Weißmetallguss - Zinnguss und dessen Formbau

Werkzeuge, Materialien, Tipps & Tricks, Wie mache ich was?

Moderator: fido

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E.G. and W. R.R.
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Re: Weißmetallguss - Zinnguss und dessen Formbau

Beitrag von E.G. and W. R.R. »

Hallo :hallo: Buntbahner

Nach meiner letzten Arbeitswoche ( :cry: weit über 50h :cry: ), habe ich heute Abend wieder am Schaufenster gewerkelt.

An dieser Stelle möchte ich mich für Eure erfolgreiche Teilnahme am "Heute mal mein Rateschmal" bedanken.
Mein kleiner Hintergedanke war, noch ein paar Tipps zum Zinnguss abzulauschen :twisted: .

Mit dem Schnitzwerkzeug lässt sich der Einguss sehr gut aussparen. Ich denke (für mich) das ist ein gutes Werkzeug dafür.

Thomas hat mit dem Materialverbrauch Recht. Ich habe zwei Rahmen, welche ich so benutze. Da sollte ich noch einige andere bauen. Das LEGO-System ist da von Vorteil!

Fenster 008 (E.G. and W. R.R.)
Bild
Einguss aussparen

Fenster 009 (E.G. and W. R.R.)
Bild
nur ein Versuch

Die ersten Fenster sind nicht ganz geworden. Ein Stück der Form hatte immer kein Zinn abbekommen.

Nach 3 Versuchen zeichnete sich mein "Fehler" ab! Die Form begann sich zu wölben und ließ sich schlecht zusammen fügen. Da muss ich unbedingt noch etwas an der Form abändern. Ich liebäugele mit Holzdübel :gruebel: .

Das was schon so wie ein Fenster fertig war, kam ganz gut :bindafür: ! Dort ist die Maserung des Holzes zu sehen. Wenn nur nicht so viele Blasen entstanden wären :cry: .

Ich gebe nicht auf :wall: ...
MfG aus dem Erzgebirge
Enrico Schmidt :bgdev:
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Re: Weißmetallguss - Zinnguss und dessen Formbau

Beitrag von theylmdl »

Hallo Enrico!

Probiere folgendes: Du schneidest vier Eingusstrichter, die oben in der Mitte zusammen laufen und jeweils an einem Außenende und an den Mittelsprossen des Fensters enden. Das Fenster-Urmodell bettest Du gerade ein, wie schon 'mal geschrieben, also mit parallelen Kanten zur Form, mit mindestens einem Zentimeter Abstand. Die Steigerleitungen bzw. Windpfeifen schneidest Du am unteren Fensterrand am Rahmen recht und links an.

Der Eingusstrichter ist meiner Meinung zu klein. Da hilft die Schwerkraft nicht so arg viel, und die Verteilung ist mit nur einer Ecke nicht sehr günstig, da die diagonal gegenüber liegende Ecke schwer benachteiligt ist.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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E.G. and W. R.R.
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Re: Weißmetallguss - Zinnguss und dessen Formbau

Beitrag von E.G. and W. R.R. »

Hallo :hallo: Thomas

Oops, ich habe sogar noch etwas von der Form abgeschnitten und damit den Einguss noch ab gekürzt.

Um nicht gleich wieder Silikon alle zu bekommen, werde ich mit dieser Form erst einmal experimentieren.

Danke für Deine Tipps Thomas, also bis die Tage...
MfG aus dem Erzgebirge
Enrico Schmidt :bgdev:
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Re: Weißmetallguss - Zinnguss und dessen Formbau

Beitrag von theylmdl »

Hallo Enrico!
Oops, ich habe sogar noch etwas von der Form abgeschnitten und damit den Einguss noch ab gekürzt.
Du sollst ihn auch nicht länger, sondern breiter machen, und mehr Trichter-förmig. Daher macht das nichts.

Schau' 'mal auf dieses Bild der Form für die Ballastgewichte der 99021. Rechts siehst Du zwei Eingusskanäle (verzweigt). So etwa meine ich das. Der Einguss-Trichter für meine Pufferhülse ist nur rund zwei Zentimeter hoch, das reicht auch.

Die Wölbung bekommst Du in den Griff, wenn Du mir einer Schraubzwinge oder Klemme die Formhälften zartfühlend zusammen drückst beim Guss.

Viele Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Bommel
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Re: Weißmetallguss - Zinnguss und dessen Formbau

Beitrag von Bommel »

Hallo Enrico,

jetzt muß ich doch mal reinhaken :wink:
E.G. and W. R.R. hat geschrieben:Mit dem Schnitzwerkzeug lässt sich der Einguss sehr gut aussparen. Ich denke (für mich) das ist ein gutes Werkzeug dafür.
Na klar, nicht nur für Dich. Cuttermesser, Skalpell,... damit lässt sich der Eingusstrichter individuell schnitzen und anpassen. :wink:
E.G. and W. R.R. hat geschrieben:Das LEGO-System ist da von Vorteil!
Sehr zu empfehlen. Die Materialersparnis an Silikon rechtfertigen die Investition unmittelbar. :wink: Außerdem kannst Du damit die Verzahnung der Formhälften gleich mit einarbeiten. :wink: :wink:
E.G. and W. R.R. hat geschrieben:Die ersten Fenster sind nicht ganz geworden. Ein Stück der Form hatte immer kein Zinn abbekommen.
Erweitere Deinen Entlüftungskanal zum Eingusstrichter und versuche es damit. Vielleicht klappt es dann :wink:
E.G. and W. R.R. hat geschrieben:Nach 3 Versuchen zeichnete sich mein "Fehler" ab! Die Form begann sich zu wölben und ließ sich schlecht zusammen fügen. Da muss ich unbedingt noch etwas an der Form abändern. Ich liebäugele mit Holzdübel
Du kannst auch die Verzahnung der Formhälften nachträglich mit Silikon bewerkstelligen. Einfach mit Schnitzwerkzeug an einer Formhälfte aussparen und das Gegenstück an der anderen (partiell gesäuberten) Formhälfte "angiessen". Das funktioniert mit dem Material gut.
E.G. and W. R.R. hat geschrieben:Wenn nur nicht so viele Blasen entstanden wären
Meinst Du jetzt Blasen im Silikon, die sich als kleine Kügelchen am Gußteil wiederfinden? - Das wird man ohne Vakuumtechnik nie 100% ausschließen können. Evtl. mittels Silikonöl das Silikon etwas dünnflüssiger einstellen. Ansonsten ist das aber auch kein Problem, die Murmeln kann man meist leicht mit Fingernagel abpopeln, ggf. hilft auch hier ein Cuttermesser.

Ansonsten bin ich der Meinung: Alles richtig gemacht. Macht jetzt mal nicht so eine Wissenschaft um das Fensterchen.
- Die leicht schräge Positionierung des Fensters ist völlig korrekt!
- Der zugegeben sehr lange Anguß ist zwar etwas Silikonverschwendung, aber auf keinen Fall nachtellig für die Funktion. 2 cm Länge wären definitiv zu kurz. Das mag bei Ballastgewichten funktionieren, wenn's auf Abbildtreue ankommt reicht das dann nicht.
- Der Anguss wie anfangs gezeigt halte ich für angemessen, er sollte auch keinen allzuviel größeren Querschnitt haben - das treibt die Formhälften beim Giessen unnötig auseinander und ggf. kleckert dann das WM aus den Ritzen der Formtrennlinie.
- Ein zentraler Anguss sollte in dem Fall ausreichen. Bei solch zarten Gussteilen kann man ggf. sogar auf den Steiger verzichten. Die meisten (fast alle) meiner Formen kommen auch ohne aus. Dann gurgeln paar großen Blasen durch den Anguß (na und?), der Rest entweicht sanft durch die Formtrennebene.

Also mach Dich nicht verrückt. Formhälften (wie schon richtig geschrieben) "zartfühlend" spannen und erst mal ein Dutzend Fenster giessen, damit die Form erst mal auf Betriebstemperatur(!) kommt. Erst dann sollte man ein Review machen und "Fehler" an der Form korrigieren.

Schöne Grüße

BBildmmel
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E.G. and W. R.R.
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Re: Weißmetallguss - Zinnguss und dessen Formbau

Beitrag von E.G. and W. R.R. »

Hallo :hallo: Buntbahner

Hier habe ich mal das Schaufenster in GROSS für Euch.

Fenster 011 (E.G. and W. R.R.)
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das Schaufenster

Also bis die Tage...
MfG aus dem Erzgebirge
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PeLa
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Re: Weißmetallguss - Zinnguss und dessen Formbau

Beitrag von PeLa »

Das sieht doch gut aus.
Die Perlen noch entfernen,
mit der Drahtbürste nacharbeiten,
mit dem Borstenpinsel Farbe aufbürsten und
fertig ist das Original-Antikfenster.

Frohes Gießen

PeLa
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