Hallo Kollegen,
vielen Dank für Lob, Kritik und Fragen. Ich habe mich sehr darüber gefreut und will alles nun der Reihe nach beantworten:
Christoph,
das mit der Behandlung der Kräuter ist ganz unterschiedlich. Es gibt welche, die zerfallen bei der geringsten Berührung zu Staub und welche, die bleiben auch nach dem Trocknen elastisch. Und dann gibt es natürlich noch den großen Bereich dazwischen. Die Staub-Kandidaten eignen sich nur als Kleinstbegrünung in irgendwelchen Ecken und natürlich auch als überall herumliegendes Laub. Der Rest ist für größere Sachen geeignet. Allerlei Einsprüh-Versuche mit allen möglichen Leimen und Lacken erbrachten keinen dauerhaften Stabilitätserfolg. Also lebe ich damit, daß gelegentlich etwas abfällt und ersetzt werden muß. So bleibt Bewegung auf der Anlage.
Ideal sind natürlich Pflanzen, die nach dem Trocknen ihre Farbe behalten, z.B. Erika, Oregano oder Moos. Bei solchen, die ihre Blätter behalten, jedoch braun werden, hilft Einsprühen mit mattem, grünem Lack und anschließendes Bemalen der Stämme und Zweige mit brauner Abtönfarbe. Auf dem Foto 020 Onkel Toms Hütte siehst Du typische Vertreter aller Gattungen. Das Bäumchen gleich links neben der Hütte, das vor der Mauer wächst, ist grün/braun eingefärbt. Gleich links daneben hinter dem Zaun wächst Schlehe. Die behält ihre natürliche Farbe auch nach dem Trocknen. Vor der Mauer, das Kleinzeug, ist Moos und das rosa Blümchen links ist Erika. Auch diese beiden behalten ihre Farbe.
020_Onkel_Toms_H_tte_komp (Rudolf)
Abschließend sei noch zu sagen, daß ich all meine Abschnitte und Abfälle beim Gestalten der Anlage aufbewahre und mitsamt der eventuellen Stiele in einen Alleszerkleinerer werfe. Was dann dabei herauskommt, lässt sich wiederum als Streumaterial verwenden.
Rainer,
ich beleuchte alles mit Neon-Röhren. Nur beim Foto 017 (Schuppentür bei Sonnenuntergang) habe ich mit einer Glühbirne nachgeholfen. Daher auch der hohe Rotanteil beim Foto. Ich denke aber, es liegt daran, daß ich die Fotos der Kulisse matt überlackiert habe, was dazu führt, daß das Licht hier anders reflektiert wird, als beim unlackierten Rest. Garantieren kann ich für die Richtigkeit dieser Theorie allerdings nicht.
Tomas,
die Betonkante ist nur eine einfache Holzleiste, die ich grau angestrichen und danach mit Künstlerpigmenten eingesifft habe. Der Rest ist Grünzeug.
022_Betonkante_Schiebeb_hne_komp (Rudolf)
Die Schiebebühne hat mir mal ein Hobby-Kollege geschenkt. Sie war damals antriebslos und auch viel zu klein. Auch gefiel mit die Stromabnahme mit Pilskontakten nicht so recht, also habe ich sie umgebaut. Das Einzige, was ich vom Original übernommen habe, sind die Räder, die Radlager und die Aluprofile. Die Schiebebühne wurde verlängert und erhielt eine Beblechung aus Kabelkanaldeckel.
023_Schiebeb_hne_von_oben_komp (Rudolf)
Die Pilskontakte habe ich gegen Schienenschleifer von Trix-Express ersetzt. Ich hatte diese Oldtimer noch aus fernen Kindertagen.
024_Schiebeb_hne_von_unten_komp (Rudolf)
Der Antrieb erfolgt durch eine Kette, die ich mit Hilfe eines Zahnrades antreibe.
025_Antriebszahnrad_f_r_Kette_komp (Rudolf)
Dieses Zahnrad wiederum sitzt auf einer Welle, die unter der Anlagenkante endet und dort mit Hilfe einer Kurbel gedreht werden kann. Auf dem Kurbelbild sieht man übrigens noch eine weitere Schiebebühne, die sich im Schattenbahnhof darunter befindet. Auf die werde ich ein anderes mal zu sprechen kommen.
026_Kurbel_Schiebeb_hne_komp (Rudolf)
Auf der anderen Seite wird diese Kette mit einem runden Holzklotz umgelenkt (sorry für das unscharfe Foto).
027_Umlenkklotz_f_r_Kette_komp (Rudolf)
Die Riffelblech-Abdeckung habe ich mit Absicht so groß gewählt. Sie soll die Illusion einer Schachtabdeckung erzeugen, unter der sich irgend ein Getriebe verbirgt. Bei der OEA soll sich der Elekromotor, der die Bühne antreibt, im kleinen Gebäude, direkt hinter diesem Schacht befinden.
Die Schiebebühne ist bisher noch wenig detailliert. Das folgt aber irgendwann noch. Vorrangig möchte ich den Bau der Anlage vorantreiben. Das Feinzeug folgt später.
Hajo,
Gleisnägel habe ich schon an den Gleisen, nur keine Platten. Das war mir einfach zu fummelig, denn die Anlage wird recht groß und ich wollte irgendwann einmal mit dem Gleisbau fertig werden. Ich habe eh schon über zwei Jahre an den Gleisen gebaut (alles auf Holzschwellen genagelt). Hätte die Anlage die Größe eines Küchentisches, hätte ich das bestimmt mit Kleineisen, Platten usw. gemacht. Es ist aber ein Unterschied, ob ich 1,5 m Gleise und zwei Weichen baue, oder ob es am Ende über 100 m Gleise und 21 Weichen werden.
028_Gleisn_gel_komp (Rudolf)
Ich kann mit den Gleisen leben, so wie sie sind, zumal die fehlenden Platten nicht auffallen, wenn Du vor der Anlage stehst.
Lothar,
morbus mibanicus (Modellbahnkrankheit) kann auf angenehme Art den Menschen zum Wahnsinn treiben. Aber dann bin ich doch viel lieber modellbahnverrückt als gelangweilt vernünftig –grins-!
Deine Frage bezüglich des Hintergrundes, werde ich gemeinsam mit Michls ähnlich lautender Frage beantworten.
Michl,
das Laub am Boden ist eine Mischung aus gehäckselten Blättern, gefärbtem Sägemehl und ganz wenig Schaumstoffflocken (drei f, es lebe die Rechtschreibreform). Nee, meine Lampen bleiben dunkel. Wenn ich alle Lampen beleuchten wollte, die mir noch im Lauf des OEA-Baues begegnen werden, würde ich vermutlich mit der Anlage nie fertig werden. Unbeleuchtet geht es einfach schneller und sieht trotzdem gut aus. Für eine glaubwürdige Detaillierung halte ich sie aber für unverzichtbar, zumal mich der Bau dieser Funzeln aller Art doch mächtig reizt. Man kann dafür allerlei Kram verarbeiten und es ist immer wieder verblüffend, was dann dabei herauskommt.
Das mit den Tablettenbriefchen habe ich auch schon ausprobiert. Die Lampe über der Tür zur Lokleitung (Bild 003) ist übrigens eine solche Aspirin-Funzel.
003_Blick_Richtung_Lokschuppen_komp (Rudolf)
Das Brünieren der Gleisprofile geistert mir schon lange durch den Kopf. Mich erschreckt derzeit nur der hohe Aufwand und ich bin am Wanken, ob ich nicht darauf warte, daß sie von selbst dunkel werden.
Tjaaa, Hintergrund. Ich habe mir eine DVD von Bob Ross gekauft, habe mir eine Spanplatte vor den Fernseher gestellt und habe mitgepinselt. Nur daß ich keine Ölfarben nehme, sondern Abtönfarbe. Paß aber auf, wenn Du das nachmachen willst, denn die Pinsel von Bob Ross kannst Du nur für Ölfarben verwenden. Wenn Du damit wasserlösliche Farben pinseln willst, ruinierst Du sie und kannst sie wegwerfen. Ausnahme sind der Schriften- und die Fächerpinsel. Für die großen Flachpinsel musst Du Dir solche kaufen, die für wasserlösliche Farben geeignet sind. Die bekomst Du aber im Baumarkt. Nimm allerdings die besten, die Du bekommen kannst, sonst verpfuschst Du Deine Malerei wegen ein paar Teuronen. Bei Bedarf kann ich dazu gerne noch mehr sagen. Das wäre dann aber vielleicht sogar etwas für ein neues Thema.
Helmut,
daß Du meine Bilder als Grundlage für süße Träume nimmst, empfinde ich als ganz besonderes Lob. So hat mir das bisher noch keiner gesagt. Ich wünsche Dir, daß Du mit Deinen Reparaturarbeiten bald fertig wirst und Dich dann wieder an Deine eigentliche Bestimmung stürzen kannst.