So, dann möchte ich mal einen kleinen Beitrag leisten zum Thema Feuerwehr in der Epoche 3. Ganz so einfach ist das nicht, denn die Feuerwehrfahrzeuge sind zwar genormt, aber da sie lange im Gebrauch sind, überleben sie so manche Norm. Und von daher gibt es natürlich eine Vielzahl von Fahrzeugen. Ich möchte hier daher nur eine Auswahl zeigen, wer mehr wissen will, sei auf den Buchhandel oder Antiquariate verwiesen.
So, dann legen wir mal los.
Ziemlich lange haben sich Fahrzeuge aus dem Krieg bei den Feuerwehren erhalten, aufgrund der Finanzlage so mancher Gemeinde wurde erst sehr zögerlich mit der Neubeschaffung begonnen. Die unmittelbare Nachkriegszeit kannte von daher also auch Fahrzeuge, die in der Epoche 1 unterwegs waren, so hatte zum Beispiel die Feuerwehr Lemwerder (meine Heimatfeuerwehr) bis 1960 einen Hansa Lloyd von 1927 mit Vollgummibereifung im Bestand. Von daher lassen sich solche Fahrzeuge also ohne Bedenken einsetzen.
Glücklich dran waren die Feuerwehren, die in der Kriegszeit ein neues Fahrezug erhielten und dieses nicht requiriert oder durch Kriegseinwirkungen verloren ging. Diese Fahrzeuge waren zum Teil noch weit über die Epoche 3 hinaus im Einsatz. Von daher können also auch diese bedenkenlos eingesetzt werden.
Da ein ungeheurer Nachholbedarf bestand, erschienen bald die ersten neuen Fahrzeuge bei den Feuerwehren, und das nicht nur in der Stadt. Eine Auswahl dieser Fahrzeuge möchte ich hier vorstellen:
KHD LF15 (hillylem)
Ein Magirus der frühen 50er, hier ein LF 15. Solche Fahrzeuge kamen vor allem bei großen Feuerwehren zum Einsatz. Bei den Berufsfeuerwehren war dieses Fahrzeug Teil des Löschzuges.
Magirus TLF15 (hillylem)
Ein weiterer früher Magirus, hier ein TLF 15. Auch diese gehörten zum Löschzug einer Berufsfeuerwehr, aber auch größere Freiwillige Feuerwehren bemühten sich um solche Fahrzeuge, vor allem wenn die Löschwasserversorgung zu wünschen übrig ließ.
Magirus TLF16 (hillylem)
Im Laufe der Zeit wurden die Fahrzeuge wieder etwas luxeriöser, was sich auch in der Karosserieform und im Aufbau wiederspiegelt. So wurde in den 50ern diese Linie entworfen, die stark an Omnibusse erninnerte. Und so hieß sie auch Omnibuslinie, und es gab sie nicht nur von Magirus.
Magirus TLF16 (hillylem)
Schnell erkannte man, dass die Omnibuslinie zwar gut aussieht, aber für Probleme sorgte. Die Verwindungsfreiheit der Aufbauten war zum Beispiel stark eingeschränkt, so dass man bei Allradfahrzeugen schnell wieder von dieser Linie abkam.
Magirus LF16 (hillylem)
Die nächste Generation ließ nicht lange auf sich warten. Diese Fahrzeuge sind wohl den meisten sicher in Erinnerung, da auch die Deutsche Bundesbahn diese Typen in ihrem Fahrzeugpark hatte. Hier das LF 16....
Magirus TLF16 (hillylem)
und hier das TLF 16. Die Anforderung an die Pumpenleistung wurde bei einer Normänderung neu festgelegt, von ehemals 1500l bei 8atm (bar) erhöhte man auf 1600l bei 8atm.
Magirus TLF16(T) (hillylem)
In Niedersachsen wurden schnell diese Tanklöschfahrzeuge bekannt, welche augrund der ausgedehnten Flächen und Wälder und der teilweise schlechten Löschwasserversorgung beschafft wurden. Besitzen die weiter oben gezeigten Tanklöschfahrzeuge eine Staffelkabine (Besatzung 1/5), besaß das TLF 16T nur eine Truppkabine (Besatzung 1/2), dafür aber einen größeren Tank. Hier ein Magirus...
Mercedes TLF16(T) (hillylem)
und hier ein Mercedes.
Mercedes LLG/LF8 (hillylem)
Wie schon oben erwähnt fuhren bei den kleineren Feuerwehren noch lange Fahrzeuge aus der Kriegszeit. Hier ein typischer Vetreter, ein LF8 mit Tragkraftspritzenanhänger (TSA) auf Mercedes L1500
Opel Blitz LF8 (hillylem)
Aber auch auf dem Land wurden neue Fahrzeuge beschafft, besonders beliebt war der Opel Blitz, der seinem Namen alle Ehre machte und die Feuerwehren lange Zeit schnell und zuverlässig zum Einsatz brachte.
Borgward TLF 8 (hillylem)
Auch Tanklöschfahrzeuge standen auf der Beschaffungsliste, bei den kleineren Feurwehren auch etwas kleiner. Immerhin konnten aber diese Fahrzeuge mit dem Führerschein der Klasse 3 bewegt werden, was so mancher Gemeinde sicher sehr entgegen kam. Der Tankinhalt liegt immerhin bei ca. 1600l. Hier (m)ein Borgward TLF8. Da man Dieselmotoren als zu langsam empfand, hatten diese Fahrzeuge einen Benzinmotor, mit dem sie immerhin 95 km/h erreichten.
VW TSF(T) (hillylem)
Dieses Fahrzeug war typisch für die ganz kleinen Ortschaften. Auch auf dem T1 gab es schon solche Aufbauten, und wer es sich leisten konnte, griff zum Ford Transit, mit dem man immerhin eine Staffel (1/5) zum Einsatzort transportieren konnte. Diese Fahrzeuge lösten die immerhin zahlreich vorhandenen Tragkraftspritzenanhänger ab (siehe Foto vom Mercedes L1500), die in den meisten Fällen von einem Traktor zum Einsatzort gezogen wurden. Für so manche kleine Feuerwehr sicherlich ein Quantensprung.
So, das soll es erts mal gewesen sein. Mehr Fotos folgen....
Kleine Anmerkung noch zu den Farben:
In den frühen 50ern legte man Rubinrot als Aufbaufarbe fest, die Kotflügel und Stoßstangen waren schwarz. Früh erkannte man, dass Rubinrot etwas dunkel ist, so legte man Ende der 50er Feuerrot als Farbe fest. Die Stoßstangen und Kotflügel blieben schwarz, erst Ende der 60er/Anfang der 70er wurden sie weiß. Ältere Fahrzeuge wurde nach und nach umlackiert, es gibt aber Ausnahmen, so wie dieses Fahrzeug, welches auch heute immer noch im Einsatz ist:
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrze ... eiler_0341
Gruß
Werner