Hallo!
Wegen allerlei Feldbahnerei und anderem "Gelärsch", wie der Hesse sagt, ging's hier nicht so richtig vorwärts. Nun fand sich aber doch ein wenig Zeit für den "Barmer".
Inzwischen ist noch ein Foto des RME-Wagens Nr. 4 in passabler Qualität aufgetaucht, wenn es auch nicht so gut ist wie das Werksfoto - dafür Stimmungs-voll. Darauf sind noch ein paar Details zu erkennen. Die Schlussscheibenhalter sitzen oben am Dach. Eventuell hatte der Wagen auf einer Seite der Stirnwände zwei weitere Lampen (und nicht nur eine auf der anderen Seite in der Abteiltrennwand). Das möchte ich jedenfalls so bauen und vermute es wegen zwei Schloten an den Oberlicht-Enden auf einer Seite.
Die Stirnwände
Die zwei letzten Punkte spielen bei der Konstruktion der Stirnwände eine Rolle. Da der Wagen beleuchtbar sein soll und es vielleicht auch 'mal maßstäbliche Zugschlusslaternen geben wird, müssen Stromleitungen an den Stirnwänden nach oben geführt werden. Diese können dann später unter den Plattformdächern weiter geführt werden zu Steckdosen für die Zugschlusslaternen.
Was gibt es noch zu bedenken? Das Dach soll abnehmbar sein, daher müssen zwischen Dach und Stirnwänden Kontaktschleifer vorgesehen werden. Die Dachstützen sollen am Dach befestigt werden, also braucht es außen an den Stirnwänden kleine Schlitze für deren Rückseite. Der zu den Stirnwänden hin weisende Teil der Bühnengeländer neben der Tür soll an den Stirnwänden angeklebt werden, also müssen auch da (ziemlich genau in Rahmenbreite) zwei senkrechte Schlitze vorgesehen werden.
Die Plattform-Türen sollen natürlich zu öffnen sein. Ich vermute nur, dass beide links angeschlagen waren und sich - wie eigentlich fast immer - nach innen hin öffneten. Die Türöffnung muss unten etwas zu früh enden. Das liegt daran, dass die Bodenbretter des Kastens auf eine eingeschriebene 1,5m-Polystyrol-Platte geklebt werden sollen. Und die Tür sollte ohne Lichtspalt schließen, benötigt also eine abgesetzte "Zarge".
Hier seht Ihr in einem Schnitt von oben die Ecke am Übergang zwischen Seitenwand (oben) und Stirnwand (rechts).
Die äußere Schicht der Stirnwand soll aus 2mm-Polystyrol entstehen. Innen wird dann für die Kassetten 1mm-Material aufgeklebt. Hellblau markiert die Vivak®-Scheiben, hellbraun die Rahmen.
So, nun genug geschwafelt. Ab zur Praxis. Wie der Dachradius angezeichnet werden kann, wurde ja schon gezeigt. Nun wird zunächst die Türöffnung ausgesägt, und zwar mit rundum je einem Millimeter Zugabe zur lichten Türöffnung.
In diese Öffnung wird dann eine weitere 2mm-Platte eingepasst. Das Bild zeigt im Prinzip, wie die Anpassung der Kanten leicht mit "Hinterlicht" kontrolliert werden kann. Wenn die Platte passt, wird sie mit untergelegten 1mm-Resten eingeklebt, so dass sie an der Außenfläche der Stirnwand eben 1mm übersteht.
Tipps: Schleift die Oberfläche der Polystyrolplatten an. Dann halten Bleistift-Anzeichnungen. Ansonsten sind sie ruckzuck versehentlich abgewischt. Außerdem hält dann der Lack später besser. Benutzt kein ganz neues und extrem scharfes Sägeblatt im Juwelier-Sägebogen. Das setzt sich zu schnell zu. Zur Not helfen ein paar Zentimeter Messingblech, das Ihr vorher mit dem Blatt sägt. Haltet beim Sägen gerader Linien das Blatt schräg nach vorne geneigt, dann läuft es gerader.
Ist die Klebestelle trocken, wird die erhabene Platte bis auf den äußeren, umlaufenden Millimeter ausgesägt. So bildet sich der gewünschte Absatz für das Türblatt. Denn es sieht später bescheuert aus, wenn Licht durch die Türfugen fällt. Es erfordert ein wenig Übung, diesen "Rest" gerade zu feilen. Auch da gilt: Ein Blick durch die Öffnung im Gegenlicht bringt mehr als der Blick von vorne bei Auflicht. Entgratet wird mit dem Dreikant-Schaber oder der Cutter-Klinge.
Kann sich das Werkstück in der Hand ein wenig drehen, passt es sich automatisch gerade an die Feile an.
Abheben von Feilgraten mit dem Dreikantschaber - der kann leicht aus einer alten Dreikantfeile angefertigt werden.
Nun werden die zwei Sandwich-Hälften des Türblatts aus 1mm-Material angefertigt, aber noch nicht miteinander verklebt. Dann geht es munter an den eingeschriebenen Fensterrahmen und die außen liegenden Kassetten.
Hier seht Ihr unten die Stirnwand, links darauf den inneren Teil des Türblatt-Sandwichs und rechts den oberen.
Die vielen kleinen Polystyrol-Teile können zuweilen ganz gut aus Restchen geschnitzt werden. Da passt aber der große Stahlwinkel nicht so gut beim Anzeichnen. Dank zwei Richtklötzchen klappt's doch mit der Verwertung:
Hier wurde die Tür probehalber in die Stirnwand eingelegt. Die Fensteröffnung ist am inneren Teil noch nicht ausgesägt. Zum Vergleich: Der erhabene Rahmen der
oberen Kassette wurde mit der "dicke Platte in dünne Platte geklebt"-Methode erstellt, der
untere mit aufgeklebten Vierkant-Profilen 1×1mm. Hätten Sie's gewusst...? Die inneren, erhabenen Kassettenflächen sind nur 0,5mm hoch statt 1mm. Das wirkt noch um einiges schicker als gleiche Höhen.
Auf dem Foto sind auch schwach die Anzeichnungen für die diversen Profile und Nuten zu erkennen. Messingrohr 1,4mm und -rundmaterial 0,8mm für die Scharniere der Tür liegen schon bereit.
Demnächst mehr und beste Grüße -