Hallo Matthias,
es gibt nach meiner Kenntnis drei Möglichkeiten, die Gase beim Guß entweichen zu lassen:
- die beiden Formhälften schließen nicht absolut dicht. Das kommt beim Schleuderguß mit kleinen Maschinen vor und ist durchaus willkommen
- die Formmasse selbst ist bis zu einem gewissen Grad porös und wirkt, wie ein Filter, durch den Luft durchgeht, aber kein flüssiges Metall
- die Form hat feine Kanälchen an den 'abgewandten' Stellen der eigentlichen Form des zu gießenden Teils, durch die komprimierte Luft entweichen kann, wenn das Metall 'kommt'.
Während die zweite Möglichkeit wohl Fachbetrieben vorbehalten bleibt, kommt die erste durchaus auch beim Hobby vor. Dazu trägt bei, daß sich bei der Verwendung von Silikon die Form trotz der schweren Druckscheibe und trotz des Andrucks durch die Fliehkraft-Klammern nie hundertprozentig gasdicht aufeinander halten lassen. Immerhin beträgt der Druck beim Gießen bis zu 50 bar, versuch' mal, das zu halten ...!

Schließlich ist es so, daß man die zwei Silikonhälften nicht mit Schrauben zusammenspannen darf, weil sie sich sonst verformen.
Wenn jemand etwas zum Gießen gibt, übernimmt es normalerweise der Betrieb, die nötigen Kanäle für das Gießmetall und die Luftkanälchen in die vorbereitete, zweiteilige Silikon-Form einzuschneiden, aber das kostet natürlich Arbeitszeit. Dafür wissen die Freunde, wie es optimal gemacht werden muß.
Grüße
Hans-Peter