Danke Tobias,
Du hast mein Ansinnen genau begriffen. Natürlich ist die Mimik beschränkt und natürlich sind die Figuren statisch. Wer das Video "modelling figures" angeschaut hat, kapiert schon mal, dass eine Figur in eingefrorener Bewegung zwar auf einer Foto interessant erscheinen mag, aber wenn ein Zug vorbei fährt wird das zur Glosse. Figuren sollte man also immer so wählen und positionieren, dass es logisch ist, dass sie sich nicht bewegen.
Irgendwann wollte ich mehr als nur Bilder über Amerikanische Züge anschauen. So begann ich Amerikanische Eisenbahnbücher wie die Memoiren des Bahningenieuers der Rio Grande, John Norwood, zu lesen. Diese Randgeschichten faszinierten mich immer mehr. So schildert er seine Jugend, als der Vater bei der Rio Grande Station Agent im kleinen Nest Monero war. Er schreibt von der Wanzenplage im Bunkhouse (Manschaftsunterkunft) und dem ultimativen Verbot seiner Mutter sich in diesem hoch faszinierenden Teil des Bahnhofes aufzuhalten, aber auch von der Wahl der Miss Monero, bei der man sich als halbwüchsiger Gringo im Hintergrund halten musste und sich Lust nur auf den köstlichen Burrito am Buffet der "great Mining Company Hall" beschränken durfte. Auch über die Rolle des Priesters zur baldigen Verheiratung der Miss, sicherlich innerhalb der nächsten 9 Monate, lässt er sich aus, aber lassen wir das... Auch die R.G.S. Story ist gespickt mit Anektoten aus dem Leben dieser Menschen von denen wir bestenfalls ihre Züge kennen. Ähnliche Geschichten mit Figuren anzudeuten fasziniert mich immer mehr.
Beim folgenden Bild des entgleisten Zuges versucht ein Bahnarbeiter die Wagen zu trennen. Der andere schaut zu und gibt ihm mehr oder weniger erwünschte Ratschläge. Der dritte im Rücken erklärt ihm ohne meinen Werkzeugkasten geht eh nix. Den weiteren Verlauf der Geschichte kann sich jeder in Gedanken selber ausmalen.
Diese Szene ist in der Überflieger Foto auch enthalten nur beachtet man sie nicht.
Heinz
Modulanlage_019 (Mikado)
