Feldbahnmodule mit Schiff

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Moderator: Marcel

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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo Thomas,
danke für Deine Bemerkungen! Aber, Ehre wem Ehre gebührt:!: :!:
Ohne die ersten Ausführungen von Helmut wäre ich heute sicherlich nicht so weit! :D
Die unterschiedlichen schwarzen, grauen, braunen und weißen Töne tragen nicht nur zur roten Farbwirkung bei, sondern lassen auch die Fugen schon vor der ersten Alterung in verschiedenen Nuancierungen erscheinen. Hier wird aber ähnlich wie bei der Rampe noch nachgepudert. Das Schöne daran ist, es wird jedes Mal anders, wie in der Natur.
Viele Grüße
Frithjof
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo,
kaum ist der Bauherr für ein Paar Tage auf Dienstreise, glauben die Mitarbeiter, sich auf die faule Haut legen zu können. Aber es ist doch herausgekommen.
Es folgte ein kurzes Telefonat mit Franz, der die Rolle des Vorarbeites vom Erwin übernommen hatte, nachdem ich in dessen Bierflasche doch ein sehr kräftig "Nebelwerk" bemerkt hatte (anstatt froh zu sein, dass er einen Job auf dem Bau weiter ausüben darf, kümmert er sich rein um gar nichts mehr).
Na ja, der Franz ist also los und hat die beiden Anwesenden in seiner typischen Art erst einmal auf den Topf gesetzt - oder er hat es zumindest versucht, denn in den Körperhaltungen seiner Kollegen kann ich keine nachhaltige Beeindruckung durch seine Worte entdecken.

Alter_Lagerschuppen_138 (fspg2)
Bild

Dabei hätten die Fensterrahmen längst eingesetzt sein müssen, ebenso sollte der Innenbereich weiß getüncht, die Kabel sauber verlegt, auf dem Fußboden ein Gleis verlegt und mit Sandsteinplatten eingepflastert sein.... das sind nur ein paar Brocken, die ich vom Erwins "Gespräch" noch in Erinnerung habe. Wie es scheint, muss ich doch wohl mal wieder selber Hand anlegen :!:


Für mich stehen jetzt die Dachziegel an, wobei ich noch am Überlegen bin, ob ich lieber die Doppelfalzpfanne

Alter_Lagerschuppen_081 (fspg2)
Bild

oder eine Hohlpfanne aufs Dach legen möchte.

Alter_Lagerschuppen_140 (fspg2)
Bild


Alter_Lagerschuppen_141 (fspg2)
Bild


Die Hohlpfanne hat im Original eine Materialstärke von 12mm. Das würde in 1:22,5 nur noch 0,53mm bedeuten - für die Spritzmaschine wäre aber mindesten 0,7mm - 0,8mm wünschenswert, um gleichbleibende Ergebnisse zu erhalten. Also müsste ich hier die Pfanne um 50% verdicken. Mal sehen, wie das aussieht. Die Doppelfalzpfanne ist im Vorbild ja schon deutlich dicker (genaue Masse muss ich noch auf dem Nachbardach abmessen (mal sehen, ob ich da hinaufkomme :) )
Zuletzt geändert von fspg2 am Do 31. Dez 2009, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Frithjof
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Helmut Schmidt
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Frithjof,

also ich würde zur Doppelfalzpfanne tendieren, denn das Original ist auch mit Doppelfalzpfanne gedeckt und die sind im Modell vielleicht einfacher nach zumachen.

Rotstein Lagerschuppen 11 (Helmut Schmidt)
Bild
Dachausschnitt mit Doppelfalzpfanne

Ich komme in Kürze am Original Vorbei soll ich beim Besitzer mal Fragen ob er dir eine Originalpfanne von den vor dem Haus lagernden abgibt.

Rotstein Lagerschuppen 05 (Helmut Schmidt)
Bild

Korrigiert weil ich Hohlpfanne und Doppelfalzpfanne verwechselt habe.
Zuletzt geändert von Helmut Schmidt am Di 16. Jun 2009, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
Helmut Schmidt
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Moin Helmut,
das Original ist auch mit Hohlpfannen gedeckt und die sind im Modell vielleicht einfacher nach zumachen.
leider muss ich Dir widersprechen :wink: , denn auf dem etwas schärferen Ausschnitt des folgenden Fotos von Dir erkenne ich Doppelfalzziegel. Der Nachbar-Schuppen (Garage - linkes Bild) hat allerdings die Hohlpfanne, die ich optisch auch besser nach Norddeutschland zuordnen würde. Ich kann mich nicht an Doppelmuldenfalzziegel in Lauenburg erinnern - vielleicht auch deshalb nicht, da ich in meiner Jugend sicherlich auf solche Details weniger geachtet habe :(

Alter_Lagerschuppen_142 (fspg2)
Bild

Um 1900 als der Schuppen gebaut wurde, kam allerdings in Deutschland der Doppelmuldenfalzziegel in Mode, da er wesentlich besser Wind und Regen abhielt. In wie weit er auch in Norddeutschland vertreten war, kann ich nicht beurteilen.

(Dachziegeltypen (Abb.)
Bei den Dachpfannen aus gebranntem Ton entwickelten sich im Laufe der Zeit verschiedene Formen. Die
römischen Dächer waren mit zwei Ziegeltypen (Imbrex, Tegula) gedeckt. Im Mittelalter waren besonders
für Klöster halbrunde Hohlziegel beliebt, welche wechselseitig – einmal konvex, einmal konkav – verlegt
und als „Mönch“ und „Nonne“ bekannt wurden. Die Fortentwicklung der römischen Ziegel stellt der
Krempziegel dar, bei dem die zwei römischen Ziegeltypen zu einem verschmolzen sind. Bei der S-
förmigen Hohlpfanne sind ebenfalls Mönch und Nonne zu einem neuen Ziegel verschmolzen. In der Mitte
des 19. Jahrhundert wurde durch die Einführung der Maschinen, die bis dahin übliche Produktion von
Hand verdrängt. Hier sind die Firma Gilardoni im Elsass (1841) und das Ziegelwerk Ludowici in der Pfalz
(1857) zu nennen. Es entstand der Falzziegel wie der berühmte Doppelmuldenfalzziegel Z1 von Ludowici
1881, welcher besonders um 1900 sehr beliebt war. Er war wind- und regendichter
als der bekannteste
Flachziegel, der Biberschwanz. Zu den beliebtesten Formen der Falzziegel zählt der Doppelmuldenziegel
und der ältere Herz- oder Rautenziegel. Eine Sonderform der Krempziegel – der Brettziegel – ist in Form
des „Großalmeröder Ziegels“ in Hessen zu finden. Bei den Flachziegeln, welche als Biberschwanz (auch
Plattziegel, Ochsenzunge, Zungenstein) bekannt sind, gibt es verschiedene Formen der Stirnkante. Meis-
tens handelt es sich um einen Segmentbogen, es gibt aber auch halbrunde, kielförmige oder rautenartige
Spitzen.)

Zitat aus: http://www.hessenpark.de/deutsch/detail ... f/dach.pdf

Das Herstellen der Ziegel im Spritzguss nach einer erodierten Form ist mit der Doppelmuldenfalzziegel aufgrund der größeren Materialstärke sicherlich einfacher. Über die Machbarkeit der Erodierform werde ich mich informieren und erst einmal beide Ziegelformen incl. der Firstpfanne zeichnen.
Viele Grüße
Frithjof
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Holger BS
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Holger BS »

:tach: Frithjof,

nimm die Hohlpfanne.
Es sieht nach meiner Meinung nicht nur beser aus,
sondern es passt auch besser in die Epoche.
Die Doppelfalzziegel schätze ich von der Einsatzzeit auch irgendwie jünger ein.

Ansonsten :wink: - Erwin macht das schon!
Ich finde die Fortschritte im/am Lagerhaus sehr beeindruckend. :smt038

:smt039 Holger
Dampfrudi
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Dampfrudi »

Über Dachziegel, ihre Formen und Arten, ihre zeitliche Zuordnung und regionale Verwendung gibt es hier reichliche Informationen:

http://dachziegelarchiv.de/index.html

Grüße, Dampfrudi
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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo Dampfrudi,
danke für den link. Dort konnte ich einen Prospekt von 1930 entdecken, von dem ich die Abmessungen und Form einer in Lauenburg vor Ort gefertigten Hohlpfanne ersehen konnte. Die dort damals ansässige Dampfziegelei Th.Basedow, die übrigens auch von "meiner" Feldbahn über die Hubbrücke bedient wurde, ist jetzt virtuell von mir mit der Umsetzung beauftragt worden.

Von Karl Heinz aus dem schmalspurtreff-Forum erhielt ich noch zwei tolle links, unter denen ich genau die benötigten Informationen zu Doppelfalzziegel gefunden habe.
Super auch der link zu den dwg´s/dxf´s, die mir noch benötigte Maße verraten.

Jetzt habe ich die Qual der Wahl, welcher Typ im Modell einerseits leicht umzusetzen ist und dazu in Norddeutschland Mitte der 1950ger Jahre noch vorhanden war. Zudem sollte er als Spritzling auch ohne großen Aufwand zu montieren sein. Solch ein Ziegel ist zwar etwa 11mm x 17mm groß, aber wenn man ein paar 100 bis 1000 Ziegel einzeln verkleben möchte...

Beide Pfannentypen (mit Dachziegel und Firstpfanne) werden jetzt gezeichnet und sollen danach über einer erodierte Form gespritzt werden. Ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse.
Viele Grüße
Frithjof
kh_riefer
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von kh_riefer »

fspg2 hat geschrieben:noch zwei tolle links, unter denen ich genau die benötigten Informationen...
Hallo Frithjof,
wenn Du noch detaillierter auf's Dach steigen möchtest, kann ich Dir den hier empfehlen:
http://www.doerken.de/dachdetails/index ... onen&lg=de
Das sind zwar alles Beispiele für neuzeitliche Ausführungen, wenn Du Dir aber den "neumodischen Kram" wie Dämmung, Unterdeckungen und Dampfsperren wegdenkst, kannst Du auch handwerklich richtige Einfachkonstruktionen daraus ableiten.

Karl Heinz
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo Karl Heinz,
noch einmal vielen Dank!
Da dachte ich vor zweieinhalb Jahren darüber nach, welches Thema ich als Modell umsetzen wollte - und nun lerne ich nicht nur Prototyping, Urmodellbau, Mauer bauen, Dachstühle konstruieren sondern auch Dachziegelkunde. Durch viele Ergänzungen von Dir und anderer Forumskollegen wird man immer weiter in die Materie hineingebracht. Das finde ich richtig spannend :!:
Da sage einer, Modellbau bildet nicht :wink:

Nachdem Christian mir noch ein 2mm Rohr auf 1,5mm aufgebohrt hatte, erfolgte heute eine kurze Stellprobe mit den letzten beiden noch nicht verlöteten Kugelagerhaltern der vorderen Achse.


Alter_Lagerschuppen_148 (fspg2)
Bild


Auf dem folgenden Foto seht Ihr die einzelnen brünierten Bauteile vor der Montage.

Alter_Lagerschuppen_149 (fspg2)
Bild

Heute regnete es den ganzen Nachmittag bei uns, das hat mir das Metall wohl übelgenommen. Es fing glatt an zu rosten :o

Alter_Lagerschuppen_150 (fspg2)
Bild


Alter_Lagerschuppen_151 (fspg2)
Bild


Alter_Lagerschuppen_090 (fspg2)
Bild

Als ich Ostern die Innenaufnahmen im Schuppen machen durfte, war mir das Gestell über dem Tor nur nebensächlich erschienen, dass ich es einmal nachbauen würde, hätte ich mir damals nicht träumen lassen. Mein Interesse galt dem Dachgebälk. Daher habe ich dieses Foto auch nur als Ausschnitt mit dürftiger Qualität.

Damit auch die Funktion der Kupplung im Modell gezeigt werden kann, habe ich die mittlere Achse zweigeteilt. Im Innern des linken 2mm Rohres habe ich zwei 1mm Halbrundstangen verlötet. Wobei eine Hälfte in der Mitte weiter vorsteht und in die rechte Seite des zweiten Rohres, das an dieser Stelle eine halbkreisförmige Aussparung hat, eingreift.

Alter_Lagerschuppen_153 (fspg2)
Bild


Dadurch kann ich die rechte Einheit mit dem gesamten Rohr und dem großen Zahnrad seitlich bewegen und es entsteht der Spalt zwischen den Scheiben.

Alter_Lagerschuppen_154_gif (fspg2)
Bild


Da ich im Modell allerdings immer das Auf- und Abwickeln der Kette mit dem kleinen Motor kontrollieren möchte, habe ich die Lösung mit der geteilten Halbachse gewählt. Im etwa 2mm breiten Spalt zwischen den Kupplungsscheiben ist lediglich die brünierte Halbrundstange zu sehen. Ich bitte den geneigten Leser diesen vorbildwidrigen Fehler zu übersehen. :) :wink: Außerdem ist es im Schuppen eh dunkel...
Es sieht zwar so aus, als ob die Kupplung in Funktion tritt, die Bewegung aber wird durch die Drehrichtung des Motors bestimmt. Ich hoffe es war einigermaßen verständlich.

Edit: Tippfehler bereinigt!
Zuletzt geändert von fspg2 am Fr 26. Jun 2009, 20:07, insgesamt 2-mal geändert.
Viele Grüße
Frithjof
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Holzwurm
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Holzwurm »

Hallo Frithjof,
tolle Umsetzung wie immer. Diesmal vermisse ich aber die Konsequenz, das Original ins Modell
umzusetzen. Transmissionen wurden meistens im Kern aus Holz hergestellt und außen ballig gedreht, damit sich der Lederriemen auf der Scheibe hält. Aber ich denke jeder Modellbauer muss
mal Kompromisse eingehen. Vor allem haben sich schon einige Modellbauer die Zähne daran ausgebissen die passenden Lederriemen Nachzubilden bzw. herzustellen die auch funktionieren.
Gruß Reiner
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