Bevor man sich über praktische Fragen wie die Bedienung von Prüfhähnen äußert, ist es vielleicht doch ganz hilfreich sich im praktischen Umgang mit selbigen unterweisen zu lassen.
Ein Kessel mußte zwei von einander unabhängige Wasserstandsanzeiger haben, wobei mindestens einer als sichtbarer Wasserstand ausgeführt werden mußte. Es gab in Deutschland sowohl Kessel mit 2 als auch mit 3 Prüfhähnen, wobei der untere in Höhe des Niedrigsten Wasserstandes (NW) angebracht ist.
Aus diesem muß beim Prüfen im Betrieb immer Wasser ausströmen, aus den oberen je nach Wasserstand Wasser oder Dampf. Die Prüfhähne sind langsam zu Öffnen, um sich nicht zu verbrühen und das ausströmende Medium besser unterscheiden zu können. Das is insbesondere beim unteren wichtig, um die Nachverdampfung des austretenden Wassers von ausströmenden Dampf unterscheiden zu können.

Hier die Prüfhähne an einer Jung-Baulok.

Bei Dienstbeginn auf der Maschine sind im Übrigen beide Wasserstände zu prüfen.
Selbstschlußwasserstandsanzeiger sind übrigens nicht vorgeschrieben gewesen, es gab auch viele Loks ohne. Lediglich bei den Staatsbahnen wurden sie schon früh in Form der Einheitswasserstände eingeführt.
Gruß Sven