Hallo Buntbahner,
nachdem das Gleis liegt geht´s jetzt weiter mit dem Baumbau. Da Tomas (Schrauber) dazu geraten hat weiter zu machen und ich, nach dem ersten, recht gelungenem Exemplar, die langen Geduldsproben bei Bau vergessen hatte, soll jetzt die Grundbepflanzung für die Bewaldung des Hangs erfolgen.
Wie oben beschrieben wurden dafür Rundhölzer, diesmal unterschiedlichem Durchmessers, abgelängt, jeweile eine Spitze geschnitzt, Löcher gebohrt und die Kupferdrähte eingeklebt. Die Rohbauten sehen so aus:
Bäume1 (Kellerbahner)
Bäume2 (Kellerbahner)
Da aufgrund der netten Anregung von Leo später auch mal eine Besiedlung des Waldes gezeigt werden könnte, bohrte ich in Spechtmanier schon mal ein Loch um noch nicht vorhandenen Vögeln den späteren Zugang zu ihrem Nest zu ermöglichen.
Nach dem Auftrag der ersten „Rindenstrukturschicht“ befürchte ich, daß dieser Nesteingang nur Spatzen zugänglich sein wird, da die Öffnung durch das schichtenweise Auftragen der Rindenstruktur zunehmend kleiner wird:
Bäume3 (Kellerbahner)
Macht nichts, es werden ja noch weitere Bäume gepflanzt. Unter anderem wächst ein kleinerer, später schmalerer in gleicher Manier:
Bäume4 (Kellerbahner)
Da im Harz stellenweise auch ein Mischwald wächst, soll der Übergang zum geplanten, nächsten Segment rechts botanisch in Mischbewaldung dargestellt werden. Also mußten Laubbäume her.
In der Bauphase der DLEG habe ich mich schon mal an der Gestaltung eines Laubbaums versucht und bin gescheitert. Der Rohbau war ok, die Belaubung dagegen nicht. Noch habe ich keinen Plan für die Belaubung aber mit der Rohbau ist schon mal begonnen.
Nach dem Rat von Thomas (Hey´l) wurde schon vor einiger Zeit, im Oktober, Pflanzen an einem alten Bahndamm gesammelt und getrocknet. Fragt mich bitte nicht was das für Kraut war, da kenne ich mich nicht aus. Kleine, knie- bis brusthohe buschähnliche vertrocknete Gewächse mit doldenähnlichen Kronen an denen im Herbst Dutzende Samenblättchen hängen.
Die Stengel wurden von den dünnen Seitentrieben und den Dolden/Samenkapsel befreit und mit Holzleim/Wasser-Gemisch mehrfach eingepinselt. Das soll die Stengel konservieren, bringt auf jeden Fall Stabilität, da die Stengel nach dem monatelangen durchtrocknen sehr brüchig sind.
Die für eine Baumgrundform ausgesuchten Stengel wurden dann am späteren Stamm mit Bindfaden zusammengebunden:
Bäume5 (Kellerbahner)
Dieser labile Verbund danach dick mit Holzleim bestrichen und getrocknet. Danach ist die Roh-Baumform fertig:
Bäume6 (Kellerbahner)
Um die zusammengebundene, verleimte Stelle wurde mit Kreppband umwickelt und dann die beschriebene Abfolge von verdünntem Holzleim und Sägemehl aufgebracht:
Bäume7 (Kellerbahner)
Im Frühjahr kam mir dann die Idee es zuerst mit einer Birke anzufangen. Birken haben eine besondere Art der Belaubung, die vielleicht einfacher darzustellen ist wie die der anderen bekannten Laubbäume. Und Birken bringen in einem Mischwald eine schönen optische Aufhellung. Also dann ... der Rohbau für eine alte, hoch gewachsene Birke:
Bäume8 (Kellerbahner)
Statt brauner Farbe, wie bei den Tannen, kommen hier 2, 3 Lagen leicht mit Gelb gebrochener, weißer Dispersionsfarbe auf die Rindenstruktur, bis von der groben Oberfläche fast nichts mehr zu sehen ist:
Bäume9 (Kellerbahner)
Die Äste der späteren Birke werden durchbohrt und kurze Stücke Blumendraht durchgezogen:
Bäume10 (Kellerbahner)
und dann das Ganze nochmal mit 1,2 Lagen weißer Farbe überzogen:
Bäume11 (Kellerbahner)
Jetzt beginnt die Gestaltung des Stamms. Wie schon beschrieben: ich bin kein Botaniker, aber die Birken hierzulande haben sowohl unterschiedliches Blattwerk und auch eine unterschiedliche Stammmusterung. Von nahem sieht man einen horizontalen Verlauf der blätterförmigen Rinde. Ältere Rindenflächen, besser: Rindenblätter, gehen ins Gelb-braune, während frische Rinde viel weißer ist.
Auffällig ist auch, das auf dem Stamm von weitem dunkle, ja schwarze, kreisförmige Flächen durchscheinen. Vermutlich von abgebrochenen/abgesägten Ästen unterschiedlicher Größe. Also hellbraune, gelbe, schwarze und weiße Farbe vorbereitet, den Baum mit seinem Befestigungsstab in ein Styroporblock gesteckt und los geht´s mit der Gestaltung:
Bäume12 (Kellerbahner)
Die kleinen Äste wurden mittelbraun gefärbt und am Schluß die zu kräftig aufgetragenen Farbflecken mit Gelb und Weiß wieder etwas reduziert:
Bäume13 (Kellerbahner)
Jetzt zur Belaubung: dazu wurde Laubflies von MiniNatur „Birke Frühjahr“ verwendet. Das hellere Grün soll später einen Kontrast zum dunklen Tannengrün geben. Die Fliese in dünne, lange Streifen schneiden und mit Leim auf den Ästen herunterhängend ankleben:
Bäume14 (Kellerbahner)
Bäume15 (Kellerbahner)
Soweit klappt das ganz gut. Die Trocknungspausen des Leims wird für einen ersten optischen Gesamteindruck genutzt:
Bäume16 (Kellerbahner)
und die nächsten Streifen geschnitten und vorbereitet. Und wieder, wie bei der Belaubung der Tannen, ist Geduld erforderlich. Die 2 Päckchen Birkenblätter werden so schnell aufgebraucht sein, was zeigt, wieviel Blätter auf einem Baum sind

und wieviel man für einen dicht bewachsenen Baum hinblättern muß. Ein Päckchen kostet rund 17 Euro.
Mit den inzwischen weiter behandelten Tannenrohbauten, den inzwischen 2 Laubbaumrohlingen und dem aktuellen Stand der Birke wurde dann auf dem Segment die erste Stellprobe gemacht:
Bäume17 (Kellerbahner)
Immer wieder wird mit der Vorlage (Harzer Schmalspurspezialitäten) verglichen, um den Übergang zum späteren linken Teil/Segment zu gestalten. Gleiches gilt für Rechts: dort könnte dann, aufgrund der tieferen Tallage, mehr Laubbäume stehen.
Das oben beschriebene Nestloch im Stamm der 2ten Tanne war später fast zu und der Baum kommt auch nach hinten. Deshalb in einem anderen Baum, der vorne steht ein neues, wesentlich breiteres, neues Nestloch gebohrt. Vielleicht klappt´s dann.
Für den liegenden Stamm stelle ich mir den von einem größeren verdrängten, umgestürzten, kleineren Tannenbaum vor, der über dem Bachlauf liegt und später keine Nadeln mehr haben soll. Dafür dann ein wenig Moos und Flechten. Wie weiß ich noch nicht aber – später eben.
Das Ganze sieht noch ziemlich roh aus und es muß noch viel begrünt und belaubt werden. Aber für die ersten Schritte auf dem Weg zum Harzwald doch ok, oder ?
Ha(e)rzliche Grüße,
Kellerbahner
Schaffe, schaffe, Häusle baue ...