Eigenbau eines "Barmer Wagens" (BC4i)

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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theylmdl
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Re: Eigenbau eines "Barmer Wagens" (BC4i)

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Nur ein kurzer Zwischenbericht: Das erste Achslager-Urmodell ist noch unverputzt, ansonsten aber fertig. Ich bin schon ganz zufrieden damit. Es ist keine Meisterleistung, aber für meine Ansprüche reicht's, außerdem trifft's die Forums-Ziele. Hier folgen zwei Schnappschüsse von der Werkbank.

Bild
Links ein Zwischenschritt im Rohbau, rechts ein noch unverputztes, aber immerhin ohne Kummer verlötetes Urmodell.

Bild
Zum Größenvergleich: Das Achslager auf einem Märklin-Doppelspeichenradsatz der Nenngröße I, Artikelnummer 588 330.

Auf diese "Schuhe" soll mein "Barmer" gestellt werden. Die vernickelten Radreifen sind relativ rau und haben teilweise sogar kleine Erhebungen. Eine Politur in der Drehbank mit 800er Korund-Schleifpapier tut ihnen technisch und optisch ganz gut :wink: . Die ist hier aber noch nicht erfolgt.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Flachschieber
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Re: Eigenbau eines "Barmer Wagens" (BC4i)

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Thomas

das Achslager hast Du sehr gut hinbekommen.Das Zeigt das so tolle Dinge auch am Küchentisch entstehen können.

edit:
so ist es wenn mann nicht auf die Vorseite schaut :oops: ein wenig Technik war schon beteiligt.Trotzdem gut.

Beste Grüße

Marco
theylmdl
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Re: Eigenbau eines "Barmer Wagens" (BC4i)

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

@Marco: Das Lob aus Deiner Tastatur freut mich ganz besonders, danke :D !

Der Urmodellbau der Achslager-Gehäuse

Vieles geht ja schon aus den Fotos hervor. Der gebohrte und hinten mit den Absätzen versehene Vierkant-Rohling wird abgesägt, vorne angeschrägt und vorne unten mit der Feile ausgerundet.

Dann werden im vorderen Gleitblech die benötigten Nuten für die Schwimmhäute eingearbeitet. Diese wurden vorab aus 0,8mm-Blech ausgesägt und an den verbliebenen Haltestangen gebogen, wie auf den Fotos zu sehen ist.

Damit kann der Lötspaß auch schon losgehen. Die Urmodelle wurden übrigens mit einem Billigst-Lötkolben von Conrad mit 30 Watt zusammen gebretzelt (sowie mit Lötwasser und kolophoniumhaltigem Radiolot). Zunächst werden die Schwimmhäute am Blech außen angeheftet (bei eingestecktem Achslager-Gehäuse!). Dann werden Gehäuse und Blech miteinander verlötet. Wurde sauber gearbeitet, genügt es, von einer Stelle aus Lot aufzutragen und das Ganze zu erhitzen. Das Lot sucht sich dann schon seinen Weg in alle Spalte.

Vorsicht! Die Teile sind und bleiben wegen der Masse lange heiss. Daher steht nebenbei eine alte Tasse mit Spülmittel-Wasser. Zisch! Schon ist die Konstruktion abgekühlt - und sauber.

Der Schmierloch-Deckel wurde aus 0,4mm-Neusilberblech zurecht gesägt. Die oberen Scharnierbänder habe ich über 0,5mm-Draht gebogen und dann so lange befeilt, bis bei angelegtem Deckel der Draht gerade noch zwischen Scharnierband und Achslager-Gehäuse passt. Schaut 'mal auf den Schnitt hier rechts oben in der Skizze.

Bild

Dann wurde knapp unterhalb der Mitte des Deckels ein 0,5mm-Loch gebohrt, der Deckel aufgelegt (mit Scharnier-Draht) und die Bohrung weiter geführt in das Achslager-Gehäuse. Dadurch kann sich der Deckel beim Anlöten nicht mehr verdrehen :wink: . Angelötet wird er von oben über den Spalt beim Scharnier. Wartet so lange, bis das Lot einmal unter den gesamten Deckel geflossen ist. Dann: Zisch! - kalt und sauber.

Vorsichtige Naturen nieten nun noch zwei weitere 0,5mm-Stifte durch den Deckel, am Besten in zwei diagonal gegenüber liegenden Ecken. Dazu müsst Ihr bedenken, dass die Gießer ihre Silikonformen relativ heiss ausvulkanisieren. Ist ein Teil nur labil aufgelötet oder steht es gar unter Spannung, kann es unter Umständen beim Einformen abspringen. Da eine Form nicht unbegrenzt haltbar ist, sollte es wenigstens das Urmodell sein. Wo das geht, sollte also mit Verstiften, Nieten oder Passung gearbeitet werden.

Im nächsten Schritt wurde die Schakenbock-Auflage oben aus gut 1mm starkem Messing angefertigt und über die kleine Nase oben am "Blech" verlötet (siehe Schnittzeichnung rechts in der Skizze). Den kleinen Absatz vorne gibt's beim Vorbild nicht, er hat hier funktionelle Gründe und wurde aus 0,4mm-Neusilber angesetzt. Stellt sich später heraus, dass er unnötig ist, lässt er sich auch leicht weg feilen.

Zuletzt folgt der Anguss (hier unten am Gehäuse) und die obligatorische Putzarbeit mit Dreikantschaber, Gravursticheln und Glasradierer. Dabei werden auch die "Bügel" der Schwimmhäute abgesägt und deren Reste hübsch glatt gefeilt sowie die Ecken der Bleche ausgerundet.

Ganz zum Schluss folgt noch eine Stellprobe, hier auf einem 1:1-Ausdruck einer Bauskizze, bei der die Achslager-Maße allerdings noch nicht stimmen:

Bild
So wirken die nicht ganz identischen Zwillinge auf Papier.

Hier gibt's noch ein paar Tipps.
  • Beginnt mit dem Urmodellbau möglichst früh. Gießer brauchen meist relativ viel Vorlaufzeit.
  • Versucht allgemein verwendbare Teile und solche, die nur für ein bestimmtes Modell benötigt werden, getrennt zu halten und gießen zu lassen. Bei allgemein verwendbaren Teilen sind die Chancen größer, dass sich die Interessenten an den Formkosten beteiligen.
  • Achtet auf die Masse der Urmodelle an einem Gußbaum. Massive Teile und sehr filigrane lassen sich nicht gut zusammen gießen. Massive haben mehr Gußschwund, filigrane weniger. Filigrane Teile neben massiven laufen manchmal im Guss nicht gut aus.
  • Plant die Multiplikations-Faktoren (Beispiel: Faktor 4 bedeutet Urmodelle für zwei Achslagergehäuse, zwei Schakenböcke, eine Dachstütze, einen Schlussscheibenhalter, einen Sprengwerk-Endhalter, etc.).
  • Wenn sich ein Teil nicht fräsen oder anderweitig leicht duplizieren lässt, aber öfter benötigt wird, sollte lieber mehr Aufwand und Zeit in ein gutes Urmodell als mehrere nur mittelprächtige Teile gesteckt werden.
Die Dachstützen

Im Original hat der Wagen arg verschnörkelte Dachstützen, guckt 'mal hier auf dem retuschierten Werksbild-Ausschnitt:

Bild

LGB® hat die auch ganz hübsch nachgebildet. Leider stehen sie beim Nürnberger Modell jedoch ein wenig von den Stirnwänden ab :wink: .
Mir erschien das Vorbild aber zu aufwändig, und schliesslich kann in einem langen Waggonleben ja auch 'mal ein Austausch erfolgt sein. Also galt es nach einem anderen, geeigneten Vorbild Ausschau zu halten. Bei einem von Jürgen fotografierten Regelspur-Di fand sich eines:

Bild

Bild
Wiedergabe der Foto-Ausschnitte mit freundlicher Genehmigung des Urhebers.

Diese Dachstütze ist doch auch schon recht schick und für mich verschnörkelt genug :wink: .

Los geht's mit der Anfertigung der Eckblechstreifen aus 0,5mm-Messingblech. Klar, die könnt Ihr auch kaufen. Aber da gibt's dann zuweilen Stanzgrate oder anderen Kummer, und schliesslich tut es nicht weh, einmal einen 2mm breiten Blechstreifen ab zu sägen und zu verfeilen. Der bekommt dann an geeigneter Stelle eine 90°-Nut und wird im rechten Winkel gekröpft. Die Nut wird aus Stabilitätsgründen verlötet.

Dann folgt der etwas schmalere, gewölbte Diagonalstreifen mit den Knubbelecken. Dieser Streifen wurde zunächst auf dem Gasherd ausgeglüht. Dort, wo die Endknubbel sitzen, wurde das Blech etwas dünner gefeilt und dann zunächst über 0,5mm-Messingdraht gebogen. Ein 1:1-Ausdruck der gewünschten Dachstütze hilft dann beim Biegen. Nach dem Verlöten auf einem passenden Abstandshalter werden zur Sicherheit zwei 0,5mm-Stifte eingesetzt. Mist, schon wieder ein Bohrer abgerissen. Ab damit auf's Gestellungskonto. Ach ja, den berüchtigten 35cm-Cent gab es in diesem Thread ja auch noch nicht zu sehen. Da ist er:

Bild

Durch Anschrägen der Kanten der inneren Blechstreifen und "Gußteile" (im Original) wirken diese bedeutend viel zierlicher als der äußere Winkel, also ganz wie bei Vorbild. Dabei sind die ebenso aus 0,5mm-Blech gefertigt.
Hier "sitzt" der große Schnörkel schon so halbwegs. Der wurde mit einem passenden, untergelegten Plättchen in der richtigen Seitenlage gehalten. Die Dachstützen müssen ja symmetrisch sein, da nur ein Urmodell gebaut wird.

Bild

Na ja, richtig schön ist anders, aber so wird's schon passen: Die noch unversäuberte Dachstütze unter der Lupe. Die Anbringung der gespaltenen Schlangenzungen ist nichts für schwache Nerven :wink: .

Bild

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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fido
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Re: Eigenbau eines "Barmer Wagens" (BC4i)

Beitrag von fido »

Hallo Thomas,

jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf dazu abgeben :-)

Dein Wagenbau gefällt mir sehr gut. Die Seitenwände wie auch die Achslager sehen sehr schick aus. Aber die Dachstützen sind das Beste :respekt:

Da freue ich mich schon auf den Rest des Fahrzeugs.

Vor allem zeigst Du, wie man ohne CNC-Fräse oder anderes "schweres Werkzeug" ganz hervorragende Teile bauen kann und gibst auch sehr gute Tipps, die anderen Mitgliedern weiterhelfen. Das nenne ich vorbildlich im Sinne des Forums. :smt045

Allerdings habe ich noch nicht kapiert, wie denn die Achslager geführt werden. Ich kenne das so, daß die Achslager im hinteren Teil eine senkrechte Nut haben, in der sie im Drehgestell gleiten können. Diese Nut habe ich Dir noch nicht entdeckt.
:runningdog: Viele Grüße, fido
theylmdl
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Re: Eigenbau eines "Barmer Wagens" (BC4i)

Beitrag von theylmdl »

Hallo fido,

herzlichen Dank für Dein Lob, und: Jetzt hast Du mich erwischt :wink: :roll: :) .
Diese Nut habe ich Dir noch nicht entdeckt.
Die konntest Du auch nur zur Hälfte entdecken. Es ist mein Fehler, dass ich nicht erklärt habe, wie ich mir das denke.

Des Rätsels Lösung: Die doch recht tiefen Nuten sind für den Gießer nur schwer auszuformen. Immerhin sind die Spalte rund 2,7mm breit bei nur 0,9mm Luft. Darum wird an dem Gußteil nur die vordere Wand der Nut (im Urmodell aus 0,8mm mit den Schwimmhäuten) mit gegossen. Denn dann kann die Form da leicht getrennt werden.

Die hintere Wand ist als 0,4mm-Blech auf dem Ätzblech dabei. Wie ich gerade merke, habe ich dussliger Weise nur vier statt acht dieser Bleche da drauf gesetzt. Es ist aber auch kein großer Aufriss, sich die selbst auszusägen. Falls Thomas Engel noch nicht verfilmt hat, kann ich's ja noch ändern. Diese Bleche können leicht auf den ganz hinten liegenden Absatz am Gehäuse aufgelötet werden (siehe meine Skizze weiter oben im Thread).

Die Lösung hat noch einen zweiten Vorteil. Die vordere Wand ist ja per Feile noch gut von hinten zugänglich und kann daher leicht glatt wie ein Kinderpopo gefeilt werden. Das ermöglicht auch, die Nut so lange nachzuarbeiten, bis das Achslager wirklich leicht in den Gleitbahnen des Achslager-Blechs läuft.

Das ist deswegen wichtig, weil die Drehgestelle und der Rahmen nicht nur Dreipunkt-gelagert sein werden, sondern auch echt gefedert.

Bild
Dieser Trick soll dem Wagen zu weicherem Federn verhelfen: Die Blätter wurden geschlitzt. Das hat gleich noch den Vorteil, dass in die Schlitze Scheiben gegen Verdrehen der Blätter eingelegt werden können. Die Blätter werden aus 0,5mm-Federbronzeblech geätzt.

Beste Grüße -
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Eigenbau eines "Barmer Wagens" (BC4i)

Beitrag von anoether »

Hallo Thomas,
fido hat geschrieben:jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf dazu abgeben :-)
das geht mir auch so.
fido hat geschrieben:Allerdings habe ich noch nicht kapiert, wie denn die Achslager geführt werden. Ich kenne das so, daß die Achslager im hinteren Teil eine senkrechte Nut haben, in der sie im Drehgestell gleiten können. Diese Nut habe ich Dir noch nicht entdeckt.
Fido, Fido ... .
Und dabei hast Du in Deiner eigenen Fotogalerie z.B. dieses schöne Bildchen:

Bild

Die Lager müssen hinten (innen) nicht geführt werden.
Siehe auch:

Bild

Thomas hat das Urmodell (wahrscheinlich unbewusst) richtig gebaut.
Und zwar so, wie auch hier von Thorsten Niggemann gezeigt:

Bild
(www.n-niggemann.com)

Ich bestreite nicht, dass es Lager mit dieser Nut gibt. Z.B. bei der Kö(f) II:

Bild

(Bild aus der Galerie von Andreas G. entliehen)[


Allerdings meine ich, dass das in diesem Fall etwas mit Verzug, Antrieb und Einlagen zu tun hat.

Bei diesem Lager hier

Bild

habe ich übrigens lange mit Nick diskutiert: und die Betriebssicherheit hat gegenüber der Vorbildlichkeit "gewonnen".

Das ganze Leben ist ein Kompromiss (könnte man meinen).

Aber zurück zum Thema.

Gruß Andreas
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Re: Eigenbau eines "Barmer Wagens" (BC4i)

Beitrag von theylmdl »

Hallo Andreas!

Also, wie auch immer das im Vorbild war - im Modell geht es so nicht!
Im Vorbild hatten die Radsätze außen am Achsende eine Verdickung, die das Achslager beim Blech hielt. Die haben wir hier im Modell nicht.

Außerdem - die Achslager vergleichbarer Baujahre, von denen mir Zeichnungen bekannt sind, haben meines Wissens alle hinten die Wand, also eine umlaufende Nut. Leider habe ich gerade keine passende Skizze oder ein entsprechendes Foto für den Upload zur Hand. Ich schaue nachher nochmal nach, wenn meine Kleine im Bett liegt, ob ich ein Beispiel finde. Irgendwo fliegt hier so ein preußisches Musterblatt mit einem ähnlichen Achslager herum.

Also:
Thomas hat das Urmodell (wahrscheinlich unbewusst) richtig gebaut.
Nenee, ich habe das zunächst so gebaut, dass es gut funktionieren sollte, zweitens so, wie ich die Konstruktion in Erinnerung habe, und drittens so, wie sie auf Vorbildfotos, beispielsweise von fido, außen zu sehen ist :wink: . Jedenfalls ziemlich bewusst :) .

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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anoether
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Re: Eigenbau eines "Barmer Wagens" (BC4i)

Beitrag von anoether »

Hallo Thomas,
theylmdl hat geschrieben:Also, wie auch immer das im Vorbild war - im Modell geht es so nicht!
was hatte ich nochmal geschrieben ... :
anoether hat geschrieben:Das ganze Leben ist ein Kompromiss (könnte man meinen).
Wobei ... - gehen würde das schon. Wir machen´s nur einfach nicht.
theylmdl hat geschrieben:Außerdem - die Achslager vergleichbarer Baujahre, von denen mir Zeichnungen bekannt sind, haben meines Wissens alle hinten die Wand, also eine umlaufende Nut. Leider habe ich gerade keine passende Skizze oder ein entsprechendes Foto für den Upload zur Hand. Ich schaue nachher nochmal nach, wenn meine Kleine im Bett liegt, ob ich ein Beispiel finde. Irgendwo fliegt hier so ein preußisches Musterblatt mit einem ähnlichen Achslager herum.
Darauf bin ich gespannt - ich habe mich vorhin durch die BBF-Galerie gequält und nichts dazu gefunden :-(.
Ich finde Lagergehäuse mit äußerer ODER innerer Führung. Lagergehäuse mit äußerer UND innerer Führung: Fehlanzeige.
theylmdl hat geschrieben:Nenee, ich habe das zunächst so gebaut, dass es gut funktionieren sollte, zweitens so, wie ich die Konstruktion in Erinnerung habe, und drittens so, wie sie auf Vorbildfotos, beispielsweise von fido, außen zu sehen ist :wink: . Jedenfalls ziemlich bewusst :) .
Das glaube ich gerne. Das Problem ist nur, dass eben selten so genau von innen fotografiert wird ;-).

Ich habe gerade (wirklich zufällig) die Zeichnungen von NWE 1 und NWE 51 vor der Nase liegen. Bei beiden Wagen werden die Lagergehäuse nur außen geführt.

Über welches Baujahr reden wir eigentlich?

Gruß Andreas
Gerhard
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Re: Eigenbau eines "Barmer Wagens" (BC4i)

Beitrag von Gerhard »

Hallo zusammen,
Achslager mit doppelter Führung gibt es z.B. hier: Weyer Wagen DEV 113

2005_10_08_025 (Gerhard)
Bild

und hier die Zeichnung waagerechter Schnitt von oben:

Lager mit doppelter Führung (Gerhard)
Bild

MfG Gerhard
Schulze-Lage@t-online.de

und für freie Fahrt immer genügend Druck im Kessel!!!!
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Re: Eigenbau eines "Barmer Wagens" (BC4i)

Beitrag von theylmdl »

Hallo Andreas!
Über welches Baujahr reden wir eigentlich?
Beim konkreten Vorbild etwa 1891, bei der Bauart der Drehgestelle so etwa 1885 bis 19xx .

Ich habe eben 'mal nachgesehen, aber so eine richtig deutliche Skizze, die das hintere Blech zeigt, habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, lediglich ein ziemlich abgesoffenes Klett & Comp.-Werkfoto eines bayerischen Omk, der genau von der Stirnseite her aufgenommen wurde. Es mag sein, dass Du Recht hast und die meisten Achslagergehäuse nur hinten oder vorne geführt waren.

@Gerhard: Danke für den Beitrag und das Foto, genau so etwas hatte ich eben gesucht!

Na, wie auch immer. Das hintere Blech ist mit 0,4mm dünn genug, um im Modell auch nicht aufzufallen, ob's nun stimmt oder nicht, und außerdem beträgt die lichte Weite zwischen den Achslager-Blechen nur 56mm im Modell. Da hast Du beim "dahinter Gucken" wahrscheinlich ebenso schlechte Karten wie beim Vorbild.

Aber vielleicht kannst Du - oder kann mir ein anderer Vorbild-Fuchs - in dieser Frage weiter helfen. Auf dem "neueren" Werksfoto sind nur an der linken Wagenkastenecke (3. Klasse-Seite) seltsame Knubbel zu erkennen. Schaut 'mal hier:

Bild

Es kann eigentlich kein Schlussscheibenhalter sein, denn der Wagenkasten ist ja schon 2.600mm breit, und bei 2.700mm liegt die Begrenzung für Wagenkästen und Aufbauten. Das heisst, daneben passt keine Zugsschluss-Laterne mit 200mm Breite mehr.

Aber seltsam: Auf diesem Foto ist auch kein anderer Schlussscheibenhalter, beispielsweise oben am Dach wie auf Jürgens Fotos, zu erkennen.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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