Bin durch Zufall hier gelandet.
Bin begeistert.
Richtigen Modellbau mache ich im PC.
Hauptsächlich für den Train.Simulator.
Da gibt es kein 3D-Modell, was ich nicht machen könnte.
Von der fahrenden Dampflok bis zu Gartenbank.
Berliner Strassenbahnen habe ich fast alle Typen.
Und auch sonstiges, was sich so auf Schienen bewegt hat.
Da macht man so seine Erfahrungen.
Da ist ein sogenanntes Modell entstanden und schon geht es los.
Sehr schön, aber......
Farbe stimmt nicht 100%.
Scheinwerfer war anders und so weiter.
Keiner will akzeptieren, dass auch mal was defekt ist.
Woher nehmen, wenn kein Originalteil, oder Geld da ist.
Es wird improvisiert und schon sieht das Fahrzeug anders aus.
Ich akzeptiere ein Modell nur, wenn dem Modell ein Bild beiliegt
mit Daten wann und wo aufgenaommen und mit dem Modell übereinstimmt.
Denn am nächsten Tag schon könnte das Fahrzeug anders ausgesehen haben.
Schönes Beispiel die Sollerbahnbilder im Web.
Modellbauer, wie Ihr, bin ich deshalb eigentlich nicht.
Eher Modellähnlich.
Die Optik macht es bei mir.
Wirklicher Modellbau ist so eine Sache für sich.
Ich habe ne Anzeige von der Holztram gesehen.
Hat mir sehr gefallen,also dachte ich, mal probieren und sehen, was draus wird.
Jetzt steht sie fertig da und ich lache mich kaputt.
Da steht sie nun und ich kann nicht glauben, dass ich die Tram
mit der Hand am Arm selbst gemacht habe.
Wer ,wie ich, für den Bau der Holztram als sogenannter Modellbauer nicht voll ausgerüstet ist,erlebt eine Katastrophe nach der anderen.
Ich habe mit anderen Leuten Kontakt, die so manches nicht mehr ändern konnten und dann improvisierten.
Wir sind uns einig, daß es höchstens eine Betaversion ist.
In diesem Forum gibt es nur Anfangsbilder der Holztram und ich vermute, der Bausatz ist auch in die Hose gegangen.
Keine schriftliche Beschreibung mit wichtigen Hinweisen in Deutsch, oder wenigsten Englisch.
Der Bausatz ist voller Mausfallen.
Es liegt eine Teileliste und eine Bildbeschreibung bei.
Die Teileliste ist in Spanisch, was mir überhaupt nichts nützt.
Da gibt es z.B. jede Menge Furnierstreifen.
Einige differenzieren aber um 2 zentel mm, was ich zu spät bemerkt habe.
Da war dann später jede Menge schleifarbeit drin.
Der dicke Sperrholzboden war bei mir, in der Verpackung, total verzogen.
Trotz wässern, bedämpfen und beschweren hat sich das nicht ganz gegeben.
Sehr gut sind die gelaserten dunklen Teile, nur die Verleimung ist miserabel.
Auch wenn man beim ausstanzen der Teile, beide Seiten anritzt, splittert öfter das Furnier weg.
Da musste ich immer wieder ausbessern.
In den hellen Holzteilen sind einige Maß-Fehler.
Wer sich da an die sehr gute bildliche Anleitung hält, erleidet Schiffbruch.
Gott sei Dank habe ich nicht sofort verleimt, wie es nach den Bildern angezeigt ist.
Trotzdem haben sich Fehler eingeschlichen, die nur teilweise mit großem Aufwand behoben wurden.
Statt Messing-Stangen zu liefern, ist der Draht völlig sinnlos, über 2 Finger, aufgewickelt.
Da hilft auch kein klopfen oder ziehen um gerade Stücke zu erhalten.
Zufällig hatte ich noch Stangen, aus alten Zeiten, mit den verschiedenen Durchmessern.
Die Front und Heck-Scheinwerfer sind unterschiedlich groß und ausserdem noch
beim drechseln versplittert.
Da muss gespachtelt und geschliffen werden.
Ein passendes Rundglas ist nicht dabei.
Die Scheinwerfer sind innen hohl ausgedreht, was blöd aussieht.
Ich habe ein weisses Plastikrohr eingesetzt und den Scheinwerfer mit
einem verglasten Bullauge vom Schiffsmodellbau abgeschlossen..
Als Glühbirne eine Stecknadel mit weissem Kopf eingesetzt.
Sieht jetzt richtig gut aus,
Bei den beiligenden Fensterplatten fehlen 5 mm, dadurch gibt es in den Fenstern, in der Höhe einen Luftspalt, was nicht akzeptabel ist.
Habe neue Fensterplatten besorgt.
Ich habe noch keinen Kleber gefunden, der auf Dauer Fenster hält.
Sekundenkleber ist zu dünnflüssig.
Selbst mit einer Stecknadelspitze aufgebracht,kriecht er sofort ins Fenster und hält auf Dauer
auch nicht.
Einmal aus Versehen am Fenster gedrückt und das Glas ist weg.
Deshalb habe ich vorsichtshalber das Dach abnehmbar gemacht, was sich schon bewährt hat.
Normalerweise mache ich für die Fenster „Einschub-Kassetten“
und das Fensterglas wird dann zu allerletzt reingeschoben.
(Das geht aber hier nicht, weil die Sitzbänke im Weg sind, was man erst zu spät bemerkt.)
Das ist vor allem nützlich, wenn das Modell mit airbrush lackiert wird.
Was vorher lackiert wird, hält später nicht, weil der Klebstoff nicht mehr ins Holz einziehen kann und irgendwann abplatzt.
Vordere und hintere Kabine sind nicht gespiegelt, sondern nur gedoppelt.
Dadurch sieht man am Modell einmal den Laserschnitt und einmal nicht.
Die ganze tagelange beplankung könnte man sich sparen, wenn.....
die Furnierrichtung stimmen würde,die Kabinen gespiegelt und die Planken gleich draufgelasert würden.
Die gelaserte Fahrgestellleiste stimmt nicht.
Verlässt man sich darauf, stimmen Teile um Millimeter nicht und der Rest aus Metall wird schief.
Ausserdem hat das Sperrholz dafür falsche Materialzusammensetzung.
Aussen weiches Holz und genau in der Mitte Hartholz unter 1mm.
Und genau dort muss man 1mm Löcher bohren.
Da wandert mir jeder Bohrer weg.
Um das Hartholz zu überwinden habe ich schräge Langlöcher gemacht und später
Zugeschmiert, wenn die Pseudo-Federn drin waren.
Überhaupt, die Fahrgestellseiten.
Unzählige Hartmetallteile, die man zusammensetzen muß.
Was für ein Aufwand.
Da dann noch andere Teile aus Holz, die nicht im Maß stimmen, damit verbunden werden,
geht die Sache 100% tig ins Auge, wenn man diese Teile nicht zuerst provisorisch verbunden und ausgerichtet hat.
Ich möchte gerne wissen, wieviele Leute da aufgegeben haben?
Das Ganze könnte man im Halbrelief, mit weniger Kosten, an einem Stück giessen.
Auch scheinen mir da die Höhenmaße nicht zu stimmen.
Der Durchmesser der Räder, die Achsbefestigung, die Seitenteile des Fahrgestelles,
heben den Wagenkasten zu sehr an..
Die Trittstufe des Einstieges liegt mir da optisch viel zu hoch ???
Die Dachlatten, eine Katastrophe.
Zu dick, zu hart.
Da es bei der Krümmung erheblich Spannung gibt, soll man fast 100 Mini-mini-Nägel
reinhauhen.
Das muss nicht sein.
Warum wohl wurden biegsame Leisten erfunden ??
Da mein Dach abnehmbar ist,habe ich mir eine passende Leistenumrandung gemacht.
Die oberen Flächen vom Gehäuse mit Tesafilm abgeklebt, den Rahmen aufgesetzt und die Dachlatten in den Rahmen
verleimt.
Da kann man dann bis zum aushärten des Klebers wunderbar Klammern ansetzen, die das Ganze gegen Verzug
fest im Griff behalten.
Da die Latten nicht auf dem Rahmen, sondern in den Rahmen laufen ergibt das gleich einen sauberen Abschluß.
Da hier daheim für biegsame Leisten ein Preis für Gold verlangt wird,
habe ich für 6 Latten in der Mitte mit der grössten Spannung dünnere Kiefernleisten eingesetzt.
Das merkt man nicht und der Druck vorne und hinten das Dach anzuheben ist weg.
Die Einzelteile für den Stromabnehmer, vergessen wir lieber.
Eine Krücke von vorn bis hinten und die angedeutete Zugfeder völlig sinnlos.
Im internet gibt es ja jede Menge Bilder. ( soller tram suchen )
Da sieht man die Holztram in zig Versionen.
Der Bügel von LGB passt da wunderbar.
Und dem Bausatz einen Lyrabügel mit Zugfeder beizulegen, wäre viel einfacher gewesen.
Meine Holztram ist fertig, ich bin zufrieden.
Jeder der sie sieht ist begeistert und ich bin nicht der Typ, der dann
gleich sagt:" ja, aber da in der linken Ecke kräuselt sich der Lack etwas.

Vom Werdegang der Tram habe ich jede Menge Bilder gemacht.
Wenn Bedarf vorhanden, melden.
Nichtdestotrotz liegt bei mir noch die Berliner und Lisboa.
Mal sehen, was da auf mich zukommt.
Ich bin auf jeden Fall gewarnt.
Vielleicht darf ich dann hier mal um Rat fragen ?
Liebe Grüße
nandi
PS an Thomas
Lilliput bemüht sich um die Stangen