Meine Güterwagen-Serie der RhB

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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4heiner
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Meine Güterwagen-Serie der RhB

Beitrag von 4heiner »

Hallo Leute,
ich nutze die Ferienzeit -im Keller. Da ist es schön kühl und angefangenen Projekte kommen endlich voran. Auf dem Bild zu sehen ist das angefangene Chassis eines RhB-Güterwagens. (Stoffels Mallet soll ja dann mal was zu ziehen haben). Der besteht aus entsprechend abgelängten Hassler-Profilen sowie geätzten "Zurüst"-Teilen. Diese sind so konstruiert, dass sie für diverse Gw-Typen passen. Daher entsteht nicht nur der K 737 sondern gleich noch vier weitere Gws, die sich nur durch die Länge des Chassis und ihre Aufbauten (K,L,M) unterscheiden. Teile, wie Luftkessel, Bremszylinder, Achslager usw. wurden als WM-Gussteile gefertigt. Es beweist sich einmal mehr, dass eine gewisse Art der Kleinserie doch am Ende sehr arbeitssparend ist. Als sehr hilfreich hat sich meine "Lötbank" herausgestellt, auf der die Teile beim Löten fixiert werden können. Das Chassis auf dem Bild hat incl. Zuschneiden der Profile bisher drei Stunden gebraucht. (Irgendwann will ich ja mal fertig werden).
Schöne (Ferien-)Grüße
4Heiner :wink:
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K 737 Bau (4) kl.gif
K 737 Bau (8) kl.gif
Terrassenbahner a.D.
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Re: Meine Güterwagen-Serie der RhB

Beitrag von Terrassenbahner a.D. »

Heiner,

die Lötbank find' ich richtig gut! Da könnte sogar ich Plastik-an-Finger-Kleber mich mit dem Teufels-Zeugs (=Feuer) anfreunden. ;-) Was nimmst Du denn als Unterlage, wenn man fragen darf?

Georg
Wenn Selbstbau, dann massstäblich. Aber nicht nur Selbstbau, und nicht nur masstäblich. Vor allem aber: mit Augenmass.
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4heiner
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Re: Meine Güterwagen-Serie der RhB

Beitrag von 4heiner »

Hallo Georg,
die Lötplatte ist von Fohrmann, Nr. 61021.
Guckst Du hier: http://81.169.175.242/fohrmann/de/artik ... 1&uid=8697
Diese habe ich auf der Kreissäge halbiert und so eine Fläche von 50x12,5cm erhalten. Das passt besser für Wagenchassis. Den Löttisch habe ich hier im Forum schon mal unter modellbau/viewtopic.php?t=7582 beschrieben.
Gruß
4Heiner :wink:
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mapo
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Re: Meine Güterwagen-Serie der RhB

Beitrag von mapo »

4heiner hat geschrieben:Daher entsteht nicht nur der K 737 sondern gleich noch vier weitere Gws, die sich nur durch die Länge des Chassis und ihre Aufbauten (K,L,M) unterscheiden.
Leider sind meine Bücher nicht zur Hand, zudem kenne ich die Numerierung vor 1914 nicht gut. So weiss ich nicht ob der K 737 1903 von MAN gebaut wurde, Dein Untergestellrahmen ist gerade, so sollte der K 737 von MAN sein.

So kannst Du K, L & M mit dem selben Untergestell bauen. Die Wagen der Serie, die 1903 von MAN gebaut wurden, haben alle gerade U Längsträger. Die Wagen die vorher und 1906 gebaut wurden haben einen Fischbauchträger.

Man kann die alten Gws in 3 Haupttypen unterscheiden: Die von 1889 haben den kürzesten Rahmen (Xk 8604 sollte noch Heute existieren).
Dann gibt es eine längere Variante von 1890. Die Wagen die später kamen haben zwar die selbe Untergestelllänge, aber meistens Fischbauchträger und nur die von MAN einen geraden Träger: wie der Xk 9069 : http://www.polier.ch/images/fotos/2000/ ... 69.014.jpg

Wenn ich es richtig rekonstruiren konnte, dann wären das die:

K 5326-5365, L 6021-6040 und M 7040-7074 (Nummern ab 1914)

Als "Exoten" gab es damals die Langholzwagen N und die L1 6201-6229 die etwas länger waren. Später kamen die neuen Wagen von 1911/1913.
Mit 4 verschiedenen Untergestellen könntest Du ca. 350 RhB Güterwagen von 1889 bis 1906 nachbauen :lol:
Ich habe mich mit diesem Thema vor 4 Jahren beschäftigt ... seitdem liegen über 100 angefangene Wagen dieser Serien bei mir rum ...

ciao Maurizio
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Re: Meine Güterwagen-Serie der RhB

Beitrag von 4heiner »

Hallo Maurizio,
Deine Vermutung ist richtig, der K 737 stammt von MAN und hat gerade U-Träger. Für die Typen mit Fischbauchträger habe ich ein eigenes Ätzblech entworfen (das passt dann auch für versch. Personenwagen...). Nun habe ich nicht vor, „ca. 350 RhB Güterwagen von 1889 bis 1906 nach<zu>bauen“ (Dein Zitat), aber es ergibt sich eine ungeheure Vereinfachung durch gleiche Serienteile aus Ätzblechen oder Weißmetall. Insofern sollte am Ende wenigstens ein Güterzug mit ca. 10 verschiedenen Wagentypen dastehen. Im Verlauf der Baubeschreibung werde ich noch eine kleine Tabelle über die verschiedenen Typen beisteuern.
Wenn der nächste Bauschritt eingebaut ist (Federpakete und Achslager) melde ich mich wieder.
Gruß
4Heiner :wink:
ottmar
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Re: Meine Güterwagen-Serie der RhB

Beitrag von ottmar »

Hallo 4Heiner,

toll was Du da so treibst, so langsam kommt Dein Projekt in Schwung.

Ich bin schon richtig neugierig auf Deine Achslager und Federung. Wird es nur Attrappe oder sollen die Wagen tatsächlich darüber einfedern. Letzteres wäre wirklich eine Herausforderung. Meistens sind original dimensionierte Federn bockhart.

Gruß Ottmar
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4heiner
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Re: Meine Güterwagen-Serie der RhB

Beitrag von 4heiner »

Hi Ottmar,
Danke der Nachfrage. Es dauert ein wenig, weil ich so diese und jene Konstruktions-Idee als nicht glücklich in die Tonne gehauen habe. Aber nun kann´s weitergehen. Der Vorteil bei "kleinen Kleinstserien" ist, dass man manche Sachen nur einmal machen muss. So auch die Federung. Die Federn sind aus 0,4 Federbronze geätzt und innen "hohl", daher federt das Paket wirklich ausreichend weich mit ca. 2mm Weg. Das Ätzblech ist so konstruiert, dass man das Federpaket mit weiteren Teilen auch für die Vollspur benutzen kann. Im Radlager steckt eine selbstschmierende Kunststoffbuchse als Lager und Isolierung. Z.Zt. bin ich bei der Montage der Wagenkastenstützen mit Türlaufschiene. das ist was für einen, der "Vater und Mutter erschlagen hat". Fallllls ich das hinkriege zeige ich weitere Bilder.
An dieser Stelle schiebe ich auch mal ein dickes Dankeschön an alle rüber, die mich mit Tipps und Hinweisen versorgt haben. Dazu zählst auch Du und stellvertretend für alle anderen auch Fido, Stoffel, Thomas . . . .
Gruß
4Heiner :wink:
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Rad Feder 1.png
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Re: Meine Güterwagen-Serie der RhB

Beitrag von 4heiner »

Bild
Hallo,
fast genau zwei Jahre habe ich nun an meinem Erstlingswerk herumgestrickt. Nun zeige ich euch das fertige Ergebnis und freue mich über Anregungen und Kommentare!
Der Einfachheit halber habe ich die entsprechenden Bilder in meiner Galerie eingestellt.
Zum Bau ein paar Anmerkungen:
bis auf Profile von Hassler und Radsätze von Brawa sowie der Kupplung von Thomas Hey´l ist alles auf meinem Mist gewachsen. Wobei ich mich natürlich auf zahlreiche Tipps und Hinweise von Foruman¬ten wie z.B. Uwe, Fido, Stoffel, Thomas, Ottmar und anderen stützen konnte. Der Wagen befährt wegen der Kupplung usw. erst Radien ab R3; ich habe aber vor im Garten irgendwann ohnehin erst mit Radien ab 2m (45m der Bernina-Bahn) zu beginnen...
Der Wagenkasten besteht aus gelaserten 3mm-Sperrholzteilen. Diese wurden mit 5x1mm Abachi-Leisten beplankt. Nach Grundieren mit clou-Schnellschliffgrund wurde der Kasten mit RAL 7016 grau gespritzt. Das dürfte der bei der RhB verwendeten Farbe ziemlich nahe kommen. Die Beschriftung ist mit geätzten Schablonen mit der Spritzpistole aufgebracht. Das Dach ist mit einem alten Leinentaschentuch beklebt und schwarz bemalt. Der ganze Wagen soll noch gealtert werden....
Das Chassis besteht aus Hassler-Profilen sowie selbst entworfenen Ätz-Zurüstteilen. Das alles wurde weich zusammengelötet. Beim nächsten Modell werde ich möglichst viele Teile aber hartlöten.
Der Korbpuffer wurde auf einer selbstgebauten Rundier-Vorrichtung in die passende Form gebracht, (Uwe hatte da die zündende Idee). Die Anordnung von Balancier / Kupplung / Federung ist auf den Bildern zu sehen. Auch für die Bremsbacken, Bremsschläuche und andere auf Bildern zu sehende Teile habe ich eine Montagehilfe aus Alu gebaut. Dadurch geht alles beim Bau des nächsten Wagens viel rascher. Die Bremsbacken selber werden aus Resin gegossen, weil sie sonst an den Brawa-Achsen einen Kurzschluss verursachen würden. Dafür liegen sie aber auch schön eng an. Einige Teile sind aus WM-Guss, da konnte ich gute Tipps von Stoffel verwerten. Das Chassis eines K1 (Nr. 5615) ist schon in Arbeit, hier kann ich auf sehr viele Teile vom ersten Wagen zurückgreifen, da sollte er eigentlich bis Weihnachten fertig werden. Wenn da nicht noch so einige andere „Baustellen“ wären...
Aber die Stoffel-Mallet soll ja auch was zu ziehen haben.
Grüße
vom Heiner :wink:
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Re: Meine Güterwagen-Serie der RhB

Beitrag von ex10007 »

Moin Heiner,

Dir ist ein tolles Modell gelungen, Klasse!

Die Idee mit den „hohl“-geätzten Federn hat was, wenn ich das eher gewusst hätte wären „meine“ auch so konstruiert worden. Auch die Idee der „Fließbandproduktion“ finde ich konsequent.

Welche Schriftart verwendest Du für die Schablonen? Ich bin da bisher noch nicht so richtig fündig geworden. Erhälst Du bei der Arbeit mit dem Luftgriffel zufriedenstellende Schriftbilder ohne viel nachbessern zu müssen? Könntest Du diese Art der Beschriftung mal kurz erläutern?

Viele Grüße
J :lol: chen
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Re: Meine Güterwagen-Serie der RhB

Beitrag von 4heiner »

Moin Jochen,
Könntest Du diese Art der Beschriftung mal kurz erläutern?
Kann ich gerne machen:
Als Schablone verwende ich ein geätztes Neusilberblech in 0,2mm Stärke
(Stoffel hat das bei seinem CFm so ähnlich gemacht). Die gewünschte Schrift lege ich in corel-draw auf ein Rechteck. Mit dem Befehl Ctrl-L "stanzt" sich die Schrift dann aus und die Filmvorlage fürs Ätzen ist fast fertig. Wenn man nicht die passende Schrift hat, nimmt man eine möglichst ähnliche und macht sie durch Ctrl-Q veränderbar. In corel kann man auch eine abfotografierte jpg-Grafik einlesen und "darüber" die Konturen der Schrift nachzeichnen...
Die fertige Schablone wird mit Tesa auf den Untergrund geklebt und üppig abgedeckt.
Mit der Spritzpistole geht das sehr gut, wenn:
- die Schablone dicht aufliegt,
- der Luftdruck ca. 1atü beträgt (also wenig!),
- man nicht schräg sondern senkrecht zur Schablone spritzt,
- man mit wenig Farbe arbeitet.
Danach vorsichtig sofort die Schablone entfernen und in Pinselreiniger legen. Ich habe von Revell aqua-color weiss matt verwendet. Bei Klecksen kann man manchmal mit einem feuchten Q-Tipp oder so - da wasserlösliche Farbe- noch was retten. Ansonsten natürlich: abwischen, drüberlackieren und neu versuchen.
Die Stege bei "O" usw. muss man schließlich mit einem Pinsel, der nur noch drei Haare hat :wink:, nachziehen.
Viel Erfolg!
Gruß
vom Heiner
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