nein ein Märchen will ich euch nicht auftischen. Aber viele Jahre ist es schon her, da ich mich mit dem Gedanken trug, mit meinen Modellen auch außerhalb meiner Freilandanlage präsent zu sein. Doch wie sollte das gehen? Echtdampfmodelle einfach auf einen Tisch zu stellen, das bringt nichts. Der Zuschauer muß sowas in Funktion sehen. Fasziniert war ich als Jugendlicher kurz nach dem Krieg von einer für meine damaligen Begriffe riesengroßen Spur O-Anlage, welche nur den Gleiskörper darstellte und auseinandernehmbar war.Damals, in den ganz frühen 50-er Jahren wußte ich noch nicht, daß ich vor einer Modulanlage stand.
Inzwischen rücken Clubs und Vereine bei Ausstellungen mit Modulanlagen an, welche eine riesige Transportlogistik erfordern. Ich war aber schon damals, als ich mich mit dem Gedanken trug mobil zu werden, kein junger Mann mehr und hatte nur mich, vielleicht noch meine sehr verständnisvolle Ehefrau. Die Kinder gingen längst ihre eigenen Wege und das die Enkel Modellbahner wurden, konnten die Schwiegertöchter erfolgreich verhindern.
So kam mir der Gedanke, eine Modulanlage zu bauen,die ich allein händeln und welche ich mit den mir zur Verfügung stehenden Transportmitteln zum Ausstellungsort bringen kann. Ach ja, der Auf- und Abbau hatte zügig zu erfolgen. Alle bekannten Anlagenmodelle und Modulnormen überstiegen aber weit meine vorhandenen räumlichen Verhältnisse. Schließlich muß alles außerhalb der Ausstellungen auch gelagert werden.
So zwang ich mir eine eigene Norm über, vergaß aber nicht die ev. Kompatibilität zu anderen Modulbahnen.
Alle Modulkästen haben eine einheitliche Größe und sind übereinander stapelbar. Dabei kam mir der Grundgedanke eines gewissen Hernn Fröbel zu Hilfe, den er beim Entwurf seiner Bausteine beachtete. Das Ergebnis soll die erste Zeichnung veranschaulichen.
Bild 02 (dampfsachse)

Die Gleiskörper sind eingeschottert, die Landschaft eben ausgestaltet. Die Dimension nach oben wird durch Aufsatzmodelle erreicht. das können Gebäude, Bahnbauten wie Bahnsteige aber auch Landschaftmodule wie Wald, Anhöhen aber auch Viehkoppeln und Gärten sein.
Dabei sind die Modulkästen sowohl hintereinander wie auch nebeneinander anzuordenen. Wobei ein einheitlicher Gleisabstand zueinander und zum Modulrand immer eingehalten wird. Die Anlagenbreite ist also genau so variabel wie ihre Länge. Die Länge von einem Meter bei einer Breite von 40 cm ist ohne weiteres von einer Person zu handhaben. Das wirklich alles in einen PKW paßt soll das folgende Bild zeigen.
Bild 04 (dampfsachse)

alles in einem PKW
Für den Transport der Module vom Auto zum Ausstellungsort habe ich einen kleinen "Hund" gebaut. Ein Satz Kinderwagenräder waren noch vorhanden, der Wagen selbst ist aus Vierkantrohr schnell zusammengeschweißt. Mit so kleinen Radstand kommt der Wagen durch jede noch so kleine Kurve.
Bild 05 (dampfsachse)

und auf eigenen Rädern vor Ort
Dem Aufbau steht nun nichts mehr im Wege. Auf den Flachwagen hinter den Modulen sind die Modulstützen zu sehen. Diese werden in an der Unterseiten der Module angebrachte Taschen eingesteckt und mittels Exzenter arretiert. Die Module untereinander werden mit Kisten-Schnellverschlüssen verbunden. Auf den Plattenwagen ist auf den Ständern eine Werkzeugkiste erkennbar, darin sind alle zur Montage nötigen Werkzeuge und Kleinteile wie Schrauben, Flügelmutten, Schienenverbinder etc. enthalten. Das folgende Bild zeigt den Aufbaubeginn.
Bild 06 (dampfsachse)

so fängt es an
Nun wird erkennbar, daß die Module auch seitlich miteinander verbunden werden können, wodurch eine große Anlagentiefe zum Aufbau von Gebäuden entsteht.
Bild 09 (dampfsachse)

ganz da hinten wird angedockt
Am hinteren Bildrand ist die Übergabestelle zu einer anderen angedockten Anlage erkennbar.
Bild 08 (dampfsachse)

Der Wagen ist leer, es ist alles verbaut, der Grundaufbau ist vollendet. Vor dem Baubeginn steht aber in jedem Falle eine exakte Anlagenplanung
Bild 12 (dampfsachse)

Aufbauplan zur Leipziger Messe 2004
Der Anlagengrundriß zeigt den Aufbauplan zur Leipziger "modell-hobby-spiel" 2004. Da wurden die Anlagenmodule als Echtdampf-Anheizplätze und als Einfahrstrecke in die große Ausstellungsanlage der IG Modellbah Schkeuditz angedockt. es sind zwei separate Anheizplätze mit ihren Modellaufbauten erkennbar.
Bild 10 (dampfsachse)

fertig
Das Bild zeigt den vollendeten Aufbau pespektivisch.
Bild 17 (dampfsachse)

Anheizplatz
Solche Anheizplätz haben sich in unserer Ausstellungspraxis sehr bewährt. Sie erlauben das Bunkern der Betriebsstoffe und das Anheizen der Modelle unmittelbar vor den Augen der Ausstellungsbesucher und schaffen somit die Voraussetzung für eine rege Diskussion untereinander.
Bild 18 (dampfsachse)

mehrgleisiges Modul
Das obige Bild zeigt, daß bei einen mehrgleisigen Aufbau der Module ausreichend Platz für die Präsentation der Modelle in einer schönen Umgebung gegeben ist.
Bild 13 (dampfsachse)

Dampfbierbrauerei
Sind es sonst nur Halbreliefhäuser, so können bei Verwendung leerer, sogenannter Landschaftsmodule, auch "Vollhäuser" aufgestellt werden. Im Maschinenhaus der Dampfbierbrauerei befindet sich eine funktionstüchtige Echtdampfmaschine.
Bild 14 (dampfsachse)

Modul
Aus anderer Perspektive.
Bild 16 (dampfsachse)

Anheizplatz
Dieses Bild zeigt noch einmal die Tätigkeit am Anheizplatz. Die Module schaffen so die Voraussetzng zur Modellpräsentation bei der Ausstellung, zum Anheizen der Loks und zum Bereitstellen von je einen Personen- und einen Güterzug für den Anlagenbetrieb. Das schafft die besten Bedingungen für einen umfassenden Ausstellungsbetrieb.
Bild 19 (dampfsachse)

separater Anheizplatz
Auch als bloßer Ausstellungstisch und Anheizplatz haben sich die Module im einfachsten Falle bei so mancher Ausstellung bewährt.
Aus Alters- und gesundheitsgründen kann diese Modulanlage heute nicht mehr in dieser Form auf Ausstellungen gezeigt werden. Sie ist heute bei mir als stationäre Anlage aufgebaut.
Bild 20 (dampfsachse)

Die obige Zeichnug zeigt den Grundriß dieses Aufbaues. Die Anlage stellt das kleine Bahnbetriebswerk einer Schmalspurbahn mit Haltepunkt dar. Sie bietet die Möglichkeit eines bescheidenen Rangierbetriebes. Die noch vorhandenen Anheizplätze lassen einen Probebetrieb zu. Ansonsten bietet die Anlage eine schöne Kulisse für Präsentationsfotos von Modellen. Die Tunneleinfahtren lassen die Anlage optisch größer erscheinen.
Einige Fotos vom stationären Aufbau sollen das bestätigen.
Bild 21 (dampfsachse)

Bild 22 (dampfsachse)

an der Kleinbekohlung
Bild 23 (dampfsachse)

vor dem Lokschuppen
Bild 24 (dampfsachse)

Rauchkammermontage
Bild 25 (dampfsachse)

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Bild 26 (dampfsachse)

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Bild 27 (dampfsachse)

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Es hofft es erkannt jeder, was er sagen wollte
der dampfsachse
Gerhard