heute stelle ich mal wieder ein neues Projekt vor.
Dabei handelt es sich um den Bau eines Heidelberger Vierachs-Zuges, dessen Aufarbeitung auch das aktuelle Projekt der Interessengemeinschaft Nahverkehr Rhein-Neckar ist.
Da wir in der nächsten Woche auch in Erfurt vertreten sind, schien es sinnvoll auch ein Modell des entsprechenden Wagens zu haben.
Da auch die HSB-Farbe bei mir so langsam am Eintrocknen ist, bot es sich an den passenden Beiwagen gleich mit zu machen.

Für den kompletten Zug habe ich mit ca. 40 Stunden an 9 Tagen meinen absoluten Rekord geschafft.

Ein anderes Projekt, das ich später vorstellen werde habe ich dafür unterbrochen, da es momentan ohnehin gerade einen Engpass bei meinem Motorblockzulieferer gibt.
Die Fahrzeuge der Serie von Wagen 44 wurden 1925 geliefert.
Eine ausführliche Geschichte dieser Wagen lässt sich hier nachlesen:
http://www.ign-ev.de/HSB44.html
Eigentlich mit 3-geteilter Frontgeliefert:
1 (Lupinenexpress)
2 (Lupinenexpress)
Sie sahen den Maximumwagen der Vorserie sehr ähnlich, wiesen jedoch im Gegensatz zu diesen (s.Bild) Drehgestelle mit zwei gleich großen Rädern auf, während der Maximumwagen wie in meinem oben beschriebenen RHB-Zug eine große angetriebene und eine kleine Laufachse hatte. Von diesen existiert heute noch einer(38) bei einem Freiburger Sammler.
3 (Lupinenexpress)
Hier ein Einsatzbild von Wagen 43, der bis auf wenige Stellen dem 44 entspricht. So richtig gleich war spätestens in der Nachkriegszeit keiner mehr.
Ab 1928 gabs dazu dann noch entsprechende Beiwagen dazu.
4 (Lupinenexpress)
Es gab dann aber auch alle mögliche n Zugkombinationen mit diesem Beiwagen, die hinter so ziemlich allem liefen, sogar hinter den Anderthalbrichtungs-GT6 der Schwetzinger Linie
5 (Lupinenexpress)
6 (Lupinenexpress)
Überlebt hat davon nur einer, der hier zu sehende 153
7 (Lupinenexpress)

Dieser kam, wie hier zu sehen in das Hannoveraner Straßenbahnmuseum, wo er leider lange im Freien stand.
DSC_6790 (Lupinenexpress)
44 so ziemlich am Ende seiner Einsatzzeit.
10 (Lupinenexpress)

DSC_7614 (Lupinenexpress)
Triebwagen 44 wurde nach seiner aktiven Einsatzzeit von einem Bahnfreund und Autohänfler erworben der ihn auch eine Zeit lang im Freien auf bei seinem Autohaus abstellte.
Ab 1976 oder so gelangte er ins Viernheimer Museum und gehörte den Bahnfreunden Rhein-Neckar-Pfalz e.V..
Mit Auflösung des Viernheimer Museums kam er zur HSB zurück udn wurde dort historischer Wagen.
Man sagt sich dass diese 2005 oder so vor hatte diesen auf dem Königstuhl als Denkmal aufzustellen.
Um den Wagen zu retten gründete sich ein Verein, der später in der IGN aufging, wo man momentan in einer betriebsfähigen Herrichtung begriffen ist.
8 (Lupinenexpress)

9 (Lupinenexpress)
Zunächst wurde der Wagen nur optisch instandgesetzt, soll nun aber zu einer grundlegenden Untersuchung zu der auf alte Wagen versierten Werkstatt der Geraer Straßenbahn kommen, wofür der Verein aber noch immer Spenden benötigt.
Beiwagen 153 blieb leider länger im Freien.
11 (Lupinenexpress)
Dieser kam nach ca. 35-jähriger Abstellung in Hannover in seine Heimat zurück. Aufgrund seiner Einzigartigkeit soll er trotz seines Zustandes erhalten bleiben. Momentan steht er in der Edinger Wagenhalle und wartet auf bessere Tage.
An den Tag der Ankunft kann ich mich noch gut erinnern. Da ich in der Schule noch nachsitzen musste kam ich zur Abladung leider etwas zu spät

Jetzt zum Modell:
1_44zeichnung (Lupinenexpress)

12 (Lupinenexpress)
Der Rohbau entstand wieder in der gewohnt bewährten und einfachen Art.
Aufgrund der hinterlegten Scheiben bestehen die Außenwände nur aus 1mm starkem Material. Durch die 4 Trennwände schränkt dies die Stabilität aber nicht ein.
13 (Lupinenexpress)
Nach wenigen Minuten Bastelzeit...
14 (Lupinenexpress)
Nachdem ich nun die Möglichkeit habe bei einem Kollegen zu lasern lassen sich auch kleiner Details läsern, wie beispielsweise die Dachlattenträger. Auf die Laseranwendung gehe ich demnächst bei einem anderen Projekt nochmal näher ein.
Das Dach habe ich mit Malerklebeband überspannt, da dies meinem Empfinden nach der Leinentuchbespannung der Orignaldächer bei diesen Holzwagen recht nahe kommt.
Die Scheuerleiste wurde aus einer 3x3 mm Kiefernleister heruasgefeilt.
15 (Lupinenexpress)
Nach dem Lackieren in der Wetterbedingten Freiluftlackierkabine
16 (Lupinenexpress)
Nach dem Lackieren aller weiteren Komponenten beim Verglasen und anbringen der Anbauten.
Die Verglasung erfolgte mit 1mm Vivak. Für die im orignal gelb getönten Oberlichtscheiben wurden mit transparenter gelber Klebefolie versehen.
17 (Lupinenexpress)
Die Frontaufbauten konnten in die entsprechenden Löcher gerade eingesteckt werden.
Die Rückspiegel sind klappbar. Diese wurden in kleinen Messinghülsen gelagert, nachdem ich bei Vorgängerwagen des öfteren abgefahrene Spiegel hatte.
Die Griffstangen an den Einstiegen sind ebenfalls mit Hülsen versehen, um die Holzstangen des Originals nachbilden zu können.
18 (Lupinenexpress)
Hier der kompett fertige Zug aus Tw und BW nach Anbringen zeitgenössischer Reklame. Die Martinireklame trägt BW 153 soweit man sie noch erkennen kann noch heute.
19 (Lupinenexpress)
noch mal der TW selst. Leider momentan noch ein Standmodell, da die Motoren auch in diesen neun Tagen Bauzeit nicht kamen.
20 (Lupinenexpress)
Und nochmal der Beiwagen als solcher.
Die Alberkupplung wurde auch gelasert und stellt meine erste wirklich betriebsfähige dar.
Werde irgendwannmal auf den Bau selbst eingehen.
21 (Lupinenexpress)
Und nochmal eine ganz bunte Zugkombination zum Schluss, Bw 153 mit Aufbauwagen. Auch das hats gegeben...
alla hopp
Edit: 2 Bilder eingefügt