo der letzten Wochen kann wohl nicht gehalten werden. Entweder kommt die liebe Arbeit dazwischen :telefon: oder man stellt sich beim Hobby selbst ein Bein:

Beim Vergleich des Rohbau-Bildes mit den wenigen Vorbildbildern fiel mir heute auf, das das Höhenverhältnis der Tür und Seitenfenster nicht zu den Frontfenstern passt. Außerdem ragte das Fahrerhaus gefühlt irgendwie zu hoch über die Vorbauten. Genaues Nachmessen bestätigte das Gefühl und zeigte den Fehler: ich hatte bei der Höhe des Führerstandes bei den Seitenteilen die Mittelhöhe des Führerstandes hinzu addiert :versteck: :shock: :!: :idea: Damit wurden auch die Frontenden des Führerstandes zu hoch und da ich die Fenster auf die Oberkante des "Rückgrates" bezogen hatte ergab das diesen Effekt....

Also die Führerstandseiten gekürzt, alle Verklebungen vorsichtig auseinandergedröselt und neue Frontenden gebaut und alles wieder zusammengefügt und das nächste Bild sieht fast genauso wie das letzte aus, oder :?:

Bild

Im nächsten Beitrag stelle ich dann die Nietenfrage :shock: :idea: :!:

Bis dahin Glück auf!
Bert

PS: Warum kürzt die böse Forumssoftware immer die Überschrift :?: :?: :?:
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Re: Projektname "Nieten-Elli" - noch eine Tagebau-

Beitrag von Regalbahner »

Moin Bert,

oh diese Probleme mit dem Proportionen kenne ich gut :oops:
Vor allem, wenn man nur Bilder als Vorlage hat.

Die Forensoftware lässt nur eine bestimme Anzahl an Stellen
für die Überschrift zu. Ist vielleicht noch aus der Zeit
der 15 Zoll Monitore :lol:

Habe deine Überschrift mal etwas verändert und nun geht's.
Falls es dir so nicht gefällt, kann ich das natürlich auch wieder zurücksetzen.

Viele Grüße
Christoph
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Re: Projektname "Nieten-Elli" - noch eine Tagebau-

Beitrag von bahn-stephan »

Hallöchen Bert !!!!!!!!!!!

Da bin ich aber froh dass du die STRABA ganz nach hinten durchgeschoben hast. Meine absolute Aufmerksamkeit haste schon, mach weiter so.
(Solch außergewöhnlichen Typen sollte man in Ruhe werkeln lassen . . . . . .)

Grüße
Bahn-Stephan
der in Schkeuditz die Nieten-Elli zu sehen hofft.
Garten(45)- Feld(500)- und Draisinen(1435) Fahrten und jetzt noch 5+7 Zoll !
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Re: Projektname "Nieten-Elli" - noch eine Tagebau-

Beitrag von Herzfelder Strassenbahn »

Hallo Christoph,

danke für die Änderung der Überschrift :D :!:

Hallo Stephan,

das ist eine ziemliche Herausforderung :shock: :!: bis Schkeuditz die Lok zum Fahren zu bringen, wir werden sehen...

Ein wesentliches Hindernis auf dem Weg zum Ziel ist die "Verzierung" der Lok mit ca. 500 Nieten (siehe Vorbildfotos :idea: ). Und da wir ja alle zum sparsamen Umgang mit Ressourcen aufgerufen sind, hier die Nietenfrage: aus einer Erbschaft :?: oder von woher auch immer habe ich eine Blechdose Mini-Nägel. Wären diese als Nieten geeignet oder sind sie zu groß oder zu unregelmäßig :?:

Hier ein Detailbild:

Bild

Gruß
Bert
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Re: Projektname "Nieten-Elli" - noch eine Tagebau-

Beitrag von Herzfelder Strassenbahn »

Die Nietenfrage wurde von niemanden beantwortet also muß zur Veranschauung ein Test her :idea: :!: und eine Front habe ich "genietet":

Bild

Ist das noch als Modellbau akzeptabel oder doch eher moderne Kunst :?: :gruebel: :gruebel: :gruebel:

Gruß aus der Herzfelder Ausbesserungswerkstatt :!:
Bert
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Re: Projektname "Nieten-Elli" - noch eine Tagebau-

Beitrag von Kellerbahner »

Hallo Bert,
Die Nietenfrage wurde von niemanden beantwortet
na, dann will ich mal auf Deine Frage
Ist das noch als Modellbau akzeptabel oder doch eher moderne Kunst
antworten.

Für mich absolut Modellbau. Deine Nieten passen für mich gut zu dem Vorbildfoto und auch zum Original.

Ich würde weiter nieten .... :wink: :D


Und nebenbei: Dein Selbstbau finde ich gut und das Vorbild exotisch :wink: .


Noch viel Spaß und Erfolg beim Weiterbau wünscht Dir

Kellerbahner
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Re: Projektname "Nieten-Elli" - noch eine Tagebau-

Beitrag von bahn-stephan »

Hallöchen Bert !!!!!!!!!!!!!!!!!

Also nicht jeder ist täglich online.
Zweitens hatte ich "zu sehen" geschrieben.
Und Drittens kenn ich Nägel, hab ich selbst in 1:8 'ne Menge verarbeitet. Dabei gibt es immer eine ganz geringe Anzahl bei denen der Kopf nicht mittig ist. Man könnte diese nach dem Einsetzen und vor dem Ablängen vielleicht noch (in die Nietachse) drehen.
Aber das sieht doch schon topp aus. Ich wünsch dir viele Heizelmännchen bei den restlichen Vernietungen.

Grüße
Bahn-Stephan
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Re: Projektname "Nieten-Elli" - noch eine Tagebau-

Beitrag von Herzfelder Strassenbahn »

Hallo Freunde alter E-Loks :twisted: ,

zwischenzeitlich hat die Herzfelder Hauptwerkstatt weitergewerkelt :smt021 . Davon sind einige Arbeitsschritte mit wenig Schauwert - erstes Spachteln der Frontpartien nebst Übergänge, zudem wurden die Seiten nochmals mit 0,75mm Polystyrol hinterklebt um eine bessere Stabilität zu erhalten.

In den letzten Tagen entstanden die Abdeckungen der Vorbauten mit den Wartungsklappen. Diese sind nicht beweglich, dafür kann die gesamte Vorbauabdeckung abgenommen werden. Geschlossen sieht das so aus:

Bild

Ich bitte die "gedämpften" Farben zu entschuldigen, aber mit Blitz kommt Weiß auf Weiß abgesetzt noch weniger zur Geltung :idea: :!:

Der Zugang ins Innere der Vorbauten habe ich mit "Rastnasen" ausgeführt. Das ist sicher eher eine primitive Lösung - aber sie hält sehr gut weil die obere Schicht des Vorbaus nur 0,5 Polystyrol ist und mit leichter Spannung aufliegt und außerdem keine Schraubenköpfe den Vorbau verzieren. Hier ein Foto mit der Vorbauabdeckung von unten und dem offenen Vorbau als Gegenstück - ich hoffe das Bild erklärt meine Idee und die Ausführung:

Bild

Grüße aus Herzfelde bei Sibirien (zur Zeit Nachtemperaturen bis -24 Grad Celsius) :snowman: :snowman: :snowman:
Bert
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