Wie viele hier wissen, habe ich es nicht so mit viel Rost. Der ist bei einigen Mitgliedern des Forums sehr beliebt, was ich bei bestimmten Motiven und Epochen auch gut verstehen kann. Zum ersten Jahrzehnt nach dem Zusammenschluss der Länderbahnen zur Deutschen Reichsbahn - unserer Epoche - passt das jedoch nur bedingt, zumindest bei den meist gut gepflegten Fahrzeugen.
Das Thema "Rost" interessiert meine Tochter Chiara und mich natürlich dennoch. Das lässt sich beispielsweise an einer Schrottladung für einen Arbeitswagen gut ausleben - und plausibel. Da es das Ladegut Schrott schon gab, bot es sich für Experimente an. Hier seht Ihr den Einsatz in einem von der Ladefläche her zu LGB® kompatiblen Arbeitswagen:

Klar, das grob vorgespritzte Ladegut ist - abgesehen von der Form - Murks. Mit welchen Mitteln das zu verbessern sei, war Chiara und mir auch klar: mit Künstlerkreiden und Echtrost-Pulver. Erstere besorgten wir zunächst als großzügiges Sortiment im Zeichenbedarf, letzteres hatten wir uns schon länger und in allerlei Farbnuancen "gezogen".
Zunächst haben ein wir einige vorsichtige Experimente mit dem Echtrost gemacht - bitte nicht lachen. Zumindest der Staub ist ganz original


Nachdem wir mit der Standard-Auswahl der Kreiden von Faber nicht so ganz glücklich waren (die Tochter wegen Probebildern von Obst, der Vater wegen der Modelle), ging es zunächst wieder zum Zeichenbedarf, der solche Künstlerkreiden auch einzeln führt. Das folgende Bild zeigt eine kleine Auswahl geeigneter Farbtöne und etwas Echtrost-Pulver (oje, hält das Zeug gut...):

Nach ersten Experimenten unter Kunstlicht hieß es erst einmal besseres Wetter abwarten. In unserem Hof lassen sich solche Arbeiten am Biertisch deutlich besser ausführen als in der dunklen Bude - wegen des diffusen Tageslichts. Ganz wichtig war für uns ein Borstenpinsel zum Verreiben und Mischen der Kreide auf der Oberfläche.

Bei gebotener Strenge stellte sich heraus, dass das Ergebnis keinesfalls überzeugt (was es immer noch nicht tut

Also wurde die Abwesenheit der Tochter mit List und Tücke dazu genutzt, um zusätzlich Echtrost aufzutragen. Das deswegen, weil viele Köche den Brei verderben können. Diesmal wurden alle Geschütze aufgefahren: Kreide, Kreidepulver, Echtrost, Farben von Revell®. Hier folgt das aktuelle Zwischenergebnis:

Daran gefällt mir so einiges nicht, wenn auch das Foto von Chiaras Kamera die Farben nicht ganz richtig zeigt. Die Farbkontraste wirken viel zu verwaschen, selbst bei der Annahme, dass der Schrott in dieser Lage schon einen Monat oder länger bei gelegentlichem Regen vor sich hin "flugrostet". Es gibt keine Teile mit anhaftenden Farbresten. Da gilt es nun zunächst über Abhilfen nachzudenken und die Arbeiten von Marcel oder Chuck Doan noch einmal ausführlich anzuschauen.
Beste Grüße,