ich möchte hier in lockerer Folge hin und wieder ein paar Tipps rund um die Fotografie geben.
Dabei geht es mir oftmals um kleine Dinge, die ein Foto schon bei der Aufnahme besser aussehen lassen, wenn es bewusster gemacht würden.
Es geht nicht darum, den Rechner die Arbeit machen zu lassen, die meist gar nicht nötig gewesen wäre, wenn schon beim Fotografieren einige Dinge beachtet werden.
Genug der Vorworte!
Wie ist das folgende Bild entstanden?
Gegenlicht_am_Fenster_001a (fspg2)

Panasonic TZ-3 4,6mm (bei KB = 28mm) Kamerastandpunkt unterhalb der Hausoberkante, Kamera minimal nach unten geneigt - leicht stürzende Linien - aufgehellt und die störenden Bereiche freigestellt
Ich habe diese Aufnahme auf einem Fensterbrett bei bedecktem Himmelslicht gemacht. Weiße Papierbögen bilden einen sauberen Untergrund.
Gegenlicht_am_Fenster_001 (fspg2)

Panasonic TZ-3 4,6mm (bei KB = 28mm) Kamerastandpunkt unterhalb der Hausoberkante, Kamera minimal nach unten geneigt - leicht stürzende Linien - nicht aufgehellt
Kommt beim Gegenlicht gar noch die Sonne mit ins Spiel, kann man diese manchmal mit einsetzen (gegebenenfalls das Modell etwas drehen).
Gegenlicht_am_Fenster_002 (fspg2)

Panasonic TZ-3 4,6mm (bei KB = 28mm) Kamerastandpunkt oberhalb der Hausoberkante, Kamera leicht nach unten geneigt - stürzende Linien - nicht aufgehellt - mehr Gegenlicht (Sonnenstrahl) der Belichtungsautomat steuert dagegen, das Bild wird dunkle
Links vorne seht Ihr eine Aufhellpappe (gut eignet sich Styropor - dazu später mehr), um in die Fensterfront ein wenig heller werden zu lassen. Läßt sich bei der Kamera die Belichtungsautomatik nicht ausschalten, wird durch das viele Weiß und das Gegenlicht das eigentliche Motiv zu dunkel wieder gegeben!
In der Regel erfolgt in dem Bildbearbeitungsprogramm eine nachträgliche Aufhellung über Kontrast, Tonwertkorrektur, ...
Einen Weg, den ich in Photoshop gerne anwende, will ich hier vorstellen:
Die Hintergrundebene wird dupliziert und im Modus (!) NEGATIV MULTIPLIZIERT. Wenn das Ergebnis jetzt zu hell erscheint, wird die Deckkraft lediglich etwas reduziert.
Gegenlicht_am_Fenster_002b (fspg2)

Panasonic TZ-3 4,6mm (bei KB = 28mm) Kamerastandpunkt oberhalb der Hausoberkante, Kamera leicht nach unten geneigt - stürzende Linien - aufgehellt gegenüber Bild 2 in Photoshop
Gegebenfalls kann noch etwas die Farbe korrigiert werden.
Die nächsten vier Fotos zeigen jeweils die Originalversion aus der Kamera und die nach eben beschriebener Methode aufgehellte Variante. Die sonstigen Unterschiede könnt Ihr dem jeweiligen Bilduntertext entnehmen.
Gegenlicht_am_Fenster_003 (fspg2)

Panasonic TZ-3 4,6mm (bei KB = 28mm) Kamera nach unten geneigt - stürzende Liniennicht aufgehellt - Bild aber durch den Belichtungsautomaten deutlich dunkler als Bild 4, da im Vordergrund mehr weiß gemessen wurde
Gegenlicht_am_Fenster_003a (fspg2)

Panasonic TZ-3 4,6mm (bei KB = 28mm) Kamera nach unten geneigt - stürzende Linien - gegenüber Bild 3 aufgehellt
Gegenlicht_am_Fenster_004 (fspg2)

Panasonic TZ-3 4,6mm (bei KB = 28mm) Kamera nahezu senkrecht gehalten - fast keine stürzende Linien - nicht aufgehellt
Gegenlicht_am_Fenster_004a (fspg2)

Panasonic TZ-3 4,6mm (bei KB = 28mm) Kamera nahezu senkrecht gehalten - fast keine stürzende Linien - gegenüber Bild 4 aufgehellt
Das letzte Bild für heute ist mit eine Kamera mit Wechseloptik gemacht. Mit der langen Brennweite von 135mm (durch den kleinen Sensor ergibt sich hier die Wirkung gegenüber Kleinbild von 200mm) und fast senkrecht gehaltenen Kamera erscheinen alle Linien weniger dynamisch. Vergleicht die Ober- und Unterkanten des Gebäudes in den Aufnahmen 004a und 005! Diese perspektivische Wirkung könnt ihr nur durch den Kamerastandpunkt erzielen. Weiter weg, weniger dynamisch, das Bild wird kleiner. Die jetzt verwendete längere Brennweite 200mm gegenüber 28mm (immer auf KB bezogen) gibt das Motiv wieder Formatfüllend wieder.
Gegenlicht_am_Fenster_005 (fspg2)

Aufnahme mit 135mm Brennweite Canon 20D nahezu senkrecht gehalten um fast Parallele Linien zu bekommen
Ich hoffe es war ein wenig verständlich. Ich weiß nicht wo sich dieser Thread hin entwickeln wird. Wenn Ihr mögt beschreibt die Probleme oder Schwierigkeiten, mit denen Ihr fototechnisch zu kämpfen habt.
Vielleicht kommt dabei am Ende ein kleines "Nachschlagewerk" zustande.
P.S. Soll der Thread unter "Modellbautechniken" bleiben, oder soll er öffentlich gezeigt werden?
Edit: Tippfehler bereinigt!