Meine ersten Schritte

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

Antworten
eltrevisor
Buntbahner
Beiträge: 23
Registriert: Fr 26. Mai 2006, 16:15
Wohnort: Waserburg am Inn

Meine ersten Schritte

Beitrag von eltrevisor »

Liebe Buntbahner,

Nachdem ich nun doch schon einige Zeit lang angemeldet bin, wird es Zeit, dass ich Euch meine ersten Schritte meiner Gartenbahnanlage vorstelle. Dazu habe ich ein paar Bilder eingestellt.

Vorweg einiges zur Geschichte: Es handelt sich um meine dritte Anlage. Die erste war eine Schleife mit engen Radien und zu großen Steigungen, die mich nach einiger Zeit nicht mehr befriedigte.

Mit dem gleichen Material wurde dann ein großer Rundkurs aufgebaut, der sich auf der Überdeckung unseres Gartenteiches (zum Schutz unserer Kinder) befand. Diese Fläche war zwar eben, aber die Kurven und Weichen waren immer noch zu eng. Da das Holz dieser Überdeckung morsch wurde, war es geboten, eine neue Planung anzugehen.

Meine Frau verwies mich auf die relativ schmale Ostseite unseres Grundstückes, hier ist nur eine Breite von 4 Metern vorhanden. Das reicht gerade mal für eine Kehre. Eine zweite Kehre soll auf die Südseite des Hauses, dazwischen kommt ein zweigleisiger Begenungsabschnitt und ein dreigleisiger Bahnhof, von dem aus eine Nebenbahn abzweigen soll.

Es sollen Amerikanische Motive verwendet werden. Meine Baurichtlinien sind folgende:

- Länge von Kreuzungsgleisen größer 6,5 m
- Maximale Steigungen 25 Promille
- Minimaler Kurvenradius 1,35 m
- Verwendung von R1-Weichen und Gleisen nur in Ausnahmefällen für Industrie- und Anschlußgleise, maximaler Winkel dann 30°, keine Gegenbögen
- Stabile betonierte Trassen für geringen Pfleeaufwand und hohe Belastbarkeit, wenn man an die Fassade heran muss.

In knapp zwei Sommern habe ich jetzt doch einiges geschafft, wie Ihr den nachfolgenden Bildern entnehmen könnt:



Erste Schritte 01 - tiefer Gleistrassenbau (eltrevisor)
Bild
Hier sieht man, wie aufwändig ich Trassen erstellen muß. Das überschüssige Gelände habe ich später alles abgegraben

Erste Schritte 02 - Baugrube (eltrevisor)
Bild
Ich stehe halt noch am Anfang meines Anlagenbaus

Erste Schritte 03 - fertiger Unterbau (eltrevisor)
Bild
Hier sieht man die Gleistrassen für die Abstellgleise in der nördlichen Kehre. Hier sollen später Holz und Steine verladen werden

Erste Schritte 04 - Blick auf die nördliche Kehre von Norden her (eltrevisor)
Bild
Die Brocken musste ich beim Ausgraben der Trasse mühsam ausbrechen (Bohrerverschleiß war enorm), ich verwende sie nun zur Nachbildung eines kleinen Berges mit Felskante. Die Aufschüttung fehlt hier noch.

Erste Schritte 05 - Blick auf die nördliche Kehre von Süden her (eltrevisor)
Bild
Der Splitbunker im Hintergrund ist mittlerweile verlagert worden, seitdem achte ich auf ausreichende Baufreiheit. Der kleine Berg in der Kehre fehlt noch.

Erste Schritte 06 - Erster Versuch eines Überwurfbauwerkes (eltrevisor)
Bild
Überwurfbauwerk zur späteren Kellereinfahrt. Allerdings habe ich die Widerlager später noch verlängern und auf ein beidseitig gleiches Abschlussmaß bringen müssen.

Erste Schritte 07 - Geländeeinschnitt und Überwurfbauwerk im Bau (eltrevisor)
Bild
Im Hintergrund ist nun schon die Aufschüttung eines kleinen Berges erkennbar. Auch sieht man, wie ich die linke Trasse in das vorhandene Gelände eingeschnitten habe. Der jeweilge Graben konnte dabei gleich als Schalung benutzt werden.

Erste Schritte 08 - Fliegende Schalung für eine Rampe (eltrevisor)
Bild
Schalung des östlichen Teiles meines Überwurfbauwerkes. So gings richtig flott, die Kanten des Betons habe ich später unregelmäßig gespitzt, damit angeschüttete Erde besser haftet.

Erste Schritte 09 - Wer misst, mist Mist ... (eltrevisor)
Bild
Weiter südlich ist die Aushubtiefe nun schon wesentlich geringer. Der Verfasser ist hier gerade beim Nivellieren von seiner kleinen Tochter festgehalten worden.

Erste Schritte 10 - Und die Mühe lohnt sich doch! (eltrevisor)
Bild
Hier bin ich schon etwas weiter. Der kleine Berg wurde in der Kehre errichtet, und als Abschluß nach Norden bzw. zur Straße hin, wurde ein weiterer Berg geschaffen. Irgendwo muß der Aushub ja hin. Auch liegen bereits einige Gleise. Ich verwende ausschließlich schraubbare Schienenverbinder, um später Ruhe vor Unterbrechungen zu haben.

Erste Schritte 11 - Gleisplan (eltrevisor)
Bild
Hier eine Gleisplanvariante, nach der die nördliche Kehre gestaltet wurde. Allerdings haben sich am linken Ende einige Änderungen ergeben, so wurde die untere Strecke etwas gekrümmt, und der linke Tunnel durch eine ca. 165 cm lange Brückenkonstruktion ersetzt.

Erste Schritte 12 - Blick über den Baufortschritt im September 2007 (eltrevisor)
Bild
Hier ein weiterer Blick auf die Baustelle der nördlichen Kehre. Rechts vorne erkennt man nun schon einen zweigleisigen Begegnungsabschnitt.

Erste Schritte 13 - Verlängerte Duchfahrt beim Überwurfbauwerk (eltrevisor)
Bild
Hier sieht man nun die verlängerte Duchfahrt beim Überwurfbauwerk. Sobald die untere Strecke verlegt, geschottert und fixiert ist, werden die zurecht geschnitteten Platten mit Fliesenkleber fixiert und mit Erde bzw. Schotter bedeckt. Für die Tunnelportale stelle ich mir hölzerne Einfassungen nach amerikanischem Vorbild vor.

Erste Schritte 14 - Beton ist Beton (eltrevisor)
Bild
Hier ein Blick auf den Rohbau. Ganz rechts der zweigleisige Begegnungsabschnitt meiner Hauptbahn, links davon die spätere Zufahrt zum Keller (=Depot) und ganz links unten im künstlichen Einschnitt die Hauptbahn nach der Kehre.

Erste Schritte 15 - Bergbau (eltrevisor)
Bild
Ich hoffe, wenn die Bepflanzung mit Sedum, Steinbrech, Phlox und Elfenblume dann mal eingewachsen ist, können sich die vermoosten Steine durchaus sehen lassen.

Erste Schritte 16 - Steuerstand zum Sitzen (eltrevisor)
Bild
Von hier aus soll später die Anlage überwacht und drahtlos gesteuert werden können. Eine Woche vorher befand sich an der selben Stelle ein relativ verwahrlostes Staudenbeet. Ich habe etliche Steine und ca. 8 to Kies bewegt, um die Aufschüttung so zu errichten. Später sollen die obere und die untere Strecke der Hauptbahn hier vorbei laufen.

Erste Schritte 17 - Fels aus Beton (eltrevisor)
Bild
Ich muss an diesem Einschnitt die Porphyrplatten belassen, damit die Fassade des Hauses zugänglich bleibt. Damit nichts wegrutscht, habe ich die Schräge betoniert. Hier ist eine Bepflanzung mit kleinen Sedumarten vorgesehen, wie man sie von den begrünten Dächern kennt. Der Beton wurde mittels Kellenschnitt so modelliert, dass sich Pflanzen festhalten können.

Für dieses Jahr ist die Saison beendet.

Als Winterprojekt habe ich mir eine neue Elektronik für meinen Schienenreinigungszug vorgenommen, davon später mehr.

Viele liebe Grüße

Rainer
Erst mit der dritten Anlage klappt es!
eltrevisor
Buntbahner
Beiträge: 23
Registriert: Fr 26. Mai 2006, 16:15
Wohnort: Waserburg am Inn

Re: Meine ersten Schritte

Beitrag von eltrevisor »

Hallo Buntbahner,

bertel hat mir eine private Nachricht zukommen lassen, die ich auszugsweise gerne veröffentliche, da sie evtl. allgemein gültige Bezüge enthält:
... Wüsste auch gerne mehr über die spätere Bepflanzung der Bahn und welche Kabel ein Elektriker bevorzugt für eine Gartenbahn.
Zur Bepflanzung: Meine Frau ist glücklicherweise selbstständige Floristin mit eingier Erfahrung in der Grabpflege und -bepflanzung. Es gibt da sogar wissenschaftliche Forschungen über den Pflegeaufwand und den Deckungsgrad von Bodendeckern, siehe z.B.:
http://www.smul.sachsen.de/de/wu/Landwi ... de_MB1.pdf

Es sollte halt so pflegeleicht wie möglich sein. Deshalb habe ich mich zunächst auf die folgenden Staduen festgelegt:

- Sternmoos (Sagina subulata) für alles, was wiesenartig grün sein soll, da gibt es einen wünderschönen Beitrag mit dem Titel "Der grüne Daumen" hier im Forum. Meiner Erfahrung nach sollte man aber Sternmoos von einer (Online-)Gärtnerei beziehen, dieses hat einen anderen Habitus als das wild im Garten wachsende. Geeignet für halbsonnige bis sonnige Standorte.

- Thymian in verschiedenen Sorten für die voll sonnigen Standorte, bildet eine recht schöne Miniatur-Machia, wächst aber ein wenig langsam.

- Andenpolster (Azorella trifurcata), bildet sehr schöne Polster, aber ich mußte feststellen, dass bei verschiedenen Händlern die Pflanzen sehr unterschiedlich ausfallen. Einen gut geeigneten kleinblättrigen Habitus haben die Pflanzen von www.pflanzenreich.de, die wuchsen auch gut an.

- Sedumarten in den verschiedensten Formen und Größen. Sehr gut geeignet sind solche Pflanzen, die man sich von begrünten Flachdächern stibizt hat. Ich liebe Sedum, vor allem weil es da alles mögliche an Formen, Farben und Wuchshöhen gibt, strauchartig oder als Polster. Diese Pflanzen halten im Bestand länger als die meisten Gartenbahnen oder Gartenbahner. Ich setze sie auf allen Böden ein, vorzugsweise da, wo es ein wenig karger vom Standort her zugeht. Es git Arten, die überwachsen Steine und Betonpartien, bleiben aber klein, so dass sie keine betriebliche Gefahr für die Gartenbahn darstellen.

- Als Sträucher ideal geeignet, schön anwachsend und pflegeleicht sind Strauchveronika. Ich empfehle diejenigen von http://www.greenboys.de, die gibt es bei vielen Gärtnereien, manchmal sogar im Baumarkt zu kaufen.

- Besonders liebe ich die Stachelnüsschen, da habe ich gute Erfahrungen damit. Absolut wuchsstark, maßstäblich klein, unauffällig und dauerhaft bodendeckend ist die Acaena mit ihren vielen Sorten und Farbschattierungen ein idealer Bodendecker.

- Sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem Bruchkraut gemacht (Herniara glabra). Das wächst zwar in jeder Pflasterritze wild, um eine gute flächige Bedeckung zu erzielen, empfehle ich aber denoch den Bezug von einigen Pionierpflanzen aus einer entsprechenden Gärtnerei. Diese Pflanzen breiten sich meiner Erfahrung nach schön polsterförmig aus, und sie wachsen da, wo sonst nichts mehr wächst.

- Für schattige Bereiche, um die ich mich nicht viel kümmern will, verwende ich Elfenblumen (Epimedium), aber Achtung, die meisten Sorten werden zu groß (bis 35 cm), irgendwo her habe ich eine kleine Sorte (bis 20 cm), die sich schön ausbreitet und nett anzusehen ist. Meine Frau verwendet sie oft für Sträuße und Gestecke (rupf-rupf). Die Große Sorte habe ich auf meinen großen Berg umgepflanzt, die kleine im Bereich der nördlichen Schleife. Leider haben meine umhertobenden Kinder dort einenrechten Flurschaden angerichtet, sind halt Kinder.

- Als Akzentpflanze habe ich jetzt noch einiges an Potentilla gepflanzt, schön anzusehen, robust, wuchsfreudig und in großer Vielfalt erhältlich.

-Obligatorisch überall dort, wo es Steine und Beton mäßig überwuchert werden sollen, sind Steinbrech, Sempervivum und Phlox.

Soviel zur Bepflanzung. Mir ist klar, dass ich hier nichts wirklich neues beitragen konnte. Aber ein paar Erfahrungen von den vorherigen Anlagen habe ich halt doch.

Die Frage zur Elektrik beantworte ich in einer separaten Antwort.

Mit freundlichen Modellbahner-Grüßen

Rainer
Erst mit der dritten Anlage klappt es!
eltrevisor
Buntbahner
Beiträge: 23
Registriert: Fr 26. Mai 2006, 16:15
Wohnort: Waserburg am Inn

Re: Meine ersten Schritte

Beitrag von eltrevisor »

Hallo Buntbahner,

bertel hat mir eine private Nachricht zukommen lassen, die ich auszugsweise gerne veröffentliche, da sie evtl. allgemein gültige Bezüge enthält:
... Wüsste auch gerne mehr über die spätere Bepflanzung der Bahn und welche Kabel ein Elektriker bevorzugt für eine Gartenbahn.
Zum Thema Verwendung von Kabeln:

ich muss hier vorausschicken, dass ich auch was die Elektrik betrifft, später im Betrieb meine Ruhe haben möchte. Dabei bin ich von folgenden Grundlagen ausgegangen, die für andere Gartenbahner aber nicht notwendigerweise die gleichen sind:

- Ich möchte später schon mal mit Doppel- und Dreifachtraktionen amerikanischer Loks fahren können. Da müssen dann schon mal sechs Motoren bei einem Zug versorgt werden. Die Anlage wird in mehrere Versorgungsabschnitte geteilt (Auf der Hauptbahn sind es zunächst mal zwei).

- Ein Versorgungsabschnitt wird für einen maximalen Einspeisestrom von ca. 20 Ampere ausgelegt. Mein Selbstbau-Booster kann auf entsprechende Werte eingestellt werden, die verwendeten Treiber-ICs BTS7970 würden theoretich Booster-Ausgangsströme bis 50 Ampere zulassen. Ein praktischer Einstellwert im Hinblick auf den Schutz vor den Folgen eines Kurzschlusses liegt im Moment bei ca. 12 Ampere.

- Danach sind die Kabel und auch die Einspeisungen auszulegen. Die gesamte Anlage ist mit einem Ringskabelsystem pro Versorgungsabschnitt ausgestattet.

- Bei sich nähernden Gleisen eines Versorgungsabschnittes wird der Ring mit einer Sehnenverbindung abgekürzt. Dies senkt den Innenwiderstand des Kabelsystemes erheblich.

- Spätestens nach 4 m Strecke kommt eine Einspeisepunkt.

-Alle Schienenverbinder sind schraubbar mit vier Schrauben pro Verbinder.

- An allen Knotenpunkten des Ringkabelsystems und an allen Einspeisepunkten wird eine handelsübliche spritzwassergeschützte Verteilerdose gesetzt. Die Kabeleinführungen der Dosen bzw. die eingeführten Kabel werden nach dem Verklemmen mit Beton abgedichtet bzw. fixiert.

- Alle Verbindungen der Kabel und Leitungen werden mit Steckklemmen (Wagoklemmen) vorgenommen. Es gibt nichts dauerhafteres. Auch ach Jahrzehnten haben die Klemmpunkte noch die richtige mechanische Vorspannung.

- Als Streckenringkabel verwende ich NYY-5x1,5. Das ist das schwarze Erdkabel, das Sonnenbestrahlung und Einbetonieren aushält. Das bekante graue Kabel NYM wird nur für die auswechselbaren Erbindungen zwischen Einspeisepunkt und zugehörigen Verteileren verwendet. Hin und wieder habe ich diese Kabel jedoch auch in Rohr auswechselbar für das Streckenkabel verwendet.

- Das DCC-Signal einer Digitalanlage beinhaltet viele hochfrequente Anteile. Um deren Abstrahlung zu minimieren und die induktiven Spannungsabfälle zu minimieren, habe ich die 5-adrigen Kabel wie folgt beschaltet:

++ Der grün-gelbe Leiter wird betrieblich nicht beschaltet, aber mit der Erde der Hausanlage verbunden. Dies kommt daher, dass grün-gelbe Leiter allein aufgrund ihrer Farbkennzeichnung immer mit der Schutzerde verbunden sein müssen.
++ Die restlichen 4 Leiter werden so beschaltet, dass benachbarte Leiter immer das gegensätzliche Digital-Potential aufweisen. Dann fungiert auch ein stinknormales Elektrokabel als hochfrequentes Leitungssystem mit größtmöglicher Stromkompensation.

++ Die Einspeisung der Schienen selbst erfolgt immer mit 2 einzelnen Adern zu 2,5 mm² Querschnitt von den Verteilerdosen weg. Die haben dann zwar einen geringeren Querschnitt als das Streckenlängskabel, dafür sind sie kaum länger als 50 cm.

Bemerken möchte ich noch, dass dieses zugegebenermaßen aufwändige Verfahren nur deswegen funktioniert, weil ich genügend Sehnenverbindungen einbauen kann. Fehlen diese, so würde ich dringend Querschnitte von mindestens 4 mm², besser 6 mm² anraten.

Weiterhin muss ich noch erwähnen, dass Weichenstellen und Beleuchtung schalten auch über die Schienen erfolgen soll. Dazu habe ich schon einen DCC-Decoder entwickelt und gebaut, den man vergießen und eingraben kann.

Zu alledem kommt noch ein umfangreiches Leerrohrsystem, das für spätere Zwecke benötigt wird.

Ich hoffe, die Fragen ausreichend beantwortet zu haben und verbleibe

Euer Rainer
Erst mit der dritten Anlage klappt es!
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Meine ersten Schritte

Beitrag von theylmdl »

Hallo Rainer!

Danke für die Erklärungen - da sind prima Tipps dabei. Besonders gut finde ich den:
Die restlichen 4 Leiter werden so beschaltet, dass benachbarte Leiter immer das gegensätzliche Digital-Potential aufweisen.
Sag' 'mal - rechnerisch sind für diese Ströme und Leitungslängen 1,5mm² doch ein bisschen dünn? Oder rechnest Du die Schienen als Leiter mit ein?

Ich komme zum Beispiel bei idealisierter Gleichspannung, 2,5mm² und 10 m hin / 10m zurück sowie 8A schon auf 1,14V Spannungsverlust. Und was sind schon 10 Meter...

Beste Grüße von einem Gegner des Spannungsverlusts ;-) -
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
eltrevisor
Buntbahner
Beiträge: 23
Registriert: Fr 26. Mai 2006, 16:15
Wohnort: Waserburg am Inn

Re: Meine ersten Schritte

Beitrag von eltrevisor »

Hallo Buntbahner,


da habe ich was vergessen zu erwähnen:
Sag' 'mal - rechnerisch sind für diese Ströme und Leitungslängen 1,5mm² doch ein bisschen dünn? Oder rechnest Du die Schienen als Leiter mit ein?
Ich habe aufgrund der Situation, dass ich die Bahn nur sehr eng am Haus platzieren kann, nur eine Entfernung von 2 m zwischen dem Booster und der Ringleitung zu überbrücken. Das von mir beschriebene System ergibt einen Querschnitt von 2 x 1,5 mm² pro Leiter, also 3 mm². Gleichzeitig verwende ich zwei solcher Einspeisungen auf zwei Stellen der Ringleitung. Das macht dann schon 6 mm², aber wie gesagt, nur auf eine kurze Strecke.

Für die Gleisanlage selbst gilt dann wieder das Prinzip, dass mit einem über Sehnen vermaschten Ring der Innenwiderstand rapide abfällt. Von den ersten beiden Einspeisepunkten aus gehen jeweils drei Abgänge weiter. Des weiteren darf man den Schienenquerschnitt - zumal mit den verwendeten Schienenverbindern von ewiwie (gibts bei ebay) selbstverständlich mitrechnen.

Das ganze funktioniert nur, weil ich mit hinreichend vielen kurzen Sehnenverbindungen ein engmaschiges Einspeisenetz realisieren kann.

Ich habe die nördliche Kehre mittlerweile komplett elektrisch angeschlossen und ausgetestet, soweit erscheint alles gut.

Mit meinem System der 6 mm² Einspeisung errechnet sich ein Spannungsfall bei 20 Ampere Strom in Höhe von ca. 135 mV pro Meter Kabellänge (Hin- und Rückleiter berücksichtigt), da könnte man meines Erachtens auch mal 10 m tolerieren.

Der Vorteil ist, dass sich 1,5 mm² Kabel und Leitungen noch schön verlegen, abmanteln, einführen und klemmen lassen.

Mit fröhlichem Gartenbahner-Gruß

Rainer
Erst mit der dritten Anlage klappt es!
bertel
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 382
Registriert: Sa 10. Mär 2007, 21:23
Wohnort: am Main

Re: Meine ersten Schritte

Beitrag von bertel »

Hallo Rainer.
Super Erklärt besten Dank bei solchen Kentnissen wird deine Bahn bestimmt perfekt.
Ich hoffe auf weitere Berichte und Bilder vom Bau der Gartenbahn. [-o<
Dupk
Beiträge: 16
Registriert: Mi 14. Jan 2009, 09:00
Wohnort: Region Hannover

Re: Meine ersten Schritte

Beitrag von Dupk »

Auch ich bedanke mich für den tollen BEricht und hoffe auf neue Bilder zum Fortschritt Deiner Anlage.
Auch wenn es nun schon etwas her ist!

gruss
Dirk
LGB-/Spur G-Interessierter
Antworten