Das Thema Weichenselbstbau wurde hier im Forum ja schon mehrfach behandelt. Ich bedanke mich hier erst einmal für die vielen Anregungen und Beispiele der alten Hasen.

Bei meinen Recherchen zum Weichenselbstbau in den Weiten des WWW bin ich dann aber mehr zufällig auch auf das Thema Stoppweiche (Stopweiche, denkende Weiche) gestoßen. Da ich als Pragmatiker und fliegender Teppichbahner immer für einfache elektrische Anlagenverkabelungen zu begeistern bin, will ich das jetzt auch einmal ausprobieren.
Etwas Unheil schwant mir nun aber doch, da hier noch kein Buntbahner von seinen Stoppweichen berichtet hat. Überwiegen da etwa doch die Nachteile die Vorteile?

Egal, ich fange einfach mal an zu bauen und hoffe, bei auftauchenden Herausforderungen auf eure geistig moralische Unterstützung.
Was ist eine Stoppweiche
Für alle, die sich das erste Mal mit diesem Thema beschäftigen, habe ich im WWW eine sehr hilfreiche Erklärung der Stoppweiche gefunden.
Das Prinzip einer Stoppweiche ist vereinfacht gesagt, dass der Strom nur über die anliegende Weichenzunge in den weiterführenden Schienenstrang geleitet wird, und damit nur die Gleistrasse unter Spannung steht, die durch die Weiche freigeschaltet ist. Diese Idee finde ich deswegen genial, da ich so auf einfache Weise abschaltbare Abstellgleise und Gleistrassen mit Schutz vor Flankenfahrten ohne zusätzliche Stromeinspeisungen und Umschalter realisieren kann. Alles nur durch einfaches Umstellen der Weiche.
Nicht verschwiegen werden sollen aber auch die Nachteile solch einer Konstruktion. Dies wären einerseits die kritische Stromübertragung an den Weichenzungen sowie andererseits die Umsetzung einer Herzstückpolarisierung, die Kurzschlüsse ausschließt.
Der Plan
Die oben geschilderten Nachteile sind keine Probleme, sondern Herausforderungen:
Das Kontaktproblem sollte bei mir in der Wohnung eigentlich kein Thema sein, da sie ordentlich bewettert wird.

Bleibt nur noch die Herzstückpolarisierung, auf die ich bei einer schlanken Weiche eigentlich nicht verzichten möchte. Durch eine simple leitende Verbindung der Weichenzungen mit dem Herzstück entsteht leider auch die Gefahr eines Kurzschlusses bei Fehlbedienung. Und da meine Bahn auch von Kindern bedient wird, muss ich eine Fehlbedienung auf jeden Fall mit einplanen. Das Problem des Kurzschlusses stellt sich übrigens auch bei normalen Weichen mit polarisierten Herzstücken, wenn die Weiche von der stumpfen Seite aufgeschnitten wird.
Als Lösung gegen Kurzschlüsse muss das Herzstück gegen die Weichenzungen isoliert werden und durch einen separaten Kontakt mit der richtigen Spannung versorgt werden. Dies habe ich im folgenden Schaubild einmal dargestellt.

Weichenelektrik
So bleibt die abliegende Weichenzunge weiter spannungsfrei, und das Herzstück ist trotzdem versorgt.
Das ist also mein Plan. Falls ich da noch einen Denkfehler in meiner Verdrahtung habe, so habt ihr nun noch Zeit mir die ganze Sache auszureden.
Ansonsten wünsche ich uns allen eine kreative Winterbastelzeit, und freue mich schon auf eine anregende Diskussion.