N´Oownd Kolläische,
heute war ich mal wieder mit dem Zug in Erbsbach. Schon bei meinem letzten Besuch hier, der der Besichtigung der Chicoréebahn galt, ist mir das Gewerbegebiet gegenüber des Bahnhofsgeländes aufgefallen. Da wollte ich heute mal hin.
Als der Zug in den Bahnhof einrollt, hänge ich mich aus dem Fenster und kann im Vorbeifahren gerade noch über die Mauer fotografieren und das Bild eines Holzschuppens aufnehmen. Wie ich dann später erfahre, ist das die Holzhalle der Möbelfabrik Rexroth.
047_Holzhalle_Rexroth (Rudolf)
Als der Zug zum Stehen kommt, befindet sich mein Fenster genau gegenüber des Fabrikschildes, vor dem sich ein paar Tauben häuslich eingerichtet haben. Ich halte die Kamera mit ausgestreckten Armen hoch und mir gelingt mit dem Tele das folgende Foto:
048_Fabrikschild_M_belfabrik_Rexroth (Rudolf)
Ich meine auch, ich hatte über die Erbsbacher Tauben schon mal etwas gelesen, und zwar hier:
modellbau/viewtopic.php?t=7140&postdays ... k&start=20
Der Zug ist auf dem Hausbahnsteig eingelaufen und so kann ich rüber auf den Inselbahnsteig, von dem aus ich freie Sicht habe. Mein erstes Foto von hier aus gilt der Möbelfabrik, in der es geruhsam zuzugehen scheint. Keine Hektik, kein Lärm...,nur ein einzelner Arbeiter bewegt sich gemäßigten Schrittes über die Rampe.
049_M_belfabrik_Rexroth (Rudolf)
Eine lange Mauer trennt das Firmengelände vom Bahnhofsareal. Nur etwas weiter hinten erkenne ich ein Stück Zaun und die Zufahrt des Anschlußgleises und weil ich keinen anderen Zugang zum Fabrikgelände erkennen kann, schlendere ich den Bahnsteig entlang in diese Richtung. Dabei betrachte ich die Werbetafeln, die man hier der vielen Reisenden wegen an dieser exponierten Stelle angebracht hat.
Hier werben die Odenwälder Winzergenossenschaften für ihre berühmten Tropfen.
050_Werbeplakat_Odenw_lder_Winzergenossenschaft (Rudolf)
und ein Stück weiter hinten die Essigfabrik Scior.
051_Werbeplakat_Essigfabrik_Scior (Rudolf)
Man sagt, beide hätten gute, geschäftliche Beziehungen miteinander.
Ein paar Schritte weiter stehe ich dann vor diesem Schild.
052_Bahnsteigende (Rudolf)
Wie dem auch sei, wir sind in Erbsbach und hier stehen Schilder eigentlich hauptsächlich, weil es halt so ein muß. Na denn, Blick links, Blick rechts und schnell rüber über die Gleise. Wird hoffentlich schon keiner meckern. Kurz ums Eck gelunzt und schon habe ich das Anschlußgleis vor mir. Hinten zieht ein heftiges Unwetter auf. Hoffentlich hält´s noch.
053_Laderampe_Holzhalle_Rexroth (Rudolf)
Ein paar Schritte die Schwellen entlang und schon sehe ich mich dem Öllager gegenüber. Das ist das kleine Steinhäuschen da hinten, das wohl der Brandgefahr wegen so massiv ausgeführt wurde.
055_llager_Rexroth (Rudolf)
Am Tor der Holzhalle vorbei ......
054_Holzhallentor_Rexroth (Rudolf)
.....geht es zur Laderampe. Von hier aus führt ein Gleis, ich schätze mal so ca. 50cm Spurweite, in die Halle. Man transportiert also das angelieferte Holz mit einer Lore im Handverschub von den Güterwagen der OEA in die Halle.
Weiter hinten erkenne ich die Laderampe der Möbelfabrik.
056_Laderampe_Holzhalle_Rexroth (Rudolf)
Als ich dort hin will, braust plötzlich das Wetter mit aller Heftigkeit los und ich mache, daß ich zurück zum Bahnhof komme, bevor ich durchweiche.
Als ich dann später wieder im Zug sitze, hänge ich mich noch einmal zum Fenster hinaus und mir gelingen die beiden folgenden Fotos:
057_Holzhalle_Rexroth (Rudolf)
058_Laderampe_M_belfabrik_Rexroth (Rudolf)
Der Meister mit der Sackkarre lässt sich wohl durch nichts aus der Ruhe bringen. Er ist noch immer beim Kistenverfrachten. Keine Hektik, kein Lärm, keine Kompromisse....
Sicherlich habt Ihr die Möbelfabrik als das erkannt, was sie ist. Vor vielen Jahren, als ich mit dem Maßstab 1:22,5 begann, war ich noch etwas unorientiert und kaufte mir zwei Bausätze „Kesselhaus“. Die lagen dann ewig herum, zusammen mit ein paar Bausatzresten, die ich in der Bucht geangelt hatte. Zwischenzeitlich hatte ich nämlich begonnen, meine Gebäude selbst zu bauen und hatte keine rechte Verwendung mehr für die Teile. Alles wieder in der Bucht versenken wollte ich auch nicht und so entstand dann eines Tages die Möbelfabrik und der hintere Bahnhofsweg, den ich etwas weiter vorne schon teilweise vorgestellt habe.
Die Holzhalle besteht aus allerlei Holzleisten und –brettchen. Die Schindeln habe ich aus Eichefurnier geschnitten. Als Vorbild diente mir meine Wagenhalle hinter dem Haus. Allerdings habe ich dabei etwas getrickst, denn in Wirklichkeit hat diese Halle keinen seitlichen Anbau. Dieser ist nämlich die Nachbildung der linken Hallenwand, die ich dem Modell rechts hinzugefügt habe, um es etwas größer zu machen.
Das Original wurde übrigens vor ca. 90 Jahren erbaut und diente dem Bauherrn, einem Wagner, zum Abstellen seiner Wagen im unteren Stockwerk, während er oben sein Holz lagerte. Deshalb ist die Seitenwand auch nicht bis oben hin verkleidet.