Bau eines Wüstendioramas

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

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Falkenauge
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Bau eines Wüstendioramas

Beitrag von Falkenauge »

Hallo Buntbahner,

bevor ich mein derzeitiges Bauprojekt vorstelle, möchte ich einleitend einige Erläuterungen zu mir und meiner Kombination von Indianerfiguren und Modelleisenbahn voran stellen.

Zur Einschulung bekam ich meine erste H0-Eisenbahn und mein erstes Karl-May-Buch. Indianer & Cowboys waren damals in den 1960'ern eh ein beliebtes Kinderspiel. Über die Heinerle-Wundertüten bekam ich meine ersten Wildwest-Figuren und später kaufte ich mir vom Taschengeld etappenweise die Elastolin-Figuren hinzu. Damit wurde im Sommer draußen gespielt, während im Winter eine H0-Anlage im Keller entstand. Die gestiegenen Anforderungen auf dem Gymnasium und meine aktive sportliche Betätigung ließen dann beide Hobbys einschlafen. Erst durch Frau und Tochter wurden beide Hobbys wieder geweckt und mit der Entdeckung der LGB durch uns Anfang der 1990'er verschmolzen beide zu einer Modelleisenbahn im Wildwest-Motiv. Damals bestand langfristig der Plan einer fest im Garten installierten Anlage. Leider gibt es den berühmten Unterschied zwischen Theorie und Praxis - ich bin bis heute über mobile Anlagen nie hinausgekommen (siehe meine Galerie >Wildwest in Hamburg<).

Von Anfang an plante ich aber den Bau kleinerer Dioramen, da ich die hochwertigen Figuren nicht so ohne weiteres draußen aufbauen wollte. An zwei Dioramen habe ich bislang geübt: Tunneldiorama und Schichtstufenlandschaft für meine Krippenfiguren. Da derzeit nur ein Aufbau der Eisenbahn zu Weihnachten im Wohnzimmer möglich ist, habe ich mich mehr mit den Figuren und dem Zubehör beschäftigt und mit eigenen Bemalungen und Umbauten begonnen. Die Anschaffung einer Digitalkamera führte zur fotografischen Katalogisierung von mittlerweile über 1000 Sammlungsstücken.

Auf einem Flohmarkt bekam ich mehrere Kakteen aus Fernost, von denen einer eine wirklich schreckliche giftgrüne Farbe hatte. Also begann ich diese umzugestalten.

vorher / nachher (Falkenauge)
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Kandelaber-Kakteen Made in China

vorher / nachher (Falkenauge)
Bild
Säulenkakteen Made in China

vorher / nachher (Falkenauge)
Bild
Feigenkaktus Made in China (HEG-Vertrieb)
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Re: Bau eines Wüstendioramas

Beitrag von Falkenauge »

Die Ergebnisse gefielen mir so gut, dass ich auch die Kakteen von Playmobil bemalte und ein Wüstendiorama plante.

vorher / nachher (Falkenauge)
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Playmobil-Agaven (Teil aus 7068)

vorher / nachher (Falkenauge)
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Playmobil-Feigenkakteen (Teil aus 7068)

vorher / nachher (Falkenauge)
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Playmobil-Säulenkakteen (Teil aus 7068)

vorher / nachher (Falkenauge)
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Säulenkaktus aus Ton (Töpferei Langerwehe)

vorher / nachher (Falkenauge)
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kleiner Strauch Made in China

Auch weitere Elemente wurden passend umgestaltet.


vorher / nachher (Falkenauge)
Bild
Playmobil-Geländestück (Teil aus 3748)

vorher / nachher (Falkenauge)
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Playmobil-Geländestück (Teil aus 4205)

vorher / nachher (Falkenauge)
Bild
Playmobil-Wegweiser (Teil aus 3748)

Auf die Gestaltung der Sockel werde ich im Zusammenhang mit der Bodengestaltung des Dioramas noch näher eingehen.
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Falkenauge
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Re: Bau eines Wüstendioramas

Beitrag von Falkenauge »

Langsam wurde es Zeit, die endgültige Größe festzulegen. Daher machte ich eine Stellprobe in meinem Fotokarton, in dem auch die Einzelbilder meiner Figuren, Häuser, Loks, Waggons etc. aufgenommen wurden. Die besten Ergebnisse erziele ich dabei auf dem Balkon bei bewölktem Himmel. Das ergibt die gleichmäßigste Ausleuchtung mit den natürlichsten Farben.

Stellprobe (Falkenauge)
Bild
2007-08-15: 1. Stellprobe

Eine frühere Stellprobe mit Indianern vor meiner Schichtstufenlandschaft hatte mir schon gezeigt, dass für Dioramenfotos ein passender Hintergrund gestaltet werden muss, damit die Aufnahmen natürlich wirken.


Schichtlandschaft aus Gips (Falkenauge)
Bild
Die eigentlich für meine Krippenfiguren gebaute Landschaft lässt sich aber auch gut zur Ausschmückung von Wildwest-Dioramen verwenden.

Außerdem hatte ich bei den Fotos dieses Indianer-Motives festgestellt, dass der Hintergrund beide Seiten mit umschließen muss und keine scharfen Ecken haben darf.


Hintergrund-Gestell (Falkenauge)
Bild
Seitenleisten mit den abgerundeten Eckelementen

Hintergrund-Gestell (Falkenauge)
Bild
unteres Element

Hintergrund-Gestell (Falkenauge)
Bild
unteres Element mit den senkrechten Stäben

Hintergrund-Gestell (Falkenauge)
Bild
fertiges Gestell auf der Grundplatte

Also baute ich mir ein Hintergrund-Gestell mit abgerundeten Ecken, auf das je nach Diorama wechselnde Bilder befestigt werden können. Die Größe der Grundplatte von 100 x 60 cm ergab sich aus dem mir möglichen Abstand vom Diorama zur Balkonbrüstung beim Fotografieren und die Höhe des Hintergrundes mit fast 50 cm aus der Breite der Balkontür. Nun konnte ich den frei zu lassenden Platz für das Gestell auf der Grundplatte markieren und mit dem eigentlichen Dioramenbau beginnen.

Viele Grüße, HW
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Re: Bau eines Wüstendioramas

Beitrag von Falkenauge »

Hallo Buntbahner,

zum Bau des Hintergrundgestelles muss ich noch ergänzen, dass die Leichtbauweise mit wenigen senkrechten Stützen ohne die tatkräftige Hilfe meiner Frau nicht möglich gewesen wäre. :wink:

In der Planungsphase nach der 1. Stellprobe und während der Trockenzeiten am Bau des Hintergrundgestelles begann ich auch mit der farblichen Überarbeitung einer Klapperschlange und eines Rinderskelettes von Playmobil. Diese wurden recht schnell zufriedenstellend bemalt. Bei den Playmo-Geiern ergaben sich dagegen umfangreichere Spachtelarbeiten und teils auch Umbauten, so dass sich diese noch in Arbeit befinden.


vorher / nachher (Falkenauge)
Bild
Bemalung der Playmobil-Klapperschlange

vorher / nachher (Falkenauge)
Bild
Bemalung des Playmobil-Rinderskeletts

Außerdem zerlegte ich zwei gebrauchte Spülbürstenköpfe, um Steppengras-Komplexe und -Einzelbüschel zu bekommen.

vorher / nachher (Falkenauge)
Bild
Steppengras aus Spülbürstenköpfen

vorher / nachher (Falkenauge)
Bild
Steppengras aus Spülbürstenköpfen

Und nun komme ich zum eigentlichen Dioramenbau. :lol:

Stellprobe (Falkenauge)
Bild
2007-09-11: 2. Stellprobe

Durch eine erneute Stellprobe wurden auf der Grundplatte der endgültige Verlauf des Postkutschenweges und damit auch die Ausdehnung der drei Geländebereiche mit Bewuchs festgelegt. Dabei kam mir durch die Breite des Weges auch die Idee, später ein aufzulegendes Ergänzungsteil mit einer Eisenbahngleisstrecke zu bauen. Dies erfolgt aber erst, wenn das Hintergrundgemälde fertig ist.

Geländebau 01 (Falkenauge)
Bild
Geländerohbau aus Pappresten

Dann schnitt ich aus Pappresten die Geländeplatten für die drei Dioramenteile mit Bewuchs aus. Am vorgesehenen Platz stellte ich die Pflanzen, die Geländeteile und den Wegweiser auf das dortige Pappstück, markierte die Sockelumrisse und schnitt den Umriss dann aus. Die Vertiefungen wurden durchnummeriert und der zugehörige Sockel ebenfalls von unten beschriftet. So bekommt jedes lose aufzustellende Teil bei jedem Aufbau wieder seinen Platz, ohne dass man lange ausprobieren muss. Diese Pappelemente verklebte ich untereinander und auf die Grundplatte mit UHU.

Geländebau 02 (Falkenauge)
Bild
Unterbau der rechten Hinterecke

Nachdem damit die Grundstruktur des späteren Geländes fertig war, stellte ich alle losen Elemente wieder auf und bohrte die Löcher für die einzelnen Büschel aus den Spülbürstenköpfen.

Geländebau 03 (Falkenauge)
Bild
Grundplatte mit fertigem Pappunterbau und aufgestelltem Hintergrundgestell

Dabei stellte ich fest, dass ich zu wenig Steppengras-Einzelbüschel hatte. Ein dritter Spülbürstenkopf musste dran glauben.

Geländebau 04 (Falkenauge)
Bild
Ergänzung weiterer Steppengrasbüschel aus Spülbürstenköpfen

Nun wurden zuerst die drei Geländebereiche mit Bewuchs mit Spachtelmasse aus dem Baugewerbe modelliert und nach dem Trocknen führte ich Testfahrten mit der Postkutsche durch, bei denen ich die Radspuren mit Bleistift auf die Grundplatte übertrug.

Geländebau 05 (Falkenauge)
Bild
Geländestruktur aus Spachtelmasse

Bei der Modellierung des Postkutschenweges mischte ich immer nur wenig Spachtelmasse an und trug diese in etwas ungleichmäßiger Dicke auf das angefeuchtete Holz auf. Anhand der daneben noch erkennbaren Hilfslinien für die Radspuren wurden diese mit Spatel in die schon leicht zähe Masse einmodelliert. Zwischen den Radspuren deutete ich durch kleine Vertiefungen die Hufspuren der Gespannpferde an. Bei dieser Tätigkeit darf man nicht so lange warten, dass die Oberfläche schon leicht hart wird, sonst wird die Modellierung der Feinheiten schwierig, da dann zusammenhängende Klumpen am Spatel bleiben. Ich habe daher die Linien der Radwege lieber mehrfach mit dem Spatel nachgezogen, denn anfangs liefen die Vertiefungen wieder voll, wenn die Masse noch zu flüssig war. Wie die Bilder zeigen, hat sich diese Mühe aber gelohnt.

Geländebau 06 (Falkenauge)
Bild
Modellierung des Postkutschenweges

Nachdem alles gut durchgetrocknet war, wurde einige Kleinigkeiten durch Abschmirgeln oder Einschnitzen von Strukturen noch verbessert und auch die Vorderkante der Grundplatte mittels grober Holzraspel und Schmirgelpapier abgerundet und dem dahinter verlaufenden Gelände angepasst. Nun strich ich das gespachtelte Gelände, die noch sichtbaren Pappteile und den umlaufenden Holzrand der Grundplatte satt mit Tiefgrund für außen ein und ließ das Ganze wieder in Ruhe austrocknen.

Geländebau 07 (Falkenauge)
Bild
Anstrich mit Tiefengrund

Viele Grüße, HW
Bremsklotz
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Re: Bau eines Wüstendioramas

Beitrag von Bremsklotz »

Hallo HW,

du baust wirklich originelle Sachen, das muß man dir lassen ! Was dir noch fehlt, sind ein paar Tumbleweeds, die immer vorbeikugeln, wenn der Marshal, ersatzweise der Sheriff, aus der Tür treten. Ach ja, wenn du schon am Spachteln bist, könntest du einer deiner Schlangen eine Verdickung im Bauch spendieren, von wegen 'Kaninchen' ...

So long, partner
Kaktus Jack
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Re: Bau eines Wüstendioramas

Beitrag von Falkenauge »

Hallo Hans-Peter alias Kaktus Jack :zustimm:

Die Tumbleweeds sind in Planung. Plastik-Topfkratzer liegen zum Umbau bereit. Nur fehlen mir leider aussagekräftige Vorbildfotos zum Nachbau. Dagegen habe ich vom ebenfalls typischen Beifußgestrüpp gute Bilder und weiß auch, dass ich es mit Weintraubenstielen und Heki-flor basteln will, aber mir fehlt da die Erfahrung mit der Haltbarmachung der Stiele. Ist die hier im Forum mehrfach angesprochene Konservierung bei diesen dünnen Pflanzenteilen wirklich nötig oder reicht mehrfach deckende Bemalung?

Vorbildfoto Artemisia cana (Weißgrauer Beifuß) (Falkenauge)
Bild
Klein Flottbek, Neuer Botanischer Garten der Universität Hamburg

Vorbildfoto Artemisia cana (Weißgrauer Beifuß) (Falkenauge)
Bild
Klein Flottbek, Neuer Botanischer Garten der Universität Hamburg

Aber glücklicherweise habe ich für diese Pflanzennachbauten ja noch Zeit, da ich sie eh nur lose auf dem Gelände verteilen will. So bleibt mir genügend Platz für je nach Szene variable Figuren-Aufstellungen und ich kann auch die unpassenden Sockel mancher Figuren damit verdecken. Bei den hochwertigen Figuren möchte ich die Originalsockel nämlich nicht verändern. Einige Figuren-Umbauten befinden sich ebenfalls in Planung und bei denen verzichte ich dann sowieso auf einen Sockel.

Grüße, HW
theylmdl
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Re: Bau eines Wüstendioramas

Beitrag von theylmdl »

Howgh, roter Bruder!

Beim Anblick der von Dir geschaffenen Landschaft fällt dem müden Auge aus Mainhattan sofort auf, dass sie nicht von der Natur geschaffen wurde. Bitte keine üblen Gefühle, das sollen nur Tipps sein.

Wirf' noch einen zweiten, kritischen Blick auf Dein Foto "Geländebau 04". Selbst "Blindes Huhn" erkennt sofort, dass die vier Säulen-Kakteen im Hintergrund und deren vier kleine Brüder im Vordergrund völlig identisch sind. Dazu sind noch die großen Teile hinten wie in einer künstlich gepflanzten Pappelallee angeordnet. Die Ähnlichkeit der Aloen im Vordergrund (oder was auch immer das sein soll) ist ebenfalls flugs zu durchschauen.

Die schräge Straße für die Stage Coach findet meinen Beifall, nicht jedoch, dass Du meintest, die Playmobil®-Grundplatten verwenden zu müssen. Was spricht gegen ein Loch in der Grundplatte für deren Befestigung? Wo ein Kaktus wächst, gibt's keine Erhebung im Gelände - warum willst Du die nachträglich mühevoll einebnen...?

Probier' doch 'mal, Dir ein paar Säulen-Kakteen aus fimo zu kneten und Spülbürsten-Nadeln mit einzubacken, das sollten die eigentlich abkönnen, wenn es Naturborsten sind. Das mit der Lackierung klappt ja schon ganz gut.

Insgesamt wirkt mir der Entwurf Deines Wüstendioramas zu steril und zu wenig abweisend. Ich würde eher hier und da einen Blickfang gruppieren und dazwischen für sehr viel Sand sorgen. Damit kannst Du selbst auf etwa 80 Zentimetern Breite den Eindruck von Weite erzielen. Auch solltest Du keinen hohen Kaktus zu nahe vor den anscheinend ausgerundet geplanten Hintergrund stellen - der geworfene Schatten wäre zu scharf.

Nichts für ungut - vielleicht denkst Du noch einmal über diese Punkte nach.

Viele Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Bau eines Wüstendioramas

Beitrag von Falkenauge »

Hallo Thomas,

vielen Dank für Deine kritischen Anregungen. Wenn es mir darum gegangen wäre, ein kompaktes Diorama zu schaffen, das als Ganzes dauerhaft erhalten bleibt, wäre ich sicher anders vorgegangen.

Ich baue mir mit möglichst viel vorhandenem Material Wechseldioramen zur Fotografie von Figuren, Gebäuden, Loks etc. in kleinen Szenarien. Dabei müssen die jeweiligen Grundplatten platzsparend hochkant lagerbar sein; dürfen also keine festen höheren Elemente aufweisen.

Alles hier eingesetzte Zubehör soll auch für andere Dioramen und für Fotos in freier Natur verwendbar bleiben, so dass die Sockel ihre Funktion behalten müssen.

Blickfang werden im fertigen Diorama die aufgestellten Figuren sein. Und da ich weitgehend bei bedecktem Himmel fotografiere, bekomme ich auch keine Probleme mit scharfen Schlagschatten auf dem Hintergrund. Bei direktem Sonnenlicht werde ich Ausschnitte wählen, die den Hintergrund nicht mit erfassen.

Ich denke schon, dass ich bei fertigem Diorama mit ausgestaltenem Hintergrund natürlich wirkende Szenarien mit meinen Figuren gestalten und fotografieren kann. Bis es aber so weit ist, müssen noch einige Bastelarbeiten durchgeführt werden.

Viele Grüße, HW
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Re: Bau eines Wüstendioramas

Beitrag von Falkenauge »

Hallo Buntbahner,

lasst uns zum Dioramenbau zurückkehren:

Geländebau 08 (Falkenauge)
Bild
Bodengestaltung mit Vogelsand

Nun erfolgten mit dem Gelände die gleichen Schritte wie bei den Sockeln der lose aufzustellenden Einzelelemente. Der Boden wurde zuerst satt mit PONAL Super 3, einem Holzleim für wasserfeste Verbindungen, bestrichen und dann mit Vogelsand aus dem Zoohandel bestreut.

Geländebau 09 (Falkenauge)
Bild
Bodengestaltung mit Vogelsand und Zierkies

Außer Vogelsand klebte ich aber auch noch einige größere Steinchen auf (Zierkies von KNORR PRANDELL), die ich beim Gestalten der Sockel noch nicht hatte.

Geländebau 10 (Falkenauge)
Bild
Grundanstrich mit Sienagelb

Nach einem Tag Trockenzeit wurden Sand und Zierkies mit einer Dispersionsfarbe in Sienagelb (BAHR Ambiente Vollton- und Abtönfarbe) bemalt.

Geländebau 11 (Falkenauge)
Bild
Lasur mit Mischfarbe aus Rot mit etwas Dunkelbraun

Wiederum am nächsten Tag mischte ich die Dispersionsfarben Rot und Topasbraun im Verhältnis von etwa 5 : 1 und verdünnte die Mischfarbe mit gleicher Menge Wasser, dem ein Tropfen Spülmittel zugegeben wurde, um die Fließfähigkeit zu erhöhen. Damit wurden die Flächen lasiert. Beim Lasieren oder Washing wird die verdünnte Farbe auf den gut durch getrockneten Grundauftrag gestrichen und mit feuchtem Schwamm gleich wieder übergewischt. So kommt die Farbe nur in die Vertiefungen, während die anderen Flächen nur einen unregelmäßigen Hauch aufweisen.

Geländebau 12 (Falkenauge)
Bild
Granierung mit Mischfarbe aus Weiß mit etwas Sienagelb

Noch einen Tag Trockenzeit, und dann ging es ans Granieren mit weißer Dispersionsfarbe, die mit etwas Sienagelb abgedunkelt wurde. Granieren oder drybrushen: Den weichen Pinsel in die Farbe eintauchen, richtig voll saugen lassen und dann wieder kräftig abstreichen, so dass nur noch im hinteren Teil der Borsten ein Farbrest verbleibt. Wenn man nun leicht über die Flächen streicht, bekommen nur die vorspringenden Stellen etwas Farbe ab. So entstehen aufhellende Lichteffekte.

Geländebau 13 (Falkenauge)
Bild
Granierung mit Mischfarbe aus Weiß mit etwas Sienagelb

Je weniger man den Pinsel abstreicht oder je stärker man aufdrückt desto mehr Farbe kommt auf die Erhebungen des Untergrundes.

Geländebau 14 (Falkenauge)
Bild
Einpflanzen der Steppengras-Einzelbüschel aus Spülbürstenköpfen

Nun wurden die Steppengras-Einzelbüschel mit Ponal eingeklebt, wobei ich den Holzleim immer erst etwas in das vorgebohrte Loch laufen lies, bevor das Büschel eingesteckt wurde. So verhindert man, dass der Leim am Büschel hochzieht, und er wird fest im Loch verklebt.

Geländebau 15 (Falkenauge)
Bild
farbliche Überarbeitung der Sockel der Einzelelemente

Beim Blick auf das fertige Geländeteil war schon ein leichter Farbunterschied zwischen den vor einiger Zeit bemalten Sockeln und dem eigentlichen Gelände zu erkennen. Das Betrachten der Bilder am PC machte es dann noch deutlicher: Das Gelände besitzt einen ausgeprägteren Rotton. Da es am Sonntag herrlich warm und sonnig war, entschloss ich mich sofort, die Sockel nochmals farblich zu überarbeiten. Angemischte Lasur- und Granierungsfarbe hatte ich noch und durch die Aufbewahrung in verschließbaren Schalen kann ich sie auch länger verwenden. Die Sonne scheint vom Mittag bis zum Abend auf unseren Balkon und trocknete die Lasur so schnell, dass ich den ersten Sockel schon granieren konnte, nachdem ich den 23. lasiert hatte. Beim Lasieren empfiehlt es sich übrigens, Einmal-Handschuhe zu tragen.

Geländebau 16 (Falkenauge)
Bild
fertige Grundplatte mit den aufgestellten Accessoires

Jetzt sind die Arbeiten an der Landschaft abgeschlossen und der schwierigste Teil liegt noch vor mir - das Hintergrundgemälde.

Geländebau 17 (Falkenauge)
Bild
fertige Grundplatte, linker Teil

Die Steppengrasbüschel aus den Spülbürstenköpfen wurden in Form gedrückt.

Geländebau 18 (Falkenauge)
Bild
fertige Grundplatte, linker Teil

Neu lasiert und graniert sehen die Sockel der losen Elemente einfach besser aus. Der zusätzliche Zeitaufwand hat sich gelohnt.

Geländebau 19 (Falkenauge)
Bild
fertige Grundplatte, mittlerer Teil

In diesem Bereich fehlen noch die Geier.

Geländebau 20 (Falkenauge)
Bild
fertige Grundplatte, mittlerer Teil

Außerdem fehlen wie erwähnt noch einige Beifußgestrüppe und die Tumbleweeds, die ich nur lose auflegen werde, um damit die Sockel der später aufgestellten Figuren zu verdecken.

Geländebau 21 (Falkenauge)
Bild
fertige Grundplatte, rechter Teil

Durch den flexiblen Einsatz der Gestrüppe kann ich auch die gewünschten Figuren an den unterschiedlichsten Stellen positionieren.

Geländebau 22 (Falkenauge)
Bild
Klapperschlange und Rinderskelett

Die Klapperschlange fühlt sich richtig wohl, was man vom Rind nicht unbedingt behaupten kann.

Geländebau 23 (Falkenauge)
Bild
Klapperschlange und Rinderskelett

Der warme Sonnentag vorgestern passte genau zu meinem Dioramenthema. Ich hoffe, Ihr habt ihn genauso genossen wie ich. Es gibt doch kaum etwas Schöneres, als bei herrlichem Wetter auf dem Balkon zu basteln. :wink:

Viele Grüße, HW
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Berthold
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Re: Bau eines Wüstendioramas

Beitrag von Berthold »

Hallo Falkenauge,

als kleine Anregung für Dein weiteres Wüstenschaffen kann ich das
anhängende Bildchen beisteuern.
Das „Denkmal“, das ja auch einen kleinen Sockel hat, könnte man gut
im Vordergrund plazieren damit jedem klar wird um was es hier geht.

Der dann freigewordene Blick in die Ferne ergäbe eine brauchbare
Vorlage für eine Hintergrundmalerei in Essig und Öl.

Die weiße Squaw endlich könnte beim nächsten Pow-Wow an den
Marterpfahl gestellt werden ;-)
Kleiner Scherz am Rande.

Mit schönen wüsten Grüßen
Berthold
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Fahrzeuge in 1:22,5 für alle Feldbahnspurweiten
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