Schäden an Dampfkesseln
Moderator: GNEUJR
Re: Schäden an Dampfkesseln
Hallo Zusammen
Grad z.B. das Flammrohr würd ich aus Kupfer machen, da nämlich das Kupfer die Wärme wesentlich schneller ans Wasser übergibt als es das Messing tut. 2mm dick muss das Rohr aber nicht sein, wenn es aus Kupfer ist. Wie stark genau kann ich momentan nicht sagen; müsst ich berechnen. Tatsache ist aber, dass ich für einen Kessel ein 18*1er Rohr berechnet hab, und dieses die 3 Bar Betriebsdruck gut aushält (mit genügend Reserven).
Kupfer lässt sich mit ein paar Tricks auch einigermassen bearbeiten, zumindest ist dies meine Erfahrung.
Gruss Florian
Grad z.B. das Flammrohr würd ich aus Kupfer machen, da nämlich das Kupfer die Wärme wesentlich schneller ans Wasser übergibt als es das Messing tut. 2mm dick muss das Rohr aber nicht sein, wenn es aus Kupfer ist. Wie stark genau kann ich momentan nicht sagen; müsst ich berechnen. Tatsache ist aber, dass ich für einen Kessel ein 18*1er Rohr berechnet hab, und dieses die 3 Bar Betriebsdruck gut aushält (mit genügend Reserven).
Kupfer lässt sich mit ein paar Tricks auch einigermassen bearbeiten, zumindest ist dies meine Erfahrung.
Gruss Florian
- Flachschieber
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- Registriert: Mi 5. Mär 2003, 08:47
Re: Schäden an Dampfkesseln
Hallo Florian,
ich benutze meist ein Kupferrohr 22x1 ( Installationsrohr aus dem Baumarkt) das hält prima. Habe aber auch schon das 15mm Rohr als Brennerrohr verwendet.
Beste Grüße,
Marco
ich benutze meist ein Kupferrohr 22x1 ( Installationsrohr aus dem Baumarkt) das hält prima. Habe aber auch schon das 15mm Rohr als Brennerrohr verwendet.
Beste Grüße,
Marco
- dampfsachse
- Buntbahner
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- Registriert: Sa 27. Nov 2004, 15:52
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Re: Schäden an Dampfkesseln
Hallo,
richtig ist, je länger der Kessel, umso größer die thermische Belastung und zwangsläufig damit die Neigung zum Reißen.
Ich selbst bevorzuge die Mischbauweise, d.h. Kessel aus Messing und Flammrohr aus Kupfer, so z.B. beim Kessel meiner Trambahnlok 99 105.
Udo Reimann aus Neukieritzsch hat bei seinen extrem langen Kesseln gute Erfahrungen mit Edelstahl als Flammrohrmaterial gemacht.
Den großen Stehkessel meines Serpollet-Dampftriebwagens habe ich allerdings vollständig aus Kupfer gelötet.
Ich kann bei beiden Materialien keine schlechteren oder besseren Bearbeitungsmöglichkeiten feststellen, auch nicht beim hartlöten. Kupfer ist allerdings nach seiner Wärmebehandlung sehr weich, was einen sorgsamen Umgang mit dem Werkstück bei der Nachbearbeitung voraussetzt. Aber das tun wir ja immer.
Nette Grüße von
Gerhard
richtig ist, je länger der Kessel, umso größer die thermische Belastung und zwangsläufig damit die Neigung zum Reißen.
Ich selbst bevorzuge die Mischbauweise, d.h. Kessel aus Messing und Flammrohr aus Kupfer, so z.B. beim Kessel meiner Trambahnlok 99 105.
Udo Reimann aus Neukieritzsch hat bei seinen extrem langen Kesseln gute Erfahrungen mit Edelstahl als Flammrohrmaterial gemacht.
Den großen Stehkessel meines Serpollet-Dampftriebwagens habe ich allerdings vollständig aus Kupfer gelötet.
Ich kann bei beiden Materialien keine schlechteren oder besseren Bearbeitungsmöglichkeiten feststellen, auch nicht beim hartlöten. Kupfer ist allerdings nach seiner Wärmebehandlung sehr weich, was einen sorgsamen Umgang mit dem Werkstück bei der Nachbearbeitung voraussetzt. Aber das tun wir ja immer.
Nette Grüße von
Gerhard
Wir machen richtig Dampf -
nur Echtdampfer können das,
denn nur sie haben Wasser und wirkliches Feuer im Kessel
nur Echtdampfer können das,
denn nur sie haben Wasser und wirkliches Feuer im Kessel
Re: Schäden an Dampfkesseln
Hallo
Edelstahl als Kesselmaterial zu verwenden ist nicht gerade die beste Idee. Denn:
Nach dem Löten ist der Chromnickelstahl ( ihr meint mit Sicherheit den rostfreien Stahl) braun verfärbt. An diesen Stellen tritt dann mit der Zeit Korngrenzenkorrosion auf (wie schnell das geht weiss ich leider aber auch nicht). Jedenfalls ist der Kessel an diesen Stellen geschwächt und ich will da nicht wissen, was passiert, wenn diese Schwachstellen zu schwach werden.
Wenn man Chromstahl verwendet, muss dieser nachher gebeizt werden, um diese Stellen wieder zu "Säubern". Erst wenn alle Verfärbungen komplett entfernt sind, hat der Chromstahl wieder seine Zuverlässigkeit in Sachen Korrosionsbeständigkeit erreicht.
Leider sind die gängigen Beizmittel sehr agressiv gegenüber anderen Materialien und soviel ich weiss, überstehen z.B. Silberlot, Messing und Kupfer diese Prozedur nicht unbeschadet.
Gruss Florian, der seine Kessel komplett aus Kupfer baut.
Edelstahl als Kesselmaterial zu verwenden ist nicht gerade die beste Idee. Denn:
Nach dem Löten ist der Chromnickelstahl ( ihr meint mit Sicherheit den rostfreien Stahl) braun verfärbt. An diesen Stellen tritt dann mit der Zeit Korngrenzenkorrosion auf (wie schnell das geht weiss ich leider aber auch nicht). Jedenfalls ist der Kessel an diesen Stellen geschwächt und ich will da nicht wissen, was passiert, wenn diese Schwachstellen zu schwach werden.
Wenn man Chromstahl verwendet, muss dieser nachher gebeizt werden, um diese Stellen wieder zu "Säubern". Erst wenn alle Verfärbungen komplett entfernt sind, hat der Chromstahl wieder seine Zuverlässigkeit in Sachen Korrosionsbeständigkeit erreicht.
Leider sind die gängigen Beizmittel sehr agressiv gegenüber anderen Materialien und soviel ich weiss, überstehen z.B. Silberlot, Messing und Kupfer diese Prozedur nicht unbeschadet.
Gruss Florian, der seine Kessel komplett aus Kupfer baut.
Re: Schäden an Dampfkesseln
Hallo Florian,
also ich denke Chromnickelstahl ist so empfindlich auch nicht, bisher habe ich die meisten Auspuffanlagen für meine Diesis daraus hartgelötet (dabei wird auch eine gewisse Druckfestigkeit benötigt, weil ich damit den Treibstoff einspritze) . Die Standzeiten sind bis heute sehr gut, trotz der recht aggresiven Abgase im Vorschalldämpfer. Nur war der eigentliche Grund für die Matrialwahl, die schlechte Wärmeleitung. Selbst direkt neben Plaste montiert - schmilzt nix..
Ob das bei einem Kessel gewünscht ist...
Gruß Ottmar
also ich denke Chromnickelstahl ist so empfindlich auch nicht, bisher habe ich die meisten Auspuffanlagen für meine Diesis daraus hartgelötet (dabei wird auch eine gewisse Druckfestigkeit benötigt, weil ich damit den Treibstoff einspritze) . Die Standzeiten sind bis heute sehr gut, trotz der recht aggresiven Abgase im Vorschalldämpfer. Nur war der eigentliche Grund für die Matrialwahl, die schlechte Wärmeleitung. Selbst direkt neben Plaste montiert - schmilzt nix..
Ob das bei einem Kessel gewünscht ist...
Gruß Ottmar
Re: Schäden an Dampfkesseln
Hallo Marco.
DerKessel der VII K? na ich hab noch eine im Bau...
Fehlt einfcah die Zeit. Aber wird diese Jahr besser. Habe dafür was anderes fast fertig. Mach ich aber extra.
DerKessel der VII K? na ich hab noch eine im Bau...

Das ist eine Mineral-Glas-Vlies Mischung... schai mal bei ASTER die benutzen auch so was zu Isolierung ca. 1mm stark oder weniger.Flachschieber hat geschrieben: Weiss zufällig Jemand was Regner da als Kesselisolierung verwendet? Mir fiel nur das fasrige Material auf , das durch Wasser zwischen Außenrohr und Kesselaußenmantel war sehr aufgeweicht war.
Gruß Alex
RhB und Dampf Infiziert
RhB und Dampf Infiziert
- dampfsachse
- Buntbahner
- Beiträge: 707
- Registriert: Sa 27. Nov 2004, 15:52
- Wohnort: Leipzig
Re: Schäden an Dampfkesseln
Hallo alle Kesselschmiede,
ich möchte mich heute noch einmal bei diesem Thema zu Wort melden
Alle bisher nach einem derartigen "Riß" geschlachteten Kessel zeigten das gleiche Schadbild: das Flammrohr war , infolge extremer Längenänderung stark nach oben deformiert. Als Ursache ist in jedem Falle eine Überhitzung anzusehen. Dem ist mit folgeneden Maßnahmen entgegenwirken.
1. Fahrverhalten:
Man läßt während der Fahrt den Kesselwasserspiegel nie unter Oberkante des Flammrohres absinken. So ist dieses immer vollständig vom Kesselwasser umgeben und es wird zu keiner Überhitzung kommen. Durch frühzeitiges Nachspeisen von Kesselwasser in kleinen Mengen werden doch die üblichen Fahrzeiten erreicht.
2. Konstruktive Maßnahmen:
Die Kesselleistung durch eine Vergrößerung der Heizfläche erhöhen. Dies wird nicht allein durch die Anzahl der Quersieden gelingen. Man kann vielmehr ihren Durchmesser erhöhen. Die Holländer Rob van Dort und Joop Oegema beschreiben in Ihrem "Handbuch Modelldampfmaschinen" Kessel mit einen Quersiedendurchmesser von 10 mm und mehr. Der Durchbruch wird aber mit einer direkten Vergrößerung der Heizfläche erreicht, und zwar durch das Anbringen von mehreren Heizrippen über den Brennerrohr. In dessen Ergebnis kann die Brennerleistung stark reduziert werden, womit eine Überhitzung des Flammrohres vermieden und gleichzeitig eine Verlängerung der Brenndauer des Kesselfeuers erreicht wird, was sich wiederum direkt auf die Fahrzeit auswirkt. Also mehrere Fliegen mit einer Klappe...
3. Materialwahl:
Durch eine Mischbauweise, d.h. verschiedene Materialien mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten bei ihrer Erwärmung zum Einsatz zu bringen, kann man der zu großen Ausdehnung des Flammrohres gegenüber den übrigen Kesselmaterial mindest etwas entgegenwirken.
Die beschriebenen Maßnahmen sind keine Theorien sondern Erfahrungen und werden von mir so befolgt
Die Beachtung aller drei Maßnahmen wird natprlich die Kessel-Lebensdauer am besten beeinflussen.
Bei meiner vor fast 60 Jahren abgeschlossenen feinwerktechnischen Ausbildung wurde in den Fächern Werkstoffkunde und Metallurgie nur Grundkenntnisse vermittelt. deshalb maße ich mir nicht an, in diesen Fachbereichen eine Fehleranalyse anzuzetteln oder zu bewerten.
Nun wünsche ich uns Allen viele Ideen und gute Gedanken bei dem Bau und Betrieb unserer Dampflokkessel.
Nette Grüße von Gerhard.
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ich möchte mich heute noch einmal bei diesem Thema zu Wort melden
Alle bisher nach einem derartigen "Riß" geschlachteten Kessel zeigten das gleiche Schadbild: das Flammrohr war , infolge extremer Längenänderung stark nach oben deformiert. Als Ursache ist in jedem Falle eine Überhitzung anzusehen. Dem ist mit folgeneden Maßnahmen entgegenwirken.
1. Fahrverhalten:
Man läßt während der Fahrt den Kesselwasserspiegel nie unter Oberkante des Flammrohres absinken. So ist dieses immer vollständig vom Kesselwasser umgeben und es wird zu keiner Überhitzung kommen. Durch frühzeitiges Nachspeisen von Kesselwasser in kleinen Mengen werden doch die üblichen Fahrzeiten erreicht.
2. Konstruktive Maßnahmen:
Die Kesselleistung durch eine Vergrößerung der Heizfläche erhöhen. Dies wird nicht allein durch die Anzahl der Quersieden gelingen. Man kann vielmehr ihren Durchmesser erhöhen. Die Holländer Rob van Dort und Joop Oegema beschreiben in Ihrem "Handbuch Modelldampfmaschinen" Kessel mit einen Quersiedendurchmesser von 10 mm und mehr. Der Durchbruch wird aber mit einer direkten Vergrößerung der Heizfläche erreicht, und zwar durch das Anbringen von mehreren Heizrippen über den Brennerrohr. In dessen Ergebnis kann die Brennerleistung stark reduziert werden, womit eine Überhitzung des Flammrohres vermieden und gleichzeitig eine Verlängerung der Brenndauer des Kesselfeuers erreicht wird, was sich wiederum direkt auf die Fahrzeit auswirkt. Also mehrere Fliegen mit einer Klappe...
3. Materialwahl:
Durch eine Mischbauweise, d.h. verschiedene Materialien mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten bei ihrer Erwärmung zum Einsatz zu bringen, kann man der zu großen Ausdehnung des Flammrohres gegenüber den übrigen Kesselmaterial mindest etwas entgegenwirken.
Die beschriebenen Maßnahmen sind keine Theorien sondern Erfahrungen und werden von mir so befolgt
Die Beachtung aller drei Maßnahmen wird natprlich die Kessel-Lebensdauer am besten beeinflussen.
Bei meiner vor fast 60 Jahren abgeschlossenen feinwerktechnischen Ausbildung wurde in den Fächern Werkstoffkunde und Metallurgie nur Grundkenntnisse vermittelt. deshalb maße ich mir nicht an, in diesen Fachbereichen eine Fehleranalyse anzuzetteln oder zu bewerten.
Nun wünsche ich uns Allen viele Ideen und gute Gedanken bei dem Bau und Betrieb unserer Dampflokkessel.
Nette Grüße von Gerhard.
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Wir machen richtig Dampf -
nur Echtdampfer können das,
denn nur sie haben Wasser und wirkliches Feuer im Kessel
nur Echtdampfer können das,
denn nur sie haben Wasser und wirkliches Feuer im Kessel