Deckenanlage

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

hambula
Beiträge: 6
Registriert: Di 25. Dez 2007, 14:19

Deckenanlage

Beitrag von hambula »

Hallo allerseits,

als Bewohner einer Mietwohnung mit eher wenig Platz möchte
ich eine Deckenanlage realisieren.

Hat jemand Erfahrungen, Tipps, Konstruktionen ?

Mir schwebt dabei eine Hebekonstruktion mit Modulen vor.

Freundliche Grüße
Joachim
Bremsklotz
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 475
Registriert: Di 18. Apr 2006, 17:16
Wohnort: weit westlich von Nürnberg

Re: Deckenanlage

Beitrag von Bremsklotz »

Hallo Joachim,

im Lauf der Jahrzehnte ist das immer mal wieder in den Modellbahnzeitschriften aufgetaucht (MIBA, eisenbahnmagazin), überwiegend als Anregung, einmal als Bilderwitz (4 qm-Anlage über den Ehebetten, als beide schnarchen, reißt das Seil).

Ich habe mich in meiner Wohnung ernsthaft damit beschäftigt, bin aber wieder davon abgekommen, da es einfach nicht sein kann, sich unter einer schwebenden Last aufzuhalten. Es gibt immer Unsicherheitsfaktoren, die einen Unfall herbeiführen können. Oft ist es außerdem verboten, in die Decke zu bohren.

Nachdem du mit Modulen arbeiten willst, fällt eine Klappanlage wahrscheinlich flach. Bliebe ein Aufbewahrungskonzept, das stapelbare Module vorsieht (Winkelprofile in den Ecken, demontierbar) oder ein geeignetes Regal.

Schreibst du mal, welche Baugröße du verwenden willst ? Hier im Forum geht es um 1:22,5 und größer, was Stabilität beim Bau der Module erfordert und entsprechendes Gewicht mit sich bringt ...

Grüße
Hans-Peter
Benutzeravatar
Regalbahner
Site Admin
Beiträge: 6503
Registriert: Sa 31. Jul 2004, 22:17
Wohnort: ehemaliger Müritzkreis

Re: Deckenanlage

Beitrag von Regalbahner »

Hallo,

in einem Nachbarort von mir lässt ein Wohnwagenhändler
in seinem Campingmarkt eine LGB Bahn auf einer hängenden
Trasse über den Köpfen der Kunden herumfahren.
Leider konnte ich auf seiner Internetseite die Trasse auf keinem Bild erkennen :cry:
http://www.wohnwagen-gerard.de
Soweit ich mich erinnere liegen die Gleise auf an der Decke befestigten "U-Trägern" aus Holzleisten .
Ich habe noch von keinem Unfall gehört und immer wenn ich dort war
zog die Stainz mit ihren zwei Wagen klappernd ihre Runden.
Ich war allerdings schon länger nicht mehr dort :roll:

Tschau Christoph
geht nicht gibt's nicht

meine Videos

Bild
Benutzeravatar
Trambahner
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 834
Registriert: Mo 15. Nov 2004, 11:44
Wohnort: Schaffhausen/CH

Re: Deckenanlage

Beitrag von Trambahner »

Hallo zusammen


Auf der http://www.mylargescale.com/Community/F ... fault.aspx Site gibt es im Untertitel "Indoor Layouts" Berichte, die sich ausführlich mit hängenden Anlagen (Strecken) beschäftigen.
Gruss
Michael

The man who never made a compromise never build a model railroad
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Deckenanlage

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Ich gehöre auch zu denen, die sich nicht nur ausgiebig mit dem Thema befasst haben, sondern auch schon ein paar Versuche angestellt haben und von der Problematik betroffen sind.

Das Thema interessiert mich sehr. Angesichts meiner chronisch zu kleinen Wohnung spielt sich bei meiner Tochter und mir ziemlich viel oberhalb der Bodens ab. Da es sich um eine Altbau-Wohnung mit 3,33m hohen Decken, aber nur 53m² handelt, steht das Volumen in einem günstigen Verhältnis zur Grundfläche (anders als in Neubauten).
Hans-Peter hat geschrieben:da es einfach nicht sein kann, sich unter einer schwebenden Last aufzuhalten.
Wenn so etwas mit hinreichendem Sachverstand geregelt wird, sehe ich darin kein Problem. Ich gehe auch unter Brücken durch, ohne dabei anzunehmen, dass sie gleich einstürzen werden. Das Problem liegt eher in genau diesem Sachverstand. Nehmen wir einmal folgendes Beispiel: Ich möchte einen nervig lauten und heißen Rechner irgendwo entfernt abstellen und dafür sorgen, dass seine heiße Abluft über einen kleinen Ventilator in's Freie abgepustet wird.

Wer ist der richtige Ansprechpartner?
  • a Der Glaser, um ein Loch in die Scheibe zu schneiden.
  • b Der Maurer, um ein Loch in die Wand zu hauen.
  • c Der Elektronik-Markt wegen eines Lüfters.
  • d Der Bezirksschornsteinfegermeister.
  • e Der Wohnungseigentümer oder die Wohnungseigentümer-Gemeinschaft.
Antwort d und e stimmen (zumindest in Deutschland). Denn nur der Bezirksschornsteinfegermeister darf entscheiden, wie in der Wohnung die Umluftverhältnisse liegen müssen. Hier würde er klar konstatieren: Lüfter 'raus - ok, aber nahe dabei auch "Lüfter 'rein", denn die abgeführte Luft muss auch wieder zugeführt werden. Und da Fenster und Außenwände der gesamten Eigentümergemeinschaft gehören, müssen da auch alle zustimmen.

So ist es es auch mit Lasten an der Decke - dazu gehören Trassenbrettchen für ein IIm-Gleis nicht, die gibt's sehr oft. Hier ist der Statiker oder zumindest routinierte Architekt gefragt. Dazu kommt, dass im Falle des Altbaus wie bei mir die Sache nicht so einfach ist. Eine Aufhängung kommt nur an den Deckenbalken in Frage, und die wollen erst einmal lokalisiert werden, und zwar so, dass auch deren Ränder bestimmt werden. Das heißt, ich kann einen (richtig bemerkt) schweren Segment-Kasten für 1:22,5 nicht an jeder beliebigen Stelle an die Decke ziehen.

Gegen eine gute Konstruktion zur Lagerung von Segment-Containern an den richtigen Stellen mit der richtigen Statik spricht aus meiner Sicht wenig, außer dem enormen Aufwand. Der lohnt sich nur, wenn es keine andere Lösung gibt.

Viele Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Bremsklotz
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 475
Registriert: Di 18. Apr 2006, 17:16
Wohnort: weit westlich von Nürnberg

Re: Deckenanlage

Beitrag von Bremsklotz »

Hallo Thomas,

ich will hier nicht weiter ausholen, nur auf eine Sache hinweisen:
Ich gehe auch unter Brücken durch, ohne dabei anzunehmen, dass sie gleich einstürzen werden.
Da wird genau das gemacht, was kein Privatmann kann und jemals tun wird: Die Statik, die Bausubstanz und die daraus entstehenden Risiken zu berechnen / würdigen, und sich ein fundiertes Urteil bilden. 'Wird schon gehen, schaut ganz stabil aus, bei dem und dem hat es auch gehalten' wird es heißen.

Die Verantwortung liegt ausschließlich bei dem, der den Klapperatismus baut und installiert. Es geht um Leben und Gesundheit des Betreibers, seiner Angehörigen und Besucher. Dem gegenüber ist es wurscht, ob ein Loch in der Wand entsteht, ein paar Kilo Sand aus der Altbaudecke rieseln oder die Schilfrohrdecke ein wenig durchhängt (hatte auch einen hohen Altbau).

Ich würde auf jeden Fall einen Fachmann zuziehen, sei es ein Zimmermeister oder jemand Kompetentes von der Stein-und-Mörtel-Zunft. In den Baumarkt zu düsen und dort freihändig Material einzukaufen, um draufloszuwerkeln, halte ich für verantwortungslos.

Sorry, ist aber meine Überzeugung.

Grüße
Hans-Peter
Benutzeravatar
highmichl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 725
Registriert: Mo 26. Feb 2007, 18:25
Wohnort: Rosenheim

Re: Deckenanlage

Beitrag von highmichl »

hambula hat geschrieben: Mir schwebt dabei eine Hebekonstruktion mit Modulen vor.

Freundliche Grüße
Joachim
vielleicht meint Joachim ja wirklich eine HEBEkonstruktion und nichts hängendes.
als erstes sind in meinen Augen erstmal Größe und Gewicht von Interesse bevor ich mir Gedanken über Statik usw. mache.

Servus

Gruß Michl
Servus


Gruß Michl
hambula
Beiträge: 6
Registriert: Di 25. Dez 2007, 14:19

Re: Deckenanlage

Beitrag von hambula »

Hallo Allersteits,

Vielen Dank schon mal für die Anregungen.

Zu den einzelnen Punkten:

- Maßstab IIm.(evtl. 0m)
- Raumgröße ; 4,3 x 3 m

Ich möchte mittels U-Profilen einen Rahmen schaffen, in dem die Anlage 'hängt', also nichts direkt an der Decke befestigen.

Oder aber eine 'Hebeanlage'. Problem sind hier die kurzen Hubwege
der Hydraulikheber. Zumindest habe ich bisher nichts bezahlbares gefunden.
Tipp : http://www.hebezone.de/

Die Anlage soll dann herauf- und herunterfahrbar sein. Mann steht also in
der Anlage.

Einen 'Prototypen' habe ich bereits (siehe Bilder).

Meine bisherigen Erfahrungen:

- Gewicht durch Stahl/Alukonstruktion erheblich
- Profile ausreichend dimensionieren
- Erhebliche Durchbiegung ab ca 1,5m
- Irgendwie ungutes Gefühl, obwohl große Dübel,Schrauben verwendet
- Bei Herablassen der Anlage erhebliche Bewegung innerhalb der Anlage, deshalb
beim nächsten mal eher Seilzug mit kleinerer Übersetzung
- Im 'Ruhezustand' kann die Anlage statisch abgestützt werden

BildBildBild


Freundliche Grüße
Joachim

P.S. Joachim ist Modellbahner und kein Fotograf.
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Deckenanlage

Beitrag von theylmdl »

Hallo Hans-Peter!
Ich würde auf jeden Fall einen Fachmann zuziehen, sei es ein Zimmermeister oder jemand Kompetentes von der Stein-und-Mörtel-Zunft.
Genau darauf zielte mein Beitrag ja auch ab ;-) . Ich hätte eben zuerst einmal mit einem Statiker oder erfahrenen Architekten gesprochen.

Vor der "wird schon halten"- bzw. "wird schon gehen"-Denke kann ich auch nur dringendst warnen, und die Beschreibung von Joachim bestätigt dies ja.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Jörg
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 339
Registriert: So 23. Mär 2003, 07:43
Wohnort: Lippstadt
Kontaktdaten:

Re: Deckenanlage

Beitrag von Jörg »

Hallo Joachim
aha Du hast also schon eine Konstruktion ausprobiert.
Ich sags mal so aus der Sicht eines Küchenplaners der sich mit Raumnutzung (von Innenarchitektur möchte jetzt mal gar nicht reden) beschäftigt.
Ein Aufzugssystem habe ich schonmal mitgebaut, in Maßstab 1:1 mit einer Tragkraft für 4 volle Bierfässer und eben dafür haben wir ihn gebaut.
Eine hochziehbare H0 Anlage (Erinnerungsmaß 220x160cm) sollte ich in meinem Kinderzimmer "ertragen".

Folgende Fragen hätte ich:
Wohnst du aleine?
Was soll in dem Raum geschehen wenn die Anlage oben ist?
Könnte das auch in einem anderen Raum Stattfinden?
So wie ich das sehe hast Du eine Deckenhöhe von 250 wenn Du es schaffst Deine Anlage und Konstruktion auf 40cm Gesamthöhe(messe mal ein zu kleinen Pola Lokschuppen) zu bringen bist Du schon gut und dann verbleiben noch 2,10m (sehr gemütlich).
Hast Du Dir Gedanken gemacht wie die Anlage von unten aussehen soll?

Ok nachdem das geklärt ist und immer noch eine Hängeanlage gebaut werden muß, will ich mal eine Lösung vorstellen, leider fehlt mir jetzt der Coreldraw-Schnellzeichner.

1. Alles was sich bewegen soll muß leicht, verwindungsarm und Stabil sein.
=> einen Rahmen aus Sperrholz oder Aluminium, eventuell Styrodur.
http://www.der-moba.de/index.php/Module ... durplatten
oder eine sinnvolle Mischung aus allen Materialien, nur Massivholz geht überhaubt nicht.

2. Bedenke was Du alles auf Deiner Anlage darstellen willst, das hat auch alles Gewicht. So habe ich es geschafft ein 66x66cm Dominomodul mit ca 10 Kilo Gewicht zu bauen, also eigentlich viel zu schwer.

3. 4 U-Profile Länge vom Boden bis zur Decke als Führungen und Stützen sind OK, aber 60x40 Stahl sollten sie schon sein. Wenn Du jetzt passend zur Betriebshöhe und Passend zur Ruhehöhe 20mm Löcher bohrst und passende Rundsplinte einlegst hast Du eine stabile Auflage.
Bediehnung: Anlage leicht anheben Splinte ziehen Splinte unten sind fest, Anlage runterlassen. Umgekehrt Anlage hochziehen Splinte einlegen, wieder ablassen das die Anlage auf den Splinten ruht.
Da gibt es auch System die sowas Halbautomatisch machen können, Roloff hat sowas in seinem Buch beschrieben.

4. Das einfachste: 4Mann x4Ecken und hoch damit, ne haben wir nicht.
Eine Winde und 4 Ecken zum Anheben, mhmhm
klappt nur wenn man über eine Welle und Umlenkrollen sicher gehen kann das alle 4 Ecken gleichmässig laufen. Die Winde würde ich nicht an die Decke hängen sondern unten in Bodennähe befestigen.
Bessere Lösung: an jeder Führungsstütze Umlenkrollen und ein Gegengewicht.
4 Ecken und 4 Gewichte und Du bist dann der "Motor" und schiebst die Anlage hoch, natürlich in der Mitte :-)
Das Prinzip funktioniert bei jedem älteren Garagentor und in den Muckibuden, in denselbigen kannst Du Dir auch die Führungen für die Gewichte abgucken.

Eine Schlosserei wird Dein richtiger Ansprechpartner sein, nachdem alles durchdacht und skizziert ist.
Ob das Ergebnis dann auch wirklich so wird wie Du es gedacht hast weiß ich nicht, denk nochmal über die Fragen nach auch wenn ich sie etwas provozierend geschrieben habe.

Raumkonzeptionen, Nutzungsphilosophien, Innenarchitektur wird wohl immer mein Steckenpferd bleiben, da kann ich wohl nicht aus meiner Haut.
Darum verstehe ich auch manchmal nicht, daß wir unsere Modellbahnsachen verstecken "müssen". Aber das ist ein ganz anderes Thema.

bis bald
Jörg

PS die Kinderzimmeranlage haben wir wohl ca 5x hochgezogen anschließend blieb sie unten, es war einfach zu umständlich.
Antworten