Meine Lok: 99 021

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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theylmdl
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo zusammen!

@Michl: Das Antriebskonzept für Feldbahn-Loks war ein wenig anders anders - mit Tellerrädern und so. Aber der Käfig für die Dreipunktlagerung war genau so gedacht. Du meinst das hier, nicht wahr: fotos/showphoto.php?photo=25608 ? Zum Schienenschleifer komme ich gleich noch.

@RhBler: Bei einem "Dampfer" müssen die Leitungen ja auch sorgfältig geplant werden. Ich habe schon viel Kummer gehabt, weil ich bei manchen Loks schlicht und ergreifend vergessen hatte, wo welche Leitung hinläuft (aus meinen H0-Zeiten). So rätsele ich zum Beispiel seit Monaten herum, wie ich wegen eines Elektro-Defekts meine bayerische H0-D VI zerlegen kann. Ich finde die Stellen einfach nicht mehr!

@Nick: Ich bin auf die Radsterne schon gespannt wie ein Flitzebogen.

@Roger: Geld spielt keine Rolle :P [Achtung Scherz]. Ich werde Deine Ratschläge noch einmal überdenken. Außerdem wird das alles zunächst getestet, wenn der Antriebsblock zusammen gebaut ist.
Die Lampen kannst Du direkt an den Decoder anschliessen (Masse schaltend)...
Ja klar, aber wie leuchten die dann im Analog-Betrieb schon, bevor die Lok fährt und ab da stets gleichmässig hell? Das habe ich noch nicht so richtig verstanden (gilt auch für den Rauchgenerator, der besser nicht leuchten, sondern nur kräftig verdampfen sollte ;-) ). 55-69mm Tiefe ist kaum die lichte Weite, Tiefe oder Höhe des Führerhauses, auch die freie Kessellänge innen beträgt nur 75mm, und der Kessel wird einen Innendurchmesser von 35,8mm haben. 20 × 30mm Querschnitt? MX-690V kommt daher nicht in Frage.
Der Decoder läuft tadellos unter analogen Bedingungen.
Das glaube ich gerne - und das kann ja auch bequem getestet werden. Die Kohlenkästen dürfen ruhig für Soundchip und Steckverbindungen genutzt werden - da darf sowieso kein Gewicht mehr hin, sonst wird die kleine Maus hecklastig. Zu schwer darf sie auch nicht werden, sonst passt die Motorleistung nicht mehr. Lass' uns das nochmal per E-Mail besprechen, ok?

Die Räder

Als ich anfing, die Lok zu planen, dachte ich zunächst an ein von Hand geschnitztes Urmodell und einen Guss in Neusilber. Dann fand sich aber dank Marcos (Flachschieber) Hilfe eine viel bessere Lösung.

Hier zunächst einmal eine Skizze, wie die Rädchen aussehen sollen. Zehn Bildpunkte entsprechen einem Millimeter, auf den meisten Monitoren dürfte die Skizze etwa drei Mal so groß zu sehen sein wie das geplante Rad.

Bild

Von Marco kam die Anregung, den Radstern zu fräsen, und von mir die Idee der 2½ Dimensionen. Dazu werden in einer 4mm starken Scheibe zunächst die Durchbrüche für die Speichen ausgefräst. Dabei bleiben die Flächen für die Kurbelaufnahme und das Gegengewicht stehen. In einem weiteren Arbeitsgang wird dann 1mm von dieser Scheibe abgetragen, sodass diese beiden erhaben stehen bleiben.

Vor etwas über einem Jahr schickte ich Marco eine Skizze, und schon am selben Abend kam seine 3D-Visualisierung zurück. Ich hoffe, Marco wird nichts dagegen haben, wenn ich seine Bilder hier einfüge. So sieht der "virtuelle" Radstern aus.

Bild
Bild: Flachschieber alias Marco oder Marco alias Flachschieber.

Nun begann die Suche nach passenden Radreifen, die aber leider ohne Erfolg blieb. Von Regner gibt es ähnliche Reifen, aber deren Breite ist zu groß, und der Spurkranz hätte auch überarbeitet werden müssen. Mehr als NEM-Maße darf das Teil nicht haben (vergleiche hierzu den "Rädertest" in der aktuellen "Gartenbahn").

Nachdem Marco nun für sein aktuelles Projekt auch Radreifen benötigt, wurde es Zeit, nach einem Anbieter zu suchen ( siehe phpBB2/viewtopic.php?t=6758 ). In dem Thread finden sich auch die Maßangaben.

Ungeachtet des Prüfungsstress' (bitte alle 'mal einige Zeit kräftig die Daumen drücken!) fand Marco kürzlich ein Stündchen Zeit und hat einen ersten Prototypen des Radsterns gefräst. Wie ich mich gefühlt habe, als er mir den Schnappschuss schickte, könnt Ihr Euch wahrscheinlich nicht so richtig vorstellen. Das war eine Riesenfreude.

Bild
Bild: Marco alias Flachschieber.

Marco hat den Stern hier in einen älteren Regner-Reifen eingelegt. Das Rad entspricht noch nicht ganz der "Serie" von ein paar Stück, denn die soll noch einen Absatz am Gegengewicht und die markanten Nietköpfe für die Verbindung zum Radreifen bekommen, natürlich nur als Imitation.

Jetzt fehlen zunächst einmal noch die Radreifen, aber das ist ja schon in Arbeit. Hier jedoch zunächst einmal ein herzliches "Danke" an Marco für die großartige Unterstützung!

Die Stromabnahme

Der bayerische Barde Fredl Fesl ( http://www.fredl-fesl.de ) hat in seinem "Anlass-Jodler" korrekt erkannt:
Ein Auto, das nicht fährt, das ist sein Geld nicht wert.
Und später heißt es noch treffender: "..., ist überhaupt nix wert".

Damit kommen wir zu Michls Frage nach dem bzw. eher den Schienenschleifern. Die Antwort lautet: Ja, die Lok wird Schienenschleifer haben.

Lasst uns bitte 'mal realistisch sein. Zuhause auf den jederzeit frisch geputzten Gleisen wird ein Fünfkuppler mit breiter Stromabnahme-Basis und entsprechendem Gesamtachsstand sowie Goldcaps wenig Kummer haben, und auch auf Live Steam-verschmutzten Gleisen im Garten oder bei Veranstaltungen wird's wohl noch klappen.

Wir reden hier aber über vier Räder mit nur knapp 58mm Achsstand. Goldcaps gibt's nicht, nur einen müden 4.700µF-Elko und eine kleine Schwungmasse mit 57 Gramm Gewicht und 26,7mm Durchmesser. Da Anschubsen nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört, sollte die Stromabnahme so gut wie möglich gelöst sein.

Einige andere Faktoren spielen auch noch eine Rolle. Am liebsten hätte ich Sandwich-Achsen und -räder wie von Stoffel oder auch mir schon 'mal vorgeschlagen benutzt, aber das stellte sich hier als nicht machbar heraus oder nur mit großem Aufwand. Die Radreifen werden mit Ringisolierung auf die Sterne gebracht.

Bei der Stromabnahme muss bedacht werden:
  • Die Betriebssicherheit soll so hoch wie möglich sein, daher auch die Stromabnahme-Basis.
  • Die Reibung soll so gering wie möglich sein.
  • Die Verschmutzungs-Anfälligkeit soll so gering wie möglich sein, und es muss leicht möglich sein, die Kontaktstellen zu säubern.
  • Abbrand durch Funken sollte tunlichst nicht zu bleibenden Schäden führen.
Nun kann ich weder den Achsstand verlängern noch vorne oder hinten Schienenschleifer anbringen, denn Bug und Heck des Lökchens sind von der Seite unten her sehr gut einzusehen (schaut noch 'mal auf das Vorbild-Foto am Anfang des Threads). Aber in der Mitte bei den Sandfallrohren geht's recht dicht zu, auch wegen der tief liegenden Steuerungs-Teile.

Daher habe ich mir folgendes überlegt.

Zum einen werden Schienenschleifer aus Neusilber angebracht, und zwar federnd am Ende der ohnehin dort senkrechten Sandfallrohre. Keine Panik, das werden nicht so ausladende Konstruktionen wie bei LGB® im oberen Bereich. Von der Seite wird praktisch nur das Schleifstück zu sehen sein. Die Federung kommt von zwei Federbronze-Streifen, die an der mittleren Platine befestigt werden. Die Führung liegt unten am Antriebsblock (zu dem die Schleifer konstruktiv gehören) und oben (nach unten hin lösbar) in einer Öse am Modellrahmen. Das ist ein bisschen abstrakt zu erklären. So etwa soll das aussehen:

Bild

Oben seht Ihr die Sache im Schnitt quer zur Fahrtrichtung. Wieder ist der Antriebsblock blau und die darüber gesetzte Modell-Rahmenwange schwarz eingezeichnet. Die nötigen Isolierbuchsen, die ich wahrscheinlich aus Hartgummi drehen werde, sind türkis eingezeichnet. Unten in der Skizze ist der Schleifer mit der nur 3mm langen Verlängerung des Sandfallrohrs von der Seite zu sehen. Die bloße Federverbindung ist nicht gut, deswegen soll noch eine feine Litze für eine bessere Stromübertragung von der Schleiferstange zur Platine sorgen.

Kommen wir zu den Rädern. Sandwich-Bauweise ist ja nun nicht, aber was Reibungsarmut angeht, ist sie kaum zu übertreffen. Also war die Frage, wie kommt der Schienenpol möglichst nahe an die Nabe?

Dazu hatte ich folgende Idee: In den Radreifen wird hinten innen ein Sackloch gebohrt. Da wird ein Draht (1) eingesteckt, der bei der Nabe in eine isoliert angebrachte Hülse 2 eingelötet wird (alternativ: an eine Scheibe). Die Isolierungen sind türkisfarben. Auf dieser Hülse liegt - drehbar - ein Kapselteller (3). Und auf dem stützt sich eine nach oben hin offene Gabel aus Federbronze ab (4), die den Strom vom Radreifen über den Draht, die Hülse und den Teller zur Platine überträgt.

Das ist zwar recht verschmutzungssicher, aber wer weiß... Daher wären eventuell noch zusätzliche Schleifer innen an den Radreifen nett. Leider kann ich nicht die typischen gefederten Stifte verwenden, denn die kollidieren wahlweise mit den gekapselten Getrieben oder den Bremsgestängen oder haben andere Nachteile. Und ein einfacher Draht kommt auch nicht in Frage, denn der kann ganz bitterböse hochfrequent fiepen (und tut's auch meist, wovon Chiara und ich ein Lied singen können). Allenfalls wäre ein Federbronze-Streifen denkbar, der von unten in hinreichender Breite bis nach oben etwa zur Radmitte reicht (5). Wenn ich etwas passendes finde, würde ich da gerne einen kleinen Goldstift einlöten, denn mein verstorbener Freund Jochen Kramer hat anno dunnemals damit ganz ausgezeichnete Erfahrungen gemacht. Das liegt wohl vor allem an der Korrosionsfestigkeit und Unanfälligkeit gegen Abbrand bei Gold.

Bild

Wo wir gerade so nett am plauschen sind: Auf dem letzten Bild ist die Hinterachse zu sehen. Die Bundkugellager von Conrad (215236, derzeit à 3,95 €) liegen in zwei Wänden aus 0,8mm-Messing. In der Mitte der Achse aus 4mm Silberstahl ist das Schneckenrad von GHW (25 Zähne, Modul 0,5, Nr. 715025, 4,25 €) dunkelgrün eingezeichnet. Dessen Nabe muss allerdings noch von 2 auf 4mm aufgebohrt werden - kein Problem, denn "Fleisch" ist genug vorhanden. Zwischen dem Schneckenrad und den Lagern sind Messinghülsen geplant, die die Achse seitlich fixieren - Seitenspiel braucht's bei Zweikupplern eher nicht. Und bei diesem schon gar nicht, denn im Bereich der Steuerung wird es, was Seitenspiel angeht, mächtig eng zugehen. Links seht Ihr die Schwungmasse und rechts (grau) das mittlere Ballastgewicht angedeutet.

Quizfrage: Wofür sind die zwei großen, senkrechten Löcher im Ballastgewicht?

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
kuro
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von kuro »

Hallo Thomas

Ich hab die beiden Decodertypen einmal im Analogbetrieb ausprobiert. Der MX64V steuert den Motor ab ca. 6V an, beim MX690 brauchts ca. 7,5V. Etwa 0.5V mehr und die Lok setzt sich in Bewegung. Zu diesem Zeitpunkt haben die Lampen schon fast die volle Helligkeit erreicht. Ab 7V gibt es beim MX690 auch Sound.

Ich hab den MX690V mal ausgemessen. Wenn der Pfostenstecker aufgesteckt ist, dann misst der Decoder in der Diagonale 35mm. Sollte also gerade noch passen. Den Pfostenstecker kann man aber auch noch etwas abschrägen, sodass in der Diagonalen nicht mehr als 34mm gebraucht werden. Die Einbaulänge beträgt 55-69mm, je nachdem ob die Befestigungslaschen entfernt werden oder nicht.


Gruss

Roger
Was Du machst, das mache richtig. Es kostet nicht mehr Zeit wie wenn Du es falsch machst.
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo Roger!

Herzlichen Dank für Deine Tests, das dürfte zu den besten Hinweisen gehören, die ich bisher zum Thema gelesen habe.
Der MX64V steuert den Motor ab ca. 6V an...
Das ist doch 'mal ein Wort. Damit sind zumindest schon 'mal die Diodenkette und die Umschaltung entbehrlich, und der Motor kann schnurstracks direkt an den Decoder.

Das mit dem MX690 lassen wir 'mal außen vor, da das mit dem MX64 ja klappt und der auch für meine Zwecke völlig ausreicht. Außerdem beißen sich der Festspannungsregler und der MX690 bei der Unterbringung :-) .
Zu diesem Zeitpunkt haben die Lampen schon fast die volle Helligkeit erreicht.
Was für Lampen mit welcher Betriebsspannung? Das verstehe ich leider noch nicht so ganz oder ich stehe auf dem Schlauch. Wenn's 6 Volt-Typen sind, klar, dann gibt's 6V - ca. 1,2V für zwei Siliziumübergänge im Gleichrichter, und rund 4,8V langen bequem für eine passable Helligkeit. Was passiert bei Eingangsspannungen darüber (im Analog-Betrieb) - siehe auch nächster Absatz?

Kommen wir nochmal zu Deinem ersten Posting zum Thema.
Ich würde sagen, wenn der Dauerstrom des Motors nicht mehr als 600-800mA beträgt, dann kann man auf den Gleichrichter verzichten. Dann kannst Du auch gleich den primären Elko am Spannungsregler weglassen, bzw. stark verkleinern, der wird dann vom Pufferelko gestützt.
Sehe ich das richtig: Ich hänge den Festspannungsregler an den Plus- und Minus-Ausgang des Decoders, spare mir die vier Dioden 4001 - 4004 für den Graetz-Gleichrichter und kombiniere die Pufferelkos zu z.B. 4.700 + 1.000µF, parallel geschaltet. An den Ausgang des Reglers hänge ich dann die Lampen - geschalteter und damit gemeinsamer Pol ist GND = Minus - dran. Meinst Du das im Beitrag von heute?

Wie geht's dann mit dem Rauchgenerator weiter? Sorry wegen der Fragen. Der Generator sei auch eine 6V-Type, damit sich eben auch im Analog-Betrieb etwas tut. Aus der Versorgung vom Decoder über den Festspannungsregler kann der ja nicht gespeist werden, weil da nicht genug 'raus kommt. Was soll der Transistor dann schalten? An diesem Punkt klemmt's bei mir ganz besonders mit dem Verständnis :oops: .

@alle zum Verständnis: Der MX64H darf insgesamt maximal 1,8A liefern. Der Faulhaber 2232 U 24 SR gibt maximal 8,68W ab (Nominalwert). Das entspräche bei 18,0V am Motoreingang rund 480mA (auf Dauer dürfen es aber nur 460mA sein), daran klemmt's eher weniger, denn da bleiben noch rund 1,3A Reserve. Die Funktionsausgänge des Decoders sind jedoch nur mit 500mA belastbar, und davon fressen die Glühlampen (Spitzenlicht vorne oder hinten und Führerstandbeleuchtung) schon rund 140mA. Ein kalter Rauchentwickler darf also da nicht mehr dran, denn der zieht alleine schon 500mA.

Nun mal die Frage des Tages: Da der Summenstrom des Decoders 1,8A betragen darf, können die doch eigentlich in Bausch und Bogen an Plus und Minus des Ausgangs abgenommen werden (außer dem Motor, der an seinem eigenen Ausgang hängt wegen der Impulsbreiten-Modulation etc.). Stimmt das? Wenn nämlich ja, dann kann der Rauchgenerator sehr wohl am Festspannungsregler mit dran hängen. Und an den Funktionsausgängen hingen allenfalls die "Schalter" für die Glühlampen. Da ein positiver Festspannungsregler eben Plus regelt und nicht GND, werden die Ausgänge ja nur mit den Lampen (maximal 100mA) belastet. Nur der Generator bräuchte einen eigenen Schalter, damit er nicht über einen der Funktionsausgänge läuft.

@Roger: Habe ich das Prinzip etwa richtig verstanden? Wenn ja, zeichne ich flugs ein neues Schaltbild und einen neuen Kabellaufplan.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von kuro »

Hallo Thomas

Die Lampen am MX64V sind normale LGB Glühbirnen und werden mit 5V gespiesen. Durch den Gleichrichter auf dem Decoder und dem Spannungsverlust am Spannungsregler leuchten die Lampen natürlich noch nicht mit 100% Helligkeit. Aber das ist auch bei Deinem 6V Spannungsregler der Fall. Wenn die Analogspannung darüber ist, dann bleibt die Spannung natürlich wie im Digitalbetrieb gleich Hell, sonst wäre ja der Spannungsregler für die Katz.

Der MX690V hat schon eine eingebaute Spannungsbegrenzung, die bei Auslieferung auf 6,5V eingestellt ist. Diese liefert einen Dauerstrom von 0.8 A, müsste für Deine Zecke noch ausreichen.

Der Vorteil des MX690V gegenüber dem MX64 ist einfach, dass Du keine externe Spannungsregelung mehr brauchst und auch den Dampfentwickler ohne Relais anschliessen kannst. Das spart natürlich wiederum Platz, den Du für einen grösseren Elko verwenden kannst.

Ja das Grundprinzip hast Du begriffen. Allerdings ist der gemeinsame Pol die +6V des Spannungsreglers und die Lampen werden gegen Masse geschalten. Ebenso der Dampfentwickler.

Da die Überstromerkennung für die Funktionsausgänge am MX64 allerdings auf 0,5A eingestellt ist, könnte es sein, dass der Decoder bei direkter Speisung die Funktionsausgänge trotzdem abschaltet, da ja eigentlich der Summenstrom überschritten wird. Es kommt darauf an, an welcher Stelle der Strom genau gemessen wird.

Wenn der + oder - Pol ebenfalls in die Messung einbezogen werden, dann wird der Decoder auf Überlast gehen und die Ausgänge fangen an zu blinken. In diesem Fall wirst Du doch nicht um einen externen Gleichrichter herumkommen.

Falls nur die Rückleitung der Funktionausgänge gemessen werden, hast Du auf dem Dampfentwickler und Spannungsregler keine Überstromüberwachung (da beide direkt an den + - Pole hängen) und bei einem Fehler könnte der Decoder zerstört werden.

Im letzten Abschnitt hast Du die alles treffend zusammengefasst. Der Generator sollte aber auf jeden Fall nicht direkt an den Funktionsausgängen angeschlossen werden, da wie gesagt der Summenstrom zu hoch wird und die Überstromdetektion anspricht.


Gruss

Roger
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo Roger!

Nochmals Danke für die Infos. Ich bin in Digitalfragen eben eine Newbie :-) .

Was hältst Du denn von dieser Schaltung?

Bild

Der Rauchentwickler könnte genau so gut über einen Schalter geschaltet werden, und das würde ich wohl auch so machen. Ich habe den pnp-Transistor hier nur 'mal eingezeichnet, um zu sehen, ob ich Deinen Ausführungen folgen konnte.

Damit hängen an den Funktionsausgängen die Lämpchen mit vielleicht 2 × 80mA und der Basisstrom des Transistors (eher vernachlässigbar), die Last geht über den Festspannungsregler. Der wird nun gemeinsam mit dem Decoder gepuffert.

Der externe Gleichrichter tut nicht weh, die vier Dioden bringe ich jederzeit unter. Hier ist eher der gesparte Eingangskondensator des Festspannungsreglers interessant.

Eine überschlägige Rechnung:
460mA Motor + 80 bis 160mA Lampen + 500mA Generator + microXS-Sound (Verbrauch unbekannt) = 1,12A + Sound. Das wäre theoretisch wohl gerade noch so drin. Sobald der Generator angelaufen ist, verringert sich der Stromverbrauch ja um etwa 240mA. Der Generator könnte vorsichtshalber ja ohne Licht- und Motorstrom vorgeheizt werden, dann lägen wir anschließend bei 0,9A + Sound - das klingt machbar.

Eine schönen Sonntag wünscht
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von kuro »

Hallo Thomas

Sieht prima aus. Der LM7806 sollte allerdings direkt an den + Pol angeschlossen werden, da er sonst über den 100 Ohm Widerstand gespiesen wird, was leider einen recht grossen Spannungsabfall im Betrieb verursacht. Den 2200 UF Kondensator am Ausgang würde ich weglassen. Lieber je einen 10uF low ESR Kondensator am Ein und Ausgang und den restlichen Platz in einen grösseren Pufferkondensator investieren. Bei einem low ESR Kondensator am Ausgang kannst Du auch den 100nF sparen.

Anstelle des 1/4 Watt Ladewiderstand würde ich eher auf einen 1-2W Widerstand zurückgreifen, nach meinen Erfahrungen werden die Widerstände kurzzeitig doch recht heiss, einmal hat es mir einen solchen sogar braun verfärbt. Kurzzeitig fallen an dem Widerstand immerhin 4W ab (bei 21V Schienenspannung).


Gruss

Roger
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo Roger!
Der LM7806 sollte allerdings direkt an den + Pol angeschlossen werden
Logisch <seufz>...

Alles in allem also so? Die 100nF-Perle tut ja nicht weh ;-) .

Bild

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von kuro »

Hallo Thomas

Ich würde sagen, die Schaltung ist ein Versuch Wert. Bin gespannt ob Deine Vorstellungen damit erfüllt werden.


Gruss

Roger
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Leo
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von Leo »

Hallo Thomas, noch ein Versuch zum Thema Schleifkontakte: Nachdem die Sandrohre im Original sehr kurz über den Schienen enden, könnte man diese doch ganz unauffällig mit kleinen Kontaktbürsten versehen. muß ja nicht gleich Gold sein. Ähnliches gibt es auch bei Modell-Auto-Rennbahnen.
Gruß
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Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo Leo!

Hast Du schon 'mal Erfahrungen mit diesen Slot Car-Bürsten gesammelt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die bei Zweirichtungs-Verkehr eine gute Idee sind. Am ersten Herzstück würden die Fasern zerknäult. Außerdem sind das Schmutzfänger par excellence und müssen auch bei den Slot Cars ständig nachgebogen, vorgespannt und gesäubert werden. Ich bin früher in Berlin bei einem Freund 'mal eine Zeit lang getunte Slot Cars gefahren und weiß, wovon ich rede - mein Eigenbau hatte flache Kupferschleifer mit einer speziellen Aufhängung.

Dennoch vielen Dank für den Hinweis, ich bin für jeden davon dankbar.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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